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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 27.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190607271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19060727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19060727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-27
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auf 10 L«M^»«länger1. Die Tettgraphmvorarbett« ««den hin- sichtlich da Gewährung von Erholungsurlaub den Postboten all- ganein gleichgestellt. Der Urlaub kann auch solchen Borarbeitern erteilt werden, di« wegen Einstellung der Beumrbeiten beurlaubt »der entlassen werden müssen. je. >»« de» sächfische» Laudel Straf- »»d K»rrekti»»s- auftalte» Rach der gestern im „vr. I." erschienenen Viertel- jahrSüberficht über di« Personalbewegung in den LandeS-Stras« uech KorrettionSanstaltm un 2. Quartal 1906 «ar am »0. Juni d. I. ein« Abnahme des Skaf-Gefangmen- bezw. KonettionLr- bistand«« ,u »«zeichnen. Die» »«ranschaulicht am besten solgrndr tteb erficht: Bestand am 1. April: Bestand am 30. Juni: Waldheim 1605 1559 ' Zwickau 640 659 - - Hoheneck 642 612 k ' Bauden 785 801 k - VotgtSberg 293 277 * Hohnstein 317 313 i * Sachsen-«r» 221 222 * Grünhain 65 60 Sa.: 4568 4503 In den Gefängnit-Strasanstaltrn Bautzen und VoigtSberg so wohl, al» auch in den KorrettionSanstalten Sachsenburg und Grün- Hain wurde in obige Ziffern die Zahl der jugendlichen Straf. Gefangenen bezw. Korrrktionäre mit eingerechnet. sr. Au schöne, nie wiederkehrende Zelte« erinnert der „DreSd. Anz." bei Gelegenhest de» jetzt im Gange befindlichen Umbaue» der dortigen Nnnenkirche. Er kommt aus die Geschichte de» alten Gotteshauses zu sprechen und tut dabei der früher in dessen Nähe «richtet gewesenen LartholomäuSkapelle Erwähnung. MU dies« stapelt« stand ein Hospital in enger Verbindung. Da find nun noch Dokument« au» dem 1b. und 16. Jahrhundert »orhanden, die Ausschluß geben üb« wirtschaftliche Verhältnisse jener Zeiten. So ist u. a. angegeben: Im 1ü. und 16. Jahr hundert bekamen die Insassen de» Hospital» laut einer Verord nung de» Rate» zu Dresden alle Wochen sür v Silbergroschen frische», gute» Fleisch, sowie für 3 Silbergroschen Fische. In der Fastenzeit bekamen fi« eine Tonne Heringe. Ein SchöpS kostete damal» - Groschen, ein Pfund Schöpsenfleisch 4 Pfg., ein Pfund Schweinefleisch und eine RindSzunge 1—2 Psg. — Etwa» Aehn- licheS wird r« natürlich nicht wieder geben. sp. Mühlbach. Uns« Ort ist um «ine schöne Erinnerung «ich« geworden. Unt« dem Glanze de» sonnigsten Himmel» wurde ein bi» in» kleinste gelungene» Schulfest geseiert. Ober- wie Ried«rdorf hatten in der Schmückung der Häuser und Straßen gewetteisert. Der Ort hat noch zu keinem anderen Feste soviel Blumenschmuck und Ehrenpsorten gesehen, al» am letzten Dien»tag. Früh 10 Uhr setzte sich der von den festlich geschmückten Kindern gebildete Festtug von der Schule aus in Bewegung, begleitet von den Herren Lehrern und Mitgliedern deS Gemeinderates. Ein farbenreiches Bild bot sich dem Auge dar. Die Bogenschützen „aus Tirol", die wehen den Fahnen, die Blumenb»gen und Blumenkörbchen, die Festkleider, alle» wurde »on der frohen Bevölkerung bewundert. Musik, Gesang und Hoch ruf« wollten nimmer ruhen. Die fröhliche Kinderschar nahm ihren Marsch nach den gastlichen Häusern ihr« Schützenkönige, wo ihnen Kaffee, Kuchen und einfaches Bier gereicht wurde, während den begleitenden Herren ein fürstliches Frühstück geboten ward. Mit Hochrufen bezog man endlich