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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189811100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18981110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18981110
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-10
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.11.1898
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WMisMMiWU I früher Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich heWr-KnznM flr Kopdsff, Wdlitz, Aernsdors, Aürdrrf, Kl. LDim, KemMrsrl, Dnem und Mlst». Amtsblatt süv den Stadtrat zn Lichtenstein. - »8. A«tzrga«g. - Nr. 260. Donnerstag, den 10. November 1898. -kk» Blatt erscheint t Sa l ich (außtrSon«. »«dFeVa,«) abend« für de» fol,ende» Laz. «itrteMru^cr Be,dg«p«i, 1 Mark » Pfennige. - Einznloe Nummer 10 Pfennig. - HWRÄlmtgen mbmeu «über der Srpeditiou tu Lichtensteiu, Markt 179, alle Kaiserl. Posteär-altr«, PostSot«, sowie di« Austräger entgegen. — Inserat« werden die vieraespalt«« Lorpur^ile od«r der« Stam« mit 10 Pseauigm berechnet. — Wrua-me der Inserate täglich bi« späteste«« vormittag 10 Uhr. AL» «ekauutmachuug, die Bekämpfung der Blutlaus betreffend. Die vor ungefähr 30 Jahren eingewanderte Blutlau« hat sich in jüngster Zeit so gewaltig auSgebrritet und die von ihr befallenen Obstbäume haben durch sie so stark gelitten, daß die Möglichkeit, die letzteren fernerhin gesund und trag bar zu erhalten, ernstlich in Frage gestellt ist. Nur durchgreifende Bekämpfung der Blutlaus «1t vereinigten Kräfte« kann diese Bäume vor der Ver kümmerung und dem schließlichen Untergang bewahren. Au die Besitze» von Obftbäuwen ergeht daher andurch die Aufforderung, dieselben unverzüglich auf da« Vorhandensein der Blutlaus zu «nterfnche» und dasern solche gefunden wird BertilgungSarbeite« vorzunehwen. Hierbei wird aus die zufolge Anordnung de- Königlichen Ministerium« de» Juueru bereits früher veröffentlichte, in der nachstehend unter Ä verzeichnete Belehrung verwiesen. Die Unterlassung der zur Vertilgung der Blutlaus notwendigen AuSfüh. runge» zieht in jedem einzelnen Falle eine Geldstrafe bi« zu 60 Mark na» sich. Erforderlichenfalls wird der unterzeichnete Stadtrat diese Arbeiten auf Kosten der Säumigen auSsühren lasten. Die Ueberwachung der BerttlgunqSarbeiten wird hiersettS aller 14 Tag« und zwar erstmalig in der übernächsten Woche erfolgen. Lichtenstein, den 9. November 1898. Dev Stadtrat. Lange. Ä I. Bekämpfung der Blutlaus. Zur Vertilgung der Blurrau», welche, soweit bisher bekannt, keine natür lichen Feinde hat und gegen WitteruugSeinflüsie ziemlich unempfindlich ist, em pfiehlt sich folgendes: 1. Bäume, welche seit Jahreu von der Blutlau« stark bewohnt und dadurch an sich an den Grabesrand gebracht werden, sind am besten ab zuhauen und zu entfernen. 2. Solche Bäume, die in der Krone stark mit Blutläusen besetzt, am Stamm und den Aesteu aber noch gesund find, werden verjüngt, indem man die Krone» bis aus altes Holz zurückschneidet; beim Abschnetden ist das mit Blutläusen besetzte Holz behutsam abzuvehmen, damit keine Blutläuse zur Erbe fallen, alSbald au» den Obstanlagen zu entfernen und zu verbrennen. 3. Schon vorbeugend läßt sich gegen die Blutlaus etwaS thun, indem man eine gute Rindevpflege walten läßt, derart, daß alle Wundränder und Rivdenrisse an Stamm und Aesteu ausgeschnitten und mittel» Baumsalbe verstrichen werde», um dru Blutläusen jede» Angriffspunkt und jeden Unterschlupf möglichst zu entziehen. 