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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 06.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191903062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19190306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19190306
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1919
- Monat1919-03
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Tagesgeschichte. Deutschland. — Eine maßlose Forderung. Montag vormittag traten in Weimar die sämtlichen Reichs ministck, preußi chen Minister, die deutsche Waffen stillstandskommi sion und 12 bis 15 Vertreter der drutscben Seeschiffahrt zu einer dringlichen Bera tung zusammen Ter Gegenstand der überaus wich tigen Verhandlung war ein von Marschall Foch -angegangenes Telegramm, in dem die sofortige Auslieferung des Restes der deutschen Hanteis flotte ohne Rücksicht auf die Lebens- mittelrersorgung Deutschlands gefordert wird. — StaatssekretärBauerimFlugzeug nacb Wien zurückge kehrt. Staatssekretär Dr. Bauer ist in Begleitung des UnterstaatsfekretärS Rie del und des Sekretärs Kautsky mittels Flugzeuges Montag um 10 Uhr vormittag nach Wien zurückgereist. Zur Verabschiedung hatten sich auf dem Flugfelde Johannisthal der Reichsminister des Auswärtigen Graf Brockoorsf Rantzau und der deutsch-österreichr- ,che «Gesandte Hartmann eingefunden. — Die Posener Deutschen unter Ge waltherrschaft. Einer Privatnachricht aus guter Quelle zufolge, die auf Umwegen aus Posen nach Berlm gelangt ist, sollen die Pole« dieser Tage über 10E Ansiedler aus den deutschen Sicd- lungsdörsern in Posen festgenommen und zur Ver richtung von Zwangsarbeit verschleppt haben Fer ner sollen sämtliche deutschen Bewohnet der Pro- rmz Posen gezwungen werden, 50 v. H. ihres Ein kommens als Sondersteuer an die polnischen Kassen abzugeben. - Erhöhte Rationen für Arbeiter auf dein Lande. Tas ReichsernLhru«gsamt hat sich nach Mitteilung des Reichsamts für wirt schaftliche Demobilmachung bereit erklärt, im Inte resse der Entlastung der Großstädte allen Arbeitern, die in der Landwirtschaft Arbeit annehmen, die gleichen Rationen zuzubilligen, die die Landwirte als Selbstversorger beziehen. Streik im Elsaß. Aus zucerlässiger Quelle cerlautet, daß seit Anfang voriger Woche im Obercljaß schwere Arbeiterkämpfe eingesetzt haben. In Mülhausen streiken allein 15000 dis 20000 Arbeiter, im obereljässischen Kohlenrevier 5000. Auch die Metallarbeiter haben einen Streik ange- Lroht, falls ihre Forderungen auf Lohnerhöhungen und achtstündige Arbeitszeit nicht bewilligt werden. Ter Generalstreik dürfte in Oberelsaß unmittel bar betorstehen. Frankreich. Furchtbare Bedingungen. Lyoner Blätter geben in einer Pariser Meldung eine Grund lage der Beoiügungen, welche c on dem Alliierten- ausschuß der Pariser Konferenz für die Verlängerung des Waffenstillstan des zugrunde gelegt worden sind. Die deutschen HeereSbcstände dürfen darnach 200 000 Mann nicht übersteigen. Leitung und Ausrüstung dieser Truppen lind strengen Regeln unterworfen. Ar tillerie und Flugwesen werden aufs schärfste über wacht und dürfen die con den Alliierten festgesetzten Grenzen nicht überschreiten. Ten in Deutschland' in Betrieb gehaltenen Kriegs Werkstätten wird ein Höchstmaß der Produktion vorgeschrieben. Ein inter alliierter Jnspektionsausschuß wird eine ständige Kontrolle der Truppen und Fabriken durchführen. Tie deutsche Flotte (anscheinend die Kriegsflotte) wird völlig