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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 04.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190605043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19060504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19060504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-04
- Monat1906-05
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- - - bS. lüh^Mtz. Anzerger begründet 1842. o e in Der Stadtrat. stallung und Abhaltung" dv genamit«»'HttdWt Dd«MA M» auf di« sogenannte katholische „Toleranz" wie die Fasst auf« bet'Lokal- «"km durch WN Bezirks . MM für 'die MWe AMaiiMmW IW, dl» MM MMt mii> de» AMst zu ImkMg i. Ku. der religiösen Erziehung der Kinder handelt. Wie zu erwarten «ar, verfehlt« der bekannte „Genosse", der Zehngebote-Hoffmann, die Gelegenheit nicht, über da« Thema sich sehr lang und laut zu verbreiten. Ausgerüstet mit der ganzen Unwissenheit feines Jahrhunderts, hielt er eine seiner gewaltigen Reden in seinem Prioatdeutsch, daß auch den auf dir Würde des Hauses Bedachten zu widerwilliger Heiterkeit zwingt. Soweit die humoristische Seite. Daß es indes dem Zentrum bitter ernst um die Durchführung seines Antrags ist, zeigte «in T«il d«r Sprrchtr dir kaplan-partri mit ihren Reden. Man fuhr sogar einmal schwer«» Geschütz auf und »irS auf Fäll« angeblicher Intoleranz hin, wie sie u. a. in Sachsen von protestantischer Seite geübt worden seien. Doch wie sogt die Schrift: Auge um Auge, Zahn um Zahn I Da z. B. der katholische Landgerichts» rat Graeber von Blaubeuren in bezug auf Intoleranz wieder ein mal aus Sachsen exemplifizierte, so sei ihm ein ziemlich krasses Beispiel von römischer Unduldsamkeit aus seinem geliebten Boyern» land vor dir Brille gerückte In der untrrsränkischen Pfarrgemeinde Rödelsee mußten, so lesen wir in der „Tgl. Rdsch", bis zur Stunde Stolgebühren (Abgaben ans Pfarramt) nicht nach der Konfession der Gemeindeglreder, sondern nach der Konfession der Wohnhäuser entrichtet werden. ES kam dabei zu den wunder lichsten Konstellationen. So z. B. war der protestantische Pfarrer in Rödelsee, weil da« Pfarrhaus ein sürstbischöslich Würzburgisches Lehen-Haut ist, dem katholischen Pfarrer für vorkommende Taufen, Beerdigungen u. a. stolgebührenpstichtig. Alle Versuche der Pro« testantcn, aus dem Rechtswege die Aushebung der auS dem Jahre 1778 (!) stammenden lästigen Stolgebührenordnung herbeizuführrn, find gescheitert. Auch di« ZentrumSmajorität im bayrischen Land- tag hat, obgleich seit Jahren schon von protestantischer Seit« auf Ankündigungen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden, bl. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G- Roßberg in Frankenb rg dem Betrüge schuld, durch den Benjamin ihre Ehe mit Kalwoda ermöglichen zu müssen geglaubt hatte. Nun wußte sie sich auch Arnolds Erstaunen über ihren Be richt von Benjamins glänzenden Aussichten in Genua zu er klären. Warum er nicht auf der Stelle das Lügengebilde zer rissen hatte! Sie erhob sich, noch fester sich einhüllend, und schritt nach der Klingel. „Was befiehlst Du?" fragte der Bruder zögernd. „Arnolds Adresse muß ich in Erfahrung bringen! Einen Wagen nach Pegli will ich! Ich stelle Dir es frei, hierzubleiben, wenn Du mich nicht begleiten willst." „Ich — ? I Nein, ich kann ihm nicht mehr gegenübertreten. Ich bringe es nicht über mich. Lasse mich hier." Sie nickte schweigend. Eine Stunde später rollte bereits eine der stattlichen, mit den groben, schweren, starkhüftigen