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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190101137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010113
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-13
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.01.1901
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WiBlMlkMWU ydel. Beilage zu Nr. 11. 1901 II IMIMI INachdr-^ verdoien.i H groß? Das will ich meinen! Beim Verlassen blutt" EM mir, sehr Sie den Sie dem Ms««!»«, der Borstand A d a. 3t o m a n von * . (10. Fortsetzung.) trat der schwarz-braune Schlangenbeschwörer trium phierenden Antlitzes in den Garten. Jack deutete still auf die Schlange, welche eben über den Tisch rand umherzüngelte, indem der Hals sich immer mehr aufblies — ein Zeichen, daß sie in uns gute Beute witterte. . . Wer war das Opfer an, Spiel tische? Oder galt es einem von uns? Der Gaukler raunte Jack etwas ins Ohr und dieser ging noch mals in's Haus und brachte eine große Silber schale mit fast noch warmer Milch, die er zitternd auf die Stelle, fünf Schritte vom Spieltische, in den Kies setzte, wohin der Bändiger mit seinem flammenden Kris zeigte. Hierhin trat er selbst mit festen Schritten, zog aus seinem Kleide eine Flöte von der Form unserer Klarinetten hervor und fing an darauf zu blasen, seltsame, sonderbare Töne. Schon beim ersten Laute ließ die Schlange den Kopf sinken, dann löste sie sich langsam vom Beine Lord Huntley's ab und schlüpfte behende nach der Milchschale hin, in welche sie ihre Zunge tief hineintunkte. Da packte der Zauberer zu; mit der linken Hand hielt er das Untier, welches sich krampfhaft um ihn ringelte, hinter dem Kopfe ge packt; der Kris funkelte, und die Schlange lag in zwei Teile zerschnitten auf dem Kieswege. Jetzt atmete alles auf. Die Whistspieler wankten, mehr tot als lebendig, dem Hause zu. Lord Huntley bewahrte noch am meisten Würde. Der Gaukler, der zuerst trotzig dageftanden, als wollte er seinen Sieg feiern, legte ganz demütig die Hände auf die Brust und fragte den Gouverneur: „Darf Aiwa nun seine Bude aufbauen?" Lord Huntley nickte und warf ihm seine Börse, gefüllt mit Gold, hin. — Er hatte in wenigen Augenblicken graues Haar bekommen. Diese Whistpartie blieb uns allen in steter Erinnerung. Mir gestand mein Vetter später, daß er damals am Tische hoffnungslos mit feinem Leben abgeschlossen gehabt habe. Biwa ist später an einem Schlangenbiß ge storben. zur Hauptsache überzugehen." Und jetzt einen ernsten Ton anschlagend, sagte er: „Ich bitte herzlich, sich doch ernstlich zu besinnen, ob Sie Vorfall auf dem Zimmerplatz gesehen und ob auch genau wissen, daß mein Vater nur von Recht der Notwehr Gebrauch machte?" „Nun denn, mein Sohn, mag der Himmel geben, daß meine trüben Ahnungen sich nicht er füllen. Bringe Deiner Braut meinen Segen, ich will mich bemühen, sie lieb zu gewinnen, sie soll die Mutter in mir nicht vermißen!" „O Dank, Mütterchen! Tausend Dank!" Freudig bewegt küßte Hugo die Hände seiner Mutter. Luise entfernte sich unbemerkt mit einem schmerzlichen Ausdruck im Gesicht. Indem sie ihr eigenes . Glück zu Grabe getragen, hatte sie durch ihre Bitten das Glück der anderen begründen helfen. * * „Guten Tag, Magda!" „Guten Tag, Herr Klein! Wünschen Sie zu uns?" „Ja, speziell zu Ihnen! Ich möchte Sie sogar, wenn es möglich wäre, allein sprechen." „Dann muß ich Sie schon bitten, was Sie zu sagen haben, mir hier mitzuteilen; denn da wir nur ein Zimmer und eine Küche bewohnen, in der Stube aber meine Tante sich aufhält, die dann nicht leiden würde, daß ich mit Ihnen etwas allein bespreche, so weiß ich keinen andern Rat." Magda trat an das Flurfenster und nestelte au ihren Handschuhen, die trotz ihrer Abgetragen- heit die Hand des jungen Mädchens zierlich und