nachmitta-S den Festplatz, von ein« sehr zahlreichen Zuschauerschar schon sehnlichst erwartet. Nach Beendigung des gewöhnlichen Schnepper- und StoßvogelschießenS entwickelte sich auf d« Festwiese beim Gasthof ein bunt« Festtrubel. Wohlgeordnet gaben sich die fröhlichen Kinder immer neu«, abwcchselungSreicher Spiele hin, unterstützt von hilfsbereiten Damen. «iS zum letzten Augenblick hielten sich auch die Kleinsten unermüdlich tapfer. Ein letztes Signal rief die Kinder zur Prämienverlosung. Die hochherzigen Spenden der Ortsbewohner hatten eS ermöglicht, daß jedem Kind« wertvolle Geschenke eingehändigt werden konnten. Besonders reich bedacht waren die „Königspreise", stellte sich doch ein solcher zum Preise »on 5—S Mark. Auch gelangte eine durch den Herrn BczirkSschulinspektor gewährte wertoolle Bücherprämie zur Verteilung an einen besonders glück lichen Schützen. Unterdessen hatte sich eine unzählbare Zuschauermengc im Saal« angesammelt, sodaß sogar Stühle und Tische zur „Erhöhung de» persönlichen Standpunktes" herhalten mußten. Unter Boranschreiten des KustkkorpS marschierte nun die fröhliche Kinderschar in den gefüllten Saal, um hi« Neigen, Gesänge und ein besonderes Spiel (das Schifftein) mit größt« Exaktheit auSzusühren. Jede einzelne Vorführung durch die Herren Lehr« wurde mit besonderem Jubel belohnt. Nach Abdankung der alten und Einweisung d« neuen Schützenkönige durch Herrn Lehr« Pursch« und nach ein«« Schlußwort deS Herrn Gemeindevorstand Kuhn schloß daS bestgelungene Schulfest mit dem allgemeinen Gesänge: „Run danktt alle Gotti" - f Ebersdorf. D« vom Kirchenvorstand beschlossene und von d« Kgl. Kircheninspektion genehmigt« neue Nachtrag zum Regulativ für dir in d« Parochie Eb«»dorf mit Lichtenwalde zu vollziehenden kirchliche« AmtShaudlimgeu und die h-.rrsür zu «hebenden Ge- bühren vom 22. Januar 1880 ist zur Bekanntgabe gelangt und lautet: Personen, welchen «egen Unterlassung ihrer Trauung oder der Tauf« od« Konfirmation ihrer Kind« die kirchlichen Ehren rechte aberkannt find, werden nach Klaffe V beerdigt. Da» Halten von Reden od« Ansprachen durch andere Personen al» de» zuständigen Geistlichen bei der Beerdigung ist nicht gestattet. An Gebühren ist in solchem Falle derjenige Betrag an die Kirchgemeindekaffe zu entrichten, der sür den Totenbettmeist« sür Fertigung de» Grabe» jeweilig bestimmt ist." A — Chemnitz. Eine öffentliche Körper- nud MuSkelschön- Hetts-Koukurreuz veranstaltet der Lokalverband de» Chemnitzer Athletenklubs am Sonntag, 29. Juli, im Licht-Luft-Sportbad in Ehemnitz-Koppel. Die Preise bestehen in goldenen und silbernen Medaillen, sowie Diplomen. Meldungen au» ganz Sachsen wer den bis zum Tage d« Konkurrenz entgegengenommen. Dem Schiedsgericht gehören in d« Hauptsache Männer d« bildenden Künste an. Di« Wertung erfolgt demzufolge nach künstlerischen Gesichtspunkten. — Döbel«. Auf hiesigem Bahnhof wurde vorgestern nach mittag der Güterschrriber Plötze beim Uebnschreitrn der Gleis« vv» einer Raugierl»komotive ersaßt und zur Seit« geschleudert, wobei ihm der rechte Fuß am Knöchel abgefahren wurde. Der Unglückliche wurde im Krankenhaus untergebracht. — Leipzig. Der Verband der Saalinhaber-Vereine hat fich in seiner jüngsten Sitzung mit den auf dem dieäjäh izen, in Meißen staltfindenden Berbaudßtag de» Sächsische« Saalmhabrr- Verbände» zu stellenden Anträgen beschäftigt. Neben anderem wird eine P-tüion an di« Landesregierung wegen Schaffung «ine» einheitlichen Regulativ» sür öffentliche Tanzangelegrnhriten bean tragt. Ferner wird