Rappen bespannten Genueser Ka rossen auf der breiten, glatten Uferstraße zwischen dem Golf und den mit Oelbäumen, Maulbeeren, Weingeländen und dunkelgrünen Gürten reich besetzten Berghängen dahin, auf Pegli zu. Stefanie war das alles, was sie seit Wochen erlebt hatte, ein vielgestaltiger wirrer Traum. Ihre Krankheit bildete in der Rück erinnerung nur einen einzigen Tag — so hatten die wichtigen, großen Ereignisse das ihr unwesentlich Erscheinende zeitlich zu- sammenschrumpfen gemacht. Auch daß sie nun an der Riviera war, daß sie den Golf von Genua iah mit den wie Kulissen an den Biegungen der Straße sich immer von neuem wieder vor schiebenden FelSpartien, den bronzefarbenen Fischelsegeln, dem leb haften Durcheinander an den kleinen Chausseestationen, das ergab nur ein neues, flüchtiges Bild, das sich ihrer Fantasie einprngte, ohne das Herz beschäftigen zu können. Dies Herz war so wund, so leidend, daß es nicht imstande war, große Eindrücke aufzunehmen. Eine starre Ruhe hatte sich ihrem ganzen Wesen mitgeteilt. Sie wußte nun, daß sie dem Geliebten gegenübertreten würde, ohne daß der Sturm der Gefühle sie niederzuzwingen vermochte. Sie war nicht sie selbst; es kam ihr vor, als beobachte sie sich in ihrem Tu» und Denken und Sprechen wie eine Fremde. Auch der Wunderbau, den ihr der Kutscher als die Villa des reichen Bonziant bezeichnete, vermochte ihr kein Staunen abzu- nötigen; sie verließ den Wagen an dem reichgeschmückten Hohen Elscngitler, dessen vergoldete Spitzen in der Sonne funkelten, und schritt durch die im üppigsten Pflanzenwuchs prangenden Anlagen zu dem hohen schloßähnlichen Frührenülssancedau empor, mit einer Ruhe und Gelassenheit, als fei ihr dieser Weg schon seit Jahren vorgezeichnet. An einzeln»« Wegkreuzungen, v»n drum man besonder« her». Auge. . »» nmi Und ein bemerkenswerte» HygeW machte noch vorgestern die ustramontane „k einige interessante Bemerkung««. Sie NM P» positiver und ehrlich kämpfender evastgÄifchst antrag, namentlich dessen zweitem Teile, entgegengesetzt worden ist, und zwar, wie von protestantischer Seite hervorgehoben worden ist, Das Zentrum unv die Toleranz. " Zum x-ten Male wußte gestern der Reichstag den von ultra» montaner Selle ausgehenden Toleranzontrag an sich herankommen lassest. DaS Zentrum weiß eben, daß ohne seine Mitwirkung die RrichSgrsttze picht gemacht werden können, eS betrachtet indes diesen für da» evangelische Deutschland höchst unwürdigen Zustand, wie »S scheint, noch als eine von ihm gewährte Gnade, und hartnäckig wie die Herten vom Krummstab nun einmal find, wenn'» Vor teil« zu erringen gilt, verlangen nun auch sie von der Regierung und Reichstag Zugrpändniff«. Eines davon ist der Toleranz anirag. So war also gestern im Reichstag die zweite Lesung des bekannten Antrag» Hompesch und Genossen zur Beratung gestellt. Inhalt und Zweck de» Gesetzentwürfe» mit dem verführerischen Titel find bekannt, sodaß man sich füglich wundern darf, wenn der Reichstag e» fertig bringt, immer wieder einen Tag lang über den . Antrag zu reden. Von der gestrigen Sitzung ist die humo ristische Erscheinung zu berichten, daß Zentrum und Freisinn in Konsequenz de» Erfahrungisatze» von den sich berührenden Extremen um di« W«tte sich um den Antrag bemühten; Ndg. Müller-Mei« ningen halt« sogar die Genugtuung, seinen AbänderungSantrag de» 8 1 de» Entwürfe» auch vom Zentrum akzeptiert zu sehen. Der § 1 in der ZentrumSfafsung besagt, „daß den staatsbürgerlichen Rechten durch da» Religionsbekenntnis kein Abbruch geschehen