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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.04.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191504099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19150409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19150409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-04
- Tag1915-04-09
- Monat1915-04
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- ZZ-ZNWZW WsrZ-VKZUW LsZSZWLZZKZzEWZWrSVZSVLZ LZZKZIZ--AZ sZL-zLZZZWk — 172 — Marti» Hofman». Frankenberg ReranvvoaLcher Redatteur. Ernst Rotzberg m Fvameubrig — Truck airv Lerlaa von E. G m., ^«ra m .«rmitrnberg e Ä Lss ssrühjshrsklkid von I9l5 Bearbeitet uno mit Abbildungen versehen von der Internationalen Schnittmanufaktnr. DreSden»R. AeichhaUlges ModenakV«« «ad Lch»ittm«fleiS«ch ä KO Afg eryäktkich durch die Auchhaodlung »o» G. H. Noßterg Die Frühjahrsmode von 1915 ist als der Anfang eines gewaltigen Umschwunges in der Mode zu bezeichnen. Vst sie der Erscheinung der Frau von heute bereits alles Gewagte, Herausfordernde genommen hat, so sucht sie ihr durch den sich immer mehr erweiternden Rock eine neue Linie zu verleihen, die vor allem das „gut Bürgerliche" an Stelle des „Halbweltdamen"-hasten fetzt. Ganz unabhängig von Paris, ist sie das , Erzeugnis Berliner und Wiener Modekünstlcr, die ihre „Kriegstüchtigieit" > auf diese Art bewiesen haben. Bon unserm treuen Verbündeten, den j Oestcrreichern, hat sie den Reiz jener Anmut, der untrennbar mit der > Wienerin verknüpft ist, den deutschen Einschlag vertreten Solidität, j Zweckmäßigkeit und eine gewiße Schlichtheit in Form und Farbe. Und , wieviel bekannte Züge trägt das Endergebnis dieser allernmesten Mode! j Der weite Glockenrock, die schmalschulterigen Taillen, die kleinen Hüt- j chen, die auf dem hochfrisierten Haar thronen, das olles mutet so alt« ! modisch vertraut an, ist aber doch so himmelweit entfernt von dem, was j die Frau des Mittelstandes bis jetzt getragen, daß sie den Sprung ohne j weiteres nicht so schnell wagen wird Und das ist nicht weiter Der- j war mit schottischer Seide auSgeputzt. Unter den Frühjahrsstoffen mamt sich viel Neigung für daS schlichte Ppilakaro in Schwarz- und Blau-Weiß, sowie für schwarz-weiße Linien- laros geltend. Bon glatten Wollstoffen sind es vor allem die weiche ... „ ..... .... ... Gabardine, Trikotine, Popeline und seines Luch in dunkleren und ge- wnnderlich. Dmn erfahrungsgemäß braucht jede neue Richtung immer j dämpften Tönen, Gewebe, die jetzt seltener mit einem zweiten abstechen- — —- -— ' ' — § dm Stoffe zufammengesteLt werden, da man immer wieder ruhige Wir- > kungen erstirbt. Die Eleganz wird durch Samt, vor allem aber durch Lpilödchen I« einem Mailänder Kaffee-auS war es. Au einem TisL saß «in älterer Herr — Lollbart, golden« Brille — und la- . . eine deutsch« Zeitung. „Ein D«utscher", knurrt« der Kellner. „Uno so eine« Kerl muß man bediene»!" .Schütten Sie dem Schweiu doch Rattengift in den Kaffe«'" ermunterte das liebliche Büfettfräulein. .Wenn Sie das Lieh nicht hinanSwersen. boykottiere ich Ihr Lokal!" erklärte ein Gast dem Kaffeehau-befitzer. Eb- paar Jünglinge aber schrieben ein paar Dutzeud -»«- leidigungen auf einen Zettel, warfen ihn dem alte» Herrn auf den Tisch und spielten dabei iu nicht mißzuverstchender Leise «ft den Svazierstöüen- Der alte Herr laS den Zettel, zerriß ihn und bestellte sich einen neuen Kaffee. Ein Pseifkonzert begann. „Raus mit dem Deutscher.!" gröhlte «S aus dem Hintergrund deS Lokals. „RauS — rauSl" Und ein Geckchen trat an den Tilch, pflegelte fick dicht vor dem Alten mb schrie: „Hier ist rin italienisches Kaffeehaus! Sein deutscher Stall! Was tust du hier? Spionieren, he?" Und der alte Herr, der ein geborener Bo- - eser uno Professor an einer italienischen Universität war, erwft ru ruhig: .Was ich hier tue?! Mich meiner Landsleute schämen (As er „Jugend".) Lieblinge der heurigen Frühjahrsmode, die si: denn auch in unzähligen Abarten bringt. An unserem Frühjahrskleide (Nr. 4663) aus marine Gabardine erscheint z. B. solch ein Paffenrock als Tunika eines Doppel rockes, derm Quetschfalten nach unten ziemlich breit ausfallen. Echt srühjahrsmäßig wirken an der blusigen Taille, die Schulterärmel hat, die weiße Pikeeweste und der Matrosenkragen, die dm tiefen Ausschnitt füllen. Für schlanke Erscheinungen ist dieses Kleid in seiner anmutigen Schlichtheit wohl eine der empfehlenswertesten Uebergangssormen. Nicht ganz so jugendlich und doch als typisches Frühjahrskleid erscheint das Modell Nr 4670, dem ein ziemlich breit abstehendes lleberkleid die modrgerechte