20 Siebenbürgen mußte er durchaus besuchen. Eine Bergfahrt auf der Donau von Orsowa bis Wien schloß diese Studien- und Wander reise, deren Schwierigkeiten, in den damaligen Zeiten, er mit Ge schick überwand. Stolz war er, daß seine Schilderung dieser Er lebnisse im „Boten von St. Afra" Aufnahme fand. Der Führer hatte die Wehrhoheit Deutschlands wiederhergestellt. Die damit von neuem eingeführte allgemeine Wehrpflicht begann aber erst mit dem Geburten-Jahrgang 1914. Dietrich Höfer ließ es aber keine Ruhe. Es gelang ihm als 1913 Geborenem, was damals durchaus nicht so leicht war, doch auch sein volles Jahr Soldat zu sein. Das geschah bei dem M.-G.-Batl. 7 in Dresden. Dann wurde wieder das Studium ergriffen, und zwar für vier Semester in Bonn. Dort wurde er Mitglied der studentischen Kameradschaft „Ernst Moritz Arndt" und war Leiter des Ehren gerichts der Hochschulgruppe Bonn im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund. Durch manche Lehrreise mit seinen Pro fessoren und manche Wanderfahrt wurden ihm das Rheintal und seine Nebentäler mit ihrer alten Kultur bekannt, auch die Nassauer Heimat seiner Vorfahren mütterlicher Seite, insbesondere Weilburg, wo sein Großvater Rektor des Gymnasiums gewesen war, und Wies baden, wo ihm Schwestern und ein Bruder seiner Mutter wieder holt liebevollste Gastfreundschaft boten. Ein wohlbestandenes Phy sikum schloß die Bonner Zeit ab. In diese Zeit fällt noch ein Aufenthalt in Ostpreußen im Kreise Treuburg, wo Dietrich bei einem Bauern Studentenhilfe leistete. Daß bei der Rückfahrt von dort auch Trakehnen, die Seen, Marienburg und Danzig eingehend be- fucht wurden, war selbstverständlich. Halle a. d. Saale, die Mutterstätte aller landwirtschaftlichen Institute deutscher Hochschulen, wurde für die letzten, abschließenden Semester erwählt. Während der Ferien war er öfters im Kreise Meißen tätig, um für Analysen sachgemäß Bodenproben von Feldern zu entnehmen. Auch für die Landesbauernschaft Sachsen hatte er auf verschiedenen Gütern im ganzen Lande Erhebungen vorzu nehmen, die ihm zugleich als Unterlagen für seine Staatsprüfung dienten. Es handelte sich um Landarbeiterfragen. Die Prüfung bestand Dietrich Höfer ausgezeichnet. Als Belohnung gestattete er sich eine Reise nach Italien zusammen mit einem der ihm eng- verbundenen Freunde der Studienzeit, Helmut Schuberth aus Dresden. „Nach Hellas Rom." Das war seine Rede. Bis hinunter nach Sizilien trieb es ihn. Kamera und Reisetagebuch hielten aber mals Gesehenes und Erlebtes fest. In der Halleschen Zeit wurde noch eine Radtour unternommen über sein geliebtes Wardin nach Lübeck, Kiel, Holstein, Hamburg und zurück durch die Lüneburger Heide, überall kulturell, land schaftlich und landwirtschaftlich Interessantes mitnehmend. Durch Vermittlung seines Professors fand Dietrich Höfer sofort Anstellung und zwar als wissenschaftlicher Arbeiter bei der Studien-