soll." Ahg. Müller-Meiningen hat den Paragraphen so gefaßt: „Der Genuß der bürgerlichen Rechte ist unabhängig von dem religiösen Bekenntnis." Wenn man Luft an Wortdeutungen hat, kann man sich den Kopf über d«n Vorzug jede» dieser gesetzgeberischen Vor schläge Derbreche«. Eine größere Debatte entstand nach schneller t^tedigung der K 2 und dann erst wieder bei 8 4, der von MsMerh Glaser- und Lchlosseravbeit Die sür den Neubau der Rede- und Leichenhalle im hiesigen Friedhof« erforderlichen Tischler-, Gläser« Uttd SchlösserärbSiten find zur al-baldigen Au-führung durch hiesige Handwerker in Auftrag AfitzrIotsfütmulare fiiid von heute ab im Rathouse, 2. Obergeschoß, Zimmer Nc. 12, erhältlich sind auSyesüllt sinter V-rschluß bis spätestens s. Mai dieses Jahres wieder ein- zsikeichen. Nähere Auskunft erteilt der Siadtbaumc'ster im Rathause, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 14, woselbst auch kn Vir Zeit von Vormittags 10—12 Uhr Zeichnungen eingeschen werden können. Frankenbetg, den 3. Mai 1906. d«n alten Zopf hingewiesm in der rührt. Erst in den letzten Woche« wurde Bemühungen de» königlichen Beznkäimk» sch, eine freiwillige Ablösung der SebMy und «vangelischen Dorfbewohner vorsintflutlichen »eflimmünym«ett^W Ein weiterer DÜkaHM ... protestantisch« Gemeuch«, welch« »n dem in Burgpreppach charitativ pastMert wird. »T» br Verwaltung, beim sämtliche MTtzNAer AMM 1 drv Vorsitz atst Hat - meinfelh, zu dem «insten» dw aAr formation gehörten l! Der katholische heut« noch, obgleich die Gemeinde leit ,«lisch ist, in d«r KaMe, dH« strittig ist, jährlich vor evangelischer gotteSdienst mit Predigt ab. Au» MM ANitag, »ea 4. M>t . Frankenberger Tageblatt für Wi-derholunasabdruck Ermäßigung Nachweis und Lnseraten-Annahmeaua Die Sächsische Textil-BetmsMena hat die ihr angehörenden Betriebe davon benachrichtigt, datzvo«^ «nfM-B-chüAmgsM " in Kraft getreten find. Es ist uns von.diesen neuen Vorschuß schienen find, der Vertrieb für FrankAtrg^und U^ SW Ne» Inhrinarktszwegen fpäteften» mittag 12 Ith* siche Ausblicke genoß auf den ( hochragenden Leuchtturm und dm willkürlich nahm ihr Auge diele B. lange nachher jeder, auch der; kleinsten E und doch war es ihr im Augenblick, gl» mehr auf der Welt zu tun, als den schaftlichkeit zur Sünde getriebenen u GeMten auf den rechten Weg zurückzubringen — den Weg Buße I , Am Portal des Marmorpalais, I ülvon schier märchenhafter Pracht war, hat ihr ein Kastellan entgegen. Sie wußte selbst nicht, wie sie die kurze Unterredung geführt hatte; es war ihr selbstverständlich, daß alles so kommen mußte. An die Möglichkeit, etwa unverrichteter Sache^wieder abziehen zu müssen, hatte sie überbttupt nicht gedacht. Sie wunderte sich auch gar nicht etwa darüber, daß der Kastellan sofort Arnold Strucks Namen nannte. ,,, ... Die Sprechstunde des Signor Arnoldo Struck, der unsern Maestro Bonziani während dessen großen Reisen vertritt,^ist zwar schon längst vorüber, aber da Sie eine Landsmännin von ihm sind..." Sie nannte ihren Namen, und der Kastellan führte si» in einen hellgetäfelten, mit Springbrunnen und Blumen geschmückten kleinen Damcnsalon, von dessen Fenster auS sie das sut Stunden sie nicht mehr verlassende Golfbild vor sich sah, hiev besonders wirksam durch den Rahmen von wunderbarem künstlerischen Gärlnerwerk, das die herrliche Aussicht nach drei Seiten abschloß, während sich darüber nur das ewige dunkle Blau deS Himmels domes wölbte. Nach kurzem Warten schon vernahm sie auf der vom oberen Stockwerk herabsührenden