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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190011073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19001107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19001107
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-07
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.11.1900
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Hinkelmann hat sich am Montag durch Erhängen aus dem Friedhöfe das Leben genommen. Es wird angenommen, daß er im Zustande plötzlicher geistiger Störung Hand an sich gelegt hat. Laubegast. Der im Spalteholzschen Dampf- sägewerke am 1. d. M. verunglückte Gattergehilfe Beckert ist am Sonnabend im Karolahause ver st o r b e n, ohne vorher die Besinnung wieder er langt zu Hatzen. Grimma. Bei dem Zusammenbruch eines in der hiesigen Gasanstalt errichteten provisorischen Kohlenschuppens verunglückte am Sonnabend der Gasmeister Drechsler derart schwer, daß er, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, bald darauf verschied. Der bedauernswerte Mann, der gleich seinem Vorgänger Hetfrich so vlötzlich aus dem Leben abgerufen wurde, war 50 Jahre alt. In Pegau wurde das ^jährige Söhnchen des Bäckermeisters Steckner in einem im Hofe stehenden, teilweise mit Wasser gefüllten Fasse tot aufgefunden. Der Knabe war nur kurze Zeit ohne Aufsicht ge wesen, hat jedenfalls am Wasserfaß gespielt und ist dabei hineingefasten. In Asth ereignete sich ein bedauerlicher Un fall, indem ein in einer Fabrik beschäftigtes Mädchen mit dem Kopfe in einen Fahrstuhl geriet. Es mußte erst ein Balken ausgesägt werden, ehe das Mädchen befreit werden konnte. Dasselbe hat so bedeutende Verletzungen erlitten, daß am Aufkommen gezweifelt wird. Ringenhain. An den Folgen übermäßigen Alkoholgenusses verstarb am Montag der Arbeiter Gustav Alai hier. Der zeitweise dem Trünke er gebene Arbeiter war gelegentlich eines Einzugs marsches von Bekannten mit Getränken aller Art traktiert worden, sv daß er, nachdem man ihn in völlig trunkenem Zustande in den Schuppen ge bracht, daselbst den Folgen der Alkoholvergiftung erlegen ist. Aus dem Pogtlande. Der bekannte und gefürchtete vogtländische Einbrecher Zöphel, welcher am Dienstag aus dem Zuchthause zu Gräfeutonua zu einer Vernehmung nach Kiel transportiert worden war, ist wenige Schritte vor dem Eingaugs- thor der Strafanstalt Grüfentvnna, woselbst er wieder eingeliefert werden sollte, dem Transporteur entsprungen und seitdem spurlos verschwunden. Zöphel, als Ein- wie als Ausbrecher gleich gefürchtet, hatte noch sechs Jahre Zuchthaus „abzumachen". Älns Thüringen. Gera. Bei einem Saltomortalespruug tätlich verunglückt ist am Sonntag nachmittag im hiesigen Walhalla-Theater der 20jährige Akrobat Georg Umlauft aus Wien, der als Angehöriger einer fünfgliedrigen Kllnstlergesellschaft hier Vorstellungen gab. Der Akrobat wollte den Saltomortalespruug von der Schulter eines Kollegen auf die eines anderen ausführen, kam dabei zu Fall und brach die Wirbelsäule. Der Tod trat sofort ein. Ronneburg Im benachbarten Orte Beeren- walde übergoß sich die Mjährige Dieustmagd Leh mann, bei dem Gutsbesitzer Engelmann in Dienst stehend, infolge eines Anfalles geistiger Umnach tung die Kleider mit Petroleum und setzte dieselben in Brand. Der Tod trat nach kurzer Zeit infolge schwerer Brandwunden ein. Pohlitz. Vor einigen Tagen biß sich ein 8 Jahre alter Knabe beim Essen in die Zunge. Der geringfügigen Wunde wurde keine Beachtung geschenkt, bis sich plötzlich Kraukheitserscheinungen einstellten. Es trat Genickstarre ein. Pösineck Eine unsinnige Wette wurde dieser Tage in einem hiesigen Restaurant zum Austrag gebracht. Infolge einer Wette um 5 Liter Bier verpflichtete sich ein Mittagsgast, 10 Thüringer Klöße gewöhnlichen Formats auf einmal zum Mittagsmahle zu essen. Der gute Wille war ja auch da, als aber der Vielesser die neunte Pille