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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189808276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18980827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18980827
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-27
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.08.1898
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WMMckMNM Wochen- und Rachrichtsblatt zugleich für Ksftdsrs, IiW, Nmvdolf, WrH Kl. Wim, Ktimicherl, KmtNM M Mt» Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — u — " —— A8. 8«hr-«»g. —— «r. 197. Sonnabend, de» 27. August -VlTTrM" 1898. WO« Blatt erscheint täglich lantzer Som». mW SrMaa»)-beud« für d« folgend« La«. BttrtelMrlicher BernaSprei, 1 Mark » Pfennige. — «in^lae »mm«« 10 Pfennige.. -- WllMltUtg« «rhme« «der der «i-rdttio« in Lichtrntzein, Mar« 179, all« «tsrrl. PoKanstalt«, Postdott», sowie dir «uStrSaer entgegen. — Inserat« werd« bi« vier^spattww >orn»»i«tle ober der« Rama mit 10 Pfennig« «errchuet. — A»»«-«« der Inserate tLglich bi» späte»«» vonutttag 1V Uhr. Beka»»t»«H»»g. Auf Braud von Z 10Sb Absatz 2 Satz 3 der Reichs-Tewrrbe-Ordnung will der unterzeichnete Gtadtrat hiermit für Tormtag, de« 28. August 18S8, «tue Vermehrung der Stunden, während deren ein« Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern im Handelsgewerbe erlaubt ist, in der Weise zulasten, daß das Offenhaltrn der Verkaufsstellen in folgenden Stunden freisteht: 1. den Bäckern von S bis 8*/» Uhr vormittag» und von L'/, Uhr nachmittag« bi« 8 Uhr abend»; 2. den Fleischer« von 6*/, bi» 8V- Uhr vormittags, von LL bis LA Uhr mittag» und von 1 Uhr nachmittags bis 8 Uhr abend»; 3 de« Händler« »1t den ädrigen Stz- und Materiulware«, sowie mit Heizung-- ««d Beleuchtungsmaterial von S/» bi» 8V, Uhr vorwlttagS und von LL Uhr vormittags bis 7 Uhr abend-; 4. allen übrig«» Händler« von LL Uhr vormittag« bi» 8 Uhr abend». Lichtenstein, am 26. August 1898. Der Stadtrat. Lange. Hlbg. vela«»t«ach»«g. Die von de» Königlichen AmtShauptmannschaft Glauchau bewilligte Fang- Prämie von 20 Pfg. wird für jede in den Fürstlichen Gutsbezirke« Lichtensteia, Albertivenhof und RüSdorf gefangene und getötet abgeliefert« Kreuzotter von dem Unterzeichnete« verlagsweise aaSgezahlt. Lichtenstein, den 26. August 1898. v. USlar-Gleichen, stellv. Gut-Vorsteher. MMMHrk Münch,« Smünlm 12—Mr. Aus Stadt und Limd. *— Lichtenstein. Frühzeitig, di« ersten Boten de- neuen JahrrS, an das man sonst noch gar nicht denkt, erscheinen um diese Zeit die Kalender für das neue Jahr, u«d allerlei wandernde Geschäftsleute sind schnell bei der Hand, ihre Ware anzupreise». Sie kommen zum Landman», der noch gern darauf steht, daß da- Kalendarium in schwarz und rotem Druck hergestellt ist, sie kommen zum Städter, sie besuchen Beamte und Private, denn die Zahl unserer Kalen der ist Legion. Und neben den HauZkalendern mit Bildern und Geschichten die Unmasse von Kalendern für bestimmte Berufe. Da sind landwirtschaftliche Kalender, Juristen-Kalender, für Mediziner, Phi lologen, Theologe«, Forstbeamte, Lehrer aller Grade, Techniker usw. Und dann die verschiedene« Wand kalender, Portemoanaiekalevder, Abreißkalender, die ost schon bestimmten praktischen Zwecken nutzbar ge macht werden, wie derjenige der großen Erfurter Gärtnerst,»a Schmidt, Notizkalender u. a. Auch die Kunst hat sich der Kalender bemächtigt, auf eine gediegene Ausführung wird heute großer Wert gelegt. Bor der Erfindung der Buchdruckerkunst hat es in Deutschland keine eigentlichen Kalender gegeben. Der B. L.