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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189702173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970217
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-17
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.02.1897
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ziösen „Fremdenblatte«" auzuseh«, daß «ach Pola der Auftrag gegangen sei, drei Kriegsschiffe und drei Torpedoboote für die sofortige Abreise fertig zu fiel« le«, während die Gerüchte von der Mobilisierung einiger Liutenregiwevter vorläufig al« «och„verfrüht" bezeichnet wird. Griecheolavd setzt aber seine Vor stöße ohne jede Rücksicht auf di« Mächte fort, die sich bisher «och zu keinem weiteren Schritt« aufge- schwungeu habe«, al« za einem abermaligen schrift lichen Proteste, worin dem Athener Kabioett alle Berautwortung für die Folgen seine« Vorgehen« zu gewiesen wird. Auf diese Verantwortung hin wird man in Athen fröhlich in den Krieg gegen die Tür ken hineinsteuern in der Hoffnung, daß im Laufe der Ereignisse die gegenseitige Eifersucht der Mächte dtm kleinen griechischen Königreich doch noch diejenige Unterstützung znführe« wird, ohne die sein Unter nehmen aussichtslos bleiben würde. Bi« jetzt geht ihm alles nach Wunsch. Kanea, da« durch 8000 Kreter vou allen Seiten belagert sein soll, kann sich nicht länger halte«, da die Lebensmittel zu mangeln beginnen und die Türken keine Aussicht auf Entsatz Haden. Sie sollen bereits erklärt haben, di« Stadt dem Kommandanten der fremden Schiffe Übergeben zu wollen. Die Konsuln verlangte« daraufhin Wei sungen ihrer Regierungen, aber voraussichtlich wird sich noch vor dem Eintreffen dieser Instruktionen, wie man wenigstens in Athen hofft, die Stadt den Kretern übergeben müsse«. Durch jeden derartige« Ersolg wird aber nicht bloS die griechische Begeiste rung gesteigert, sondern auch die Situation dr« Königreich» gestärkt. 8 Berlin, 15. Febr. Vorstellungen, welche gestern die Vertreter der sämtlichen Großmächte in Athen unter dem Hinweis auf die aaS der völker rechtswidrigen Haltung Griechenlands für den euro päischen Frieden sich ergebende Gefahr gemacht haben, find von dem griechischen Minister deS Aeußeren damit beantwortet worden, daß Griechenland Kreta besetzen werde. Nach diesem Vorgänge erachtet eS die kaiserliche Regierung zunächst nicht mehr ihrer Würde entsprechend, weitere diplomatische Schritte in Athen zu thun. Nach vorherigem Meinungsaus tausch mit den Kabinetten der übrigen Großmächte erhielt der Kommandant der .Kaiserin Augusta," welche in den nächsten Tage« vor Kavea «intrifft, Befehl, i« Einvernehmea mit den Kommandierenden der übrigen in den kretensischen Gewässern versam melten Seestreitkräfte der Großmächte jeden feind seligen Akt Griechenlands zu verhindern und außer- dem zur Wiederherstellung der Ordnung und Ver meidung wetteren Blutvergießens thunlichst mit- zuwlrken. 8 Berlin. Ein erhebendes Zeichen der Teil nahme und der Bewunderung, welche da« Verhalten der Mannschaft beim Untergang der .Iltis" gefun den hat, ist dem deutschen Generalkonsulat in Ba tavia in dem nachstehend z. T. wiedergegebenen Schreiben von Soldaten der niederländisch-indischen Armee zugegavgev: .Das heldenmütige Betragen dieser edlen Seeleute, welche mit einem dreimaligen „Hurrah" für ihren obersten Kriegsherrn, ihren Kaiser, und mit dem Flaggeulied auf ihren sterben den Lippen in'« Grab sanken, hat unS alle», die wir oft im heißesten Feuer gestanden haben, die größte Achtung eiugeflößt. Diese Seeleute, welche im Kampf mit Sturm, Wetter uud