breiten Marmortreppe hastige Schritte. Noch ein paar Augenblicke, und er mußte die Tür hier aufgcstoßen haben und ihr in dem duftigen, Hellen, freundlichen Gemach gegen- uberstehen. . Ob Angst und Reue tiefe Furchen in sein Antlitz eingegraben Ob er, erfaßt von der Tragik dieser Sekunde, vor ihr medersturzen würde . . . ? I er bereit» im Türrahmen, atwas bleicher als jeden Schreck, ohne alle Furcht. Stimme, aü er ihren Namen auSriej, aber zitterte aus seinem Ton. Er breitete die Arme au«, als ^ücn wollte. Doch zugleich ließ er sie schlaff spielte 8 "^des, unendlich traurige» Lä-j-eln um» sind Sie also, meine liebe, liebe Freundin I Wie gut und wie — grausam von Ihnen, daß Tie an mich gedacht haben I' (Fortsetzung folgt.) Erscheint «n jeden, Wochentag abend, für den folgenden T-g. Bezugs preis vierteljährlich 1 50 4, monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats 5 früherer Monate 10 Z. BÜtetttwrse« Werden m unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe- Pella«, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs fluMnde Persand wöchentlich upter Kreuzhand., , Kriminalroman von Maximilian Brytt. (». Partie»,«,.). ... (Nachdruck verboten.) Immer wieder machte Benjamin einen Versuch, die Schwester wenigsten» zum Reden zu bringen. Er kniete schließlich neben ihr niE M küßte Me eiskalten Finger.. „Fanny, aber so ntache mir eL doch nicht so entsetzlich schwer! Ich leide unter dieser Qual schon fast ein Jahr. Ich weiß ja, daß .jch nicht allein goaeK Franz gefrevelt habe, sondern auch gegen Dich; aber versetze Dich doch einmal in meine Lage. Settien hatte mich in, seiner Hand. Wie in.einem Schraubstock saß ich Mb, Mehrmals Mr' sitz her Betsuchüng nabe, Mich Franz zu Küßen zu^GerM und ihm meinen törichten Leichtsinn zu gestehen. Aber.— di« Rücksicht auf Dich — auf ihn .. .' „ , Er zauderte, ist seiner Rede fortzufahren; denn es war ein Muälttr, jammervoller Blick, Mit dem ihn seine Schwester streifte. Mtn stürzten ihm endlich die Tränm au» den Augen. Er um klammerte die zitternde Gestalt der Schwester und ließ sein Haupt auf ihren, Schob sinken. , „Wie elend, wie unglücklich bin ich! . . . Ach, mein Traum wär «» von jeher gewesen, den Herd des Vater» wieder znm alten Glanz aufzurichttn! Ich wagte und wagte und verlor. Ich setzte meine Ehre «uf» Spiel — und auch sie verlor ich! . . . Stefanie, uuh dann MH ich Dich glücklich an Kalwoda» Sette — ich wußte, wie innig er Dich liebte —, ich schwärmte für Euer Gluck! Ach, M da hätte ich Franz in so abenteuerlicher Weise mit meinem OtstSsidnis überraschen sollen? Nein, das brächte ich nicht übers Hrrzl Ich glaubte, er müsse mich verachten und in seinem Zorn werde er uns allen den Rücken wendenI" ,,, , „Erkläre mir nichts mehr, Benjamin, entschuldige nicht» I Ich glaube Dir, daß Du nicht mein Unglück wolltest. Aber Du änderst jetzt nichts mehr.' Lange verharrte» sie schweigend beieinander. Stefanie hatte d§S Fenster geschlossen und sich in ihren Winterumhang gehüllt, e" AWMähllch vermochte sie den Enthüllungen Benjamins in Mverer Rube nachzohängen; ein wunder Schmerz blieb w immer dabei;. aber wenigsten» war ihr durch den jähen Tod de» soeben angetrauten Gatten die qualvolle Beschämung vor ihm ^AttsUiAcht auf ihr Glück, da» sie an Franzen» Seite finden fMtch HO« BenjämiN geschwiegen - sogar den Betrug hatte er «Ah» Gescheut, wo e» seiner Mnvung »ach galt, diese» armselige ^G^^m^stch besehützt v»r. Ä» war ihr, al» sei sie mit an
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