auch die eingehende Behandlung dir infolge der Bi«prei»erhöhung wieder im Vordergründe stehenden Flaschen» birrfrag« auf dem Verband»tog gefordert. — Leipzig. Aus dem in Leipzig abgehaUenen Kongreß de» Bunde« deutscher Barbier-, Friseur- »»d Perückeumacher- Janruegea wurde u. a. auch noch di« Schaffung rinr» «ig«nrn — Zuchthaus, 1° — Gefängnis-Strafanstalten, * — Korrek- tionSanstalten. tzandwerterministeriumS angerrgt. Man hielt dies« Errichtung für di« Entwickelung d«S Handwerksbetrieb«» für dringend notwendig und beauftragte den Bundesvorstand, jeden ihm geeigneten Weg zur Schaffung eines derartigen Ministerium» einzuschlagen. Fern« sprach man die Ueberzeugung aus, daß für den Handwerkerstand sich die Einführung d«S sog. „kleinen" Befähigungsnachweise» nötig mache, nach dem jeder AuSgelernte eine Prüfung adligen müsse, und nur d« ein Handwerk lehren dürfe, der e« regelrecht gelernt hab«. In Rrsolulionrn legt« man noch Verwahrung ein gegrn die Ausbildung von Soldaten im Barbieren zugunsten der Kompaniekaffen und gegen die Ausbildung von Gefangenen im Barbieren durch die GesingniSverwaltungen. — A»»ader>. Die Kgl Amtshauptmannschast hat fich gegen dir Erricht»» »» Blockhäuser« im Erzgebirge ausgesprochen. Die Gemeinde Bärenstein i. E. beabsichtigte, dir Erbauung von Blockhäusern an der Oberwiesental« Straße zuzulaffen. Die Amts- Hauptmannschaft als vorgesetzte Behörde hat jedoch entschieden, daß fie dazu nie die Genehmigung «teilen werde. — J,h»«gt«rge»stadt. Kommerzienrat Lahusen, Besitzer d« Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei in Neu deck, hat sür seine dortigen Arbeiter «ine Alter»- »d Witwe«- »ersorg»g eingerichtet und ihr ein Grundkapital von 100000 Kronen überwiesen. Außerdem ließ er, ohne angegangen worden zu sein, eine Lohnerhöhung von 10 Prozent eintceten und erhöhte auch da« Krankengeld von 1,10 auf 1,80 Kronen. — Glaucha«. Hier fanden zwei starkbesuchte Protestoersamm- lungen grge« die Bierpreittrhöhuug statt. In beiden Ver- sammlungen wurde eine gleichlautende Rrsolution angenommen, in der man aufgrfordert wurde, fich solange deS BiergrnuffeS zu ent halten, bi» die alten Birrpreise wieder eingeführt werden. — Meeraae Die Vereinigten Webereien von Meerane- Glauchau haben heute den beiden Ortsleitungen des Textilarbeiter- Verbände» von Meerane und Glauchau mitgeteilt, daß fie r» ab lehnen, mit ihnen in Verhandlung zu treten. Sie erwarten, daß, wenn di« Arbeiter Veranlassung haben, über den Taris mit den Fabrikanten in Verhandlung zu treten, dann von den Arbeitern die gegenseitig anerkannte Neuuerkowmisfiou a«gtt«ft« werde, di« bi»h« alle Streitigkeiten zur beiderseitigen Zufriedenheit er ledigt«. — Plane« i. B. Die Steinsetzer-Innung d« Krei»haupt- Mannschaft Zwickau hatte auf Grund der ihr vom Ministerium bezw. Stadtrat gestellten Frage beschlossen, die Mittelstand S- beweg»» im Königreich Sachse« al» nicht politisch zu er- klären und den korporativen Beitritt der Innungen ohne Bedenken zu empfehlen. Sie hat die Angelegenheit jedoch nochmal» ein gehend geprüft und die Ueberzeugung gewonnen, daß die sächsische Mittelstand»v«einigung ein Zweig der konservativen Partei sei und deshalb politische Tendenzen verfolge. Rußland in der dumalosen Zeit. Die Zeit, in welcher da» russische Reich ohne Parlament auS- kommen muß, ist von der Regierung, wie im kaiserlichen Uka» vom i 21. Juli d. I. angekündigt, eingehaltm worden. Daß e» ihr Ernst mit der Aufrechterhaltung der dem Lande einmal gegebenen Kon stitution zu sein scheint, zeigt