beschlagnahmt, sowohl die internierte wie die im Bau befindliche. Alle Verteidigungsan lagen an der Ostseeküste müssen zerstört werden. Tae Ueberjeekabel deutscher Gesellschaften gehen in «den Besitz der Alliierten über. Deutschland hat auf die Dauer von 30 bis 50 Jahren jährlich eine Summe von 10 — 20 Mil itär den an einen internationale" Finanzausschuß Hu zahlen, welcher die Modalitäten der Zah lungsweise zu regeln hat. Voraussichtlich werden be sonder» Steuern zur Abtragung der Schuld Teutsch lands herangczogen werden und außerdem die Er trägnisse der deutschen Zölle. Tie augenblickliche Besetzung des Rheins wird während die ser Zelt roll aufrecht erhalten oleiben. Eine aus ethischen und strategischen Erwägungen festgesetzte Demarkationslinie wird Deutschland und Polen, sonne Deutschland und Oesterreich trennen- -- Nach der Agence Havas wird der endgültige Waffenstillstand Deutschland vor dem 17. Marz zur Unterschrift vorgelegt werden. — Die Regelung der Grenzen.Polens. Aus Paris wird berichtet: Die Kommission jür pol- niscl)L Angelegenheiten hat bei der Feststellung der Mestgrenzen Polens den Beschluß gefaßt, daß Polen ferne Grenzen von 1772 wieder zurückerhalten, aber an Oberschtesien etwas entschädigt werden soll, lieber das Los Danzigs ist noch keine Entscheidung getroffer». — Die Rückreise Wilsons nach Frank reich. Aus Rotterdam wird der „Voss. Ztg." fol gende Washingtoner Note übermittelt: Wilson will am 13 Ntärz in Brest eintreffen und verschiebt den Besuch der zerstörten Gegenden Belgiens und Nord- fvunkreichs, um sich sofort mit den Vorfriedcnsbe- oingungen zu beschäftigen. Man hofft, dem Kongreß, on dem Deutschlands Vertreter teilnchmen sollen, diese Bedingungen zwischen dem 1. und 10. April vorlegen zu können Örtliche und Süchfische Nachrichten. - Eibenstock, 5. März. Die Verlustliste Nr. 582 der Sächs. Armee enthält auS unserem Amtsge richts bezirk folgende Namen: Aus Eibenstock: Jo hanne« Bleyer, bisher vermißt, in Gefangenschaft; auS Schönheide: Albert Unger, Gefreiter, Kurt Mvk- kel und Paul Günnel, sämtlich leicht verwundet, Kurt MotheS, bisher vermißt, in Gefangenschaft; au« WilzschhauS: Kurt Meinel, bisher vermißt, in GefangÄischaft; auS Earlsfeld: Albin Schädlich, Gefreiter, bisher vermißt, in Gefangenschaft; au« Wei- terSwiese: Hans Baumgärtel, leicht verwundet; aus Oberstützengrün: Walter Schreyer, bisher schwer verwundet und vermißt, ist schwer verwundet in ^Gefangenschaft. — Eibenstock, 5. März. Der Po st verkehr mit Leipzig ist wieder gänzlich eingestellt. — Eibenstock, 5. März. Die Sorge um daS Schicksal unserer armen Kriegsgefangenen im Feindesland lastet schwer auf allen Gemütern. Werden die flammenden Proteste, die Volk und Regierung gegen die Zurückhaltung unserer Gefangenen erheben, bei unseren Feinden Gehör und Entgegenkommen finden? DaS ist die bange Frage, die unS alle beschäftigt. Vor uns liegt ein Brief eines Eibenstockerö, der seit September 1914 in französischer Gefangenschaft sich befindet. Im November vorigen Jahres befand er sich als Austauschgefangener auf der Heimreise, doch kurz vor den Toren der Schweiz wurde er mit so vielen anderen Leidensgen osten ange- halten und wieder zurück in Gefangenschaft gebracht. AuS allen seinen Briefen geht hervor, daß er eS jetzt schlechter als vorher hat. Auch der vorliegende läßt tiefe Einblicke tun. Auszugsweise geben wir einige Stellen wieder. Er schreibt unter anderem: „Deinen und seinen Brief vom 3. und 6. Januar habe ich am 