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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189811164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18981116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18981116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-16
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.11.1898
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AWMMMTM I früher Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich -tWr-ZnztiM fir KoWorf, AödH, Amrdors, W-rs, Sl. Wie«, Keimi^ort, AmeM mi> Mei. Amtsblatt füv den Stadtvat zn Wittenstein. > «8. S«h*-«»g. -— — > — — > — Nr. 265. -""N/L-Mittwoch, de« 16. November 1898. Mile« Blatt erscheint tL, ltch (außer Som»- mid Seßtag«) adeub» für de« folamde« Lag. BttrteWrltcher Bt»UL»prri> 1 Mark L Pfennige. — Siu,eine Nummer 10 Pfennig«. — W,jtt»uugm «-«<« außer »er Expebttio» tu Lichtmüriu, Mar« 179, alle «taiferl. p»st*xG«ür«, Pofibo«», sowie die Austräger »ntgege». — Inserate werde« die Viergespann» Korpnszeile oder der« Nau« «u 10 Pfennige» dere-uet. — Utwahwe der Jaswatt »glich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. .«MWMWMW»W^^»MMW»^WW»»»W>MWMW»W^»MM»M»MWM»WWi^WWMMWWWWWl^MWMWW»WWMWW>»MW^M^MMM<MM>MMMMW>sw Zum Bußtag. Wir komme« vor Dein Angesicht Mühselig und beladen; Verwirf, o HErr, uns Arme nicht, Blick auf uns, HErr, in Gnaden. Wir fühlen wohl: wir sind es wert, Daß ung nur Strafe widerfährt, Doch Du bist voll Erbarmen. E« schmachtet unser kranke- Herz Nach Heil und nach Vergebung, Wir sehnen uns voll Reu und Schmerz, O HSrr, nach Neubelebung; Du weißt am besten, was un« fehlt, Kennst alles, was uns drückt und quält — O hilf unS, treuer Heiland! Wir nah» und Dir vertrauensvoll, Da hörest unser Flehen, Auch was wir denken, weißt Du wohl, Kannst unsre Not verstehen. Du treuer Hoherpriester hast Ja selbst getragen unsre Last Und bist unS gleich geworden. Vergebung, HErr, verlangen wir, Vergebung unsrer Sünden. Wir wissen eS, allein bei Dir Ist sie für uns zu finden. Du hast als wahrer Mensch und Gott Durch Dein« Leiden, Deinen Tod Versöhnung uns erworben. Wir trösten unS, o Heiland, Dein: Du kannst und wirst vergeben! Da wirst an- auch die Kraft verleihn Nur Dir allein zu leben! UnS sollen Welt und Satan nicht Den Trost von Deinem Angesicht, Dein süßeS Wort nn» rauben! F. Weyermüller. Bußtag. Bon Georg Paalseu. Nachdruck verdat« Im größten Teile des deutsche» Vaterlandes wird am Mittwoch dieser Woche der Buß« nnd Bettag begangen, der stille, schwermütige Tag, um zogen vom grauen, schweren Novemberhimmel. Der Taktschlag der Arbeit ruht, die Stunden schleichen träge vorüber, und de, Lockruf deS Genusses schweigt. Da komme» ernste Gedanken. Sie werden nicht freundlich gebeten, «ivzutrrten, aber sie nahen sich. Sie schlüpfe» ins HauS und fesseln mit aller Kraft. Wer entrinne» will, der wird «S Merke», daß nie mand dem eigenen Ich entläuft. Und sollten sie mit Gewalt sür eine kurze Pause erstickt werden, sie kommen wieder, und schwerer lastet dann ihr« Wucht! Nur nicht denken! klingt eS dann stöhnend. Wer zu wenig gedacht, für den kann e» zuletzt furchtbar werden. Nach oben dann oder nach unten! ES giebt keinen Stillstand mehr. Und viele stürzten nach unten. Di« rettenden Hände waren oft so nahe, aber die Unglücklichen konnte» oder wollten sie nicht sehen. Wie ein Hohn- gerächter klingt «» vor ihren Ohre», wen» sie zu einem letzte» Versuch sich aufraffrn, und müde finkt die Hand »jeder. Et» Taumeln, et» Aufschrei — die Zeit hat wieder ein Opfer. Unsere Zett! Sie wird viel gescholten. Aber st« ist »icht ärger, denn andere; eS gab andere Jahre, wo den Deutschen der schwere Trank de- Unheil- weit herber zuqemessen war, den» heute, wo «in Aufschrei der Qual durch- Land gellte, al- ob die letzte Stunde bevorstehe. Und doch ist au-gehalten. Was ist heute so arg? Nicht die Zeit, die