eine neue Verfügung, nach welcher di« «ach st«« Dnmawahle« auf Anfang Dez«mber festgesetzt wurden. Die bisherigen Maßnahme« Stolypiu« »erden fortgesetzt. E» heißt von ihm, er suche mit den gemäßigten Parteien deS Lan de» in Fühlung zu kommen. Er bot den liberalen Dumaabgrord- neten Heyden und Stachowirsch ein Ministerportefruille ohne ei gentliche» Reffort an. Andererseits leiste der neue Minister der Reaktion Vorschub. Er veranlaßte, daß «in riesige» Militärauf- gebot nach Peter»burg gezogen wurde und ging gegen die radi kalen Elemente straff vor, wa« folgende Depesche zeigt: * /* Petersburg. Der Kadettenklub wurde gestern auf Befehl d« Polizei geschloffen. Trotzdem hielten die Kadetten in verschiedenen Lokalen Versammlungen ab. Die Eisenbahn angestellten, Sozialisten, Revolutionäre und Bauern haben gestern abend in ein« Versammlung darüber beraten, wie d« jetzige« Lage eia E«de zu machen sei. Di« Zeitungen werden meist beschlagnahmt und nur unter der Hand verlaust. In Peters burg wurden gestern gegen hundert Verhaftungen vorgenommen. Di« Arbeiter warten auf da» Signal zum allgemeinen Burstand, da» bald gegeben werden dürfte. Schon macht fich die revolutionäre, auf politische« Mord au-gehende Partei durch Generalmaßnahmen bemerkbar. Eine blutige Nachricht übermittelt bereit» der Draht: * /* Warschau. In der Mittagftunde wurde gestern in der Mokotowskastraste Oberst Salamatow, der Gehilfe des Gendarmeriechefs im Warschauer Gou vernement, erdolcht. Die beiden Täter entkamen. „Daily Expreß" meldtt au» Warschau, daß große Unruhen iu Alexaudrowitsch, in der Näh« der russischen Grenze, auige- brachen find. Der Pöbel wurde von meuternden Soldaten unter stützt, loyrle Truppen kämpsten gegen beide. Biele wurden ge tötet und verwundet. Viel« Einwohner flüchten nach der deut schen Grenze in der Abficht, Sicherheit aus deutschem Boden zu finden. * * * d. Petersburg. Der Generalstreik, den man in Morkau in Szene setzen wollte, ist mißl«»ge«. Von dort wird gemeldet: Eine Gruppe von Angehörigen der extremen Partei spricht fich gegen den Streik au«, da hier kein Boden mehr sür den General- streik ist. Ueberhaupt herrscht seit gestern eine ziemlich indifferente Stimmung. d. Petersburg. Vom Streikkomitee der Eisenbahn« im Peter-burger Bezirk wurde beschlossen, alle Strrikgrlüste za unterdrücke«, solange nicht rin allrussischer Streik proklamiert sei. Ein solch« sei nicht unmöglich; doch steht rin Brschluß, ob und wann er auSbrrchen wrrdr, noch au«. d. Petersburg. Unter den seit vorgestern verhaftete« 250 Prrsoue« in Petersburg befindet sich da» ganz« revolutionäre Zentralkomitee. Tagesgeschichte. «etch. — Deutschland im Spiegel der englische« Presse. Uner müdlich versolgt ein Teil d«r englischen Preßorgane jeden Schritt, d«r von deutscher Seite in irgend einem Teile dn Wett aus wirt schaftlichem Gebiet unternommen wird, um daran rin« Warnung vor angrblich«« politisch«« Plänen Deutschland» zu knüpf«. So geschieht «, anch mit ein« Nachricht, daß eine r«el»äßiM Schiffahrtsverbindung von Deutschland nach dem Persisch« Golf eingerichtet werden soll. Ein Prioattelegramm au» London be richtet dem „Verl. Lokalanz." darüber: Die „Morning Post" veröffentlicht folgend« Notiz: „Der deutsch« Ehrgeiz «ach kommerziell« Beherrschung de» Persischen Golfe» nimmt allmählich greifbare Gestatt an. Ein srhr be zeichnend« Schritt in dies« Richtung ist soeben durch Einrich tung ein« direkten Schifföverbindung zwischen Hamburg und anderen deutsch« Häfen und de« Golf gemacht worden, und zwar von