Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 18.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191904188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19190418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19190418
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-18
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m «. n be». orlale Kvu Ernten « Wirtz! lenr«- ertra- i vom, neÄde d soll rrden, atiges de« irks- lüften prtg s. w. xst»» »st« n !vin- vL, Amts- und änzeigeblatt 8chönhei!xrha«mer, Sosa, Unterstütz«-»!,, wildenchal »sw. folgenden Lag. Fernsprecher Zlr. 11». ISIS ^?so ZM FaLe höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebs der Zeitung, der Lieferanten »der der Aeiörderungsetnrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch «us Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Mel- Izahlung de« Bezugspreise«. Hel.-A»r.r A«t»»laU. sür Librasto», Larkstld, handrhübU, Tagevlan Nu.h«i-..<vbrrMtz«srSn.5chS»hei-e, Verantwort!. Schriftleiter. Drucker und Verleger: SmtlHannebohnin Eibenstock. —— 6«. Jahrgang. - ' Freitag, den 18. April Mr denktmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Anzeigenpreis: di« kleinspatlige Zeile 2» Psg Im Reklameteil die Zeile Ü0 Psg. Im amtlichen Teile di- gespaltene Zeile SV Psg. Annahme der Anzeigen bl« spätesten« »ormiUllH« IS Uhr, fllr größere Tag« vorher. »in« Gewähr für Vie Ausnahme der Anzeigen am nächsten oder am »orgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch Fern- sprecher ausgegebenen Anzeigen. Polizeistunde. In Nachgehung von Punkt 4 der Bekanntmachung des Herrn Oberbefehlshabers Kirchhof vom 13. April 1919 wird die Polizeistunde allgemein auf 10 Wr avends festgesetzt- Zuwiderhandlungen werden nach 8 8 der Bekanntmachung deS Reichskanzlers, betreffend di« Ersparnis von Brennstoffen und Beleuchtungsmitteln, vom 11. Dezember 1916 mit Geldstrafe bis zu 10000 M. oder mit Hast oder mit Gefängnis bis zu 3 Monaten bestraft. Aue, Eibenstock, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg und Schwarzenberg, am 15. April 1919. Die Amtsstauptmannschaft Schwarzenberg "und die Stadträte der vorgenannte« Städte. Städtischer Fleischverkaus Uhr oorm., von nachm., Dev Staötvcrt. 8—10 10—12 1—3 3—5 Hl—H u. V L in der Zett St u. 8 „ Eibenstock, den 17. April 1919. Sonnabend, de« 1V. dss. Mts., in den Fleischereigeschäften der Gruppe I. «opfmenge 17V x. Urlauber erhalte« Fleisch bei Mühlig. Verkaufsordnung: Dev Staötvsk. Eibenstock, den 17. April 1919. Der Ketntalgverkaus auf Marke Ll 4 der Bezirkslebensmittelkarte find« Sonnabend, den 19. dss. Mts, statt. Karfreitag 1919. Bon Sup. Dio. Neuberg, Meißen. „Eie flochten eine Dornenkrone und setzten sie auf sein Haupt, und ein Rohr in seine rechte Hand, und beugten die Knie vor ihm und sprachen: „Gegrüßet seist du, der Juden König!" Und spieen ihn an und nahmen daS Rohr und schlugen damit sein Haupt. Ein merkwürdiger Gruß — ein Hohn, blutiger Hohn im buchstäblichen Sinne, und doch eine Huldigung! Er selbst schweigt; er hat nichts mehr zu sagen, ist ganz und gar jenes stolze, stille Schweigen geworden, wie es Al brecht Dürer in der kleinen Passion gemalt hat. Nur noch die Menschen haben da« Wort. Die Menschen? Lind's nicht ein paar Soldaten? Ein plumper Soldaten spaß? Und doch mehr dahinter. Ganz abgesehen von der wilden Wut, die dabei zuschlägt: es ist das letzte Wort, das die Menschheit in ihren damaligen Vertretern für Christus gehabt hatte: ein spöttischer AbschiedSgruß. Bei gröberen Geistern ward eS zum Hohn, bet Feineren, wo die Sache in anständigen Formen vor sich geht, ist eS katte Ablehnung. Eine gewisse respektvolle Reverenz zwar vor der reinen Persönlichkeit Jesu, aber Ablehnung des Christus in ihm. So wurde es immer und überall. Und fragt man sich, warum eigentlich der Gekreuzigte so vielen ein „Aerger- niS" und eine „Torheit" ist, so dürste das drei Gründe haben. Das Christentum verlangt Sinn für das Un sichtbare. Die Menschen aber hängen