28. Januar und zwar schon auf die neue Adresse, erhalten, während ich Deinen Brief vom 10. Oktober und auch einen von vom 22. November erst gestern erhalten habe, auf die alte Adresse. Ihr könnt Euch denken, was daS für eine Freude war. Die erste Post wieder, fest ich am 27. Oktober zum Austausch von ELcouloubre weg bin. — Mein Geld, welches ich auf meinem Buche stehen hatte und was mein Reisegeld sein sollte, habe ich bi« heute noch nicht. Ueber die Vorgänge in Deutschland werden wir durch eine französische Zeitung unterrichtet. Nur über unser Schicksal herrscht noch tiefes Dunkel. Wißt Ihr denn nichts genaueres darüber, wie lange wir noch iu Gefangenschaft sitzen müssen?" Wie ein Schrei aus tiefster Qual mutet uns diese Frage an. Daß es mit der Ernährung auch nicht so ist, wie es sein soll, beweisen folgende Stellen des Briefes: „Wenn Du kannst, so schicke mir doch alle 8 oder 14 Tage ein kleines Päckchen mit Lebensmitteln und wenn es auch nur Kartoffeln, Graupen oder etwas anderes billiges ist. Auch wäre ich Dir für etwas Zucker, Mehl, Marmelade, Backobst, Reis, Bohnen, GrieS oder ähnliches sehr dankbar. — Ich freue mich schon auf das Paket mit dem Weihnachtsstollen. Wenn es noch mal so viel und dafür blos Brot wäre, wäre ich aber auch zufrieden." — Weitere Worte hierzu erübrigen sich. — Hoffentlich gelingt es unseren Unterhändlern, diese Aerm- sten auS ihrer z. T. schon jahrelangen Gefangenschaft recht bald zu befreien. — Hundshübel, 5. März. Laut Anschlag fin det am Sonnabend abend 8 Uhr in WapplerS Gasthof hierselbst eine öffentliche Versammlung für Krieg«» beschädigte, ehemal. Kriegsteilnehmer und Hinter bliebene statt. Auch an dieser Stelle sei noch besonder« darauf htngewicsen. — Zwickau, 2. März. Auch mit dem längst ge, planten Umbau des Zwickauer Hauptbahnhofe« wird demnächst begonnen. Vom Eisenbahnneubauamt werden die ersten Arbeiten für den Bau ausgeschrieben. — Neben 300000 Stück neuen Fünfzigpf-nnigem (kleinere« Format) gibt die Stadt Zwickau jetzt zum erstenmal eiserne Groschen auS, ebenfalls 300000 Stück, die die Größe der Reichszehnpfenniger haben, aber 8ecktg ge- formt sind und daS Stadtwappen, sowie die Aufschrift „Kletngeldersatzmarke" tragen. — Neustädtel, 1. März. Rat und Stadtver ordnete beschlossen einstimmig die Aufnahme einer Anleihe in Höhe von 350000 bis 400 000 M. für den Ankauf und die Fortführung des Betriebes der hiesigen Trü- gerschen Dampftischleret, die hauptsächlich Näh- ! maschinenmöbel liefert und in guten Zeiten nahe an 300 ! Arbeiter beschäftigte, durch die Stadt. Von diesem Betrage > werden 200000 M. für die sehr niedrige Kaussumme und ! der Rest als Betriebskapstal gebraucht. Der Beschluß der städtischen Vertretung wurde gefaßt, um der Stadt einen asten, sehr bedeutenden Industriezweig, der durch den Krieg gelitten hat, zu erhalten, die Zahl der Arbeitslosen zu verringern und den vielen auswärts beschäftigten hiesigen Arbeitern lohnenden Verdienst in unserer Stadt selbst zu schaffen, namentlich da zu befürchten steht, daß die hier stark betriebene Maschinenstickeret noch auf lange Zett al« ! Luxusbranche sttlliegen dürste. — Plauen, 3. März. Von den beim bparta- kistenputsch aus dem Gefängnis befreiten Straf gefangenen ist der Schaf- und Schwetnedteb Andreas Spörl nebst Sohn festgenommen worden. Außerdem ge lang eS den Bemühungen unserer Polizei, Lang, das Haupt der Etnbrecherbande Lang und Genossen, sowie seine Geliebte in der Wohnung der letzteren zu