Kraft de- heutigen Geschlecht», seinen eigenen Leidenschaf- «en zu widerstehe«, ist ander» geworden. Wir schaf- fe», wir hasten, wir sorge», wir sehen alle» a» dem Kampf um» Lebe», aber wir denke» sehr wenig, viel zu weniq an da» Hohe und Edlv, welche» den Mü de» festigt, den Ermattete» neu belebt. Unser Ge schlecht lebt dem Genuß mit gieriger Eilfertigkeit, und darüber vergessen viele di« ewigen Güter der Menschheit. Darum ist die Kraft auch oft übrrsrüh erschöpft, e» geht »ach unten! Soll e» nie wieder nach oben gehen? Da» ist der Gedanke, den wir a» diesem Bußtage gelten lassen wollen? Wir sind oben gewesen, 1870/71, und in den Jahren vorher, al- ein heiße- Sehnen nach Einheit und Größe die deutschen Herzen durch flog, wir sind hoch geblieben, aber nicht mehr aus dem Gipfel, wo da» Ideal lebt. Sehen wir uns doch einmal um? Irgend eine Modegeschichte in- teressiert die Jugend weit mehr, als ernste Ange- legenheiten, allerlei Vergnügungen saugen den Sinn für ernste LebenSthätigkeit de» Geistes au- den Adern! Ja, es wird gearbeitet, eS wirb tüchtig gear beitet. Aber wofür? Nicht in dem Gedanken, in dem Erwerb eine Vergrößerung auch unseres Na tionalvermögen« zu sehen, nicht in de« festen Willen, nun auch höheren Zielen eine Spende zukomme» zu laste», eS wird gearbeitet meist in dem bewußten oder unbewußten Gedanke», nun auch daS neueste, wa- die Zeit produzierte, mitmachen zu könne». Tausende und Abertausende empfinden e« al» eine Entbehrung, wenn sie an irgend einer Aeußer- lichkeit nicht teilnehmen können. Aber daran denken sie nicht, nun einmal auch Herz und Gemüt ein Fest zu bereiten. Wir heißen da« Volk der Denker! Und woran wird zu oft nur gedacht: Wie am meisten Geld verdient wird zum Erst«», wie eS am ver gnügtest«» ausgegeben wird zu« Zweiten! Es steht dem Deutschen «icht gut, da» fahrige Wesen, welche« bei uns seinen Eivzug gehalten hat. Wenn wir un» nur selbst einmal anschauen wollten, wir würden sosort erkennen, daß nicht alle- für uns paßt, wa- anderen Nationen zu Gesicht stehen mag. Deutsches Volk, denke an deine Eigenart! Da ist die ernste Mahnung! Dem frohen Leben uod der heiteren Freude sein Recht, ein Recht der kör perlichen Ausbildung und frischem Wagen. Ein Recht aber auch dem deutschen Gemüt, damit e« nicht durch die gallische Leichtfertigkeit und durch ein mehr oder minder dicke- Portemonnaie ersetzt werde. Wir können alles, wa« wir wolle», wenn wir unsere Eigenart behalten. Und diese deutsche Eigen art ist die beste Rüstung gegen alle Zeitströmunge», gegen Haß und gegen Genuß. Noch lebt sie in vielen, vielen Herzen, aber sie sollte wieder Gemeingut aller werden! Daran denken wir! Handeln wir auch darnach. Atts Gtidt nnd L-md. *— Lichtenstein, Id. Nov. Wie am hie sigen Orte für Lichtenstein-Callnberg und Umgebung, so hat sich auch am Sonntag in Glauchau ei» EvangelischerArbeiterverein gegründet. Mögen diese Vereine als ei» Hort vaterländischer, religiöser und wahrer arbeiierfreundlicher Gesinnung in unserem Bezirke wachse», blühe» und gedeihe» zum Segen der Gesamtwohls. *— I» unsrer Expedition wurde heute ein ca. 11'/» Pfund schwerer Kohlrabi vorgezeigt, wel cher von eine» hiesigen Grundstücksbesitzer geerotet w! rde. Dirs« Naturseltenheit ist im hiesigen Rats keller bei Herrn Heinz zur Besichtigung ausgestellt. *— Die Gewinnliste der ersten Ziehung der zweiten Thüringische» Kirchenbaulotterte liegt zur Einsicht in der Expedition unseres Blatte» auS. *— Am Bußtage ist der öffentliche Handel ver boten mit Ausnahme de» Verkauf» von Eß- und Trinkwar«», sowie Materialwaren und de» Klein handel» mit Heizung»- und Beleuchtung-material innerhalb der für diese Waren fest>esetzteu Verkaufs« zeit«». *— DaS im Srundbuche auf den Ramen de» Flaschenbierhändler- Ernst LouiS Maschke in Hohn« dorf eingetragene Wohnhaus mit Hintergebäude, Folium 173 de- Grundbuch«» für Hohndorf, Par« z«ll« 