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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189810129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18981012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18981012
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-10
- Tag1898-10-12
- Monat1898-10
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.10.1898
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich WW--MM fir Loftdorf, Ködlih, Amirdors, Jüsders, Kl Wien, LeimWart, NorimM M M« Amtsblatt für den Stadtrat zn Wittenstein. »s. S«tz»s«*g. - - — Nr. 836. —Mittwoch, de» 12. Oktober 1898 vtatt »rscheütt täglich (auber Korm- mb Aestlag») adesd» für de» folgende» Laz »tertrlMrlicher Be,ug»pr»i« 1 Mark SS Pfemrige. — Siageloe Nummer 10 Pfemri«. - e^kLmrgr«^ «ehme« «uß«r »er Lr-editttm i» Achimstet«, Rar« 179, all, Ans«,!, vostanstaU*«, vostdoim, sowie di« «ultrüaer entgegen. — Inserate »erd«« di« oier-esdalN« Kortm»j«il« oder »er« Rav« »U10 Pfemeigm derechnrt, — Nböuchmr der Jnf««t« ttglich dl» spÄesten» vormittag 10 Uhr. A«S Stadt rmd Land. * — Np Lichteustei», 11. Okt. ImGeg««- satz zu so viele» von Menschen veranstalteten Feste», die da» Herz kalt oud öde lasse», kann ma» von dem 48. MissionSsest, da» der Mission» veret» Lichten stein Callnberg am gestrigen Mootag (10. Oktober) mit Festgottesdienst in der Hirche zu Lichtenstein und Nachversammlung im Saale de» goldneu Helm feierte und da» vonAnfang bi» Ende i» herzerquickend- fier Weise verlies, getrost behaupten, daß dr» Psal- misten Wort hier völlig am Platze ist und Recht behält: „Die» ist der Tag, den der Herr macht, laßt an» freuen und fröhlich darinnen sein-. Stimmte doch alle» zu Freude, Fröhlichkeit und Dank. Erst lich da» sonnig-wonnige Herbstwetter, da» so man chen gern gesehenen, liebe», willkommenen Mission«, freund von auswärts nach unserem idyllischen Städt chen führte, sodann der liebliche Schmuck, mit dem Christenliebe da« freundliche Gotteshaus so prächtig geziert hatte, ferner die äußerst zahlreiche Teilneh merschaft, vor alle« aber der, auch durch eine vom Eallnberge« Kirchenchor vorgetragene stimmungsvolle Motette belebte Festgotte-dienst mit de« warmen, mit vielen herzerfreuenden Beispiele» aus der Mis- fionSgrschichte belegten, hinretßeuden und zündenden Predigt de» Herrn DiakonuS Rudert von der Kreuz- kirche i« Dresden, der auf Grund von Joh. 10, 9: „Ich Sin die Thür — Weide finden" den Herzen der feiernden Gemeinde in eindringlichster Weise nahe- legte: „Der König der Mission ist die Thür de» Lebens, 1) gehet durch dieselbe ein, wen» ihr wollt selig sein; 2) ruft auch die herein geschwind, die noch draußen sind". In der Nachversammlung (von 4 bi» gegen 7 Uhr) hielt nach ein,« Posaunenbläser vortrag, gemeinsamem Gesang von „Ich will Dich erheben mit Herz und mit Mund" und Gesang de« Lichtenstein» Sängerchors (Schönster Herr Jesu rc.) Herr Oberpfarrer Seidel die längere Begrüßungs ansprache, die ausgehend von der'kürzlich begange- »rn 50jährigen Jubelfeier der inneren Mission und hinweisend auf da« in diesem Sommer stattgesun- deue 200jährige Jubiläum des Bestehen« der Francke, scheu Stiftungen in Halle einen ausführlichen, klaren Ueberblick sowohl über die Thätigkeit de« Lichten stein-Lallnberge, Missionsvereins im letzten Jahre (1. August 1897 bis 31. Juli 1898) al» auch über den gegenwärtigen Stand unsrer evaugel.