glücklich hinuntergebracht hatte, verschmähte der übersättigte Plagen die weitere Aufnahme und die Wette war verloren. Der Eßlustige liegt krank darnieder. Taalfeld- Eine merkwürdige Erplosivu kam in Gornsdorf vor. Der Frau des Drahtwebers P. war wegen eines Halsleidens vom Arzte Pulver verschrieben worden, mit dem sie dem Ofenfeuer, nach dem sie noch einmal sehen wollte, zu - nahe kam. Dabei explodierte das Pulver plötzlich und die Frau wurde nicht ungefährlich im Gesicht und an den Händen verbrannt. Neues aus aller Welt. P Wie wir gestern bereits einem Teile unserer Leser mitteilen konnten (die telephonische Meldung traf während des Druckes des „Tageblattes" ein), ist in Breme« der erste Pesterkrankungsfall in Deutschland konstatiert worden. Von der Erkrankung befallen wurde der Matrose Kunze, welcher mit dem Dampfer „Marienburg" von Rosario nach Bremen zurückgekehrt war. Wie uns heute ge meldet wird, ist Kunze der Krankheit bereits er legen. Die Schiffsbesatzung wurde unter Beobachtung gestellt. Alle Vorsichtsmaßregeln sind getroffen. -j- Neapel. Der Bürgermeister und die Mit glieder des Stadtrats haben ihre Aemter niederge legt, da ein vo»i dem Deputierten für Neapel, Nasale, gegen das sozialistische Blatt „Propaganda" ange strengter Verleumdungsprozeß, in welchem eS sich um Angelegenheiten der Stadtverordneten handelt, für den Klager ungünstig ausgegangen ist. Gerichts-Zeitung. Nürnberg. Die Strafkammer verurteilte den Kaufmann Kretzschmar aus Charlottenburg, welcher im Jahre 1890 in Brasilien erstmals, im Jahre 1895 aber in Nürnberg wiederum heiratete, obwohl die erste Ehe noch jetzt zu Recht besteht, wegen Doppelehe zu 1^ Jahren Zuchthaus. Buntes Feuilleton. Der Ursprung des Beifallklatschens wird von Cesare Lombrosa in einer besonderen Ab handlung, die durch ihren sachlichen Inhalt vorteil haft gegen die sonstigen, neuesten Phantasieerzeug nisse dieses berühmten Gelehrten äbsticht, auf Grund völkerkundlicher Thatsachen erörtert. Bei den Natur völkern ist die Sitte des Händeklatschens weit ver breitet, hat aber eine weit umfassendere Bedeutung als bei uns Kulturmenschen. Livingstone, der große Afrika-Neisende, erzählt vvn den ihn be gleitenden Negerfrauen des Alpalupalstammes, daß sie, wenn sie in ein Dorf eingekehrt waren, bis Mitternacht ihre Lieder sangen und unermüdlich dazu in die Hände klatschten. Das Händeklatschen als musikalische Begleitung, haupsächlich zur Mar kierung des Taktes, ist ja ganz naheliegend, und man findet den Brauch auch bei vielen der Völker- stümme vertreten, die jetzt in Europa als Sehens würdigkeit von Ort zu Ort geführt werden. Bei manchen Völkern aber hat sich eine ganze Sprache des Klatschens ausgevildet. Livingstone berichtet z. Ä. von den Teipetas, daß sie auf alle möglichen Fragen mit Händeklatschen antworten. Bittet jemand aus einem engen Wege um Durchlaß, so klatscht der Tcipeta als Zeichen der Gewährung in die Hände; ec meldet, wenn er ans der Ferne gerufen wird, durch zweimaliges Klatschen, daß er kommen wird, er klascht in die Hände, wenn er sich vvn einer höherstehenden Person verabschiedet. Bei den Be wohnern des afrikanischen Dorfes Cimuna bedeutet das Händeklatschen alles mögliche: „Lasset mich vorüber'.", „Erlaubt!", „Verzeihung!", „Achtung!", „Leb wohl!" — natürlich immer mit einem ver schiedenen Ausdruck und Klang des klatschenden Lautes. Wird ein Untergebener gerufen, so muß er zum Zeichen des Gehorsams sofort in die Hände klatschen. Am weitesten verbreitet aber ist das Händeklatschen als Gruß, und in manchen afrika nischen Dörfern hört es garnicht auf, da die Leute sich bei jedesmaliger Begegnung auf diese Weise begrüßen. Lvmbrosv meint nun, daß auch beim Kulturmenschen der Brauch des Händeklatschens etwas Ererbtes sei, das allerdings viel von seiner früheren Bedeutung eingebüßt habe, aber etwas Gemeinsames doch noch erkennen lasse. Bei den Urmenschen gilt das Klatschen