Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 12.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191809123
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19180912
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1918
- Monat1918-09
- Tag1918-09-12
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Rechcnbach konnte sich nicht fassen vor Schmerz, aber « hielt ihn wie ein Mann nieder. Als jedoch der Arzt mit unbarmherziger Hand die Wnndsoudc anlegte, nm die Ties» des Stoßes zu prüfen und die Kranke aus der Ohnmacht erwachte und verzweiflungsvoll aufstohnte, da war es um seinen Halt getan, er geberdete sich wie ein Unsinniger und mußte aus dem Krankenzimmer gebracht werden. Kn einem fort jammerte er, warum der Mörder nicht ihn getroffen hätte, . warum das zarte Geschöpf hätte verwundet werden müssen. „Weil sic getroffen werden sollte," antwortete ihm ruhig und kalt Breitschwert, „weil man es auf sie erst in zweiter Linie abgesehen hatte. Aber sie sind heute nicht fähig, über irgend etwas Vernünftiges zu reden, darum tun sic am besten, sie gehen den Boten entgegen und sorgen dafür, Saß wir schnell und reichlich Eis bekommen." Breitschwert überließ den Unglücklichen sich selbst und kehrte aus feinen Posten an das Krankenlager Herthas zurück, das, wie er fürchtete, bald ein Sterbelager fein würde. Im stillen schalt er sich, daß er zu lange gezögert hatte, daß er den Verbrecher Arm an Arm neben sich gefühlt, daß er den Revolver schon in der Hand gehabt und den Lauf nicht auf die schöne Stirn gerichtet, unter der die prächtigen Augen hervorblitzten. Es waren unverkennbar Herthas Augen und sie waren zum Verräter geworden. An ihnen hatte er den Offizier erkannt, aber, um ganz sicher zu gehen, ließ er den Hornisten das Signal blasen und als er bemerkte, daß das Pferd vollkommen ruhig blieb, daß eS kein Offizierspferd sei, wußte er, unter welcher Maske die Verbrecher den Schlag führen würden. Und jetzt war er am Kramenbett zurückgehalten, jetzt konnte er keinen der vier festnehmen, mußte sich ganz auf Kluges Scharfsinn und die Mitwirkung der Frankfurter Polizei verlassen. Aber jetzt kannte er ihn und nun wollte er diese schönen Augen verfolgen bis ans Ende der Welt. Nur erst hier Hilfe schaffen, nicht dem Staatsanwalt, dem er das Leben gerettet, das Glück vernichten. Jetzt erst glaubte er ganz an Herthas Treue, jetzt, wo sie um ihrem Blut für de» geliebten Mann eingetreten war. (Fortsetzung folgt.) GHrentafeL' für die in dem großen Völkerkriege M4§!8 Gefallenen aus dem Amtsgerichtsbezirke Eibenstock. Paul Schönfelder aus Eibenstock, Unteroffizier, Inha ber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse und der Friedrich August-Medaille in Silber — ins. Krankheit gestorben. Kurt Kellr Krautz aus Eibenstock, Gefreiter, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse und der Friedrich Au gust-Medaille — gefallen. Walther Bahlig aus Eibenstock, Gefreiter, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klaffe — ins. Krankheit gestorben. Paul Walter Preitz aus Schönheide, Gefreiter, Inha ber des Eisernen Kreuzes 2. Klaffe und der Friedrich August-Medaille — gefallen. Hugo Otto Seidel aus Schönheide — gefallen. Walter Wolf aus Schönheide — gefallen. Eduard Richard Unger aus Schönheide, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse — gefallen. Paul Mädler aus Unterstützengrün — schwer verwun det und gestorben. Uriegsallerlei. Pr. nz Albert von Sachjen Weimar gefallen. In den letzten Kämpfen au der Westfront fiel Prinz Albert von