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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.12.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189812036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18981203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18981203
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 5/6 in der falschen Reihenfolge eingebunden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-12
- Tag1898-12-03
- Monat1898-12
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.12.1898
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UiWMMMTyM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich -esM-AMger für Koftdors, Mdlitz, Amvderf, Wdrrs, Kt. Wim, Keimchert, Amem M Ma. Aintsblcrtt für den Stadtrat zn Lichtenstein. »8. S«tz»g«»g. Vk. 279. x.««« Sonnabend, den 3. Dezember 1898. Blatt «eschetut täglich (außer vom»- Md FMaeai akrud» für de» folaeude» Ta» »tmteMrlich« Bqu-Hprei» 1 Mark 2K Pfemttge. — Einzelne Nummer 10 Pfemtt«,. - M^eümrir» «hm«» auße» der Expeblliou tu Lichter.Iletn, Mm» 170, all« »atsrrl. Pafkälstalte», Posidot«, samt« di« Lu0teSg«r «ttaeoen, — Inserat« »erde« di« viergespaUem KorpüS^ile od«r denn Rau« mit 10 Pfemi,«» »«rechurt. — Nmahm« d« 3»I«at« täglich bi» spättürn» vormittag 1V Uhr. «elamtmachmg, die StadtverordnetenGrgänzungSwahl betreffend Mit Schluß diese» Jahre» habe« au« dem hiesige« Stadtverordneten - Kol legium die Herren Maurermeister Karl Iuliu« Hedrich, Privatier Gustav Adolf Oettel und Dekorationsmaler Ernst Emil Keller — Letzterer infolge einer durch do» Los vorschriftsmäßig geiroffeueu Entscheidung, die beiden Erst genannten wegen Ablauf» ihrer Awtierung-zrit — al» ansässig« Stadtverordnete aurzuscheiden, während der al« Unansässiaer zum Stadtverordneten gewählte Herr Kaufmann Heinrich Wilhelm August Karl Ernst Ntehu» uw deswillen, weil er inzwischen ansäiftg geworden, bereit« iw Laufe diese« Jahre» au» dew genannten Kollegium vorzeitig au-geschieden ist. In demselben ist überdies noch «in Sitz durch da» im Oktober diese« Jahre» erfolgte Ableben de» Webwaren- fabrikauten Herrn Friedrich August Fröhlich, de« da» Smt eine» ansässigen Stadtverordneten bekleidete, freigeworden. Zu der hiernach erforderlichen Ergänzuugswahl von 4 ansässigen und 1 uu- «nsässtgen Stadtverordneten ist Dienstag, der 6. Dezember 18S8 al» Wahltermi« anberauwl worden. LS werben daher alle stimmberechtigte» Bürger der Stadt Lichtenstein au- durch geladen, an dem vorbezeichnete« Tage von vormittag» LL Uhr ab bi» nachmittag« 3 Uhr ihre Stimmzeitel, auf welcheu von den wühlbwre» hiesige« Bügern je L «»säfsige und L U»a»fäffig«r «ater Angabe ihrer Bor- und Zunamen und ihre« Stande« und Gewerbe«, so wie der Nummer der i« hiesige, RatSexpedition bi« zum Wahltage ausliegenden Wahlliste zu verzeichnen find, im hiesigen Stadtverordnetev-SitzungSzimmer (Rat- Hau«, 1 Treppe) vor dem Wahlausschuß in Person ab,«geben. Stimmberechtigt sind alle in der auSltegenden Wahlliste »tngetrageveu Bürger» Jedem derselben wird ein Stimmzettel rechtzeitig zugestellt werden. Die Wählbarkeit steht allen stimmberechtigten Bürgern zu, welche iw hiesige» Stadtbezirke ihren wesentlichen Wohnsitz haben. Die Mitglieder de» Stadtrat-, sowie besoldete Gemriud,beamte können nicht zugleich Stadtverordnete sein. Jn- gleichen sind die dew Stadtverordneten. Kollegium bereit« angehörendeu Herre» Silberwarenfabrikavt Johann Georg Bruno Apel, Webermeister Eduard Ladwig Kultscher, Kaufmann Hrrwann Emil Pampel, Kaufwann Franz Loui» Baunack, Bäckerobrrweister Benjamin Robert Hofmann, Schankwirt Friedrich Herman» Eduard körb« und Fleischeroberweist,« Gustav Theodor Schubert bei der gegenwärtigen Wahl außer Berücksichtigung zu lassen. Lichtenstein, den 26. November 1898. Der Stadtrat. Lange. Redl. veteaatmachnag. Am 