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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189810089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18981008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18981008
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-10
- Tag1898-10-08
- Monat1898-10
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.10.1898
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WlMMMWM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich KtW5-ZMgn für Keft-srf, Ardlih, Amrhorf, Mrdrrf, St. Wim, LeimiHrrlt, Kmem M KM Arntsblertt für den Stadtrat zu Lichtenstein. »8. S«G*O«««. - — Nr. 233. Sonnabend, de« 8. Oktober 1898. WM «latt erscheint t» , l ich (außer Sonu- SEaNla-eud« für d«, stlaenrruLaL BttrteljLhrlicher Br,u„Mti, 1 Mark SS Pfeuutge. - «in^lue Rümmer 10 Pfemrig,. - AefttSuuse«^ «chme« a»vr der Kr-ebUiöu t» Ltchtmstei«, Markt 17S, «A» mristrl.Poit«xKLltr«, Postdedm, sowie die «ulttiocr eutgeßeu. — Inserat« werde« di, vierzesnalie», «orrmireile ob« Nr« Ra«« «U10 Pfennig« derrchuer. — »«uchnlr der Inserate täglich bi» späktz«» vormittag 10 Uhr. BrkinmNaaHrmg. Nachdem Herr Friedrich Ott» Schönem««» hier al» Gchvrnfteinfeger für de« Kehrberirk Lichtemftein in Pflicht genommen worden ist, wird die- hiermit zur öffentliche» Kenntnis gebracht. Lichtenstein, am 7. Oktober 1898. Der Stadtrat. Lange. Hg. Aus St«dt und Lsmd. * — Lichtenstein, 7. Okt. Der Vortrag des Herrn Seh. Hofrat Prof. Dr. Oncken gestern Don nerstag abend iw Kaafm. Verein im Saale deS Hotel zum goldnev Helm hier erfreut« sich eines recht zahl reichen Besuches. Zum Thema hatte der geschützte Vortragende „BiSwarck im Kampf uw den Frieden von 1870/71" gewShlt, und tn 2stündiger Rede schilderte derselbe seinen aufmerksawen Zuhörern BiSwarck al« «ine« wahren Freund de« Frieden« und bewies die« durch Ausführung geschichtlicher Thatsachrn auS den großen Kriegsjahren 1870/71 in vollem Maße. Mit energischer Zähigkeit und mit eisernem Willen habe e« Bismarck verstanden, Elsaß und Lothringen von Frankreich zurückzufordern um Deutschland in Zu kunft gegen französische Revanchegelüst« bester zu schütze». Schon im Jahre 1867 gab BiSmarck der Welt einen sichtbaren Bewer» seiner Friedfertigkeit in der Luxemburger Frage. Sr vttmied alles; trotzdem er schon den Krieg voraussah, wollte er aber jede Möglichkeit vahruehwe«, um eineu so blutigen Krieg -u vermeiden. Der Fried«» in Frankfurt a. M. am 10. Mai 1871 ward« von ihm persönlich abgeschlos sen, nachdem er alle Einmischungen fremder Mächte mit dem Hinweis zurückgewiesen hatte, Deutschland hab« den Krieg allein ausgefschten und somit auch da» Recht allein, den Frieden abzuschließen. Das FrttdenSprogramm Kaiser Wilhelm« I. und Bismarck» war in der Frage Elsaß-Lothringen« gleich gewesen ohne jegliche vorherig« Vereinbarung. Dort unter den Bäumen im Sachseuwalde wird er nun von seiner ruhmvollen Arbeit ausruhen und da« deutsche Volk wird ihm gern seinen eigenen Wahlspruch erneuern: „Er war dem Vaterland getreu bis in den Tod". Der Herr Vortragende erntete am Schluffe seiner Rede den reichsten, ungeteiltesten Beifall der An wesenden. * — Sonnabend, den 8. Oktober, fiude» die Er gänzung? wählen der Handels- und Gewerbekammer zu Chemnitz statt. E« sind zu wählen 1. zur Han de l S k amm e r fürven Amtsgerichtsbezirk Lichtenstein 2 Wahlmänner and 2. zurS « we, bekaw «erin den Wahlbezirk Lichtenstein Callnberg 2 Wahlmänner. Als Zeit der Abgabe der Stimme» sind die Stunden von vormittags 11 bis nachmittags 2 Uhr festgesetzt worden. Als Wahllokal für die Handelskammer ist der kleine Saal des BasthofeS zum goldenen Helm und für di« Sewrrbekammer der RathauSsaal be stimmt worden. * — Au Still« de» verstorbenen Schornstein fegers Carl August Groß in Lichtenstein ist der Echornsteiufegermeister Friedrich Otto Schönemann daselbst al» BezirkSschornsteinfege» iür die Ortschaften des