Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189605019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18960501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18960501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-01
- Monat1896-05
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- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.05.1896
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WOwLtzMLzM Wochen- und Nachnchtsblatt -ugleich HtsM-DM für Kondors, Ddüh, Kmvdsrf, Mors, ZI Mn, Ltimilsrotl, Kmmi md Ma. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — - - - — 4«. Jahrgang. — — > - - - - - — Nr. 100. Freitag, den 1. Mai 1896. »«s«« vlM «schelM tt,li Wsüllou-M NchWMl mchee dm ob« der«, Amo, mü 10 Pfömig« — «MMP» der AkserM« ti^äch bi« spNtchKn« »««»»» 10 S Bekanntmachung. Der am 30. dieses Monats fällige erste Gmkommenstenertermi« ist bis längstens zum 30. Mai dieses Jahres an die hiesige Stadtsteueretrnahme zu entrichten. Nach Ablauf dieser Frist wird wegen der noch ausstehenden Beträge aus Grund von § 79 deS Einkommensteuergesetze» vom 2. Juli 1878 da» Beitreibungs- Verfahren eingeleitet. Lichtenstein, am 27. Avril 1896. Der Stadtrat. Lange. Bgl. rage»g«s«bichte. *— Lichtenstein, 30. April. Alle Theater- freunde machen wir nochmals auf die morgen abend im Goldnen Helm itat'.findende 1. Abonnements- Vorstellung „Die Barbaren" aufmerksam. DaS Stück spielt in Frankreich im Winter 1870/71 und wird auch hier, wie überall, wo eS aufgeführt wurde, den größten Beifall finden. *— Die Formulare zu der Fabrikarbeiterzäh- lung, welche jetzt ausgegeben worden, sind nach dem Stande vom 1. Mai 1896 auSzufüllcn und bis späte- stenS 5. Mai auf hiesigem Rathause wieder einzu- reichen. Die Formulare sind auszufüllen, auch wenn Arbeiter nicht beschäftigt werden. Sollte ein zur Ausfüllung eines FormulareS verpflichteter Gewerbe- Unternehmer ein solches nicht erhalten haben, so kann er dasselbe an RatSstelle in Empfang nehmen. *— Morgen Freitag, I. Mai d. I., tritt auf den Linien der Sächsischen StaatSbahoen derS o m - merfahrpla» in Kraft. Derselbe bringt nicht nur zahlreiche Verbesserungen im direkten Fervver- kehre, sondern er weist auch nicht unwesentliche Ver mehrungen auf. Der neue Fahrplan ist in Buchform zum Preise von 5 Pf. bei jeder Station zu haben. Fahrpläne in Plakatform kosten 30 Pf. *— Ein „Eingesandt" im „Lelpz. Tgbl." giebt folgende sehr bemerkenswerte Anregung: Die Ge neraldirektton der Kgl. Stichs. Staatseisenbahnen ist dem reisenden Publikum sicher sehr entgegen gekom- men durch Verausgabung einer leicht handlichen, leicht übersichtlichen Fahrplans zu dem ungemein billigen Preise von 5 Pfg. Allein man würde gern bereit sein, auch den doppelten oder selbst dreifach höheren Preis dafür zu bezahlen, wenn diesem Fahr plan ein Verzeichnis der sämtlichen Stationen bei gedruckt wäre. ES dürste daS insofern alS eine praktische Neuerung gelten, da sicher nicht Viele so fort wissen, an welcher Linie diese oder jene Station gelegen ist, und da ferner eine Anzahl Stationen auf verschiedenen Linien zu erreichen find, so könnte man durch die beigedruckten Zahlen der Linien sehr bald ausfindig machen, welche davon sich zur Be nutzung empfiehlt. *— ES mag hier eine kleine Erinnerung für die Familienoberhäupter erfolgen, die gerade um diese Jahreszeit Hera« recht am Platze ist, und eS später noch mehr wird, da» ist die Erinnerung daran, sein Hab und Gut gegen FeuerSgefahr zu versichern. Hierin herrscht noch oft genug eine geradezu sträf- ltche Nachlässigkeit, und selbst in solchen Familien, wo man den Betrag der Versicherungsprämie ohne langes Kopfzerbrechen einfach verschenken könnte, wird daS Wünschenswerte der Versicherung gegen FeuerSgefahr sehr obenhin behandelt. Wir haben nun den Raimonat und Pfingsten