29. Oktober war der letzte diesjährige Stadtanlage»-T«r«i» fällig. Alle Diejenigen, welche noch mit Stadtsteuer» für laufende» Jahr in Rück» stand sind, fordern wir hierdurch auf, solche bis längstens zum 17. dieses Monats an die hiesige Stadtstruereinnahwe abzuführen, unterbleibenden Fall« alSdan» exekutivische Beitreibung erfolgt. Lichtenstein, am 1. Dezember 1898. Der Stadtrat. Lange. Aus Stadt uud Laud. *— Lichtenstein, 2. Dez. Nächste» Mitt woch, den 7. Dez. gedenkt der neubegründet« evan gelische Arbeiterverein für Lichtenstein» Callnberg seinen ersten öffentlichen Vortrags abend im hiesigen RatSkellersaale abzuhalte». Herr Diakouu» Dr. Köl tzsch au» Dresden wird über Wesen und Ziel« der evangelischen Arbeitervereine spreche». Der Gesangverein Liederkranz wird freund lichst mitwirken. Alle Männer, welche die Be strebungen de« Beretn» kennen lernen wollen, sind daza eivgeladen. *— Da» geftrru abend iw Schützenhause hier stattgesundeve Sinfonie-Corcert de» hiesigen Stadt- musikchor« unter Leitung de» Herrn Dir. Warnatz erfreute sich, wie zu erwarten war, «ine» recht zahl- rächen Besuche» vou feiten der hiesigen Bewohner schaft und Umgebung. Die musikalisch.künstlerischen Darbietungen der gesamte» Kapelle, sowie die Sol»'« waren in jeder Beziehung musterhaft und fanden den gesamten Beifall aller Anwesenden. Herr Direktor Warnatz kann somit auch diesmal wieder befriedigend auf den Conce,labend zurückblicken uud der Zukunft freudig entgegensehen. — Sa » d b. Halsbrücke, 30. Nov. Die von Herrn OberstaaiSanwalt Bernhardt au« Freiberg persönlich geleiteten Recherchen behufs Ermittelung de« Thäter», der in der Nacht zum Montag bei dem Gasthof „zur Sandmühle- den Hüttenarbeiter Dietze von hier erstach, führten bereits am Montag nach mittag» zur Verhaftung de» au» Lichtenstein-Calln berg gebürtigen, 19 Jahre alte» Stallschweizer» Curt Johanne- Schindler. Er steht in dem begründete» Verdacht, die unselige That allein auSgeführt zu haben. Schindler stand in einem Gute in Kleinwal tersdorf i» Diensten. Zu« Ergänzung sei folgende» «ttgeteilt: Dem im Safthof „zu, Sandmühle" au» Anlaß der HauSkirme» ftattgefundene» Tanzkränz- che» wohnte» u. a. 6 Stallschweizer au» den Orten der Umgebung bei. Al» einer der Stallschweizer vou et»em Hütteoarbeiter au» Halsbrücke versehentlich auf de» Fuß getreten wurde, entstand ein« Reiberei zwischen den Hüttenarbeitern einerseits u»d den Stall schweizer» andrerseits. Al» die Schweizer unter Schimpfereien den Gasthof verließen, hatten sich di« Hüttenarbeiter bereit» an der HauSthür versammelt. Der Hüttenarbeiter Dietz« folgte den Schweizer», stellt« sie wege» ihrer beleidigenden Aeußerangen zur Red« u»d nahm einem seiner Geg»er de» Stock »eg. Der Schweizer Schindler faßte Dietze an» Arm n»d brachte ihm mit einem Taschmmrsser an der linke» Seite de» Halse« einen Stich bei, der die Schlag ader traf. Die That geschah nachts '^2 Uhr, mor gen» §/i4 Uhr erlag Dietze der erhaltenen Verletzung. Schindler giebt zu, Dietze geschlagen zu haben; de» Gebrauch seine» Messer» bestritt er. Zeugen der Vorfälle» wolle» jedoch gesehen haben, wie Schind le» da» Messer öffnete und »ach der That wieder zuklappte. Die Untersuchung hat ergeben, daß die Mitthäterschaft der übrigen Schweizer ausgeschlossen ist. Wettere Verhaftungen sind nicht vorgenommen worden. Eingesandt aus Lichtenstein. Zur Stadt verordneten-Wahl, bei welcher immer unter den Bewohnern einer Stadt die Pulse höher schlagen, kann man auch einmal mit der Sprache in di« Oeffevtlichkeit gehen, ohne, da« sei fern vo» mir, jemand zu beleidigen. Wenn «an «ine Reihe von fast 60 Jahren einer Stadt äuge- hört, auch teilweise au» Erfahrung sprechen kann, so ist wohl manches an Eine« vorübergegangen, was wohl recht und nicht recht war. Nicht