an den sinnen- fälligen Erscheinungen. Eie stellen daS Leben nur irdisch ein, auf augenfälliges Glück, aus wirtschaftliche Ziele, auf weltliche Ideale. Kein Wunder, wenn sie in dem leiden den Schmerzensmann nicht den unsichtbaren König der Welt sehen können, der er für uns ist, die wir „nicht sehend auf daS Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare". Ferner verlangt das Christentum Willensentscheidungen. Bewundere Jesum, soviel du magst, begreife mit deinen Gedanken die hohen sittlichen Gedanken des Christentums, ja erwärme dein Herz dafür : macht dein Wille nicht mit, und kommt es nicht zu einer entschiedenen Wendung zu Gott, entschiedenem Bekenntnis, entschiedener Heiligung d«S Lebens und Bruch mit allem bisherigen, so kommt es zuletzt zum AbschiedSgruß. Endlich ist der Gekreuzigte vielen zu — unästhetisch. Sie wollen nichts als Schönheit, ein schmeichelnd Bild der Sinne, Befriedigung, Beruhigung. Bor dem „Haupt voll Blut und Wunden" aber versagt daS. Die Schönheit zu begreifen, die aus diesem Liede singt, dazu braucht eS eines anderen, besonderen Sinnes. Der seltsam« Gruß der Soldaten ist bei allem Hohn eine Huldigung. Sie sprechen, ohne eS zu wollen, eine Wahrheit aus. Er ist eben doch der König, dem sie huldigen, der Göttliche, den sie anbeten müssen. Wer hätte eS ihnen sagen sollen, daß ihr Gruß und ihre Ver- höhnung durch die Jahrtausende gehen! DaS Bildnis de« Lorngekrönten, wie geht eS durch di« Kunst I Albrecht Dürers Schmerzensmann wäre nicht gezeichnet worden ohne daS, waS jene Soldaten getan haben, und ihre Worte klingen in Sebastian Bachs Musik erschütternd durch alle Zetten. So ist er ein Sieger geblieben auch gegen den Willen der Menschen. Und in seinen Getreuen klingt der Gruß auS tiefster S«el«: „O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn, o Haupt zum Spott gebunden mit einer Dornenkron, o Haupt sonst schön gekrönet mit höchst« Ehr und Zier, jetzt aber höchst verhöhnet: Gegrüßest frist du mir!" MMW dn LÄMMMii. Weimar, 15. April. Reichspräsident Evert hat an die Nationalversammlung folgende Osterbot schaft gerichtet: . Tie Nationalversammlung als die berufene Ver treterin unseres deutschen Volkes hat am 10. April mit großer Einmütigkeit die Erwartung ausgespro chen, daß die Relchsregierung nur einem Frie den der Versöhnung zustimme und jeden Ver trag ao lehne, der Gegenwart und Zukunft des deutschen Volkes und der Menschheit preisgibt. Ich begrüße siese Kundgebung als das Bekenntnis des unbeugsamen Willens des deutschen Volkes, daß der kommende Friede ein Friede dauernder Verständigung und Versöhnung der Völker sein soll, und daß er somit auch Teutschland dre Möglichkeit geben muß, diesen Grundsatz oec Verständigung und Versöhnung dauernd zu beobachten. Ter Wille des deutschen Volkes wirr für die Reichsregierung maßgebend sein. Nationalversammlung und Reichsregieruug ar beiten mit Hingabe und Energie an der Erfüllung ihrer großen historischen Aufgabe, Friede, Brot und Arbeit und eine neue Staatsform sür ein großes Volk zu schassen. Tie Aufgabe ist schwer zu erfül len, solange diejenigen, die es in der Hand haben, der Welt den Frieden zu geben, sich bon dem Gefühl des Völkerhasses und der Rache beherrschen lassen und durch Hungerblockade und drohende Existenz Vernichtung das deutsche Volk zur Verzweiflung brin gen. Bereits vor 5 Monaten haben wir unter An- nahme der Bedingungen unserer Gegner die Grund läge für den Friedensschluß mit ihnen vereinbart. Wir haben die schweren Aufgaben des Waffcnstill standes erfüllt, unser Heer aufgelöst, die feindlichen Kriegsgefangenen herausgegeben, aber immer noch wird uns der Friede vorenthalten. Obgleich wehr los und wirtschaftlich am Ende, werden wir durch die Blockade immer noch abgesperrt, werden unsere Gefangenen immer noch im Feindesland zurückoehal- ten. Das ist olcich bedeut end mit der Fort setzung des Krieges und einer Belastung, wie sie wohl noch lcm Volk zu bestehen hatte Wir ha ben alles getan, um bei