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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189802101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18980210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18980210
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-10
- Monat1898-02
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.02.1898
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Wochen- und NachrichtMatt zugleich HtsM-WM sm L-hu-ors, Ddliß, Amvdsrs, Aüsdkrs, St. Wie«, Keinri^ort, N«NM« UN» Men Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — »8. S«tzrg«*g. — Xr. 33. Donnerstag, de« 10. Februar 1898. Wiese» Blatt erscheint täglich lauber Som»» and Festtag») abends für den folgend«» Ta^ BtertelMrlichrr BezngHprei» i Mart SV Pfennige. — Einzelne Nnnnnrr 10 Pfennige- — VesteLungen uümen anher der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle statserl. Postemßalte«, Postdote«, sowie dir Unstrü-rr entgegen. — Inserate werde» di« viergespalteua KortmlzeUe oder deren Rau« mit 10 Pfennigen berechnet. — Annah«« der Inserat« täglich bi» spätsten» vormittag io Uhr. «elanntwachnng. AuS dru Mitttl» der Stübel'schen Stipendtenstiftung find jährlich zu Ostern für 2 bis 4 würdige Suade», deren Elter« mittellos sind, Stipendien zur Erlernung eine- Handwerks zu vergebe». Geeignete Bewerber werde» hierdurch aufgefordert, ihre diesbezüglichen Gesuche bis 17. laufende« Monats schriftlich bei dem unterzeichneten Schulausschuß einzureichen. Lichtenstein, am 9. Februar 1898. Der GchnlanSschuß. Bürgermeister Lang«, Vorsitzender. Ans Stadt und Land. * — Lichtenstein, 9. Febr. Der im hiesige« Amtsgerichte inhaftierte Handarbeiter Ebert aus Mülsen St. Michela ist gestern abend plötzlich an Herzlähmung verstorben. * — Anläßlich de- gegenwärtigen Muter« Ge fechtsschießens in der Nähe von Lichtenstein uud St. Egidie« marschierten heute Militärwannschafteo hier durch. * — Callnberg. (Theater.) ES macht un große Freude zu lesen, daß wir das OelSnitzer En semble, welches, wie man allgemein hört, ganz vor zügliches leistet, auch auf einige Tage bei uns habe« solle». Da wir hie» lange nicht Theater gehabt und jedenfalls ein solch gewaltiges Werk wir Sud«r- mauvS Hemat bej au- «och nicht aufgeführt wurde, läßt sich wohl mit Bestimmtheit annehme», daß eS aut besucht wird und auch besonder- von Seiten de» Sperrsitz-Publikum-, denn Sudermann beausprucht intelligente Zuhörer. Ju Hohndorf ist am Die»«» tag wie vorau-zusehrn, die Heimat sehr stark besucht gewesen und vom besten Publikum. Hoffentlich können wir auch hier in Collnberg starke« Kunstsinn kon statieren. R. — Da- im Vrundbuche auf den Namen Hein rich Ehregott Schraps tu Mülsen St. Niklas ein- getragene Haudfrohngut, Nr. 10 deS Brandkataster-, Folium 12 des Grundbuches für Mülsen St Nik las, 9 Hektar 35,? Ar umfassend, mit 898 »« Steuer einheiten belegt, ort-gerichtlich auf 32,500 Mk. eingeschätzt, soll ohne das abgetretene Recht deS Ab baues von Steinkohlen an Ort und Stelle i» dem bezeichneten Gute zwangsweise versteigert werden, und es ist Dienstag, der 15. März 1898 vormit tags als Anmeldeterwi», ferner DienStog, der 29. März 1898 vormittags 10 Uhr al- Versteigerung-» termin, sowie DieuStag, der 6. April 1898 vorm«t- tagS 10 Uhr al» Termin zu Verkündung de- ver- teilungSplaneS anberauwt worde». Die Realberech- tigtrn werden aufgefordert, die aus dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehreuden Leistungen, sowie Kostenforderuugen, spätestens im ««melde- termtne avzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastende» Ansprüche und ihre- Rang- verhültniffe- kann nach dem «nmeldetermine 1» der SerichtSschreiberei deS Sgl. Amtsgericht- Lichten- Lein etngesehen werden. — Den Vogelstellern zur Warnung sei bemerkt, daß die Gendarmerie-Organ« ihr Augenmerk in Zu kunft in noch erhöhterem Maße als bisher auf sie