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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189704020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970402
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-02
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.04.1897
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Offtnhach a. sei« Erscheinen zuge^at hpß. Da Sbchhi^ aach tzer Wtpunkt der Lag««- deL. Ver- bazM vor vegtp« der FrühjahrSbestelluaa für die Laqtzwipt^schr qiWig g^vUlt ist, so fleht ein« äußerst r«a«Betxiligu»g zu erwarten. — Leipzig, 2. April. Die Baute« auf dem Leipziger UMtftellmigKPlatze sind jetzt meistenteils. voEruhpt. Glch der Eingang der AuWellungSgÜter hat in de« letzten Tagen et», schnellere« Tempo an« genommen. Die regste Arbeitsamkeit herrscht augen blicklich im sogenannten VergnügungSviertel. Sei einem Besuche diese« dem Amüsement geweihten Telle- der Ausstellung muß man unbedingt die weise Be schränkung der AuSstellungSleitung anerkennen, nicht zu viel und doch genügend für die Unterhaltung der großen Masse der Besucher zu sorgen. Leipzig wird sich auch nach dieser Seite hin vorteilhaft von frühe ren Ausstellungen auSzeichnen. Die Vergnügungen sind meistenteils ernsterer, belehrender Natur. Da« Eismeerpanorama, die Taucherbude, der Bitagraph mit dem Spiegellabyrtnth, der Musterstall mit dem Hippvdrom und schließlich der Fesselballon sind all«- Unterhaltungen ernsterer Art. Nur eine „Altenbur ger Singspielhalle" wird die Musik vertreten. Außer dem kommen noch die „Blaue Kugel" und die Wasser- rutschbahn in Betracht. Großes Interesse wird auch die Deutsch-Ostasrikanische Ausstellung bei allen Be suchern Hervorrufen. Bekanntlich ist ihr ein beson derer, abgeschloffener Platz eingeräumt worden und olle Bauten der Ausstellung sind völlig naturgetreu denen in der deutschen Kolonie nachgebildet. Die für die Deutsch-Ostafrikanische Ausstellung bestimm ten Eingeborenen sind, wie eine Drahtnachricht aus Deutsch-Ostafrika meldete, von dem beauftragten Beamten deS Unternehmen- angeworbrn, bereits am 26. d. R. von Zanzibar abgefahren und werden in den Tagen vom 14. bi- 16. April in Marseille ein- treffeu. Sie führen in 67 KolliS Waffen und aller» lei für Europäer interessante Gegenstände mit. — Zwickau, 30. März. Aus einem Geld briefe, der a«s Klingenthal an eine Firma iu Zwickau abgesandt war, ist unterwegs «in Hundert markschein gestohlen worden. Spuren der Ocffauog an dem Briefe waren zu sehen. Die Untersuchung Ist eingeleitet. — Zwickau. Die elektrische Bahn nach Marienthal ist, wie daS „Wochenbl." erfährt, feiten de« Königl. Ministerium« genehmigt. — Zwickau, 31. März. Bet der gestrigen Aufführung von KietstS „Säthchen" im hiesigen Stadttheater brach daS Holzkreuz. Di« Benefizian- tin «Nitschmann stürzte infoigjidessen l'/-Mtrr herab. Die Vorstellung mußte unterbrochen werten. — Meerane. Ein großer Festtag steht unserer Stadt am 1. April, dem 82. Geburtstage unsere« großen Ehrenbürgers, bevor. Inmitten derselben wird sich da- erste Denkmal erhebe« und zwar ein Meisterwerk des leider zu früh verstorbenen Bild hauer« Herr« Professor Baerwald. Unter den bis her brstehenden Bismarckdenkmälern wird daS unsrige wegen der Schönheit seiner Formen «in« der ersten Stellen eivnehmen. — Reichenbach, 31. März. Ein gewisser Emil Kögler, geboren am 5. August 1868 zu Mark neukirchen, ist, nachdem er bei der ReichSbankstelle hier 3291 Mark erlangt, flüchtig geworden. Er ist 1,70 m groß, hat dunkelblondes Haar, braune Au- gen, spitze Nase, aufgeworfene Lipp.n, hohe Stirn, geschweifte Beine und dunklen Schnurrbart mit Fliege. — Dir falsche