Felseu den Tod gesunden habe«, blieben i« treuer Pflichterfüllung als tüchtige Soldaten im Dienst« deS Vaterland«-. »Sie, deren Grab «an im Meere, Die treu bi» zum TodeSfturm waren, Eie starben für deutsche Ehre Uad sind zu den Helden gefahren." Eure Hochwohlgeboren würde« unS sehr ver pflichten, wen« diese unsere Gefühle auch den Waffen brüdern der deutschen Marine übermittelt würden." — So denke« niederländische Soldaten. Und da« dentsche Volk mußte daS jämmerliche Schauspiel er leben, daß im .deutschen Reichstage" ein ehemaliger Schiffsloch den heldenhafte« Untergang der Beman nung i« hämischer Weise besprach! 8 Für die .Jltis"-Hinterblieb«nen find, wie der .Reichsanzeiger" mitteilt, rund 122 000 Mark ge sammelt, welche die Marineftiftang .Frauengabe Berlin-Elberfeld" soeben verteilt hat. An 99 Hinter bliebene sind Unterstützungen gewährt worden; für 2 hinterlassene Kinder wurden bei der Preußischen Rrntem Versicherungsanstalt auf Sparkaffenbücher die UnterstützungSbeträge mit der Maßgabe eingezahlt, daß die Zinsen einstweilen der Mutter »ustehen, daS Kapital selber aber de» Kindern bei der Groß jährigkeit auSgezahlt wird. Für 9 Personen wurden lebenSlänglische Renten angekauft, im übrigen kam eS zur Auszahlung der UnterstützungSsnmmen. Um indessen hierbei einer vorzeitigen oder unvorsichtigen Verausgabung der Gelder vorzubeugen, wurden in zahlreichen Fällen diese nicht den Unterstützten selber ausgehändigt, sondern den betr. örtlich zuständigen Behörden zur Anlage und Verwaltung auvertraut, uud zwar so, daß den Unterstützten «eben dem Zins genuß wohl die Befugnis zu einer allmählichen Ab hebung de« Kapital« im Bedarfsfalls, aber stets unter Kontrolle jener Behörden zusteht. — Zugleich wird daraus hingewiesen» daß eS dringend wünschens wert erscheint, die Mittel der segensreich wirkenden Marinestiftuug.Frauengabe Berlin-Elberfeld" durch freiwillige Beiträge zu verstärken. 8 Wie sich die Kaiserliche Regierung zu der griechischen Frage stellt, läßt ffch au» einem Artikel der „Post" entnehmen. Dort heißte«: DaS deutsche Reich hat selbstverständlich keine Veranlassung, al lein in die Dinge im Orient einzugreifen. Ebenso wenig aber würde e« sich dazu verstehen können, irgendwie einem gemeinsamen Eingreifen der Groß mächte hindernd in den Weg zu treten. Nachdem die deutsche Regierung selbst mit dazu beigetragen hat, die Türkei zum Zurückziehen der Truppen aus Kreta zu veranlassen, kann sie unmöglich Griechen land unterstützen, falls dieses sich über die von de« Truppen entblößte Insel Kreta in selbstischer Absicht stürzen will. E« dürfte viel eher der Auffassung der Dinge an maßgebender Stelle bei uns entspreche», daß die angegriffene Türkei ein gute« Recht hat, ihre Trappen die thessalische Grenze überschreiten zu lassen. — Angesichts der Ereignisse der letzten Tage scheint eS saft unmöglich, daß ein gemeinsames Vor gehen der Großmächte noch ein Blutvergießen zwischen Griechen und Türken wird verhindern können; wohl aber muß man die Hoffnung hegen — und nach Lage der Dinge möchten wir glauben, sie hegen zu könne» —, daß eS gelingen wird, den Kampf aus die beide» Nachbarstaaten zu beschränke». Dahin ihren ganze» Einfluß geltend zu machen, muß unter den gegenwärtigen Verhältnissen als die vornehmste Aufgabe der deutschen Politik angesehen werden. 