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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190002200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19000220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19000220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-02
- Tag1900-02-20
- Monat1900-02
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.02.1900
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Wochen- md NachrichMlatt zugleich HesWs-Anzei-er für KoW-rf, KSMH, Kernsdorf, Wsdors, St. Wim, KeimichM, Marimau n. Mlsm. Amtsvlatt für den Stadtrat zu Kichtenstein. SV. Jahrgang. ———- Nr. 41. Dienstag, den 20. Februar *^7»^" 1900. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Aus Stadt und Land. (Mitteilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar entgegengenommen und eventl. honoriert.) *— Lichtenstein, 19. Febr. Gestern, den 18. dss. Mts., feierte der im 80. Lebensjahre stehende Webermeister Friedrich Gottlob Pöschel, am Park 323, sein 50jähriges Jubiläum als Bür ger der Stadt Lichtenstein. Anläßlich seines Ehren tages wurden Herrn Pöschel von vielen Seiten Aufmerksamkeiten und Glückwünsche zu teil. In den Vormittagsstunden überreichte Herr Bürger meister Steckner dem Jubilar namens der Stadt unter feierlicher Ansprache und den besten Wünschen ein Ehrendiplom. Möge dem hvchbetagten Jubilar ein recht segensreicher Lebensabend beschieden sein! *— Auf dem die Firma Ebert L Co. in Lichtenstein betreffenden Registerblatte 74 des hiesigen Handelsregisters ist eingetragen worden, daß Hern: Kaufmann Paul Friedrich Ebert in Lichtenstein Prokura erteilt worden ist. *— Einträgliche Beschäftigung mit pa triotischem Zweck. Für das vom 8. bis 14. Juli 1900 in Dresden stattfindende XHl. deutsche Bundes schießen nebst einem Probefchreßen am 24. Juni 1900 werden als Zieler und Warner 380 gediente Soldaten sowie als Aufsichts führende 40 ehemalige Unteroffiziere, Sergeanten oder Feldwebel gesucht, welche sämtlich mit dem Scheibenstanddienst ver traut sein müssen. Als Bar-Entschädigung werden gezahlt: für die Zieler und Warner täglich Mk. 2,00 und nach Schluß des Schießens bei guter Führung eine Prämie von Mk. 16,00, für die Aufsichtsführenden täglich Mk. 2,50 und nach Schluß des Schießens bei guter Führung eine Prämie von Mk.20,00. SämtlicheAnge st ellten er halten außerdem: freie Hin- und Rückfahrt für Probeschießen und Hauptschießen, freies Quartier und an täglicher Verpflegung erstes und zweites Frühstück, Mittagessen und Vesperbrot, alles nebst entsprechendem Getränk, sowie als Dienstkleidung eine Joppe nebst Mütze, welche beide nach Been digung des Schießens den Angestellten als Eigen ¬ tum verbleiben. Ueberdies ist ein jeder für die Dauer des Schießens reichlich gegen Unfall ver sichert. Gefl. Anmeldungen sind zu richten an: Restaurateur Robert Zschoche, Lichtenstein. *— Für die SchankwirtsHaften in den Orten Gersdorf, Hohndorf, Rödlitz, Heinrichsort und Bernsdorf ist seitens der König!. Amts hauptmannschaft bis auf weiteres die Polizei stunde angeordnet. Darnach dürfen in der Zeit von 12 Uhr nachts bis 6 Uhr vormittags Gäste in denselben nicht verweilen. Schankwirte, welche das Verweilen über die Polizeistunde hinaus dulden d. h., die Gäste nicht zum Fortgehen auffordern,' oder ihnen trotzdem noch Speisen und Getränke verabreichen, werden in Strafe genommen. — Durch die Einziehung von Personen zügen auf den Linien der Sächsischen Staats eisenbahnen von Montag, 19. Februar, ab wird auch der Postverkchr auf