Elsa Vetter aus Reichen bach, i. B., daS angeblich von Zigeuner n geraubte Kind — wir berichteten gestern kurz die neueste Weadung in der sensationellen Affaire — hat vor Em stolzes Herz. Rowan von Robert Byr. l«I (»«-druck (Fortsetzung.) Varon Fink fand e- für gut, die Frage zu überhären. „Sie wurden also eifersüchtig?" rief er mit triumphierendem Blick. „Nein, nur gleichgültig," antwortete sie. Die Art, wie sie e« sagte, der apathische Klang ihrer Stimme, waren so überzeugend, daß er die Hand zornig in den geschorenen Sammet de- Kissens ver grub. Nichtsdestoweniger hielt er den zuversicht lichen Ton fest. „O, der Funke glimmt noch unter der Asche; ich will ihn anfachen." „Geben Sie sich keine Mühe, er ist erloschen, ehe er noch recht in die Nähe feuergefährlicher Gegenstände kam. Völlig erloschen! Merken Sie e- den« nicht daran, daß ich Ihre Freundin ge- blteben?" Er zog die Oberlippe zwischen die Zähne und kaute au seinem Schnurrbarte. Sein Gesicht war noch fahler als gewöhnlich und die feine« Linie«, di« da- Leben in dasselbe gegraben und der Affekt zuvor beinahe virwischt hatte, wurde« wieder zu deutlich lesbarer Schrift. „Sie sind schrecklich!" murmelteer. „Eiehaben k«i« Herz!" „Mm» sagt«« mir so oft, daß ich schon selbst a»fa»ge, dara« z« glaube«. ES hat zum Glück sicht« Unbequemes." der Polizei nach anfänglichem Leugnen zuaegeben, daß sie die Tochter der Witwe Matthes iu G>era sei. Anf G»uud diespt GeständniffeS wurde dia jugendliche Schwindlerin dem Amtsgerichte zu Reichenbach zugeführt. Di« Vetterschen Eheleute sind ob deS ihn«« gespielteu Streiche« der Verzweif lung nahe und können da» Unglaubliche kaum fassen. Auch in Lehrerkreisen ist man mehr al« enttäuscht über diese- „pädagogische Wunderkind," wel che- angeblich nie Schulunterricht genoffen und trotz dem in neun Monaten daS Ziel der Volksschule er reicht hat, so daß „schon" diese Ostern die Kon firmation de« Mädchen- erfolgen sollte! Die Schwindlerin ist nämlich schon sech-zehn Jahre alt und längst konfirmiert. Sie ist am 23. März 1881 in Münchenbernsdorf geboren und heißt Marie Emilie Matthes. Sie hat die gescheidtesten Leute gründlich hinter'- Licht geführt. — Waldenburg, 30. März. Se. Durch, laucht Prinz Georg vo« Schönburg ist, vou Schloß Hermsdorf kommend, gestern abend hier «ingetroffen. — Dorfhain bei Edle Krone, 31. März. Dem Fleischermeister Hermann Richterchier ist jüngst . der zwölfte Sohn geboren worden. Er beabsichtigt, zu Tauspaten den Kaiser, den König von Sachsen und einen General einzuladen, der im deutsch-fran zösischen Kriege sein Hauptmann gewesen war. Deutsches Reich. 8 Berlin, 31. März. Die Budgetkommissio« deS Reichstage« nahm die Gehaltserhöhung der Hauptleute I. Klasse von 3600 auf 3900 Mk. an und bestimmte, daß 58 anstatt der in der Vorlage verlangtes 60 Prozent aller Hauptleute da- Gehalt I. Klaffe beziehen sollen. Die Kommission beschloß ferner die Erhöhung der Gehälter dir Major- von 5400 auf 5700 anstatt, wie verlangt, 6000 Mk. und naym die Gehaltserhöhung de, Militärärzte, bis auf die Oberstabsärzte I. Kl. an, deren Gehalt wie bei den Majors von 5400 auf 5700 anstatt, wie ver langt 6000 Mk. erhöht wurde, lehnte dagegen die Erhöhung deS Gehaltes der Regimentskomman deur« ab. 8 Eine Sitzung der konservativen Fraktion des Reichstages fand vorgestern bezüglich der Han d- werkervorlage statt. Man beschloß, für die Verweisung der Vorlage an eine Kommission zu stimmen. Die Aussichten sür da- Zustandekommen der HandwerkSorganisatio» sind der „Post" zufolge nicht so ungünstig, wie vielfach behauptet wird. In den Kreisen der Reichspartei herrscht ebenfalls eine günstige Auffassung; auch sie wird einzeln« Abände rungen beantragen, ohne indessen an dem Grund gedanken der Vorlage erheblich zu modeln. Eine Reihe nationalliberaler Abgeordneter teilt den Stand punkt der Reichspartei; auch im Centrum bringt man dem Entwurf vielfach Sympathie entgegen. 