8 Köln, 15. Febr. Die „Köln. Ztg." be richtet auS Paris: Die kretensische Krise hat über Nacht zu eiuem ernstlichen, glücklicherweise inzwischen rechtzeitig beschworenen AuSbruch geführt. Ein griechisches Kriegsschiff griff am Freitag eine» tür kischen Truppendampfer mit einer Sendung von Ich rief sie. „Mich für den Mörder gehalten? Gütiger Him mel, bist Du von Siunen, Bettie?" Er blickte zu ihr auf, al« fürchte er wirklich, Laß sie den Verstand verloren. .Erinnerst Du Dich der Nacht »ach unserem Ball« und de« Rocket, de» Du trugst, als Du in Le« Garte« gingst, D«i»e Cigarre zu rauchen?" „DaS war der Rock. Sogar bat Stück Zeug und der Knopf, de« die arme Person in ihrer Todes angst abgrriffen, fehlten." Sholto hatte das Gesicht abgewavdt und bedeckte et mit de» Hand. „Bist Du defsrn gewiß?" fragt« er mit rauher Stimme. „Gewiß? Den Rock würde ich überall wieder- erkeunen". „Uud auf solche» grriugfügigeu Beweis hi« verdammst Du mich?" „Rein, daS that ich nicht. Ich hatte noch viel «ehr — »och andere Grüud«. Ich fand Fräulein Terri«' Bild, das auf der Rückseite ihre» Ramen «r»g, «»ter Deine» Sache», Gurney sagst« mir, daß D» zar Zett der Mordthai i» Part« gewesen „d tu der v»rhäng»i«volle» Rächt sicht »ach Ha»s« ge- kmm»e» seiest". Bettie s Ma««. Roman von E. King. IRVuednut irr»»:«». (Fortsetzung.) habe Dich für den Mörder gehalten! .Meine Frau konnte also mit der Dienerschaft ein Kreuzverhör über mein Verhalte» anstelle«?" fragte er t» einem so unsäglich bitteren Tone, daß Bettie vor Scham da- Blut heiß tu die Wangen stieg. „So kann man «S nenuea", murmelte sie, „aber ich glaube, ich war von Sinne» — und da» war nicht alle«. Der Ma»«, den ich in jener Nacht in Fräulein Terris' Gesellschaft erblickte, sah Dir sehr ähnlich. Den obere» Teil sei»«« Gesicht« konnte ich sicht sehe«, aber hättest Du einen Schnurrbart, so würdest Du ihm gleichen wie eia Et dem andern, so weit ich urteile» konnte". .Wann geschah da- alle«?" warf er dazwischen. „Am 27. September vor siebe« Jahre«. Ich wäre, glaube ich, nicht im Staude gewesen, e« für möglich zu halte«, Sholto, wenn Du e« nicht zugegebea hättest", sagte sie kleinlaut. .Di» Berechtigung solcher Anklage habe ich me- mal» zugegebea. Ich wähnte, e« sei mein« alte Jugeudvertrruug, seit der schou viele Jahr« vrrfloffeu, auf die Du auspieltest". „Ja, ich weiß; da- sagte mir Bella". Eta Schweig,» trat ei». Sholto'- Aotlitz sah merkwürdig bleich i« Widerschein deS Feuer- a»-. Er erhob sich jäh »ad schob s«tae« Stuhl zarück. „Ich maß fort, wem» ich de» Sieben-Uhr-Zug »och erreiche» will". Bet Bettie krampst« sich da- Herz aagstvoll zusammen. Wollte er sei» vergeh« »«der tt»ge- peh«, »och di« Auklage widerleg«. „Willst D» keto Wort darauf erwideru? Willst D» «ich s» etwa- vo» Dir glaub« lasse»?" sagt« sie. Er t»ckte di« Achs«l». Krieg-Vorrat und einer kleine» Truppenverstärkung a« uad zwang ihn durch Geschützfeue, zur Rückkehr. Gestern abeud hatten sämtliche Geschwaderchefs in kreienfischen Gewässern die Weisung in den Hände«, nnter all« Umstände» and mit alle« Mitteln ein« weiteren Zusammenstoß zwische» Griechen »ad Türken zu verhindern, so daß zur Stunde etne unmittelbare Gefahr von diese, Seite als abgevendet betrachtet werd« darf. ES steht zu hoffen, daß die angesichts der plötzliche» Gefahr eivgetretene neue Einigung der Mächte erhalten und weitere Gefahr verhütet wird. Ausland. * Petersburg, 14. Febr. AuS alle» Teil« de« Reiches lausen Meldungen über heftige Stürme und starken Frost ein. In und uw Odessa hat ein starker Sturm, verbunden mit Regen und Frost, sämtliche Telegraphenlinien beschädigt — Wie die „Nvwoje Wremja" berichtet, hat der Sturm in Odessa so gewütet, daß die Telephon- und dieTele- graphen-Leitungen vollständig zerstört sind. Sämt liche Telegraphen-Pfosten seien umgebrochen, zwei Menschen erschlagen, viel« verletzt worden. "Petersburg, 