richten and daß auch die Strafe» jedenfalls eher härter al» milder auSfalleu werde«. Die in der fortschreitenden Berringerung der im Haushalte der Natur so überaus nützlichen Singvögel liegende Ge fahr giebt zu größerer Strenge Veraulaffung. — Am 6. Februar war der Tag, an welchem vor 10 Jahren jene denkwürdige Reichstags sitzung stattfand, in welcher Fürst Bismarck bei Vertet- digung der Militärvorlage die Worte vom »luror teutouious" und den Satz auisprach: »Wir Deut sche« fürchten Gott, sonst nicht- in der Welt!» Worte, die vom In- und Ausland lauschend ver- «vmmeu und bald Gemeingut wurde«. ES lag damals eise schwüle Stimmung auf Europa uud auf dem deutschen Reiche, da» eiuig« Wochen später sei««« erste« Kaiser und abermals etaige Wochen darauf feinen zweite» Kaiser verlor. Da wäre« jene Worte Bi»«arcks von «geheurer uud unmittelbarster Wir kung u«d drangen tief in' jede» Dentsche« Herz hinein. „Da- war ein Wort, so wunderbar und wahr! Kein Deuteln gab'S. Das Wort war markig klar! Ein Jubelruf drang durch da» ganz« Haus, die Winde trugen'« in da» Land hinaus. I« Mark und Herzen drang der scharfe Hall, die an den Gren zen draußen lauschten all'. — Nicht Dräuen schreckt uns, nicht Gewalt noch Spott: „Wir fürchten keine», doch wir fürchten Gott!" In und vor dem ReichStagSgebäude spielten sich damals die erhebend ste», begeisterungrvollsten Szenen ab; ihre Schilde rungen find dru Zeitgenoffen noch heute in leben digster Erinnerung. — Hunde zu küfle« ist eine Unsitte, die zu den schlimmsten Schäden führen kann. Bei einer jungen Dame, die aus der Fahrt von Magdeburg nach Leipzig daS Hündchen einer Reisegenosstv geharzt hatte, stellt« sich Krebs am Munde ein, der nur durch Openatio» zn entferne« war. Obwohl die Heilung glatt verlief, hat das Fräulein doch eine» großen Teil ihrer Schönheit verloren. — Dresden, 8. Febr. Die Zweite Kam mer erledigte heute den Bericht der Gesetzgebungs- Deputation der Kammer über den Entwurf eine« Gesetzes zur Abänderung der Gefiudeordvung und nahm den Entwurf gemäß dem Antrag« der Depu tation unverändert an. Der bisher iu der sächsi schen Tesioderrdnung enthalten, Satz: „Auch sind die Dienstboten bi- zum vollendete» 17. Lebens jahre der elterlichen Zucht d«r Dienstherrschaft an- terworfe»," kommt in Wegfall, da Artikel 95 deS Einführungsgesetzes zum Bürgerliche» Gesetz buch ausdrücklich sagt, daß ein Züchtigung-recht dem Dienstberrchtigte» de« Gesinde gegenüber nicht zu steht. Die erste Kawmer verpflichtete den neu ein getretenen Oberhofprediger Ackermann und ließ di« Petition deS Gemeindevertreterverrin» im Bezirke der AmtShauptmannschaft Freiberg um Verleihung der Pensionsberechtigung au die nichtberufSmäßigen Gemrindevorstände und um Errichtung einer Landes- penfionSkasse für dieselbe» auf sich beruhen, desglei chen die Petition de» pensionierte» BahnhofSportier» Hermann Neumann und Genossen in Freiberg um Hinzurechnung eine- Teile» ihrer Nebenbezüge zum pensionsfähigen Diensteinkommen. — Eine Kommandantenfitzung de» Kreisfeuer- wehrverbande» Zwickau-Glauchau fand am Sonntag i» „Hotel Deutscher Kaiser" in Zwickau statt. Auf der TageSordnuug stand: Bericht de» Vorsitzende», Mitteilung über daS Kaffenwesrn, Vorführung tech nischer Neuheiten, Mitteilungen. — Remse, 7. Febr. Heute früh ist die hier allein wohnende, ca. 50 Jahre alte unverehelichte M. B., nachdem sie sich in einem Materiallad«» noch Frühstück geholt, in de» Mühlgrabrv gesprungen und ertrunken. Der Leichnam wurde tu Kertzscher Flur bald darauf auS der Mulde gezogrn uud po lizeilich aufgehoben. Die Selbstmörderin hat, so wird der „Glauchauer Zeitung" von hier geschrieben, vor «in paar Jahren nicht unerhebliche Geldverluste erlitte», infolgedessen sie schwermütig wurde und in letzter Zeit mehrfach« Spure» geistiger Unzurech nungsfähigkeit zeigte. — Stollberg, 7. Febr. Der hiesige „An zeiger" schreibt: „Eine große Freude wurde de» unter Protektion Ihrer Maj. der Königin stehenden Frauenvereine» unsere» Bezirke- zuteil. 