-A. meint, daß za allererst die Geistliche» Kaleader hatten und zwar selbstverfer tigte. Sie schrieben sich nämlich die Tage einfach i» ihre Gebetbücher ei» und bemerkte» besonders die, welche den Heiligen geweiht waren, oder an wel chen man hohe Feste feierte. Daneben kamen die Vemerkuugt» astronomischer Natur, Sonnen- und Mondfinsterniste, natürlich aber erst, wenn sie ge wesen waren. Die Jugend in den Schulen wußte be» Kalender «eist auswendig lernen, die Tage her sagen und Feste und Name« der Heiligen kenne». Die Bauer« hatten einfach ein Kerbholz, an wel che» die Tage vermerkt wurden. Die ersten ge druckten Kalender aber waren die medizinischen Ka lender, die auch Prophezeiuugeo aller Art enthielten, da zu jener Zeit die Sterndeuteret in allen Kreise« de» Volke- in hohe» Ausehen stand. Man schrieb den Sternen und ihrem Lauf sogar teilweise noch im 17. Jahrhundert großen Einfluß auf Gesundheit, Krankheit, Schicksale der Menschen zu. Man nahm keine Operation rc. vor, wen« die Gestirne nicht günstig stände«, u«d die Chirurgie stand in naher Beziehung zur Sternkunde und -Deuterei. Man fand bald die Kalender in alle« Häusern, sie waren die Lehrbücher geworden. Es waren allerhand gute Ratschläge darin enthalte«, wavn man sich da- Haar schneiden, zur «der lassen usw. sollte. Ferner war aber auch «»gegeben, wie der Landmann seine« Acker bestelle«, sein Vieh Pflege«, Holz schlagen, Häuser bauen, da- Korn rinbriugen wüßte, und waS der- gleichen praktische Wissenschaft mehr war. Die Ka lender waren billig und wurden sehr viel gekauft. Die ersten «it geschichtlichen Daten versehene« Ka lender solle« wir einem Berliner, Dr. Pannow, ver- danke», der ungefähr in den 60er Jahre« de- 17. Jahrhundert» Kalender schrieb uod mit Auszügen an« der Geschichte versah. So blühte allmählich die deutsche Kalender-Litteratur auf. — Die Staare ziehen jetzt noch nicht ins wärmere Laad nach Südeuropa, Afrika und de« Mittelmeerinseln ab, sondern sam»,l» sich erst nach der Ernte, besuche« di, Stoppeläcker und gemähten Wiesen and übernachten nach ihre« FiuMungen auf hohe« Bäumen, von wo sie freien Umblick haben, oder am liebsten im dichten Schilfrohr. Jedes Tier gehört zu einer Gruppe, zu einem Schwarm. Um sich beim Auffliegen wieder zu ordnen, setzen die klugen Tiere mehrmals an. Erst im Oktober zieht dieser sehr gelehrige, drollige Bogel ganz ab. — Da» Königreich Sachse« ist da« am dichte sten bevölkerte Land nicht nur in Deutschland, son der« auch in Europa. Am 2. Dezember 1895 wohn te« auf 1 hkur durchschnittlich 252,s Personen oder auf 1 Quavratmeile 13 910, während i» gesamte« Deutschen Reich nur 96.? Einwohner auf 1 ykra entfallen. Eine hohe BevölkerungSdichtigkeit hat noch Reuß ä. L. »it 213.» Einwohner auf 1 4km. Di« Dichtigkeit sinkt nun sofort auf 150,0 in Reuß j. L., 136,, in Sachsen-Altenburg und 135,3 in Hessen; am dünnsten bevölkert ist Mecklenburg-Strelitz, indem hier o«r 34 ? Personen auf 1 wohnen, dann folgen Mecklenburg-Schwerin »it 45.,, Waldeck mit 51,, u»d Oldenburg mit 58 5 Bewohnern auf 1 ykw. Seiner Fläche «ach nimmt Sachse« die 5. Stelle, seiner Bevölkerung nach den 3. Platz unter den deut schen Staaten ein. Während de» Zeiträume- von 1875 bis 1895 ist der BevölkerungSauteil Sachsen» an je 1000 Köpfen der Reichsbevölkeruug von 64,«e auf 72,«s gestiegen. — I« April d. I. gründete sich in Chem« nitz ein zweiter Verein für Luftschiffahrt, er nennt sich „AsronauttS" and bezweckt Sportauffahrten mit dem Luftballon. Am nächsten Sonntag findet «un die erste von diesem Verein veranstaltete Ballouaaf- fahrt statt, und zwar im „Colosseum". Führer des Ballon» ist der bekannte Luftschiff» Herr Richard Feller au- Leipzig. Mit de« Füllung des Ballons wird vormittag- begonnen, der Aufstieg erfolgt 6 Uhr abeud». — Bom Landgericht Zwickau wurde der Maurer Lippold aus Zschocke« wegen vorsätzlicher Beschädigung von 15 an der fiskalischen Straße an gepflanzte« Obstbäumen zu sieben Monaten Sefäng- «iS verarteilt. — Die