nett erscheinen ließen. Fritz lehnte ihr gegenüber an dem Treppen geländer und sagte lächelnd: „Allerdings ein eigen tümlicher Platz, um eine wichtige Angelegenheit zu besprechen! Kann uns hier niemand belauschen?" „O ja, möglich wäre das schon, es wohnen ja Leute genug um uns herum, aber da niemand von unserem Zusammentreffen hier unterrichtet ist, so ist nicht anzunehmen, daß sich jemand extra Mühe geben wird, etwas zu erspähen, wir sind ja nicht so interessante Persönlichkeiten." Magda hatte sich auf das Fensterbrett gesetzt und sah Fritz ganz gleichgiltig an, als interessiere ie sich durchaus nicht für das, was er ihr zu sagen ;abe, und als sei sie auch gar nicht neugierig, es zu erfahren. „Magda, Sie können sich denken, warum ich Sie aufsuche?" „Möglich! Vielleicht kommen Sie, mir einen Heiratsantrag zu machen oder mich zu einem Balle einzuladen." Das junge Mädchen sah Fritz herausfordernd an und ihr spöttisches Lachen gab ihr wieder Ge legenheit, ihre glänzend weißen Zähne zu zeigen. Fritz fühlte sich von ihrem Spott unangenehm berührt; es wurde ihm schwer, den richtigen Ton für das zu treffen, was er ihr zu sagen hatte. „Magda, Ihre Spottsucht ist mir von früher her noch erinnerlich — es ist Ihnen vielleicht mög lich, Ihre Gedanken für einige Minuten in eine ernste Bahn zu lenken?" „O, das klingt ja sehr feierlich, Herr Klein; aber wollen Sie mir vielleicht Aufklärung darüber geben, mit welchem Recht Sie mich immer bei meinem Vornamen nennen? Bin ich vielleicht Ihre Dienstmagd?" Fritz wurde dunkelrot über diese Zurechtweisung. „Entschuldigen Sie, Fräulein — ich glaubte, unsere Jugendbekanntschaft berechtige mich zu dieser Anrede." „Sie hörten doch, daß ich Sie stets Herr Klein nannte. Uebrigens haben Sie unsere Kinoerfreund schaft so total vergessen, daß Sie sogar stets ver gaßen, mich zu grüßen, seit ich erwachsen bin und doch nicht zu ihresgleichen gehöre. Es ist wohl nur recht und billig, wenn ich Sie ersuche, auch meinen Vornamen zu vergessen. Ich bin zwar nur eine Arbeiterin, aber heutzutage, Herr Klein, verweigert auch einer fachen niemand mehr den Titel Fräulein." „Wie Sie befehlen, mein Fräulein!" Fritz verbeugte sich mit einem etwas ironischen Lächeln. Magda merkte dieses Lächeln und die Röte des Zornes stieg ihr ins Gesicht. „Sie halten mich unnötig auf, Herr Klein; ich muß nach dem Geschäft gehen, um Arbeit ab zuliefern." Sie nahm ihr Paket und wollte sich erheben. „Noch einen Moment, mein Fräulein. Nun die üblichen Formalitäten erfüllt sind, erlauben Sie eseNschast isteiu. Montag abends »I. Jahrgang. Sonntag, den 13. Januar l Schließen en Kirchgaffe, ihold, eine Treppe. svks 1.6V an Verpackung fiehlt MtmiM m linur Ian»»«» MnitMk rn limr iehlt lgsmittel gene, rissige und aut, als: olin, Lanolin oldcream, talg, Salicyltalg, mzoetalg, Mandelkleie, ver rc. re. Eine gefährliche Whistpartie. Von C. Cassau. (Nachdruck verboten.) Nachstehende wahre Geschichte vernahm ich aus dem Munde eines hochstehenden Herrn, der sie selbst mit erlebt hat. Er erzählte folgendermaßen: Mein Vetter, Lord Huntley, ward vor nun mehr etwa 40 Jahren in englischen Diensten als Gouvemeur nach Madras geschickt. Wer die Ver hältnisse in Ostindien kennt, wird mir zugeben, daß es gerade kein beneidenswertes Los war, welchem er verfiel. Das dortige Leben ist, abgesehen von der für einen Alt-Engländer gefährlichen Hitze, langweilig und einseitig, da nur die Engländer aus Gewohnheit Zusammenhalten, während die indische Bevölkerung durch ihre prinzipielle Ab sonderung ihren Haß gegen ihre Besieger verrät. Das Leben und der Verkehr mit Damen ist dort etwas sehr Seltenes, und so schlägt man denn die Zeit tot, so gut es eben gehen will. Mein Vetter zog auch mich, ein junges Bürsch chen noch dazumalen, nach Indien und