8 Berlin, 31. März. Nausen wird in der am 3. April ftattfindenden Festsitzung der Gesell schaft für Erdkunde eine Reihe von Proj-ktiovsbil- dsrn nach eigenen photographischen Aufnahmen vor- führen. Der Sitzung wird sich ein Festmahl an- schließ.n, zu welchem di« Spitzen der Behörden und die Koryphäen der Wissenschaft Einladung erhalten haben. Am 4. April veranstaltet der schwedische Gesandte zu Ehren NanseuS ein Diner. Am 5. April kehrt derselbe da«« mit seiner Gemahlin nach Kopenhagen zurück. 8 In ihrer TageSüdersicht schreiben die „Hamb. Nchr.": Die kretische Aktion ist nachgerade i« ein Stadium gelangt, wo jede weitere Nachricht über irgend eine neue „Maßregel" der Mächte bei urteils fähigen Teile« de- zeitungSlesendeu Publikums nur Er machte eine Bewegung der Ungeduld, was sie nicht sehen konnte, aber sie hörte sofort den Wechsel der Stimmung, die sein Organ beinahe zu eine« andern umwandelte. „So will ich eS denn unterlassen, mich an dieS nicht vorhandene Herz zu wenden," «ahm er wieder das Wort. „Ich könnte für mein damaliges Ver schwinden vielleicht eiue Entschuldigung Vorbringen, aber ich verschmähe eS." „Sie thun recht daran und beweisen damit viel bessern Geschmack." „Nur eine Frage," fuhr er fort, „möchte ich — iu Abwesenheit dieses Herzens, sei e« den« an den Kurator — an ihren Verstand richten? Wolle« sie fort und fort einsam bleiben? Sind Sie denn für die Einsamkeit geschaffen? WaS wollen Sie in der- selben beginnen? Sich mit Kanarienvögeln, Möpsen und Katzeu umgeben? DaS ist nicht Ihre Art. Oder vor ihr sich in Kaffeekränzchen, RoutS und Bälle flüchten? Jetzt schon klagru, daß die Gesellschaft Sie ermüdet. Immer fremder werde« Sie sich 4» derselben vo,kommen, aber auch so»st nirgend- ei« wahr« Heimat haben. Boa einem Orte zum andern, vo« einer Beschäftigung zur ander« sich «eadend, werde« Sie ei« zwecklos«-, leere- Leben führe« uud sich überflüssig fühle« iu der Weltl" Immer tiefer war MagdaS Kopf gesunken. „WaS liegt daran?" e»tg«g»«te sie, doch der Widerspruch klang lauge nicht «ehr so gleichgiltig «ad zuversichtlich wie vorher. „Ader den Ihr« liegt daran, daß es mcht da- hi» komme. Ihr Väter hegt d« Wmifch, daß Ste «och ein ironische« Lächel« hervarruft. Dis Mi* wage wird mit jedem Tage größer. Dis europäi sche Diplomatie vo« heute schönt ihr Geschäft nicht »ehr zu verstehe«, uad a«ßerd»t« fehlt dem europäi sche» Konzert der Dirigent, dessen Taktstock sich die einzelnen Musikanten fügen, und der e« versteht, Disharmonien, die nicht in seiner Partitur stehen, energisch eutgegenzutrete«. — Wir bedauern, dast auch Deutschland beteiligt ist; wir hätten unser Pul- ver ruhig trockeu halten und die anderen sich bla mieren kaffen können. Der Schutz welcher Interessen rief uns nach Kreta? Wir sind überzeugt, daß, wenn unter de« alten Kurse ein Botschafter eine Beteiligung wie die jetzig« an dem Vorgehen gegen Kreta vorgeschlagen dälte, hinsichtlich seiner ferneren Verwendbarkeit im diplomatische« Dienste tie schwer sten Bedenken zu Tage getreteo wären; wir glaube« aber auch nicht, daß eS früher zu einer so verfehl ten Maßregel wie der jetzigen der Großmächte vor und auf Krela überhaupt gekommen wäre. Mau würde es wahrscheinlich zunächst der Türkei über lasse« haben, die Ordnung aus der Insel wieder her- zustellen. WaS dann zu geschehen gehabt hätte, wäre wohl erst io zweiter Linie in Betracht gekommen. 