4. Die Bekämpfung der Blutlaus kann uud muß, wo diese auftritt, baS ganze J^hr hindurch erfolgen. Am leichtester, und wirksamste» wird dieselbe um deSwilleu im Frühjahr, in den Monate» März bis Mat, erfolgen, weil man eS in dieser Jah reszeit mit deu ersten Anfängen der Ansteckung zu thun hat. Während der Herbst- und Wintermonate wird die Ausführung der Bekämpfung dadurch begünstigt, daß der blattlose Zustand der Bäume daS Erken nen der befallenen Stellen besonders erleichtert. II. Vernichtungsmittel. Zur Vernichtung der Blutläuse und deren Brut eignen sich am meisten Pe troleum und Feit«. 1. Bei mehrjährigem Holze bürste man alle durch den weißen Flaum kenntlichen befallenen Stellen mittels einer scharfen Bürste mit reinem Petroleum ab. 2. An jüngerem Holze ist die Anwendung irgend welchen Fettes oorzuziehen, Schweine- oder Pferdefett, Vaseline und dergleichen, wel ches ebenfalls mittel« Bürste in die durch die Verwundung de- Schäd lings entstandenen Risse zu bringe» ist. Diese Fette halten den Luft zutritt ab and ersticken die darunter befindlichen Kolonien. AuS glei chem Grunde wird auch eine Mischung von 15 Zr. Terpentinöl mit 1 kg getrockneter durchsiebter Thoverde empfohlen. 3. Außerdem seien noch als gleichgut wirkende Mittel empfohlen: daS sogenannte Neßlersch« Mittel, bestehend auS 150 xr Schmier seife, 160 gr Fuselöl, 9 Zr Karbolsäure, welche Stoffe mit ioviel Was ser gründlich zusammergerührt werden, daß die Mischung 1 Liter er- giebt, und die sogenannte Petroleum-Emulsion. Bei Anwendung dieses Mittel« an grüne» Pflanzen ist vorstehende Mischung auf vaS sieben- bis zehnfache zu verdünnen, an Stämmen und Aesten benutze man eine fünffache Verdünnung des Mittels. Da jedoch innerhalb 14 Tageu die Wuvdstelle — wenn auch nur eiu Tier übrigbleidt — wieder ebenso stark wie früher mit jungru Blutläusen bevölkert sein kann, so muß nach diesem Zeitraum eine Untersuchung über daS Ergebnis der vorher gegangenen Bekämpfung vorgenommrn werde» und letztere wo nötig ungesäumt in der vorher gedachten Weise wiederholt werden. Beka««WschmigI Unser diesjähriger Herbslj ahrmarkt beginnt Do««erStag, den LV. diese« MorratS, LV Uhr vormittags und endet nächsten Freitag abevd. Lichtenstein, den 9. November 1898. Der Stadtrat. Lange. BelarnttumchuNg. Die Kirchenvorftandswahl in Hohndorf findet Nächsten Touutag, den 13. November, in der Sakristei der Kirche vom Schluffe d«S VormittagSgottesdiensteS an bis nachmittag» '/»1 Uhr durch schriftliche persönliche Stimmenabgabe statt. Gültig find nur Stimmzettel, welche de» Kirchenstempel tragen. Dieselben werden den Wählern rechtzeitig zugestellt werde». Auf denselben sind drei Temeindeglieder nach Namen, Vor namen und Stand deutlich zu bezeichnen. Wählbar sind NU« stimmberechtigte Gemeindeglieder von gutem Niufe, bewährtem christliche« Ei«», kirchlicher Einsicht uud Erfahrung, welche daS 30. Lebensjahr vollendet haben. Die ausscheidenden Herren Gutsbesitzer Friedrich Kämpf, Gutsbesitzer Ernst Ludewig und Gartenbesitzer Fürchtegott Schaufuß find wieder wählbar. Hohndorf, am 9. Novrmber 1898. Der Kirchen Vorstand. Riedel, Psr. Atts Gtidt mtd Lsmd. *— Lichtenstein, 9. Nov. Heute DonuerS- tag und morgen Freitag findet unser diesjähriger He,bst-Iah,markt statt. Hoffentlich bleibt die Witter- ung günstig, damit beiden Teilen, Fieranten und Käufern, gedient ist. — Am Bußtag (16. November) und am Totensonntag (20. November) ist die Abhalt ung öffentlicher Versammlungen