Lachjen-Weimar, Rittmeister im Kürajsterregiment „Königin" ipommersches) Nr. 2. Prinz Albert ist der Lohn des in Heidelberg lebenden Prinzen Wilhelm von -sachsen Weimar SremdenliUe. Uevernachtet haben im Reichshof: Iustizrat Hamm und Frau, RechiSanwaU, Zwik kau. Hermann Schönhold und Frau, Telegr. Sekr., Chemnitz. Ru dolf Grau und Frau, Kfm., Leipzig. Leutnant d. Res. Nr Zur. Erich Hamm, Referendar, Zwickau. Hildegard Hamm, Zwickau. Stadt Leipzig: Hans Stbhr, Kfm.. Planen. Hugo Schu ster, Kfm, Dresden. Brauerei: Otto Ludwig, Monteur, Zwickau. Wettervorhersage für den 12. September 1918. Zeitweise aufklärend, keine wesentliche Temperaturänderung, Niederschläge. — Neueste Nachrichten. — (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 11. Sept. Westlicher Kriegsschauplatz Bei Abwehr englischer Teüvoviöße südlich von Aper n und nördlich vom La Bassee-Kanal machten wir Ge fangene Südlich der Straße Peronne—Lambrai führten er neute Angriffe der Engländer wiederum zu heftigen Kämpfen südlich von Gouzeaucourt und um Epe Hy. An einzelnen Stellen erreichte der Feind unsere vorderen Linien. Im Gegenstoß schlugen wir ihn zurück. 200 Gefangene blieben in nnserer Hand. Teilangriffe der Franzosen, die beiderseits der Straße Ham —St. Quentin überraschend und nach Artille rievorbereitung erfolgten, wurden abgcwiesen. Oert- liche Kämpfe nördlich der Ailette. Zwischen Mette und Aisne steigerte sich das Artillerieseuer am Nachmit tag wieder zu größerer Heftigkeit. Am Abend brach der Feind zu stark»» A ri g r iffe n vor; sie scheiterten vor ".nseren Linien. Der erste Generalquartiermeistrr (W. T. B.) Ludendorff. — (Amtlich.) Berlin. 10. September. Neuerdings wurden durch unsere U-Boote Br-Reg.-Do. feindlichen HandelSschisssraumS versenkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. — Wien, 11. September. Der „Dziennik Kiewsk" meldet aus Nowotscherkask: Der Atamann der Donrepu- bltt, Krasnow, erklärte in einer Rede, daß unter den Kosaken eine Agitation mit* englischem Gelbe zur Verwickelung der Kosaken in einen neuen Krieg gegen Deutschland betrieben werde. Ich habe, sagte Krasnow, 3'/, Jahre gegen Deutschland ge» kämpft und weiß, daß das schwache und zerklüftete Ruß land eS nicht besiegen kann. KraSnow betonte schließlich die neutrale Haltung der Donrepublik. — Amsterdam, 11. September. Der Sonder berichterstatter der „Times" bei der englischen Arme- berichtet seinem Blatte: An verschiedenen Punkte,! d^r Front ist die A b s ich t d e r D eu t s ch en, s i ch kr Lf - tigzu verteidigen, deutlich wahrzunehmen Es sind irische Truppen angekommen. Die schwe ren Regengüsse, die seit Freitag niedergeh»n, verhin dern jedoch jede Aktion aus dem morastigen Botzen! Flanderns, an der Scarpe u der Sensee. Das Blatt „Nieuve van den Dag" schreibt über die Kämpf? der Heiden letzten Tage: Die En gl ä n d e r machen ver zweifelte Anstrengungen, die Front durch die Bresche bei Cambrai zu erweitern; aber es ge lingt ihnen nicht, nördlich der Straße Arras— Cambrai weiter Vovzudringen Ebenso gilt dies in bezug auf ihre Angriffe in Richtung auf Cambrai Douai. Arleux bleibt der nördlichste Eck stein ihrer Angrisfsfront, und Ueberschwemmungen, die durch Vernichtung der Fluß Und Kanaltzeiche hev- vorgerufen wurden, werden wohl dazu beigetrugsu haben, ore dortigen Operationen des Generals Haig zu lähmen Die Engländer müssen aber nach Cam brar Vorrücken, wenn ihre Offensive nicht vorzeitig auf dem toten Punkte anlangen soll. Es fragt sich, ob ihre Kraft so stark ist, um einen Frontalangriff auf die