8 Die Verhandlungen zwischen den Großmächten über weitere gemeinsame Maßregel» gegenüber Griechenland werden noch immer fortgesetzt. Eine Einigung über di« Frage eine, Vkokade griechischer Häfen ist indessen, wie die „Post" versichert, noch immer nicht erznlt worden, und zwar scheine eS nach wie vor England zu sein, das seine Zustimmung von Bedingungen abhängig macht, deren Annahme von den anderen Mächten als unmögliche bezeichnet wird. Besonder- großen Antrieb würde die Unter nehmungslust der Ärirchen erhalten, wenn sich eine Pariser Meldung deS „Dai y Telegraph" bestätigen sollte, da« Ergebnis der Beratungen Lord SaliS- bmys mit dem französischen Minister des Aeußeren Hanotarx sei, daß England und Frankreich, denen sich noch eine dritte Macht anschließen werde, die Beteiligung an strenge« Maßregeln gegen Griechen land ablehnen werde. Die „TimeS" melden dagegen, beide Minister seien darin überelngtkommen, fest zum „Corcert der Mächte" zu stehen. Wie die Sachen in Wirklichkeit stehen, muß sich ja bald zeigen; man darf nicht übersehen, daß England einigermaßen be unruhigt ist über die Truppcnausamwlungen Ruß lands an dec armenischen Grenze; die „Time-" melden sogar, Rußland ziehe in seinen südlich«» Gouvernement- 200,000 Mann zusammen und halte die freiwillig« Flotte zur Beförderung von Truppen bereit. § S t o l p (Pommern), 31. März. Drr Dampfer „Mannheim" vou vsr Schichausle« W.rst unter nahm seine erste Fahrt von Pillru aus^ Bei Stolp« münde wurde er durch einen O-kan wrack. Rück wärts getrieben, brach er beim Lkuchtturm Scholz»» mitten durch. Zwei Boote mit 15 Insassen, darunter der Kapitän, sind gerettet. DrS dritte Boot ist verschwunden. 8 Köla , 31. März. AuS dem griechischen Lager erfährt die „Köln. Zig.", Oberst VafsoS habe die Weisung erhalten, die Räumung der Insel ohne weiter« Zugeständnisse Europa- auSzujchließen. Nn Telegramm aus Fort Jzzedin meldet: Die Türken bombardierten heute die Ruinen deS Kloster- Jo hannes, weil sie den griechische» Schützen Deckung bieteu. Die türkisch« Besatzung de- Fort- soll durch Österreicher uud Engländer ersetzt werden. 8 Köln, 31. März. Die „Köln. Ztg." meldet au« Wien, dem Wunsche der Admirale auf noch malige Entsendung von 600 Mann werde Oesterreich nicht entsprechen. Auch die erste Truppenseuduvg werde in Löien nur al- Ersatz für die ursprünglich heiraten und Ste werden sich doch dazu entschließen müssen." „Wohl möglich, w«»u auch nur, am endlich Ruhe zu sinden." „Also doch! Der Grund gilt gleich. Und für wen werden Sie sich daun entscheiden?" „DaS ist mir so ziemlich einerlei, wenn e« denn einmal sein muß." „So haben also Sigrist und Dallargo nicht mehr Chancen als ich, trotz der Ablehnung meiner Gefühle?" folg«rte er rasch. „Warum nennen Sie gerade die beiden?" „Weil sie auS dem Kreise Ihrer Verehrer in letzter Zett am meisten hervorgetreten sind. Und so unverhüllt sie ihre Absichten kundgebeu, werd«» ste doch nicht zurückgewiesen. E« ist mehr als Dulduug; DallargoS nehmen Ste sich ganz offen an." Sie machte eine beredte Bewegung mit de» Fächer. „Dallargo ist ein talentierter, phantastischer Knab«, den ich wohl an SindeSstatt annehmen könnte," meinte ste lächelnd. „Uud Sigrist? Sie haben h«ute die Blume» getragen, die er Ihnen vo, aller Welt überreich»." „Sie erinnern »ich eben daran, daß ich ste irgendwo vergessen habe," e»tgegv«te ste gelassen. „Sie könnten aber ebenso seine Ha»d, sein HanS, seinen Ramen hinnehmen i» gedankenloser Gefälligkeit; alle-, wa« er ihnen zu Füßen legt." „Um Sklavin seine» Hauptbuch«» zu »erd«». Rein." lSsets«tz«»S folgt.)
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