26 16. Gottfried Ranft, als sechstes Kind (vierter Sohn) des Pfarrers Jo hannes Ranft und seiner Ehefrau Gertrud geb. Uhle am 31. Januar 1916 in Mülsen St. Micheln geboren, von den Eltern dankbar angesehen als Ersatz für den bei Weltkriegsausbruch verstorbenen Erstgeborenen, nach Ueber- stehung der Kriegsnotzeit und Üeber- siedlung nach Ziegelheim in frohem Landleben gut gediehen, in Volksschule und Elternhaus unterrichtlich vor bereitet, wurde Quintaner und Quar taner des Altenburger Friedrichs- Gymnasiums, dann von Untertertia an Alumnus von St. Afra, als innerlicher, treuherziger, frischer, aufgeschlossener Schüler charakterisiert. Jungstahlhelmer und SA.- Mann, soldatisch eingestellt wie seine beiden Afranischen Brüder'), trat er nach dem Abitur auf St. Afra (Ostern 1936) und Ab leistung des Arbeitsdienstes als Freiwilliger zum zweijährigen ak tiven Wehrdienst in das Infanterie-Regiment 31 (Plauen) ein und wurde ein Jahr später als Ausbilder in das Ersatz-Jnf.-Reg. 31 (Glauchau) versetzt. Dann begann er, um Bergingenieur zu werden, das Studium an der Bergakademie Freiberg und war Praktikant im Bergbau, als der Krieg ausbrach. Als begeisterter, tatenfroher Soldat rückte er in berittener Maschinengewehr-Abteilung mit nach Polen, später an die holländische Grenze und ab 10. Mai. 1940 mit der Armee von Reichenau durch Südholland und Nordbelgien, kämpfte bei Dünkirchen hart („Für die Läuterung in schweren Stunden bin ich sehr dankbar", schrieb er damals) und durfte mit als Sieger in Paris einziehen. Zum Unteroffizier befördert, kurz darauf zum Reserveoffizier-Anwärter ernannt, drang er im Ostfeldzug von Litzmannstadt aus mit über Lublin nach dem Bug vor, über die großen Strapazen nie klagend, trat am 22. Juni 1941 gleich seinen Brüdern mit Leib und Seele gegen die bolschewistische Armee an, eroberte Korosten mit, warf sich in der Kesselschlacht um Kiew nach Ueberschreiten des Dnjepr und der Desna am 15. September 1941 nordwestlich Scemipolki an der Spitze seines Maschinengewehr- Zuges, sich immer in Gottes Hand wissend, dem Feinde entgegen, wurde durch russischen Granatwerfer sehr schwer verwundet, trug, bis zuletzt bei vollem Bewußtsein, die großen Schmerzen tapfer und war mit seinen letzten Gedanken und Worten bei seinen Eltern, mit seinem letzten Seufzer bei seinem Gott. Er schrieb einmal: „Einig mit seinem Vater im Himmel im Angesicht des Feindes bei >) Arndt Ranft Afraner *1925—1931. 2) Christoph Ranft Afraner *1928—1934.