vor der Thür, die schönen Tage kommen, in welchen man gern und viel im Freien weilt, und die Wohnung fich selbst überläßt. ES ist da schon au» allen mögliche» klein lichen Veranlassungen da» Schlimmste passiert, und da» Klagen und Jammern hinterher nützt dann nicht» mehr, wer nicht hat hören wollen, der muß fühlen. Vor allen Dingen sollten aber mäßig bemittelte Familien und Landbewohner die Versicherung ihrer WohnungS-Eiorichtung nicht versäumen, da» Gefühl der Sicherheit schon, welche- mau im Besitz seiner Polize empfindet, ist reichlich den geringen Betrag wert. Man kann heute wohl sagen, daß gegen früher zwar Vieles billiger geworden ist, aber kaum etwa» verhältnismäßig so billig, wie da- Feueroer sicherungswesen. Der Kostenpunkt kann hier auch für die bescheidensten Verhältnisse nicht in Betracht kommen, und sehr viel Not wäre nicht zu lindern gewesen, wenn wir auch eine staatliche Mobiliar- ZwangSverstcherung zu entsprechend niedrigen Sätzen hätten. Am wichtigsten wird die Mobiliar-Feuer versicherung noch immer für die Landbewohner sein und auch am notwendigsten. Der Landmann, der im Frühling und Sommer so vrel auf dem Felde zu thun hat, muß Hau- und Hof oft genug de, Obhut seiner noch nicht erwachsenen Kinder über lasten und Schabernack und frevler Uebermut hat dann schon manches Unglück angerichtet. Auch hier gilt: Besser bewahrt, als beklagt. (Nachdruck verboten.) — Für sächsische Städte nicht unwichtig ist die Nachricht, daß wegen Umänderung der vierten Ba taillone dem Reichstag in etwa 14 Tagen eine Vor lage zugehen soll. Je zwei Halbbataillone werden zusammeogelegt und da- Bollbataillon durch 100 Köpfe, welche die übrigen Bataillone abgeben, auf etwa 500 Köpfe gebracht werden. Auf jede Division kommt ei» neue« Regiment von zwei Bataillonen. Sachsen mit seinen drei Divisionen erhält demnach drei neue Regimenter. Eins davon soll in Dresden, eins in Leipzig und eins in einer noch zu bestim menden anderen Stadt untergebracht werden. Mög licherweise wird man erst abwarten, waS von den sich bewerbenden Städten angeboten wird. Die Neuordnung soll am 1. April 1897 in Kraft treten. Die Kosten wurden bisher auf 600,000 Mk. ange geben. Daneben wird eine größere Rate für die Kasernierung gefordert. — DaS dieser Tage erschienene Aprilheft der „Schönbargischen SeschichtSblätter" (Verlag von E. Kästner in Waldenburg, jährlich 4 Hefte zum Jah- reSprei» von 2 Mark) führt unS in feinem ersten Artikel: „Herr Wolf von Schönburg, der treue Freund und Verteidiger der Peniger lutherischen Geistlichkeit" von Theodor Schön in die Zeit deS 16. Jahrhunderts mit seinen Glaubenskämpfen zu rück; eS findet darin der Streit Wolf- von Schön burg mit dem Vater August wegen der Anstellung flacianistisch gesinnter Geistlichen in Penig und Wal denburg eine Schilderung von hoher dramatischer Gestaltungskraft; Herr Schuldirektor Pätzold in Tharandt macht den Leser mit den wechselvolleu Schick, salen des Mülsengrunde» bekannt, während Herr B. Hanschmann ein Bild de» JunangSlebenS im Anfänge dieses Jahrhundert- in seinem dritten Artikel „Zur Geschichte der Strumpfwirkerei im Schönburgischen" entwirft. In einem Beitrage „Zur Bibliographie Fleming-" von Prof. Dr. Geyer in Altenburg wer den eine große Anzahl verschiedener Lesarten in Flemings Dichtungen richtig gestellt. In demselben Hefte findet auch daS Hugodenkmal in der Kirche zu Waldenburg, welches Professor Dr. Steche als daS großartigste und kunstreichste Werk seiner Gattung und Zeit im Lande bezeichnet, eine eingehende Be schreibung. Den Beschluß macht eine interessante Notiz au» Remse, nach welcher auf dem Friedhöfe daselbst eine Tochter de» bekannten Dichters Gottfried August Bürger begraben liegt. — Dresden, 29. April. Eine eigenartige Ueberraschung, von der aber noch keineswegs be hauptet sei, daß die auch eine freudige war, wurde dieser Tage einem Einwohner in Plasewitz bereitet. Derselbe hatte eine Forderung von 153 Mark an die Vincentsche CovcurSmasse (Parkhotel) und bekam jüngst die Verständigung vom ConcurSverwalter Ju- sttzrat Krug, daß der ihm gebührende Teilbetrag gleichzeitig mitfolge. Da« betreffende Wertpapier bestand nämlich in — einer 1O.Pfg.