den betroffenen Linien Einschränkungen erleiden. — Die Gesamtzahl der bis auf weiteres aus fallenden Züge in Sachsen beziffert sich auf 309, welche auf ihrer ganzen Betriebsstrecke und 40 welche nur aufLeilstrecken eingezogeu werden» Nach ober flächlicher Berechnung werden dadurch Lokomotio- leistungen von gegen 11000 km täglich erspart. Der Gewinn an Avhle ist daher ein ganz bedeutender und dürfte die von der Sächsischen Staatseisen bahnverwaltung getroffene Maßnahme angesichts der überall drohenden Arbeitseinstellungen sich wohl rechtfertigen. Die ausgefallenen Züge sind ungefähr der fünfte Teil aller Züge. — Zwickau, 17. Febr. Die Amtshanptmunn- schaft veröffentlicht mit Rücksicht auf den Ausstand der Bergarbeiter eine Bekanntmachung, nach wel cher in einer großen Anzahl von Ortschaften ihres Bezirks bis auf weiteres sämtliche öffentlichen Schanklokale und Gastwirtschaften mit alleiniger Ausnahme des Bahnhofsrestaurants in Wilkau von abends ^11 bis zum anderen Morgen um 6 Uhr für allen Verkehr geschlossen werden müssen und die Abhaltung öffentlicher Tanzmusiken zu unter bleiben hat. — Der Industrie-Verein zu Werda« hat einstimmig beschlossen, die Betriebe einzustellen, so fern der Kohlenstreik nicht in allernächster Zeit bei gelegt und die volle Kohlenförderung wieder aus genommen ist, da es der hiesigen Industrie nicht möglich ist, die durch Bezug von westfälischen und englischen Kohlen entstehenden Mehrkosten zu tragen. — Luga«, 17. Febr. Auf dem „Gottes- Segen-Schacht" in Lugau sind zur Nachtschicht von 242 Mann 85 in den Streik eingetreten. — Infolge des Schneetreibens am gestrigen Tage blieb auf der Strecke -lnnaberg-Weipert der von Annaberg abgelassene fahrplanmäßige Mit tagszug im Schnee st ecken und konnte erst nach 2'/2stündiger Thätigkeit unter Herbeiziehung einer zweiten Lokomotive wieder flott gemacht werden. Die Passagiere mußten diese lange Zeit auf freier Strecke im Kupee verbleiben, da der Schnee bis an die Fenster der Wagen reichte. — Fachschule Siebcnlehn. In hiesiger Schuhmacher-Fachschule haben sich Leute aus ver schiedenen Gegenden Sachsens eingefunden, um sich natm>g«n«ße. Schrche- für ihre Füße Herstellen zu lassen. Oft wurden auch nur Gipsmodelle ange fertigt, wozu Leisten und Schuhe vom eigenen oder heimatlichen Schuhmachermeister Stiefeln angefertigt werden sollten. Meist waren es ältere Leute, die für ihre Füße kein passendes Schuhwerk finden konnten, die auch zuweilen auf längere Zeit aus diesem Grunde gesellschaftlichen Verkehr hatten entbehren müssen. Wie glücklich waren solche Fuß leidende! Manche hatten sich überhaupt der Ver zweiflung hingegeben, daß für ihre Füße wohl Stiefeln nicht zu haben wären. Oft kamen nur solche, die nur schwache Hühneraugen hatten und doch nicht minder glücklich waren, daß ihnen die Qual abgenommen wurde. Warum lassen die Kunden nicht auch gesunde Füße abgipsen, um die Füße durch unpassendes Schuhwerk nicht erst zu verderben? Weitere Auskunft erteilt die Direktion der Fachschule. Fürstin und Märtyrerin. Roman von L. Stratenus. Autorisierte Uebersetzung von H. Katz. flOs (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Ada senkte in fast feierlicher Weise das Haupt, und Hertha stieß einen tiefen Seufzer aus. „Ich war immer bange davor, aber ich hoffte doch immer noch auf ein „Nein!" „Weshalb, Hertha?" „Weil es ohne Dich hier fo öde sein wird." „Unsinn! Es bleiben immer alle die anderen Geschwister zurück." „Das ist wohl wahr, aber es war so prächtig, immer alle beisammen zu sein, ohne