verhaften. — Des BrtllantenraubS im Goldwarengeschäft der Firma Thorn am Steinweg dringend verdächtig er- scheint der Vizefeldwebel Seemann. Er ist am Tage deS i Spartakusputsches auS dem Untersuchungsgefängnis in der hiesigen Kaserne befreit worden und hat sich darauf hin der spartaktstischen Bewegung angeschloffen. — Preisausschreiben für Freimarken entwürfe. Zur Erinnerung an die deutsche National ¬ willkommen. —e. Iu! viugesarttzt. Im AmtSblatte wurde zur Begründung eines Ge sangvereins aufgefordert, der durch Zusammenfafsen mög. ltchst aller Sänger und Sängerinnen hier, einen auch für große Aufführungen leistungsfähigen gemischten Thor bilde. Er soll unbeschadet der bestehenden Gesangvereine, in denen mit einer Ausnahme nur Männerstimmen ver treten sind, wirken und von Herrn Kantor Hennig geleitet werden. ES ist vielleicht nicht allen bekannt, daß wir Eibenstocker in unserem Kantor eine hervorragend« Kraft, einen Künstler im wahren Sinne des Worte», unter uns haben. Ein Künstler nun stellt an Auffüh rungen strenge Anforderungen. Ihn schmerzt geradezu die unfertige Wiedergabe künstlerischer Schöpfungen. Der Künstler fordert ein« ganz gründliche Durchfeilung der Aufgabe. DaS ermüdet leicht. So läßt sich mancher ab- schrecken! Aber ohne Arbeit kein Lohn l Wenn die ersten Hätten überwunden sind, dann beginnt schon der Genuß und reißt den Hebenden zu weiterer Anstrengung mit sich fort. — Und wie schön wäre eS, wenn sich hier hoch und niedrig unter solch ausgezeichneter Leitung zu einem großen gemischten Chor von etwa 100 und mehr Sängern und Sängerinnen zusammenfände! Welch herrliche Werke könnten da aufgeführt werden. — Es sind jetzt soviel Soldaten auS dem Kriege heimgekehrt, die auf dem Marsche und im Felde ihr Liedel gern gesungen urid am mehr stimmigen Gesang der Kameraden Freude empfunden haben. Sollten nicht etliche davon ihr Singen zu Hause fortsetzen und veredeln wollen, sich zur Befriedigung und anveren zur Erbauung? Singe, wem Gesang gegeben! Darum melde sich noch mancher liebe Sänger bei Herrn Kantor Hennig, damit etwas Großes, Schönes, Ganzes zustande kommt. Auch solche, die diesen Plan finanziell als passive Mitglieder unterstützen wollen, sind von Herzen Englisch« rücks Engi einst so 1 Gewerbe Sein Zie der drei und somi bens. Di beginn un den Welt jetzt günst bens mitte rücks ichtsb und endl Dents chlar große Zi Deuts chlar markte, sa Es h Wochen bi und Wirts« abjichtigt, scher, vor Und 's ist Deutsc Jahrzehnt der deutsch werden un ringen M< decken, zu; ohnmächti; zugleich ai wollen wi Was , schäft Wied vel und G fähig zu in W as nützei rungen? ! tion erschn diese für d die deutsch Dadurch w werte und bann noch notwendige Es ist soga an und füi lich zu ma sere Volks! keiner besoi terschast gl Etundentax Las neue S anerkennen, nicht mögli renzsähigtei ben guten 1 vungen ihr bann erst I gerechnet w Lon vielen Ist und btc Arbeiter ni liegt in serr «W r>aS letzt die Reich b banken üverwm für wal verfassu anvermc de in ei Int Stl Preußen so wie ? m« erho Preußen aber eni der Ber so hätte Reichsra in dem Uebel, i sind in ! ten aus l aend ist der Son Glied staa kann m, Ich habe auf hing und jene dem die ben, mit zuhalteu nahezu g gegenübe liche unt len sein voraewor wird Hof! Regier un vemokrati Volksvert Deutsche Nationalversammlung. Weimar, 3. März. Präsident Fehrenbach eröffnet die Sitzung um 1lL/t Uhr mit einer Anspra che, welch, dre Mitglieder des Hauses mit Aus nahme der U. Soz. stehend anhören