Kehrbezirks Lichtenstein in Pflicht genommen worden. * — Da» im Srundbache auf den Namen deS Flaschenbierhändler» Ernst Loui« Maschke iu Hohu- dorf eingetragene Wohnhaus mit Hintergebäude, Folium 173 des Grundbuchs für Hohudorf, Parzelle 26a de- Flurbuch», 7,s Ar umfassend, mit 105,,o Steuereinheiten belegt und auf 10950 M. ortSge- richtlich geschätzt, soll a» hiesiger Amtsgerichtsstelle zwangsweise versteigert werde» und e« ist der 11. November 1898, vormittags 10 Uhr, als Snmelde- termin, ferner der 29. November 1898, vormittag« 10 Uhr als Bersteigeruug«termin, sowie der 5. De zember 1898 vormittag« 11 Uhr als Termin zur Verkündung de» BerteilungSPlavS anberaumt worde». Di« Realberechtigteu werden aufgafordirt, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wieder kehrende» Leistung«,, sowie Sostenfordeiungrn, späte- sie«» i» Sumetdetermiue anzumelbev. Stu« Neber- ficht der auf dem Grundstück« lastenden Ansprüche und ihres RangverhältniffeS kann nach dem An melbetermine in der Gerichtsschreiberei d«S königl. Amtsgerichts Lichtenstein «ingesehen werden. — Se. Majestät der König hat uachstehendr» Kompagnie» und Batterien, welche im Jahre 1898 als die beste» im Schieße» befände» worden find, da» KönigSabzeiche» verliehen: der 8. Kompanie de» 6. Infanterieregiments Nr. 105 „König Wilhelm H. von Württemberg", der 6. Kompame de» 10. In fanterieregiment« Nr. 134, der 2. Kompanie de» 1. Jägerbataillon« Nr. 12 und der 3. Batterie de» 3. Feldartillerieregiments Nr. 32. — Leipzig, 6. Okt. Ein Zusammenstoß zwischen einem Vüterzug und einer Maschine hat heute früh in der Nähe de» Magdeburger Bahnhofs auf der Magdeburger Bahn ftattgrsunden, wobei die beiden Maschinen und mehrere Wagen entgleist sind und der Führer Schlegel schwer verletzt worden ist. Der Führer der Maschine soll da« Signal nicht beobachtet haben. — Zwickau, 5. Okt. (Kgl. Schwurgericht.) Mit der heutige» Verhandlung erreichten die Sitzun gen der diesjährigen dritten SchwurgerichtSpertobe ihr Ende. Zur Entscheidung lag ein Fall de» be- trügliche» BankerottS im Sinne von 8 209 Ziffer 1 der KonkurSordnuvg, der Beihilfe hierzu und deS vollendeten und versuchten Betrug» vor. Die An klagebank betraten de» Weber und Handelsmann Friedrich Alba« Pampel au» Lichtenstein, 32 Jahr« alt, geboren tu Mülsen St. Jacob, wegen Wider, stand« und Körperverletzung vorbestraft und die un bestrafte ledige Weberin Lina Mari« Gruner aus Lichtenstein, 21 Jahre alt. Pampel, der in schlechte BermögenSverhältnifsr geraten war und keine Zah lungen eingestellt hatte, sollte iu der Absicht, seine Gläubiger zu benachteiligen, Aufavg Juli d. I. au« seinem Verwögen Gelder in Höhe von 200 Mk. bei Seite geschafft, weiter aber Ende Juni d. I. und Aufavg Juli d. I. den Deckenfabrikant Schubert in Lichtenstein einmal uw 149 Mk. 50 Pf. und da» andere Mal uw 73 Mk. 20 Pf. betrogen und den Fabrikauteu Fröhlich daselbst uw 70 bis 80 Mk. zu betrügen versucht haben. Der ledigen Gruner wurde beigeweffen, dem Angeklagten Pawpel zu dem Ver- brechen de» betrügerischen Bankerott» insofern wiffent- lich Hilfe geleistet zu habe», al» sie einige Tage vor dem 4. Juli d. I. von diesem die fraglichen 200 M. zur Aufbewahrung anvahm und es ihm kurz darauf in Chemnitz zurückgab, obwohl sie wußte, daß diese den Gläubigern entzogen werden sollte». Di« Beweis aufnahme führte zu dem Ergebnis, daß die Herren Geschworenen nur bezüglich de« Angeklagten P. die auf betrüglicheu Bankerott gerichtete Schuldfrage be jahten, alle übrigen Schuldfrageu aber verneinten. Weiter billigten sie dem Angeklagten P. mildernde Umstünde zu. Diesem Wahrspruche gemäß wurde Pampel wegen betrüglichen BankerottS zu 9 Monaten Gesävgvi« verurteilt, »ege» Betrug» und BetrugS- versuch» aber freigesprochen. Die Gruner wurd« völlig freig«sproch«n. Ersterem wurde» außerdem die bürgerliche« Ehrenrechte auf 3 Jahre aberkannt, da gegen 1 Monat der Gefängnisstrafe al» durch