breite Linie verleiht. DaS Material bildete zementsarbener Tast, die Ausstattung breite schwarze Sridenlitze, während Weste und der hochstehend« Kragen aus weißem Glasbatist bestanden. Auch dieses Kleid wird seiner Ausgabe als Bindeglied in gefälliger Weise gerecht. Besonders hübsch wirkt an ihm die große Frühjahrsneuheit: der hoch stehende Kragen, dessen außerordentliche Beliebtheit sich nicht nur auf Taillen und Blusen, sondern auch aus Jacken und Mäntel erstreckt und der damit für die jetzige Mode besonders charakteristisch geworden ist. ES ist gleich, ob man ihn als Hohm Stehumsall-, als Stuart- oder Tellerkragen trägt, ob er aus Pikee, Glasbatist oder Spitz« besteht, jedenfalls ist er für schmale Gesichter und lang« Hälse äußerst kleidsam und wird immer dem Ganzen eine neue Rote zu geben wißen Daß er bemfm sein soll, der lang gepflegten Halsfreiheit ein Ende zu machen, dürste bei d«r Aussicht aus die wurmenden wärmeren Tage wohl noch gute Weile Haden. An den Taillen und Blusen ist er jedenfalls die einzige in die Augen fallende Neuerscheinung Denn zugunsten d«S Rocke r ist di; Bekleidung des Oberkörpers von der Mode diesmal etwas stiefmütterlicher bedacht worden, vom Standpunkt der Neuheit wenigstens. Modell Nr. 4663 Modell Nr. 4670 Modell Nr. 5762 Wenn sich auch überall Neigung für etwas knappere Formen und ein gesetzte Aermel zu erkennen gibt, so erstellen sich doch die zahlreich ge- brachim blusigen Taillen mit Schulter- und Passenärmel immer wieder größter Beliedihcii, vielleicht auch aus dem Grunde, weil sie auch die Mängel einer weniger guten Figur liebevoll zu verhüllen wissen. Und das kann man von den glatten und Schnebbentaillen nicht gerade be haupten! Einer besonderen Art des Frühjahrskleides begegnen wir in Abbildung 5762. Diese jugendliche Form bringt die stark verlängerte Blus; in Verbindung mit einem Doppelrock, besten Hüstpaste gürtelartig drapiert ist und so den logischen Abschluß der Bluse bildet. Selbstver ständlich ist dieses völlige Uedergehen der Taillcnlinie nur für schlanke Figuren vorteilhaft, vermag aber an dieser im Verein mit dem breiten Gürtel besonders hübsch zu wirken. Das resedafardene Popelinekleid Syloetttr im Schützkngrsbtn (Gebietet in der Sylvesternacht von einige« Jägern) lek Jäger, waS ist heute los, Während dieser Nacht? Wie verrückt schießt der Franzos', Seid ja auf der Wacht! .Franzmann glaubt, wir geh» zum Sturm, Drum so wutentbrannt." NnS ist nicht darum zu tu». Wir denken heut nicht dran. Die Heimat sandt' viel Liebesgaben An ihre braven Jäger, Heute feiern wir Reujabr im Grabe», Dem Finmzmanue zum Aerger, Trotz Ehr.stbrot, Aepsel, Branntewei«, Dem Tabak und anderen Sachen Schieße» wir beut' manche Scharte ei«. Einst werde» wir- schlimmer noch rauchen. Wir lugen hinüber zum feindliche» Wall, Zur nächtlichen Jahreswende. ElnS ist gewiß, wir glaube»- all'. Der Herr e- »um Besten wende. «in« geraume Zeit, um sich durchzusetzen und dem Auge Gelegenheit zu ! den Stoffe zusammengesteLt werden, da man immer wieder ruhige Wir- aeben, umzulernen. Sie braucht Uebergänge, die Brücken ins neue > kungen erstrebt. Die Eleganz wird durch Samt, vor allem aber durch Land schlagen, auf denen man fast unmerklich ins Ungewohnte hinüber- Taft und Faive vertreten, die man, wenn sie nicht gestreift oder geblümt, gleitet und schließlich erstaunt ist, so schmerzlos ans Ziel gekommen zu gern mit sparsam angebrachten Stickereimotiven verziert. Soutachestickereien sein. (Siehe die mit Nr. 4663, 4670, 5762 gebrachten Frühiahrsklcider.l . in Form faunaler Käntchen oder zierlicher Drei- oder Biereckornamente Daß di« Mode schon vor längerer Zeit den Doppel- und den weiteren sind neben Treffen- und Litzenbesatz für daS Frühjabrskleid gleichfalls Gruppenfaltenrock brachte, war kicher nur weise Voraussicht. Tenn beide beliebt, da sie unaufdringlich wirken und sich der immer wieder betonte» leiten auf die reichlich weite Form hin Noch einen Schritt weiter geht Schlichtheit des Ganzen willig anpasjen. Dieser Forderung nach Ruh« der Hüstpastenrock mit seinem ost ziemlich stark angekrausten Rockteil, ° und Einiachheit suchen auch die Modefarben gerecht zu »erden: Marine- das bei zwar noch immer schlankem Fall doch eine ziemliche Weite aus- blau, Hindenburggrün, Braun in allen Lchattierungen bis zur hellsten weift, die bei den weichen Stoffen keineswegs auffällt. Diese Paffen- > Holz- und Lederfarde, Grau in verschiedenen Tönen und allenfalls noch rötst mit ihrer starken Betonung der schlanken Hüfte sind ausgesprochene Pfaublau, Kupfer und Terrakotta.
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