privilegierte Schützeugesellschaft zu Zwickau hält am 28., 29. und 30. d. M. zur Erinnerung au daS vor 325 Jahren dort stattgefun- deue große Fürstenschießeo ein Jubiläumsschieße« «ud PreiSschteßen ab. Geschossen wird auf 8 Stand- und 4 Feldscheib,n zu 175 und 300 m, ferner auf eine Jubiläumsfestscheibe, auf Thontaube«-, Hase«- und Pistoleustaud. Der Rat hat zwei Ehreugabeu gestiftet. Am 28. d. M. vormittazS 11 Uhr findet,i« großer historischer Feftzug mit Darstellung der damals dort anwesenden Fürsten, Fürstinnen rc., der Schützen in den Trachten de, letzte« Jahrhundert« unter Mit führung mehrerer historischer Festwag««, sowie Gruppe» (Fuchsprellen oder Kuhhautschupfen) statt. Am 29. diese- Monat« wird et« große« Feuerwerk abgebrauut. — Früher schon ging burch die Presse die Nach richt, daß der Regierungsbezirk Zwickau geteilt werden solle, welche Nachricht aber wieberlegt wurde. Jetzt wurde wieder gemeldet, daß die dortige Kreis- Hauptmannschaft in Plaue« «i« Grundstück gekauft habe, womit die Teilung der KreiShauptmanufchaft oder Errichtung einer Delegation dortselbft in Ver bindung stehe. Auch diese Nachricht wird jetzt als an wahr bezeichnet. — Glauchau, 25. Aug. Das Geld liegt auf der Straße. Bester« abend wurde« von einem hiesige» Einwohner zwei Hundert-Markscheine ge funden und aus hiesiger Stadthauptwachr abgeliefert. — Glauchau, 25. «ug. Dem seit einigen Tage» vermißte« 13jährigen Knaben B. au» AlbertS- thal ist nicht, wie ursprünglich vrrmutet wurde, «in Unglück zugestoßen, sondern er hat sich in der hi:- sigen Gegend vagabundierend uwhergetrieben. A» Mittwoch früh wollen ihn z. B. Frauen, die zum Wochen»arkte nach Glauchau ginge», im Kloster- Holze bei Remse gesehen haben und abends gegen 8 Uhr soll er von einem Knaben aus AlbertSthal vor dem J-cobi'schen Gute in JeriSau sitzend «»ge troffen wordeo sein. Im letzteren Falle wäre? ge rade damit beschäftigt, ein Stück Brot zu verzehren; an Unterhalt scheint eS ihm also nicht gefehlt zu haben. — Noch wird mitgeteilt, daß der Ausreißer heute endlich in die Wohnung seiner Rutter, einer armen Witwe, zurückaekehrt ist; er giedt an, sich während der Zeit in AlbertSthal bei seinem Bru der ausgehalten zu haben. Der Junge ist übrigen» zu derartigen Streichen geneigt, denn er hat bereits vor 1^/s Jahren einmal sich eine Zeit lang vaga« bundierend umhergetrteben. — Meerane, 25. Aug. Im benachbarten Seiferitz wurde gestern ei« junger Lohnkellner fest genommen, der sich der Urkundenfälschung schuldig gemacht hatte. In seinem auf ein Guthaben von 4 M. lautenden Sparkassenbuche hatte er Radie rungen und Eintragungen vorgenommev, so daß der Betrag dann auf 204 M. lautete. Er schickte da« Buch eine» Chemnitzer Schuldner, an den er noch 12 M. zu bezahlen hatte, mit dem Auftrag, diese» Betrag hier zu erhebe«. Dabei kam der Schwindel an den Tag und der Kellner wurde verhaftet und dem Amtsgerichte übergebe«. — Waldenburg, 24. Aug. Der Fürst liche Rechnungsrevisor Herr ventlin hierselbst beging heute sein 25jährige» Dtenstjubiläum. Zur Feier deS Tage- war von kollegialer Seite der Arbeits tisch de« Jubilars mit Blumen bekränzt worden. Später v«rsammelte« sich die hiesigen Fürstliche» Beamten im Sitzungszimmer de- KanzleigebäudeS, woselbst Herr« Revisor Bentlin ein von den Kollegen gestiftetes wertvolle« Kaffeeservice überreicht wurde. Herr Hofrat vr. Lamprecht begrüßte and beglück wünschte den Jubilar im Namen der Beamten mit herzlichen Worte» und sprach im Anschluß hieran den vo» Sr. Durchlaucht de» Prinzen Georg vo« Schönburg-Waldenburg im Namen hochfeines Mün dels, Sr. Durchlaucht de- Fürsten Otto Victor ge widmeten Dank au», dir prrsön!ich«n Glückwünsche Sr. Durchlaucht de« Prinzen - Vormundes hinzu-
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