Doberan zur Ruhe, verzog aber bald wieder nach Schwerin zurück. Nach Ausbruch des gegenwärtigen Krieges stellte er sich noch einmal dem Augustenstift zur Verfügung. Während er dort an einem Krankenbett stand, setzte ein Herzschlag seinem Schaffen am 2. Februar 1940 ein Ende. Sein Wunsch, „in den Sielen zu sterben", ist ihm an der Stätte seines fast 50 jährigen Wirkens geworden. Mitgeteilt von der Witwe. 28. vr. jur. Curt Alfred Uibrig wurde am 31. März 1857 als zweites von neun Kindern des Oberamtsrichters Hermann Uibrig in Plauen im Vogtland geboren. Ostern 1871 bis Ostern 1877 besuchte er die Fürstenschule in Meißen und studierte dann in Leipzig Rechtswissenschaft, wo er 1880 sein Staatsexamen mit der Eins bestand. Anschließend promovierte er in Heidelberg zum Or. jur. 1886 legte er sein zweites Staatsexamen ab, war als Assessor in Freiberg, kam 1887 nach Dresden und 1889 nach Bernstadt. Noch im gleichen Jahre wurde er als Landgerichtsrat nach Chemnitz berufen. Als er im Jahre 1896 nach Dresden versetzt wurde, heiratete er und lebte bis an fein Lebensende mit seiner Ehefrau Ella geb. Schmidt in glücklichster Ehe. 1900 wurde er Landgerichts direktor in Dresden. 1915 erhielt er den Titel Geheimer Justizrat und wurde 1922 nach einem arbeitsreichen Leben unermüdlicher Pflicht erfüllung bei Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand versetzt. Bei der außergewöhnlichen geistigen Regsamkeit und körper lichen Widerstandskraft meines Vaters fühlte er sich jedoch zu jener Zeit so leistungsfähig, daß er noch bis zum Jahre 1931 in einem Rechtsanwaltsbüro in Dresden arbeitete. Diese fortgesetzte geistige Tätigkeit bis ins hohe Alter hinein dürfte einer der Hauptgründe gewesen sein für seine erstaunliche Rüstigkeit, die ihm bis zu seinem Tode treu blieb. So wird es allen, die ihn kannten, unvergessen bleiben, wie er noch kurz vor Vollendung seines 83. Lebensjahres ohne Brille las und täglich ohne Hilfe die 165 Stufen der „Him melsleiter" stieg, die seine Wohnung in Loschwitz mit der Straße verbanden. Die letzten Jahre seines Lebens widmete er seinem über alles geliebten Garten, in dem er jede freie Minute zubrachte. Nach kurzem, schmerzlosen Leiden entschlief er sanft am 24. Februar 1940. Die Güte und Vornehmheit seines Charakters sind vielleicht am besten gekennzeichnet durch den Wahlspruch, den er sich für all sein Handeln gesetzt hatte: „Schlage niemals eine Bitte ab, so es in Deinen Kräften steht, sie zu erfüllen." Mitgeteilt von Herrn Dr.-Jng. Gerd Uibrig, dem Sohn des Verstorbenen. 29. Carl Isidor Wietzler aus Lommatzsch, Afraner 1870 bis 1871, ward Kaufmann, unternahm viele Reisen ins Ausland, lebte zuletzt in Dresden, wo er am 10. Mai 1941 starb.