38 sich in seinem Tagebuch. Jedenfalls ist seine Tätigkeit offenbar er folgreich gewesen, denn bereits am 12. Juli 1941 ist von seinem Vorgesetzten sür ihn die Verleihung des Eisernen Kreuzes I. Klaffe beantragt worden. Diese Auszeichnung hat er leider vor seinem Tode nicht mehr ausgehändigt erhalten, weil die Zustellung sich verzögert hatte. In der Frühe des 29. Juli 1941 traf ihn im Nahkampf vor dem Dorfe Morochowskij, 100 lliu nordöstlich von Smolensk, die feindliche Kugel. Auf dem Heldenfriedhof Pretschistaja an der großen Vormarschstraße Smolensk—Moskau ist Ortwin Rautenstrauch bestattet worden. Nach Aufzeichnungen der Eltern. 24. Karl Johannes Hammer müller — dieser frische, immer fröh liche Junge, ist am 25. Juni 1941 im Osten, noch nicht 19 jährig, einem Granatsplitter erlegen. Ein in so jungen Jahren selten erfülltes Leben! Geboren wurde er am 4. Oktober 1922 in Leipzig, väterlicher- und mütterlicherseits als Sohn alter Lehrerfamilien. In Nosfen, wo der Vater Johannes Hammermüller z. Z. Hilfsschul-Oberlehrer ist, hat er die Volksschule und anschließend die Deutsche Oberschule dreieinhalb Jahre besucht, um nach den Sommerferien 1935 in die Fürsten- und Landes schule St. Afra zu Meißen einzutreten, die schon sein Großvater mütterlicherseits, Oberlehrer Franz Dornheim, besucht hatte. St. Afra ist ihm in einzigartiger Weise geistige Heimat geworden. Hier erfuhr er eine Ausweitung seines lebendigen Geistes und eine straffe Zucht, die ihn später zu einem kräftig durchgreifenden Inspektor machte, von seinen Mitschülern oft gefürchtet, von denen, denen er näher trat, dankbar geliebt. Er war ein entschlossener Christ, der vielen Halt und Wegweiser war. Einer seiner Klassen genossen schreibt, als er seinen Tod erfährt: „Er hat sich ganz dem alten Leitwort unsrer Schule verschrieben, diesem tLristo, katrias, Stuäüs, von dem er nie losgekommen ist. Und über allem strahlte Christus." Er verließ seine geliebte Schule, um Sanitätsoffizier zu werden, als er am 20. Oktober 1940 zum Infanterie-Regiment 102 in Chemnitz einberufen wurde. Nach Ablauf des Fahnenjunker-Lehr gangs ging er am 20. Februar 1941 ins Feld — zunächst an die Westfront, wo er im April d. I. zum Fahnenjunker-Gefreiten befördert wurde. Anfang Mai wurde er mit seinem Regiment an die Ost front versetzt, wo er mitten hinein in die Strapazen und Grau samkeiten des Russenfeldzuges kam. „Zwei Tage vor seinem Tod", so schreibt sein Unteroffizier, „trug er einen schwerverwundeten