Unter. fuchnngShaft verbüßt erachtet. Die Verteidigung der Angeklagten führte» die Herren Rechtsanwälte Haun und Blumberg hier. — Schö»heiderhammer, 5. Okt. Ein recht betrübender Unglücksfall ereignete sich grstern abend auf hiesigem Eisenhüttevwerke. Infolge Zer reißen» ei»e» SchmelzttegelS «goß sich da» in dem selben befiudliche glühende Eisen auf den feuchten Sandboden, dabei 7 Former teil» leicht, teil» schwer verletzevd. Ei« Forwerlehrling Lnck trag am ganze« Körper so schwere Brandwunden davon, daß er in Lebensgefahr schwebt. — Am Mittwoch früh explodiert« in dem Eb» ner'scheo KalkstiinLruche zu U»termarxgrün i. B. vorzeitig ei» Sprevgschuß, al» der Stein brecher Müller noch mit der Anbringung der Zünd ung beschäftigt war. Müller wurde nicht allein de» Augenlichts beraubt, er erlitt auch sonst am Kopf« und am Oberkörper schreckliche Verletzungen. — Waldheim» 5. Okt. Beim Drainieren eine- Felde» in KurbelSdorf wurde ein Menschen« gerippe gefunden, dessen Gebiß noch sehr gut erholten wu,. Da sich die ültesteo Bewohner der llmgegeud eine» hier verübten Verbrechens nicht erinuern kön ne», so vermutet «an, daß da« Gerippe au» dem Kriege von 1813 herrührt. — Hivsichtltch de» Eisenbahnunfall» am Sonn abend abend» bei Freiberg hat die Untersuchung ergebe», daß derselbe durch da» tnstruktiouSwidrige Verhalte» eine» Trlegraphenbeamten verschuldet worden ist. Derselbe hat gegen den ausdrücklichen Befehl de« dienstthuenden StationSbeawtev, ohne seine Anweisung kein Freifignal gegeben; angeblich hat er sich hierzu durch da» Anllingel» des Block poste»» verleiten lasten. Auf die Freigabe der Linie ist der Schnellzug in der Dunkelheit i« den rin- fahrende» Lastzug hineingrsahren. Deutsches Reich. 8 Berlin, 6. Okt. Nach einer Meldung au» London hat die Kaiserin Friedrich nebst ihrer Mutter, der Königin Victoria und ihrer Tochter, der Prin zessin von Schaumburg-Lippe, bei einer gemeinsame« Spazierfahrt zu Balmoral ernstlich in Gefahr ge schwebt. Die Pferde gingen durch und rarmten in den Wald hinein, wo die Equipage sich aber so glück lich zwischen zwei Bäumen sestsuhr, daß die drei Dame», abgesehen von einer starken Erschütterung, unvrrlitzt davovkame». 8 Zu der Flucht de» Raubmörders Erpel wird der „D. Z." »och au» Berlin folgende»gemeldet: Der Verbrecher ist bei seinem Ausbruch mit ganz außergewöhnlichem Geschick vorgegangen. Die Thür de» Gefängnisse» ist mit einem sogen. Drückerschloß versehen, welch letztere» durch einen dreikantigen Schlüssel geöffnet wird. Erpel, der i« Zuchthaus« al» Schneider beschäftigt war, verfertigte au» karton- artige« steifen Musterpapier eine» Dreikant der ge nau in da» Thürschloß Paßte, und süllte eS mit Papier, das er vorher breiartig kaute. Nachdem vorher die Primitive Hülse so eine genügende Härte erlavgt, umwickelte der Verbrecher sie «it Zwirn, und e» gelang ihm so, au« Papier den ge- wünschten Schlüffe! herzustelle«. Durch Traille« der Frnstervergitterung der Zelle kann sich E., trotz dem er schmächtiger Natur Ist, nur unter große« Schwierigkeiten hindurchgezwävgt haben, und eS ist leicht möglich, daß der Flüchtling Hautabschürfungen iw Gesicht und an den Händen dabei erlitten hat. E« wird angenowmen, daß E. mit in Freiheit be findliche» befreundeten Verbrechern trotz der strengen Host in Verbindung gestanden hat» Die Zwischen träger dürften Zuchthäusler gewesen sein, die in zwischen entlaffe» worden waren. ES wird vor allem in der Richtung uoch Hamburg auf den Aus brecher gefahndet; seit Sonntag morgen unterliege» all« die der Havel und Liör siromaufwürtSfahrende» Schiffe »irrer polizeilichen Durchsuchung. 8 Wer ist, nachdem eine Kaiserin Elisabeth er mordet werden konnte, noch vor der Tücke der Auar- chisteu sicher? Kaiserin Friedrich reiste jüngst au» Loudoa »ach Balmoral ab. Mau hielt e» dabei für gerate», die Abfahrt vou einer andere« Stativ«
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