z. A. als ein Ersatz der Sprache und bedeutet für die verschiedenen Meinungsäußerungen Lob, Beifall, Achtung, Zu stimmung, Abschied, Dank, Gruß, Entschuldigung. Trotz dieser vielen Bedeutungen glaubt Lvmbrosv doch auch in dem Händeklatschen der Negervülker eine Grundempfiudung der Heiterkeit und des Be hagens herausfühlen und so eine Verbindung mit unserem Klatschen Herstellen zu können, das bekannt lich, außer zum Beifall, auch zur Begrüßung dient. Sv werden beliebte Künstler bei ihrem Erscheinen aus der Bühne vder im Konzertsaale durch Klatschen begrüßt. Dieselbe Aufmerksamkeit wird beliebten Rednern in Versammlungen erwiesen. Hu uroristis ches. Im Chausseegraben Radfahrer (zu dem neuen Ankömmling): „Fahren Sie auch zu Ihrem Vergnügen?" Deutlicher Wink. Dame (zu einem langweiligen Besucher): „— Und nun will ich Ihnen mal das Lied: „Auf Nimmerwiedersehen" vorspielen." Na ja! Herr: „Hab' eben meine Schwester zur Bahn gebracht, Herr Leutnant. Hält' se Ihnen gern noch vorgestellt, jedoch war die Zeit zu knapp." — „Aeh, jedenfalls auch besser sv, wozu ihr den Abschied unnütz erschweren." Beruhigung. „Sei mir net bös, Schorschl, und bleib mir treu! Ich hab's wirklich nicht ge wußt, daß die neue Herrschaft Vegetarianer sind — hab gleich wieder kündigt!" Weiberfeind. Alter Junggeselle beim Anblick eines Hochzeitszuges: „Wie man sich nur den schönen Sonntag so verderben kann." Lesefrnchte. Wenn sich die Narren im Kreise drehen, Bleibe Du sein bei Seite stehen, Und reißen sie Dich fort im Lauf, So spiel Du ihnen zum Tanze auf! Max Kalbeck. Viehmarktsretfe. Schiachtviehmarkt im Schlacht- und Viehhoir zu Ehrmniy am ö. November 1900. Auftrieb: 313 Rinder (und »war: 54 Ochsen, 50 Kalben, 179 Kühe), 60 Bullen, 82 Kälber, 972 Schaf«, 1554 Schweine, Mammen 2951 Tier«. Geschäftsgang: Schafe und Rinder langsam, sonst mittelmähig. Unvcrkauit blieben zurück: 6 Rinder, 13 Schafe 3 Schweine. Bezahlt in Mark für 50 kg Lebendgewicht: Kälber: 32—46 Ml-, Schafe: 20—28 Ml., Schweine: 50 60 Mk. Schlachtgewicht: Ochse»: 70-68 Mk., Salden u. Kühe: 42 66 Mk., Bullen: 54-63 Mk., Kälber: Mk., Schafe: - Mk., Schweine: 53 63 Mk. Die Lebeudgewichtspreise für Schweine verstehen sich unter Gewährung von 20 - 25 icjs Tara für je ein Schivei», die Lchlachtgewichtspreise unter Einrechnung des Schmeer gewichtes. ' 5. Klasse 138. K. S. chlandes-chtotterie. ß Ml, Rwmneril, Äm« »«Ich» lein »Min« »er»elchn« ist, «Ich mit »V» M«I ge^g« »ord«. VH«« »«»»»« »er Richtigkeit. — Richdrnck verholen.) Ziehung am 5. November 1900. L»»00» «X»» »so» »o»» N. Zwicker L So., Lehulg. L. Grabner, Reichenbach Im lSoigtlande. «. Halle. Leipzig. »«arg Strebel, Dretben. Sonst. Sehffart, Annabel, t. S. «84 68 804 SA 177 189 881 (SM) 795 877 49 218 484 9« 868 978 474 464 278 279 129 (S09) 792 649 (IVM> »011 796 126 105 102 S77 8b 88b 744 72» 4SS 1« (SM) 25V 782 88 »488 «59 (SM) 912 27 73« S78 433 765 878 264 bss 645 557 81 612 971 72 (3M) »770 644 82 48» (SOM) »42 227 348 71 (SM) 140 19 SOS 775 SM 988 (IMO) 129 732 4450 848 (SM, 476 152 58» (SM, 372 854 508 S10 777 (SM) 642 4» 294 280 18 220 559 7b« 550 191 552 570 «45 (3M) »16 (LOM, 850 377 388 722 693 »887 84l 344 518 307 543 91 »62 92» (SM, 482 b88 150 43» 52 899 8M (!93 «777 (3M, 7l7 571 346 718 266 19 342 584 28« 59S (300) 271 «04 901 10« 58 88 194 858 403 705 58« 199 857 27« 210 581 7820 <300, 3>2 855 324 439 813 65t ,sm, 6S9 892 76 779 879 SA 806 732 (lOM) 635 438 INI (M8 (3M, >57 1 647 38 »337 320 <300> 681 706 59b (SM) SS6 626 895 4)8 M2 573 8 In «93 9.-2 481 507 K8I «85 (500, 712 732 278 »707 182 3S8 406 302 5(2 970 272 24» (um- 318 2S0 (SM) 81» 222 (SM) 1OM7 «2 372 -01 383 192 «15 204 977 3M 416 31 77b 277 943 (3M, bI9 10 818 l '8 150 201 722 83k 457 »1586 771 (bOO) 184 652 723 140 US 404 (bm> 8W 10 I5t, 527 27 842 240 212 492 388 807 »»443 555 (SM, 476 NM 838 (3M) 8..! 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