recht bei den Wahlen sind nach meiner Ueberzeugung alle darauf bezüglichen Versammlungen jeder Art, sei e« vom Arbeiterverein bi» oben hinauf, «S sind da» immer Schiebungen, und man sieht recht oft, wa« dabei heraus kommt; wir haben e- ge- sehen, «» ist noch nicht lange her. Umschau kann gehalten werde» nach richtig passenden Bürger», aber weiter »ichts, und dann aber auch wähle» und nicht zu Hau» bleiben; und solche Leute zu finde», die dazu paffe», ist nicht allzu schwer. SS paßt zum Beispiel zum Stadtverordnete» einer nicht, d«r meinetwege» Bäcker ist uud denkt, nun müsse» alle bei mir da» Brot holen. Wehe! Oder ein Fleischer, oder Schuhmacher, oder sonstiger Gewerbetreibender, der u« deswillen will bet de» Stadtverordnete» sein. Nein! Ei» Stadtverordneter muß sei» eigenes Ich ganz hintenan stelle»; ob Feind ober Freund, er hat sich «it seiner ganzen ManneSkraft nur dem Wohle seiner Mitbürger zu widme» und auch da einznttete», weuu eS gilt. ES muß ander» werden, sagt «a», da» ist leicht gesagt, ist e« nicht ändert geworden seit 50 Jahren? Und, L propo», da man gerade von Lehrer» spricht, ist e» da nicht gewaltig ander» geworden? Damals hatte «a» 3 und heute wohl gar 17, und welcher Behalt damals u»d heute? Und doch zu Recht, warum soll »icht ein Lehrer dabei fei»; unsere Lehrerschaft besteht gegenwärtig zu aller Ehre au» tüchtigen Leuten, so ist der Vor schlag von den Herren Schramm und Ulbricht vo» anderer Seite wohl am Platze. ES muß ander werden, sagt man. I», so sagte man auch, al- Finanzminifter Miquel »och Oberbürgermeister in Osnabrück war, und was gab dieser Mann zur Ant wort? Gerade da» Gegenteil, denn er sagte wört lich folgende»: Line Stadt-Bertretung soll nicht fliege», sie soll langsa«, behutsam, sparsam voran gehen, sich hüten vor allen unnützen Bauten und vor unnützen Pracht - Bauten, sich hüten vor alle» Dingen vor Anlegung neuer Straßen usw., weo» solche »icht unbedingt nötig sind, denn da» sind die größten Teldverzehrer. Der Fortschritt kommt vo» selbst, wir können ihn nicht aushalten. Und, wahr haftig, der Monn hat dte Unwahrheit nicht gesagt! So auch bei un». Ich will nur Wasser, Schule, Straßen, Schleuß«», und die eiserne Kuh, die sich die Stadt auf de» Hal» gewälzt hat, ich meine die Uebernah«« der fiskalischen Straße von der Brücke bis zu Herrn Bernstein, erwähnen, und wa» un» die Zukunft noch bringen »ag, da» weiß der liebe Gott. Und wie steht'« mit dem städtische» Budget vo» früher und jetzt? Ich weiß noch ganz genau, e« waren 13000 M. und jetzt sind e» 75000 M.? Wenn wir Bürger nun da» alle« aufbringen wüßten? O weh, würde man sagen, da» muß anders werde». Vielleicht rückwärts. Daß e» bei un» nicht gar so schlimm steht, dafür habe« wir die Sparkasse, die un« unter der tüchtige» Leitung ihres Kassierer» so recht unter die Arme greift. Halt, da will ich gleich mit bemerken, daß man auch mit dessen Gehalt nicht klauseln soll, man soll ihm gern daS geben, wie in gleichen Städten, denn das ist eigentlich der Geld macher, wo er etwa» wittert, wenn'- zu verdiene» giebt, ist ,r gleich dabei. Doch genug für heute. Also, auf zur Wahl, die vorgeschlagenen Herren sind gut, al» beste aber von allen die Herren Kaufman« Niehu», Otto Friedrich Härtel, Gustav Oettel, Emil Keller al» Ansässige und Herr Amtsrichter Fiedler al« Unansässiger. Wie oft ist bei Wahlen wahrgenommrn worden, daß gerade die breiten Mafien unserer Bevölkerung am allermeistm vertrete« sind, also ihr Wahlrecht auSüben, wo ge rade der Mittelstand geschäftlich wanch«al am aller meisten bedrückt ist, sei e« durch Konkurrenz oder irgendwie. Und doch wär« ein größere« Interesse hier am Platze uud würde da eise gute Beteiligung sein, so wäre auch die Wahl gewiß ei»« befriedigende.
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