aller Art, iuglercheu der Bersammlungeu der Temeivdevertreter sowie der Innungen und andere Genossenschaften gänzlich ver- boten. Ferner sind Covcerte und ondrr« mit Musik verbunden« Vergnügungen an öffentlichen Orten (Tanzbelustigungen) sowie Privatbälle, auch wenn diese i» Prtvathäusern oder in Lokale« geschlossener Gesellschaften abgehalten werden, weiter theatralische Vorstellungen und sonstige Schaustellungen öffent lich« Auf- und Auszüge am Totrnsonntag, jedoch mit Ausnahme theatralischer Vorstellungen io ge schloffene» Räumen, uutersagt. Außerdem sind au de» Vorabenden der beiden Festtage Tanzbelustig ungen an öffentlich«» Ortrn und die Beraustaltung von Privatbäll««, auch wenn diese in Prtvathäusern oder in Lokalen geschloffener Gesellschaften abge« halten werde», am Vorabende des Bußtag« auch daS Abhalten von Covcertmusike« und anderen, namentlich mit Musikbegleitung verbundene« geräusch vollen Vergnügungen an öffentlichen Orten verboten. — Mit dem 31. Dezember verjähren alle For derungen der Handwerker rc. au» dem Jahre 1895. Um die Verjährung aufzuhaltev, ist di« Behändigung der Klage erforderlich. — Dresden. Daß Herzensgüte der Grund- zug unserer allvrrehrte» Königin Carola ist, hat die Presse schon vielmals Gelegenheit gehabt, durch einzelne Beispiele zu beweisen. Wohl selten ver geht eiu Tag, wo die hohe Frau nicht persönlich sich nach dem Befinden der Kranken und Hilfsbe dürftigen erkundigt und täglich spendet sie mit vol- len Hände» überall da, wo man ihrer Hilfe bedarf uud sie begehrte. Gar manche Thränen der Schmer ze» find getrocknet worden durch dar barmherzige Walten dieser edlen Frau, aber auch manche Thrän« der Freude und de« Danke« ist geflossen, wenn der Bittende seinen Wunsch erfüllt sah, und solch« Thränen mögen eS wohl auch gewesen sein, die Ihrer Majestät gegolten, al« dieselbe vor einigen Tageu da» hiesig« StechenhauS mit ihrem Besuch beehrt«. Die herzliche Bitte eine» kranken neunjäh- rigrn Knabe», welcher seit Jahren bereit« im Stadt krankenhause gelegen und dort gar oft von ihrer Majestät der Köoigi» besucht und beschenkt worden war, ist di? B-ranlassung gewesen, daß die Königin zum ersten Male daS siechenhau» beehrte. Der krank« Knabe, welcher leider unheilbar ist, hatte in naiver Weise in einem Briefe seiner lieben, guten Königin mitgeteilt, daß er sich jetzt im StechenhauS befände, er hätte täglich ihrer gedacht und frage an, warum sie ihn mcht mehr besuche; er hätte sich immer gefreut, wenn sie gekommen wäre und ihm etwas mitgebracht hätte, al- er noch im Stadtkran» kenhause gewesen; er sei jetzt mit anderen Kindern in einem Zimwer zusammen, und sie alle bäten die Königin, sie doch einmal zu besuche». Daraufhin hat ihre Majestät die Königin, sich des kranken Knaben» wohl erinnernd, nicht umhin gekonnt, der Bitte zu entsprechen. In Begleitung einer Hof dame fuhr de» anderen TageS die Königin nach dem SiechenhauS. Durch diesen unverhofften hohen Be such waren auch die Anstaltsärzte und alle Kranken sehr überrascht, doch auch ungemein erfreut. Un endlich groß aber war der Jubel der Kinder bei dem Erscheinen der Königin, welche vollbepackt mit Düten, Konfekt rc. ihren früheren Schützling nebst dessen Kamtrade» besuchte uud sich längere Zeit mit allen kranken Kindern unterhielt; aber auch alle übrigen Kranlenstationen besuchte die Königin und erkundigte sich mehrfach nach den persönlichen Ver hältnissen der Kranken.
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