Gestern sind unsere Ostafrikaner feierlich iU die Reichshauptstadt eingezogen. Es ist der parla mentarischen Vertretung des deutschen Volkes nicht vergönnt gewesen, sie am Brandenburger Tor zu begrüßen. Dafür soll von hier aus der herzlichste Gruß sie in der deutschen Heimat willkommen hei ßen. (Allseitige Zustimmung.) Ehre und Tank, UW» sterblicher Ruhm dem Führer dieser tapferen Schar, dem Generäl von Lettow-Vorbeck und jedem einzek neu seiner Offiziere, dem Gouverneur und ie^naä Beamten und der gesamten deutschen Ansied lerschast von Ost-Afrika. Unserem schwerleidenden Volke mö ge das leuchtende Beispiel dieser tapferen Helden ,char beweisen, was fester Zusammenhang und treue Brüderlichkeit auch in den schlimmsten Lagen hu leisten vermig. (Großer Beifalls Auf der Tagesordnung steht di« Fortsetzung der ersten Beratung des Berf ass ungs entwur- fcs. Minister Tr. Preuß. Die Verfassung kann sich aus Einzelheiten nicht ein lassen. Ihre Aufgabe kan» nur jein, die Zuständigkeit des Reichs für das, was wir jetzt Sozialisierung nennen, in möglichst wer tem Maße festzustellen. Wir wollen vom Stands punkt der Demokratie aus die unbedingte Unter werfung auch des Reichsoberhaupts unter Recht und Gesetz restlos durchfühven, in der Verantwortlichkeit dem Gesetz gegenüber soll kein Unterschied sein zwischen Lem Reichsoberhaupt und deM geringsten Bürger. Im übrigen hängt mit der Fruge des Präsidenten noch eng zusammen die Krage der Präsidenten der.Gliedstaaten. Es ist rednerisch sehr vorteilhaft, wenn die Vertreter des Alten Hin weisen auf die Jahre des Glücks, der Macht und des Aufschwungs unter der Geltung der alten Ver fassung. Aber man muß demgegenüber doch dir Frage aufwerfen: stehen denn jene Jahr« des Glücks und des der allen Verfassung ooer liegt die Dache nicht vielmehr so, daß wir diesen Aufschwung nicht wegen dieser allen Verfassung, sondern trotz ihrer erlebt haben? Eins steyt fest: die entscheidende Feuerprobe des Unglücks hat der alte Zustand nicht bestanden, und nicht an glücklichen Zustände" ist die Kraft einer Verfassung zu bemessen, sondern an dem, was sie im Unglück, im Leid und im Nieder bruch hält. Nach dem ZusaMmenbruch war die alte Verfassung unhaltbar. Es war eine Versiche rung der Fürsten auf Gegenseitigkeit. Die einzig mögliche tragbare Grundlage ist die demokratisch« Selbstbestimmung des Volks. Die Worte des Abg. Lr. Heinze haben mich etwas an die Politik der nationalliberalen Partei in ihrer Blütezeit erinnert. In der ersten Lesung das volle Bekenntnis zu den Grundsätzen des Liberalismus, in der zweiten Le sung Erwägungen, daß auch die konservative« Ge sichtspunkte von Bedeutung seien, und in der drit ten Lesung ün großen und ganzen Annahme dec konservativen Vorschläge. (Heiterkeit.) So stellt der Abg. Heinze auch an die Spitze den Vordersatz: alles Versammlung beabsichtigt da« NetchSpostmintstettum, be. sondere Freimarken zu 10 Pf., 15 Pf. und 25 Pf. heraus- -ugeben. Um künstlerisch aut« Entwürfe hierfür zu erlan gen, ladet da« RetchSpostmtnistettum all« brutschen Künft. ler zum Wettbewerb ein. Die Entwürfe müßen spätestens Mittwoch, den 12. März, tm RetchSpostmtntsterium vor- liegen. Für di» Reihe von 3 Entwürfen werden folgende Preise ausgesetzt: erster Preis 6000 M., zweiter Prek 4500 M., dritter Preis 3000 M. und acht vierte Preise zu 1500 M. Sie können jedoch vom Preisgericht inner- halb dieser Summe auch anders verteilt werden.
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