-Marke, 5 Pfg. hatte sich der ConcurSverwalter bereit» für Porto abgezogen und 15 Pfg. waren dem Gläubiger für seine 153 Mk. zuerkannt worden. LS sind dies, wie der Anwalt al« Erklärung hinzufügt, „ganze" 0,00095016 Proz.! — Die König!. Polizeidirektion hat tm Verein mit der AmtShauptmannschaft Dres den-Neustadt für des 1. und 3. Mai alle öffentlichen Auf- und Umzüge, sowie alle Ansammlungen, auch Versammlungen auf Straßen uud Plätzen oder sonst im Freien auf Grund des VeretnSgesetzeS verboten, ebenso auch Massenfpaziergänge. — Gestern abend gegen 9^ Uhr stürzte in der Haltestelle Plauen b. D. der Unterführungstunnel, wahrscheinlich in Folge der Regengüsse, teilweise ein, sodaß beide Geleise unfahrbar wurden. Der hier 10 Uhr nacht- einlau« sende Chemnitzer Schnellzug 235 mußte längere Zeit an der Unfallstelle warten, bis da- eine GeleiS wieder fahrbar wurde. Jetzt können beide Geleise wieder langsam befahren werden. — Zwickau, 29. April. In der vorgestern hier abgehaltenen Generalversammlung des Lugau- Niederwürschnitzer Steinkohlenbauver-io- wurde be schlossen, den Konkurs bei Gericht anzumelden. — Waldenburg, 29. April. Heute früh in der 6. Stunde hat sich die Ehefrau deS Weber- Riedel hierselbst, welcher im Hinterhause deS Schu- bert'schen Wohngebäude« am Markte wohnt, in einem Anfalle geistiger Störung drei Stock hoch aus dem Borderhause in den Hof herabgestürzt, wobei sie da- Schlüsselbein brach, Verletzungen am Kopfe und wahr scheinlich eine Rippenverstauchung davontrug. In folge dieser Verletzungen wurde die Frau ins hiesige Krankenhaus geschafft und in ärztlich« Behandlung genommen. — Oel» nitz i. E., 29. April. Gestern abend kurz nach 10 Uhr wurde hier ein kurzer Erd stoß, der Fenster und Lampen zum Erschüttern brachte, verspürt. — Oberlungwitz, 28. April. Heut« vor mittag verkündeten die Sturmglocken den AuSbruch eine« Schadenfeuers. ES ging die erst vor einigen Jahren neu erbaute Scheune de« Fleischers und Restaurateurs Herrn A. Geßner in Oberdorf in Flamme» auf. DaS Feuer ist vermutlich durch etnen 7jährigen Knaben verwahrlost worden. Da neben «roßen Strohvorräten auch Dreschmaschine» und Wagen verbrannt sind, sowie da- stark gefährdete Hauptgebäude stark eingewässert wurde, so dürfte hierdurch und durch die Räumungsarbeiten dem Be troffenen et» bedeutender Schaden erwachse» sein. — Marienberg, 29. April. Lin recht bedauerlicher Unfall hat fich im benachbarten Lauta zugetragen. Der 69 Jahre alte GutSauSzügler Chri stian August Kreher, der mit seinem Sohne einige Fuhren Bretter, die zum Bau einer Scheune ver wendet werden sollen, aufgeschichtet hatte, wurde von dem Plötzlich zusammenstürzenden Stoß Bretter der artig schwer verletzt, daß er wenige Tage darauf seinen Verwundungen erlegen ist. — Zschochaubei Ostrau, 29. April. Infolge eines vorzeitig losgegangenen SprengschusseS in den Kalkbrüchen zog sich der 1846 hierselbst geborene Steinbrecher Friedrich Ernst Schneider schwere Ver letzungen im Gesicht und an den Händen zu. Der Verletzte mußte nach Anlegung von Notverbänden dem Krankenyau» St. Jacob in Leipzig zugeführt werden. Er ist verheiratet und Vater von zehn Ktndera und hat auch noch den Verlust de» linken Auge- zu beklagen. — Au- derSächsischenSchweiz schreibt man: Pfingsten» da- Fest der Ausflüge, steht vor der Thür uud allenthalben werden schon jetzt Pläne geschmiedet, wohin in diese« Jahre die Schritte zu
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