-lutherischen Leipziger Mission bot. Da, wie dem Bericht erstatter in Aussicht gestellt ward, darüber «och be sonderes Referat gegeben werden soll, begnügen wir uns mit den wenigen Angaben, daß die am vor jährigen Missionsfest ««gehobenen Kollekten 181 M. 62 Pf., 9 MissionSftuvden in Lichtenstein 59 M. 88 Pf., 7 Einzelgaben 41 M. 25 Pf., 4 Mission»- büchsen 35 M. 95 Pf., «iu Legat de» -s- Möbel- Händlers Mühlberg 100 M., die Epiphanienkollekte in Lichtenstein 122 M. 02 Pf., die in Callnberg 53 M., 10 Misstonssiunden ebenda 92 M. 70 Pf. brachten, im ganzen 708 R. 80 Pf. etngingen, die an den DreSduer Hauptveretn zu, Ablieferung kamen, der seinerseits 117,975 M. an die Leipziger Mission einsenden konnte, bei welcher überhaupt 420,000 M. (gegen 300,000 M. vor 8 Jahren) eingelaufe» sind. Nach de« weiteren Gesang etlicher Verse de« Liede« 209 de« Landesgesangbuches erfreute Herr Pastor Bogel (Lugau) alle Anwesend»» mit seine« allent halben abgerundeten, fließenden, eingehenden, packen« den, kurz herrlichen Referat über da- 8o» der Pa ria», dieser Aermste« in Ostindien. Ergreifen»» wurde deren Rot aufgezeigt, aber auch ihre Rettung durch da» Evangelium von Jesu, dem Gottessohn, da« ihnen die Mission trotz mancherlei sich eutgegeustel- lender Hindernisse (S vorvehmlich) zu« Segen bringt, wie die mitgeteilten Lichtbilder (Schilderung«, eine» Tauf-, Ernte- und Kirchweihfeste», an denen sich »tauche unsrer Geureinden ei» lehrreich«« Beispiel nehme» können!) schlagend bewiese». I« Anschluß hier»» »endete sich «och der Herr Festprebiger mit anschauliche» Lebe««btlderu heiduischer und christ. licher Kinder in herzlichen Worten speziell an die versammelten Kinder, um deren Liebe zur Mission zu erwecken. Nachdem noch auf Antrag de» Herrn Oberpfarrer Seidel die Nachversammlungskollekte für die Parias bestimmt war, erfolgte der Schluß in würdigster Weise mit Gesang, Gebet de» Herrn DiakonuS von Kienbusch und PosaunenauSklang. Die Einnahme zum Mission-fest betrug in de» Kirche 155 Mk. 34 Pf., iu der Nachversammlung 64 Mk. 22 Pf.; außerdem au«derMisfion«büchse drsJung- frauenverein» 10 Mk. und au» der MissionSbüchse der Kletnkinderschule 7 Mk., in Gumma 236 MI. 56 Pf. Möge die Liebe zur Mission, dieser heilige« ReichSgottr-sache, durch da» eben gefeinte Fest einen neuen, kräftigen, nachhaltigen Anstoß empfangen haben, dem Herrn der Mission zu Ehre», Lob und Preis .' * — Seite«- der hiesigen Bäcker-So»u«g ist die Umwandlung dieser Innung in eine Zwangsinnung beantragt, der sämtlich, Gewerbetreibenden, welche innerhalb de- hiesigen AmtSgertchtSbezirk« und der Gemeind« St. Egidien daS Bäckerhandwrrk auSÜben, angehören müsse«. Aeutzerungeu für oder gegen die Einrichtung dieser Awaug-iunung find schriftlich oder mündlich in der Zeit vom 2. Oktober bei de« regierungsseitig mit dieser Angelegenheit betrauten Kommissar Herrn Bürgermeister Lange