15. Febr. Die gesamte hauptstädtische Presse verurteilt daS Vorgehen Grie chenlands und verlangt dringend «in unverzügliches Eingreifen der Mächte. Die „Nowoje Wremja" sieht in einer gemeinsamen Blockade Kreta» das beste Mittel, einem Konflikt vorzubeugeo, nm gleichzeitig auch den Beweis zu erbringen, daß die Mächte wirklich unter einander einig seien. " Rostow, 15. Febr. Die Dampfmühle der Gebr. Elizer, eine der größten GüdrußlandS, ist vollständig niedergebrannt. Bei der Rettung kamen sieben Mann in den Flammen um. Der materielle Schaden beläuft sich auf über eine */- Million Rubel. " Griechenland. Die Reserven der Jah- reSklass« 1893 und 1894 sind mit dem Befehl, sich in 48 Stunden zu stellen, zu den Fahnen einberufen. Prinz Nikolaus geht mit dem 3. Artillerie-Regiment »ach Larissa. * * Athen, 15. Febr. Das 3. Infanterie regiment und daS 8. Artillerieregiment erhielten Marschordre nach Thessalien. Sehr viele Bürger von Athen sind als Freiwillige nach Kreta geeilt. In ganz Athen herrscht die höchste Erregung. "Kanea, 15. Febr. Bei Halepa ist e- zu einem erneuten Zusammenstoß zwischen Muhame- daner» und Christen gekommen; letztere sollen i» Besitz eines Geschütze- gewesen sein. " Kanea, 15. Febr. Der Befehlshaber der britischen Kriegsschiffe drohte dem Prinzen Georg an, wenn er die vom Könige and der griechisch« Regierung erteilt« Befehle au-führe, würde er zur Anwendung vo» Gewalt ihm gegenüber gezwuogen sei». Diese unerwartete Haltung de» Kommandan ten übte auf die kretischen Christen einen sehr tiefe« Eindruck auS. * * London, 15. Febr. AuS Weymouth wird gemeldet: Während -ineS dichten Nebels rannte am Sonnabend der Dampfer „Clan Grant" bei Portland in den Dampfer „Umtali" au» Natal hinein, der mittschiffs getroffen wurde und rin große« Loch erhielt. Der „Clan Grant", obwohl arg beschädigt, leistete Beistand. Beide S-biffe trafen gestern in Portland ein, wo der „Umtalt" 20 Passagier« landete. Reichstagsbericht vom 15. Februar. Die Beratung de- Militär - Etats wird fort gesetzt. Abg. Bebel (soz^): Für die Behauptung deS Kriegsministers, betreffend eine Zunahme der Ver brechen and Vergehen rn der Armee im Zusammen- „Ich dank« Dir für die Erklärung Deine« Be nehmens. WaS könnte ich sonst sagen?" Er ver- verbeugte sich und schritt der Thüre zu. „Nein — nein!" rief sie, „so sollst Du «icht von mir geh«. Da- leide ich uicht!" Sie trat vor die Thüre und verlegte ihm d« Weg. „Du mußt sprechen. Brich mir nicht da« Herz, Sholto. DaS Entsetzliche ist mein Tod. Seit gestern abend habe ich wieder zu hoffen gewagt, daß Du vielleicht eine Erklärung zu geben vermöchtest. Wenn Du nur ei» Wort sagen wolltest, so würde ich Dir glauben — trotz allem". „Du würdest mir uicht glaub«»", lautete die eisige Erwiderung. „Bis ich Beweise für meine Un schuld habe, werde ich kein Sterbeuswort sageu". „Sholto, wirst Du mir je vergeb«? Jetzt weiß ich, daß ich wahnfiuuig war. „Ich glaube, daß Du uuschaldig bist". „Danke", versetzte er sarkastisch, „aber vergiß nicht, daß di« BerdachtSgründ« für metue Schuld »och fortbesteh«. Ich sage nicht« uud werde vielleicht uie da« Schweige« brechm". „Habe doch Mitleid mit mir, Sholto! Ich glaubte, Du habest e« ei»gesta»deu. D«ke daran, wie ich Dich lieb« — Dich liebe l" „Du vergißt, daß Du die A»klägerin bist und ich der Angeklagte." „Ja, Du hast recht," gab fie mit versageuder Stimme zu. „Ich »riß nicht, »a- ich th»e, aber ich glaub« jetzt nicht-, was geg« Dich spricht." „Da- schrillt so," sprach er oanuttock«. „Willst . Du so gut sein, mich vorbeizulaff«?"
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