114 Kleider and Wäschestück, wurden un» al» Geschenk der Kö nigin übersandt zu, Verteilung durch die einzelne» Vereine. In diesen kalt«» Wiutertage» wird da» mancher arme» Familie eine willkommen« Uebe» rasch«, sei«. Zugleich ist die rrtche Gabe ei» neuer Beweis für die mütterliche Fürsorge, mit welcher unsere Königin allezeit der unter ihrer Pro tektion stehenden Armen gedenkt." — Lößnitz i. Erzgeb., 8. Febr. Gestern abend sahen Passagiere de» von Zwönitz nach Löß nitz verkehrende» Zuge», wie ein vor den Schlitten gespannte» scheue» Pferd am Glei» vor dem Zuge rannte. Schließlich stürzten Pferd und Schlitte» einen hohen Dam« herunter. — Limbach. Eine Warnung enthält eise am 2. d. M. vor dem hiesigen Schöffengericht ab- gehaltene Verhandlung, in welcher der unverheiratete 28 Jahre alte Malergehilfe Richard Hermann K. au» Niederrabenstein wegen Betrug» gegen dir Orts krankenkasse Limbach zu 14 Tagen Gefängnis verur teilt wurde. K. erkrankte an einem Betriebsunfall, indem ihm Kalk ins recht« Auge gespritzt war und bezog zehn Wochen Srankenunterstützung. Trotz mehr maligen Befragens fetten de» Kassierer», ob er sich wieder arbeitsfähig fühle, blieb K. dabei, noch nicht arbeite» zu können, »aS sich aber später al» unwahr herausstellte, da er etwa drei Woche» gearbeitet and nebenbei die Krankenunterstützung bezogen hat, wo» durch die Kaffe um 15 30 Mk. geschädigt wurde. — Bor einiger Zett verschwand in Fa lkenstei» unter Zurücklassung snner zwei Kinder ein Ehepaar. Dasselbe setzte die Sinder einfach bei Einwohnern ein und glaubte nun seinen elterlichen Pflichte« da mit Genüge gethan zu haben. Die Kinder wurden später im Krankenhaus« untergebracht. Jetzt hat man sie ihren „liebevollen" Eltern, die man in einer Ortschaft Bayern» ermittelt hat, wieder zugeführt. — Am Sonnabend iu der 8. Abendstunde er eignete sich inWeinböhlaein grauenhafter Vor fall. Die junge Ehefrau eine« dortigen Gewerbe treibenden begoß sich, wahrscheinlich in eine« Anfall geistiger Umnachtung, ihre Kleider von oben bt- unten «it Petroleum und brannte diese unter lautem Gelächter im Hofe vor dem Fenster de« Arbeits zimmer» ihr«» Ehegatten an. Im Nu standen die Kleider in Hellen Flammen, so daß die bedauerns werte Frau einer Feuersäale glich. Al» ihr er» schrockener Satte zur Hilfe eilen wollte, fand er die Thür von außen verriegelt und wurde so gezwungen, durch das Fenster zu springen. Juzwischea hatte die unglückliche Frau die Flammen mit den Händen er drücken wolle», wodurch auch diese hell za brenueu anfingen. Außerdem sind andere Körperteile, na- mrntlich aber Rase, Brust und Kopf, schrecklich ver brannt. Unter lautem Jammern wurde die Frau noch lebend in Decken gehüllt und iu da» Ländliche Krankenhaus zu Cöllo gebracht. Ein kleiner ehe licher Zwist soll die Veranlassung zu dieser grau sigen That gewesen sein; vor dem Transport nach Cölln bat die Frau ihren Gatten flehentlich, unter Thräneu, mehrmals am Verzeihung, sie habe nicht gewußt, wa» sie that. Ob sie mit dem Leben davo» kommen wird, ist zu bezweifel». — Blas, wttz, 8. Febr. Siu geheimnis voller Teppich bildet gegenwärtig das Tagesgespräch. Kürzlich kam zu einem reiche» hiesig«» Privatman» ein jüdischer Händler and bot daselbst persische Teppiche zum Kaufe an. Einer derselbe», welcher etwa» größer war wie eine Bettvorlage, wurde ihn» abgr»omm«n und zwar zum Preise von 55 Mark. Einige Lage später erschien bei demselben Herr» «ia zweiter Händler, um ebenfall» Teppiche za verlasse». Al» ihm bedeutet wurde, daß ma» erst vor einigen Tagen eine» solch«» gekanft habe, bat er, sich den Teppich einmal ansehen zu dürfen, und al- «an ihm denselb«» brachte, bot er sofort di« Summe von 650 Mk., also zehn Mal so viel, »r»n ma» ihm.
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