hierselbst abzugeben. Gleichzeitig sei «och auf die bezügliche vekanntmachu«g in gestriger Nummer unsere- Blatte- verwiesen. * — Gestern abend in der 6. Stunde beging der Strumpfwirker Carl Gotthilf Kaufmann auS Mitteldorf, zuletzt io HeinrichSort wohnhaft, Selbst, mord, indem er bei seioer Anwesenheit hier in da» Gehöft eine- Hause« am Markt trat und sich mit einem Revolver in den Mund schoß. Der Tod trat sofort «in. Die Leiche wurde polizeilich aufgehoben und in di« hiesige Leichenhalle geschafft. — DaS Präsidium de- König!. Sächs. Ritt- 1ärverein«bundeS und der Vorstand der Sachsen- Stiftung gebe» bekannt, daß noch «iue große Zahl Stellenangebote für entlassene Militär- vorliegt. — Der «ezilk Glauchau de« «öntgl. Sächs. Miliiärv,r,tn-.Buude« hält am 30. Oktober d. I. seine diesjährige Herbst - Bezirklversammluug in Glauchau ab. — Leipzig, 9. Okt. Einer auf der Durch- reise befindlichen Frau ist vorgestern abend */i10 Uhr auf der Promenade «ine Umhängetasche mit eine« Geldbeträge von 3000 Mk. geraubt wordr«, die Frau war auf dem Dresdener Bahnhöfe au« Schlesien, wo sie Mündelgelder erhoben hatte, hier eingetroffea und wollt« sich auf de» Thüringer Bahn hof begebe«. Al« si« sich auf dem dem Hauptzoll- amt, gegenüberliegenden Asphaltwege der Prome nade befand, trat plötzlich von hinten «in unbekannter Mann an sie Hera«, drückt« sie zu Bode», durch schnitt de« Lederriemen ihrer Umhängetasche und verschwand mit der Tasche in d«r sich der obenge- dachte Geldbetrag in 30 Einhundertmarkscheinen befand, in den Promenadenanlagen. — Zwickau, 10. Okt. Halb Zwickau war gestern nachmittag auf den Beinen, um de« Aus stieg de- Luftschiffer» Feller au- Leipzig mit seinem Ballon „Odol", der vo» „Badegarten" au- vor sich geheu sollte, beizuwohn«». Bereit- am Vormittag wurde mit der Füllung de-Ballon- begonnen. Zu derselben wurde Leuchtgas verwendet, da- mit Hilfe eine» Schlauche- au- der städtischen Gasleitung in den Ballou übergeleitet wurde. Herr Feller stieg allein auf. Eine zahlreiche Menschenmenge hatte sich im Laufe de- Nachmittag- i« Badegarten dank dem prächtigen Herbstwrtter zu diesem aeronautische« Schauspiele «ingefunden, unendlich viel größer aber war die Zahl der Zaungäste vor dem vadegart«« und auf den benachbarte« Höhen jenseit- der Mulde. Hier wäre» Lassende Neugieriger versammelt. Um 5 Uhr war der „Odol" mit Ga» „gesättigt". Der Korb (die sog. Gond«l) mit de« Ballast wurde au gehängt, Herr Feller bestieg die Gondel und unter de« Tusch der Musikkapelle und lauten Hochs der Menge stieg Herr Feller, seine Mütz« zum Gruße schwenkend, auf dem Rande de- Korbe- stehend, «it seinem „Odol" auf. ES war fast windstill und infolgedessen bald vorau-zufehe», daß die Reise nicht wettgehen würde. Und so wurde denn der „Odol" von den Luftströmungen nicht au« dem Gesichtskreise der Zuschauer entführt, sondern hielt sich in der Bannmeile vo» Zwickau. Mau konnte wahrnehwen, wie d«r Insasse der Gondel nach einiger Ze^ Bal last (Sand) auSwarf, am in noch höhere Regionen zu gelangen, vielleicht weil er dort stärkere Luft- bewegung erhoffte. Aber e« half auch nicht- und so konnte man den» »ach