daß eine aus unserem Kreise austrat. Wenn Du, Du gerade einmal fort sein wirst, dann wird unser Heim nicht mehr dasselbe sein." „Aber ich werde öfters zurückkommen." „Oester? vielleicht einmal im Jahre für acht Tage, und dann in Begleitung von allerlei steifen Hofdamen und einer Zeremonienmeisterin, die sich «inbildet, daß es eine Majestätsbeleidigung ist, wenn man es wagt, Dir einmal um den Hals zu fallen! Nein, nein, es wird nicht dasselbe sein." „Sage lieber, daß ich mit Bedauern eines oder das andere Plätzchen leer finden werde." „Ohl Ich heirate nie, es müßte denn aus Liebe sein, und das hoffe ich nicht einmal. Es ist so traurig, daran zu denken, daß wir, die wir so traulich beisammen sind, in einigen Jahren in ver schiedenen Ländern zerstreut sein werden, um nie wieder, so wie früher, unabhängig und sorglos bei einander zu sei,:." „Ja, das ist auch so, Hertha", antwortete die älteste Schwester mit großem Ernste, „aber man baut sich selbst ein neues Heini auf, und das muß einen trösten über den Verlust des teuren Eltern hauses. Oh, wie andere es thuu können, ohne Liebe der Zukunft entgegen zu gehen, kann ich mir nicht erklären, aber da ist Gisela. Jetzt kann sie uns einmal ihr Abenteuer erzählen." „Wo ist der Kaiser?" fragte die Eintretende erstaunt. „Seine Majestät wird sogleich wieder hier sein", antwortete die Mutter, die inzwischen ein für Sal vator bestimmtes Bild vom Schlosse betrachtet hatte. „Aber komm' doch einmal her, Kind, was hast Du nun wieder für Dummheiten gemacht?" „Es thut mir leid, daß ich zu spät kam, Mutter," erklang es lachend, „aber sonst war es eine nette Art des Bekanntwerdens; Duweißt, wie ich alle Förmlichkeit hasse." „Ja, förmlich war diese Vorstellung allerdings nicht," sagte unzufrieden die Fürstin, „ich fürchte, man wird noch lange Zeit in Hofkreisen darüber sprechen, um zu beweisen, wie „ländlich" es hier zugeht. Es ist aber nun einmal geschehen und nichts mehr daran zu ändern. Sage mir lieber, ob Du Dich gar nicht verletzt hast?" „Durchaus nicht, liebes Mütterchen. Ohne die Majestät würde ich allerdings wohl schlecht wegge kommen sein." „Aber wie findest Du ihn?" fragten die Prin zessinnen höchst gespannt. „Ich kann noch zu wenig über ihn urteilen", lautete die ausweichende Antwort. „Ihr seht doch ein, daß man bei einein solchen Falle wenig ge eignet ist, andere zu beobachten." Nun, ich bin dann besonders für ihn einge nommen," erklärte Edith mutig. Walter, der am Fenster stand und an die Scheiben trommelte, wandte sich bei diesen Motten lachend um. „So, so, Kleine!" spottete er, „das muß ich sofort Seiner Majestät mitteilen. Wer weiß, ob er dann seinen Plan nicht sofort ändert und nach seinem Lande zurückkehrt, um da unter Fasten und Beten geduldig zu warten, bis unser Backfisch alt und klug genug sein wird, um ihm nach seinen Staaten zu folgen." „Ich hoffe in seinem Interesse, daß dieser Fall nicht eintritt," erklärte Max, „denn seht .... der Aerniste könnte dann lange warten müssen." „Sei nur ganz unbesorgt", stichelte Edit ihrer seits, „der Kaiser ist kein Wetterhahn, wie gewisse junge Herren, die jedes Mal, wenn sie vom Urlaub nach Hause kommen, ein anderes Damenportrait, mit irgend einer gepreßten Blume, in ihrem Taschen buch haben." „Wer hat Dir das Recht gegeben, meine Sachen zu untersuchen?" rief Walter erzürnt aus. Die Prinzessin schlug die Hände übereinander. „Auch Du, Brutus?" sprach sie mit miß billigendem Tone. „Nein, das ist doch wirklich M
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