34 und mehr wurde ihm die Schule und 21. Ernst Nikolaus Luthardt wurde am 2. April 1920 in Riesa geboren. Als Aeltester in einem sieben köpfigen Geschwisterkreis wuchs er, erst in Riesa, von 1924 ab im Pfarrhaus zu Pappendorf, Kreis Döbeln, fröhlich heran. Der Besuch der höheren Schule führte ihn schon als zehnjährigen Jungen aus dem Elternhaus in die Fremde. Erst in Freiberg, dann auf der Ober schule in Frankenberg begann er die Beschäftigung mit den Wissenschaften, bis er 1933 in die damalige Quarta von St. Afra Aufnahme fand. Mehr letzten Fragen des christlichen Glaubens und Lebens ringend — so ist er zu einem innerlich festen und früh gereiften Charakter herangewachsen. Sein Entschluß, Theologie zu studieren, mag gerade in der Gegenwart ein äußerer Ausdruck dafür sein. Ostern 1939 verließ er mit dem Reifezeugnis sein geliebtes St. Afra. Ueber die sich anschließende Zeit des Arbeitsdienstes warf bereits der drohende Krieg seine Schatten. Er wurde noch als Arbeitsmann in Polen eingesetzt und meldete sich im Januar 1940 zum Dienst mit der Waffe in Meißen bei der Beob.-Abt. 4. Es waren trotz aller Anstrengungen Wochen, in denen er noch einmal dankbar die afranische Gemeinschaft erlebte. Nach beendigter Ausbildung wurde er als Funker zu einem bespannten Art.-Reg. versetzt, mit dem er den Feldzug durch Belgien bis nach Südfrank reich hinein mitmachte. Es hat ihn tief bewegt, wie damals der Tod die ersten Lücken in den Freundeskreis der Schule gerissen hat. Bis zum Frühjahr dieses Jahres lag er mit seiner Truppe als Küstenwache am atlantischen Ozean. Im Januar kehrte er auf einen kurzen Urlaub, den einzigen während des Krieges, heim, die wenigen Tage treulich zwischen dem Elternhaus und den Meißner Freunden teilend. Dann führte ihn der Marsch nach dem Osten noch einmal durch die deutsche Heimat. Am 22. Juni trat er in der Gegend von Brest-Litowsk gegen Rußland mit an. Nach Ueberwindung der Beresina ist er am 14. Juli 1941 bei Rogatschew gefallen; auf der Kreis der Mitschüler zur zweiten Heimat. Mit ehrlichem Fleiß hat er die Schwierigkeiten je länger, je besser gemeistert, die sich dem stillen und Fremden gegenüber oft verschlossenen Jungen vom Lande anfangs entgegenstellten. In zunehmendem Maß gelang es ihm, aufrecht und zuverlässig in seinen Pflichtenkreis hineinzu wachsen und in echter Kameradschaft seinen Platz in der Gemein schaft des Schulkörpers auszufüllen. Es ist ihm geschenkt worden, treue Freunde zu finden, denen er als Freund offen sein junges Herz hingeben konnte. Frohgemut und zugleich ganz ernst um die