einrr halben Stunde — gegen ^»6 Uhr — wahr»rh»en, wie der Ballo» all mählich unfern der Stadt niederging. Wi« wir hö ren, ist Herr Feller glücklich auf Weißenborner Flur gelandet uvd mit Geschirr noch am Abend mit sei nem Ballon in die Stadt zurückgekehrt. Die zahl reiche» Postkarten mit de« Porträt de» Herrn Fel ler,«die ih« bei feiner Ausfahrt vom Publikum zur Urbergab« an die Post am Landungsorte mitgegebeu worden find, werde» wohl alle den Poststempel Zwickau tragen. — In Oel» nitz wird jetzt mit den elektri- sche» Lichtanlage» begonnen, welche unter äußerst günstigen Bedingungen von dem Steinkohlenwerk „Deutschland" aliSgesührt werden, während in Ober lungwitz die von einer Berliner Firma unternom menen gleichen Arbeiten sehr weit gediehe» sind. Nach Beendigung der Vorarbeiten ist nun auch beim Ministerium da» Gesuch um Erbauung einer elek trischen Straßenbahn Hohenstein-Ger»dorf-Oel«nttz eingereicht worden. — Reichenbach i. B., 8. Okt. Ein Pferde dieb und Teschirrspitzbube ist gestern abend hier noch erreicht worden, bevor er seine bereit» in Ausführung begriffene That vollenden konnte. Auswärtige Herren Ware» in einem öffentlichen Lokale der Amtmann-- gaffe abgestiegen, und da auch der Kutscher da- Gefährte kurze Zeit verlassen hatte, «achte sich im Dunkel» et» Individuum heran, schwang sich auf den Kutschersitz, trieb die Pferde an und trabte t» der Richtung nach der Bahnhofstraße »it der Equi page ab. Bald darauf begann die Verfolgung und e» gelang glücklich, de» frechen Patron, welcher auf der Flucht beinahe den an der Ecke der unteren Marienstraß« und Bahnhofstraße befindlichenLaternen- Pfahl umg«fahr«u hätte, mit samt dem Geschirr wieder zu erreiche». Der resolute uud errrgte Kutscher riß seinen unrechtmäßigen Partner mit Gewalt vom Kutschersitze herunter und traktierte ih» nachdrücklich mit Faust- und Peitschenhieben, sodaß der Thäter, welcher sich den Armen d«S Seschtrr- führerS zu entreißen uud im Dunkel der Nacht zu entkommen wußte, an de» Spuren, die diese Schläge an Kopf und Gesicht zurückgelass«» habeu müssen, wieder zu erkennen sein dürfte. — Treuen, 8. Okt. B«i Gelegenheit der kürzlich in Treuen abgehaltenen Versammlurg der König!, sächsischen Militär- und Krieger-Vereine deS Bezirk- Auerbach ermahnte der Vorsitzende Herr Bezirksvorsteher Dr. Jahn» zur Treue gegen Kaiser und Reich, König und Vaterland. Tief betrübend uud zugleich beschämend sei e», daß i» einem Kreise, wo 160 MilitärverrinS-Mitglteder wohnen, nur 55 Stimmen für den Kandidaten der OrrnüügSpartet abgegeben worden seien. „WaS soll «au dazu sagen," fuhr der Redner fort, „wenn festgestellt ist, daß in einem Wahlbezirk, wo 56 Mitglieder ihren Wohn sitz habe«, nur 13 Stimmen für den OrdnavgSmann abgegeben wordeu siud? SS kau» sich niemand der Ueberzeuguug verschließe», daß wir Heuchler und Lügner uuter uv» haben, welche an» dadurch be lügen, daß sie uu» vormachen, sie feie» königstreue Männer. ES ist keine verböte», Politik, wrnn wir diese umstürzlerisch«« Element«, die keine« Gott uvd kei» Vaterland habe« wolle», nicht unter uu« dulde».
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