Hindcnburglinie zu wagen. Es hat aber denj Anschein, daß diese nach dem erbitterten Tempo durch dis verwüstete Sommegebiet sehr zu bezweifeln ist. — Haag, 11. September. „Allgemeen Handels- blad" meloet aus Paris: Bei der Hindenburg ti il >e angekommen, erhöhte der Feind überall seinen! Widerst rnd und zeigte dadurch seine Absicht, hier stundzuhalten. Daraus ergibt sich, daß bev Kamps jetzt mährend einer Zeit zum Stillstand kommt, damit die alliierten Truppen, die diese großen Ab stände zurückgelegt haben, Zeit gewinnen, nm Wem zu holen und einen Ang riss vorzu bereiten- Haag, 11. September. Wie die „Times" be richtet, sind drei weitere Beamte Lidwina ms verhaftet nnd in das Gefängnis gebracht mor den, in dem sich Lidwinow bereits seit Donnerstag befindet — Rotters a m, 1l. September. Die „Times" schreiben: Die Zukunft hängt augenblicklich vor« den noch nicht enthüllte!» Plänen Fochs ab. Da er noch über zmei Monate gutes Felszugswetter cor sich hat dürfe man damit rechnen, daß Foch nicht die geringste Absicht hat, sich ruhig zu verhalten Lugano, 11. September. Der Londoner Korrespondent des „Corriere della Sera" berichtet: Die Regierung habe eine außerordentlich energische ausgedehnte Propaganda Kampagne eröffnet, nm die Bevölkerung von der Notwendigkeit der Kvhlen.-rspar- nis zu überzeugen. Der Kvhlenverbrauch ist iu ganz England rationiert morden. Da auch Frankreich und angeblich Italien dringend der engli schen Kohle bedürfen, kündigt die Regierung aufs bestimmteste die Herabsetzung des gesamten nicht den Kriegszwecken dienenden Eisenbahnver kehrs an. Ebenso wird die S tä d te b eleuch t ung und die Beleuchtung der 3000 Bahnhöfe Englands 'us das allernötigste eingeschränkt. Zu vermieten eine freundliche Wohnung mit Zubehör und Kartoffelfeld. Zu erfragen in der Geschäfts stelle dieses Blattes. Eine Giebelstube zu vermieten und am 1. Oktober beziehbar Bismarckstr. 13. Mein Chiffre-AMM herrscht noch vielfach Unklarheit. Bor allem find die Eingaben auf Chiffre-Anzeigen oerschloffen mit ge nauer Bezeichnung des Buchstabens und der Nummer an unsere Ge schäftsstelle zu richten. Wer eine Chiffre-Anzeige aufgibt, will mit seinem Namen nicht in die Oeffent- lichkeit treten; er beauftragt deshalb unsere Geschäftsstelle, die Briefe, welche unter der betreffenden Chiffre emgehen, ihm zuzusenden. Dieses geschieht denn auch von unserer Geschäftsstelle, den Namen des Auftraggebers darf sie nicht mittei len. Wetter hat unsere Geschäfts stelle mit den Chiffre-Anzeigen nichts zu tun. Originalzeugniffe firge man den Offerten niemals bei, sondern imr Abschriften der Zeugniste. Auch ist es gänzlich renftatchaft, sich Antwort unter einer selbst ge wählten Chiffre an unsere Geschäfts stelle kommen zu lasten Dir Geschäftehtüt de» im,Matte». Krettag, den 13. September 1918, abend» '/,9 Uhr Lichtbildervortrag: Wanderung durch unsere Kolonien. Jedermann herzlich willkommen. Eintritt 10 Pfennig. 10. v. Witz. grossen »1» Verlobte. Kaufe gegen Kaffe Mer, Hurten, Schnuren. Litze« «sw., auch andere Materialien aller Art, und erbitte bemusterte Ange bote mit billigsten Preisen und Mengenangabe. Annaberg, Erzgeb. We Heck Ermes, möglichst glatt, auf Strang oder Spulen, (auch kleine Quantitäten) zum Selbstverbrauch zu kanfen gefncht. Angebote mit Muster gegen Berechnung erbittet Marknentirchen i Sa Suche sofort eine Aufwartung. Fra» San-Rat vr Zwei geübte Plätterinnen sucht sofort Paal Hagert. Druck mW Vc-ta, von Enni Hanneboin in Eibenstock.
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