unseren Feinden dM Frie densschluß zu erreichen, um unser Volk von dieser unerträglichen Oual zu befreien. Tie Verantwor tung für alle Folgen, die sich aus der Fortbauer deS jetzigen Zustandes für uns, sür das übrige Europa und letzten Endes für die ganze Welt er geben müßten, fällt somit auch aus sie Tics mö geh sich unsere Gegner in zwölfter Stunde vor Augen hasten. Friede, Arbeit, und Brot und das neue Deutsch land zu fchaff"n ist aber auch unmöglich, solange Teile unseres eigenen Volkes in einem Kampfe sich befinden, der unser schwer darniederliegendes Staats- und Wirtschaftsleben vollends zu veruichten droht. Es ist viel gesünoigt wordeu im deutschen Bolle in vier schweren Kriegsjahren, darum ist unsere erste Pflicht, zu verstehen, zu helfen und zu bessern. Aber das Drängen nach Menschlichkeit und Menschen- Würdigkeit ist keine Entlastung für eine Handvoll führende Unruhestifter, die den Ausbau der deutschen Republik zu stören trachten. Tas neue Deutschland sott aufgebaut werden im Wege ener gischer, organischer Ausgestaltung zum sozialen Volks st aat. Ten wirtschaftlichen und sozialen Interessenvertretungen soll dauernder Einfluß aus die Gestaltung des Staatslebens eingeräumt werden BesouderS die letztere Frage ist Gegenstand einge hender Prüfung der Regierung. Aber dgs neue Deutschland kann nicht geschaffen werden durch einen radikalen Sprung ins Dunkle, der sicher ern Sprung in den Abgrund wäre. Tie bolschewistische Diktatur der Minderheit des Proletariats würde den Industriestaat: Teutsch land sicher in wenigen Monaten ruinieren. Selbstverständlich muß berechtigten, und wirtschaftlichen Forderungen der Arbeiter, An gestellten unv Beamten Rechnung getragen werden.. Dafür wird sldh die Regierung immer einsetzen, aber sinnlose politische Streifs setzen das Schicksal der Arbeiter und ihrer Familien aufs Spiel und müßten zur Verelendung führen. Deshalb gebietet uns das Levenslnteresse unseres Volkes, diesen Be strebungen mit allen Kräften entgegenzutreten gegen Gewaltakte terroristischer Elemente entschie den einzuschreiten Schleuniger Friede nach außen, fu ßeud auf der Grundlage der Verständigung und eines Bundes aller Völker ist für uns eine Lebensfrage: aber nicht weniger beruht unsere Ret tung vor dem Untergang auf der Notwendigkeit von Flieden und Arbeit im Innern. Darum wende ich mich in dieser ernsten Stunde an nufer-deutsches" Volk in allen seinen Schichten mit der Bitte: Laßt ab von der Selbstzerfleischung, überwindet: euch, tut oic Augen auf cor dem Abgrund, ar beitet! Und Sie, die Abgeordneten unseres Vol kes, bitte -ch, wohin Sie auch gehen während der Pause, dre h-nte rn Ihren Beratungen eintritt, sor gen Sie überall für Friede und Arbeit. Unser Va rerlano, unser neues Deutschland, darf nicht zu schänden werden. Tagesgeschichte. Deutschland. Das rassische Bü n d,n is au g e b o t. Zu dem angeblichen Friedensangebot der russischen Sowjetregierung, über das die „Deutsche Tageszei tung" eine ins emzelne gehende Darstellung ver breitet har, wird ton Regierungsseite das Folgend- erklärt: Nach Rücksprache mit sämtlichen in dieser Meldung als beteiligt bezeichneten Personen wird hiermit erklärt, oaß weder der Ministerpräsident Scheidemann noch die Minister Erzberger und Graf Rantzau noch die Abgeordneten Haase und Cohn das geringste von diesem angeblichen Bündutsangebor wissen. ' T r. Dernburg Schissers Nach fol ger. In üer Sonnabend nachmittag abgehaltene!« Fraktionsjitzung der demokratischen Partei wurde an den bisherigen Reichsfinanzminister Dr. Schis fer die einstimmige Bitte der Fraktion gerichtet, im Amte zu bleiben. Dr. Schiffer lehnte diese Bitte! ab und begründete seinen Entschluß. Tie Fraktion schritt daraus zur Dahl eines Nachfolgers aus ihrer Mitte; sie Erörterungen dauerten mehrer« Stun den und hatten als Ergebnis die einstimmige Wahl des Staatssekretärs a. D. Dr. Bernhard Dernburg, der sie Wahl annahm Tie Reichsregierung wurde-
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