26 a. de» Flurbuches, 7 s Ar »«-fassend, mit 105,-0 Steuereinheiten belegt uud auf 10,950 Mark ort-gerichtlich geschätzt, soll an hiesiger SmtSstelle zwangsweise versteigert werden and e» ist der 29. Nov. 1898, vormittags 10 Uhr, al« Versteigerung«- termin, sowie der 5. Dez. 1898, vormittag» 11 Uhr al» Termin za Verkündung de- BerteilungSplaneS anberaumt worden. Eine Uebe,sicht der auf dem Grundstücke lastende« Ansprüche und ihre» Rang- Verhältnisses kann in der ÄerichtSschreiberei de- Kgl. Amtsgericht« Lichtenstein eingesehen werd,«. — Ern früher strenger Winter soll uns »ach bäuerlichen Wetterregel» bevorstehe». Wesentlich unterstützt werden diese Regeln durch die Thatsache, baß die Zugvögel auS hohem Norden, wie wild« Gäuse und Enten, nicht alleiu sehr früh, sondern auch in großer Zahl erschienen sind. Die Erfahrung hat diese Wetterregel indessen nicht bestätigt. — Fünf Zehntel deS Hauptgewinn» der sächs. LandeSlottrrie find nach Berlin gefallen; desgleichen auch drei Zehntel deS an demselben Tage gezogen«» zwriteu Hauptgewinns von 300000 Mark. Doch hiermit war das „Jlück" Berlin» au diesem Donners tag «och nicht erschöpft, denn die Gewinner de» große» Loses in der preußische» LandeSlotterie iu Höhe von 500 000 Mk., welche« ebenfalls an diesem Tage gezogen wurde, waren auch durchwrg Berliner. „So jroße Kartoffel» ist zu viel!" — Das Glücksrad wird sich demächst für eine große natio nale Sache drehen, denn daS Reinerträgnis aus der „Wohl fahrts-Lotterie" dient nationalendeutschen Interessen und wird zu Zwecken unserer Kolonien und Schutzgebiete verwendet, unter der Genehmigung der Kolonial-Abtetlung des Kaiserlichen Auswärtigen Amtes. Diejenigen aber, die ihr Scherflein durch Abnahme von Losen L Mk. 8.30 bei tragen, dürfen überzeugt sein, daß sie ein edles Werk ge fördert haben, auch vielen werden dafür recht ansehnliche Gewinne, wie 100000 M-, 50000 M., 85000 M., 15 000 M. usw. bei der vom 28. November bis 2. Dezember stattfinden- den Ziehung in den Schoß geworfen werden. — Lose find zum amtlichen Preise von Mk. 3.30 von dem General-Debit L ud. Müller L (Lo., Berlin, zu beziehen, auch bei allen Losverkaufsstellen, so lange deren Borrat noch reichen wird, zu haben. — Dresden, 11. Nov. Unter dem Vorsitze des Herrn Oberbürgermeisters Beutler fand gestern abend eine vo» Männer» aller Stände und besov- derS von Turnern stark besuchte Versammlung statt, in welcher die Gründung eines Verein» für vater ländische Festspiele in Dresden beschlossen wurde. — Die vielbeklagte Unsitte, Schirme und Stöcke auf der Straße wagrecht unter de« Arme zu trage«, hat in Leipzig ein Unglück i« Gefolge gehabt: ei» Kellner stieß sich an «in«« in dieser Weise ge- tragrnen Schirme da» eine Auge aus. — „WoS soll ich nur »och mit de» Mädchen anfangen", so fragen oft Eltern und Vormünder, wenn sie alle-versucht haben, schwer erziehbare oder leichtsinnige Mädchen zu» Gehorsam und zur Ar beitsamkeit zu bringen. Wie i« manchen anderen schwierigen Lage» und Fragen kommt auch hier die Innere Mission zu Hilfe. ES ist gewiß manch«» angenehm, zu erfahre», daß der Verein für Innere Mission in Leipzig für Mädchen von 14—18 Jahren, welche durch ihr Verhalte» ihre» Angehö rigen Kummer und Sorge bereiten, schon seit einer Reihe von Jahren eine ErziehungSflaiion im Mar tinstift zu Borsdorf eingerichtet hat. Die Mädchen erhalten unter der Anleitung und Aufsicht von Dia konisse» in einem familienartigen Zusammenleben Ausbildung i» allen häuslichen Beschäftigungen, wer den unter Zucht deS göttliche» Worte« und der Ar beit zu brauchbaren Mensche» heraogebildet. E» sind schon viele sehr günstige Erfolge erzielt worde». Anmeldungen werde» angenommen vo» der Verein»« direktio», Roßstraße 14. — Laut Beschluß der städtischen Kollegien vo» Chemnitz solle« künftighin im Jatereffe der Bür-
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