d« Hambmg-Anwrika-Lini« mit nachdrücklich« Unter stützung d« ReichSverwattun». Dadurch wirk da» praktisch« Monopol, da» die englische Schiffahrt bi»her dort besaß, ernst lich bedroht. Dir unmittelbare Folge wird vermutlich «in Tarifkrieg zwischen den deutschen und dm englischen Schiffahrt»« gesrllschasten sein. Die Hauptbedeutung der Sach« li«gt jtdoch aus politisch«« G«bi«t und wird vom auswärtigen Amt Hof- sentlich im Aug« b«hatten w«d«n." Nur imm« rrcht hübsch schwär, s«h«n — um so größer ist der Reinsall, den Blätter vom Schlag« d« „Morning Post" mit ihren Prophezeihungen üb« die deutsch« Expansionspolitik «ltbenl — U«ter ei«e« »glückliche» Ster» scheint von vornherein di« R«ich»tag»wahl in Rinteln-tzofgriömar g«stand«n zu hab«. Ei« wird di« WahlprüsungSkommisfion d«» R«ich»tag«» bchchästigea. Da« steht schon jetzt sest, ehe noch die Stichwahl vollzogen ist, und schon jetzt kann man al» Ergrbni» der Prüfung die Un gültigkeit der Wahl voraussehen. Währmd de« Wahlkampf«» hieß e» in rinrm Bericht au» dem Wahlkreis« höchst naiv: „Man dürfe einen für dm Deutschsozialen Hrrzog günstigen Wahlausgang mit Sicherheit vorauSsrhen infolge d«S tatkräftig« Eintreten« de« Landrat« v. Ditfurth für ihn." ». Ditfurth ist Landrat de« wichtigsten Verwaltungsbezirks im Wahlkrei« und auch kons«vati»«r Landtaglabgeordnet«. Wa« anderwärt« wohl auch oorkommt, ab« dann eifrig abgestrittm zu werden pflegt, wurde hier offen al« Hauptfaktor de« Wahlergeb nisse«. bezeichnet und gleichfall« al« ein RuhmeSmoment für den Landrat hingestellt. Die WahlprüsungSkommisfion de« Reich«tage« steht seit vielen Jahren aus dem konsequent festgehattmm Stand punkt, daß eine derartige Parteinahme d« Landräte od« Bürger meister ohne wettere«, ««besondere ohne Prüfung ihre« nachweis baren Einflusses aus da« ziffernmäßige Wahlergebnis, die Ungültig keit bei d« Wahl zur Folge hat, da anzunehmen ist, daß dort, wo behördliche Personen in solch« Weise in dm Wahlkampf ein- zugreifcn wagen, der Einfluß der Behörden überhaupt unberechenbar ist. Schon nach diesem Grundsatz wird die Wahl in Rinteln ohne jeden Zweifel kassiert werden. Die „Köln. Ztg." berichtet aber noch «eiter: „Ja einem im W-sertal gelegenen Orte verbot der Bürger meister dem freisinnigen Kandidaten ein« Wahlversammlung, und zwar auf Grund rin« Verfügung de« Landrat«, de« kon servativen Landtagiabgeordneten v. Ditfurth. Nach d«r Er klärung de« Bürgermeister« ging diese Verfilzung dahin, d« Lan)rat wünsche von jeder Wahlversammlung so rechtzeitig be nachrichtigt zu werden, daß er in der Lage sei, womöglich ein« zuschreitm. Al» di« freisinnige Versammlung nun 24 Ltundm vorher angemeldet wurde, verbot d« Bürgermeister ihr« Ab haltung, da rr nicht in d« Lage sei, in so kurz« Frist dm Landrat, wie befohlen, zu benachrichtigen." Natürlich ist da» auch ungesetzlich. Da» ist ab« noch nicht alle». Die Wahltätigkeit de» Landrat» richtet« fich „unparteiisch" und „ger«cht" grg«n all« Tkg«npartti«n der Deutschsozialm. Nach Offenlegung der Wählerlisten suchte da» nationalliberalr Wahl- komitee fich Abschriften von ihm zu beschaffen und wandte fich zu diesem Zweck an die einzelnen Bürgermeister. Darauf «ging folgende Verfügung: „Bon einer Seite ist an die Herren Bürgermeister da» Er suchen «gangm, Abschrift d« Wählerliste zu liesern oder um eine Mitteilung davon, daß dir» geschehen könne, da d« An tragsteller dann selb« Abschrist nehmen «olle. Die Herrn» Bürgermeister find weder »«pflichtet, die Abschrist zu «teilen, noch überhaupt da» Ersuchen zu beantworten (dem Ersuchm de» Wahlkomitee» hatte «in Frrikuvtrt b«igrleg«n). Dagegen ist jed«, der die Wählerliste «infieht, berechtigt, fich Notizen au» derselben zu machen. Da» darf ab« nicht daP, führen, daß «in rinzeln« di« Wählerliste vollständig für fich beschlagnahmt und stundenlang darin schreibt. Auch find die tzerrm Bürger meister nicht verpfiichtet, dm Personen, welche di« Wählerliste einsehen, Gelegenheit zum Sitzen und zum Schreiben zu geben. Bielmehr müssen die Leute, di« Abschrist n«hm« wollen, srlb« zusehm, wi« sie da» machen." Ein« B«schw«d« g«gm di«s« Anfügung beim Minister de» Innern hat zwar Ersolg gehabt, aber die Bersügung illustriert nichtödestowmig« den allgemeinen Einfluß der Lokalbehörden auf die Wahl. Wenn fi« allrin auch vielleicht noch nicht die Un gültigkeit nach fich zöge, so doch jedensall» im Zusammhang mit den anderen die Anfechtung begründenden Tatsachen. Gerade in einem politisch rückständigen Wahlkrei» ist eia Exempel für die Innehaltung der gesetzlichen Vorschriften doppelt von nöten. — Roch ei» De«e»ti. Di« „Nordd. Allg. Ztg." schrribt osfiziö»: „D«r „Borwärt»" will in seinen beiden letzten Nummern den Jnt«v«ntion»gerüchten «inen neuen Anhatt»punkt geben. Er behauptet, daß Deutschland od« Preußen an einem Ab kommen beteiligt find, wodurch di« angrblich von drm L«lauf d« Ding« in Rußland zu gewärtigend« Erstehung «in«» auto nomen Polen» »«hindert werden sollte. Damit nicht au» unserem Stillschweigen falsch« Schlüff« gtzogm ««dm, strllm wir hirrmit srst, daß «ine derartig« Abmachung zwischm Deutsch land od« Preußen einerseit» und Rußland od« Oesterreich- Ungarn oder beiden Mächten andererseits nicht existiert." — Au« der Arbeiterbewegung. D« Verband deutsch« Buchbinderribefitz« «klärt in ein« Zuschrift, daß « weitere Eini- gungSverhandlungrn ablehnt und seine Zugeständnisse vom 15. Juli widerrufen will, wenn nicht bis zum Donnerstag — also bis heute — di« Arbeit in allen Betrieben in Berlin, Leipzig, Stuttgart wird« ausgenommen wird. Der Verband der BuchbindergehiUfm will daraus nicht eingehen. Er hat seine Mitglied« »«pflichtet, im Kampse auSzuharren. So ist daS Ende dieses großen Aus stande», der da» gesamte graphisch« Gew«b« rmpfindlich b««influß1, aus unbrstimmt« Zeit hinauSgeschoben. — Abseuti»«»» i« bayrische» Landtag. Die Abgeord netenkammer hat in zwei Sitzungen vor nahezu leeren Bänken (l) da» neu« Waffergesetz, welche» auf da» gesamt« wirtschaftlich« L«bm in Bap von de veratun heftig« lo«, da Dagegen tagSsiuä Diäten l folgend« d« di« mäßig j gewerblü Rational halb« K> Irtzten L lichkeit: von L« d« Inst Rako, r »nacht«, die Sur and«« i Ragyaro Abgeordr brkitung j«tzt hrra gierung < übrig«» di«s« Pre imm« w solchen hinter dei - < Amst«dai Sitzung die sofort Thronsoli — 3 l-tzte Sitz einen An nügend s und Sch« Haag« F ein Antro ficht» der d« Haage die Rüstu nach Rüc venieren. — r d« allgen 12. Juli sation dei KriegSamt« Ebenso er! Verminder der» ange Die mglis Sicherheit würden ke di« fich sü Krieg«» S Wahrschein! di« Lage verteidigun Amderung könnten, : Wege hiei Reuorganis funden. - « Bertreter t die Antwo Die beabsi Lheotoki» Schutzmäch beantworte! — D! lichen Char vor dem 1 Republik l solle. Dei vinzen zu die Regien Schutz gev * Not Provinz S Liebmwerd« Konkur» g ist wegrn i Die Passiv tiva (!) , schädigt, liberalen P noldi-Kirche bestätig«», Gewählte« Reinoldige» zuhalten un beschreiten. Musketiere hingerichtet. Hitzeperiv» an sämtlich« Fahrzeuge i zu untrrsuc
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