verschaffte mir ein Kadettenpatent in einem Regiments. Hier war Carriere zu machen, und nach 10 bis 15 Jähr chen konnte man als reicher Mann nach Old-Eng- land zurückkehren. Es war heute ein besonders heißer Tag, und Lord Huntley hatte die Güte, mich zum Diner einzuladen. Dasselbe war mit wahrhaft lukullischem Geschmack zubereitet, so gut, wie es eben nur in den Tropen möglich ist. Wäh rend des Mahles saß ich Lord Huntley vis-L-vis und Hötte, wie Jack, der alte Hausdiener, zweimal kam und dem Gouverneur zuflüsterte: „Biwa, der alte Schlangenbeschwörer ist da und will Ew. Herr lichkeit sprechen; soll ich ihn einlassen?" Doch Lord Huntley schüttelte den Kopf und sagte laut: „Der alte Kerl will auf dem Markte Vorstellungen in der Schlangenbeschwörung geben; aber ich will den Unsinn nicht!" Er sollte sich noch bekehren von seinem Un glauben. Die zahlreichen Gäste waren mit der glänzenden Bewirtung sehr zufrieden. Die Nicht-Militärs waren sämtlich in der Beamten-Uniforni, rotem Frack mit vergoldeten Knöpfen, weißer Weste, . schwarzen Sammt - Kniehosen, weißen Seiden- strümpfen und Schnallenschuhen, auf dem Haupte den gvldbordierten Dreimaster, erschienen. Meinem Vetter, einem großen, starken Herrn, stand die Tracht besonders gut. Er legte aber, wie alle Herren, bald der Bequemlichkeit wegen den zier lichen Degen an der Seite ab. Nachdem mau in den schweren Weinen der Tropen das Möglichste geleistet, zogen sich die Herrschaften gruppenweise zum Whist unter die Veranda im Garten zurück. Ach, die Pracht eines solchen Gattens zu beschreiben, ist rein unmöglich! Hohe Palmengruppsn in der Mitte, an den Seiten Stauden und seltene Blumen. Die Wege waren nach allenglischer Manier mit gelbem Kies ausgefahren, ebenso bedeckte dasselbe Material den Boden der Veranda. Es ward über dem Spiel der Herrschaften Spätnachmittag. Die meisten Gäste hatten sich schon empfohlen; nur ein Tisch hielt noch beim Whist aus, nämlich Lord Huntley, Oberst Mackenzie, Gesandtschafts-Attaches Hylmore und Kronanwalt Hawks. Ich stand mit mehreren jüngeren Offizieren nahe der Hausthüre, wo wir im Begriffe waren, uns von Lady Huntley zu verabschieden. Jack stellte eben eine neue Auflage Kaffee für die Spieler auf den Tisch. Da rief der Lord plötzlich halblaut, daß wir alle erstarrten: „Gentlemen, um des Himmelswillen, hören Sie mich!" Er sah schreckens bleich aus, der dicke Angstschweiß stand ihm auf der Stirne, die Brust hob und senkte sich heftig. . . . „Gentlemen", fuhr er dann leiser fort, „er schrecken Sie nicht, halten Sie an sich und geben Sie keinen Laut von sich oder ich bin des Todes. Eine große Brillenschlange ist aus dem Bosquet hervorgekrochen und hat sich um mein linkes Bein geringelt, ich fühle den kalten Körver durch die seidenen Strümpfe. . . . Bleiben Sie alle stehen und sitzen!" Totenstille trat ein; es war gerade, als hätte uns eine Göttin, wie einst im Altertums Niobe und ihre Kinder, in Steinbilder verwandelt. Dann rief Jack leise: „Mein Gott, der Schlangen bändiger — er steht noch drinnen im Hause!" „Hole ihn!" gebot Lord Huntley atemlos. Jack ging rückwärts, Schritt um Schritt. Allen dünkte die Zeit eine Ewigkeit. Gleich daranf htfest, cllfleisch, abends -auerkraut. terhaltung. iere: g) , r Glas. „Ich habe Ihnen meine Meinung bereits ge sagt, Herr Klein; selbst wenn ich den Vorfall ge sehen, würde ich dennoch mich weigern, etwas auszusagen! — Meine Tante und ich vergessen Ihrem Vater „die Holzdiebe" nicht, solange wir leben! Ja, Tante hat soeben noch gesagt, sie ließe sich lieber einsperren, ehe sie in einer An gelegenheit Zeuge sein möchte, die Ihren Vater betrifft!" (Fortsetzung folgt.) Humoristisches. Zurückweisung. Bäckermeisterin: „Hier hab' ich ein Paar Sliefletteii von meinem seligen Mann, wenn sie Ihnen passen . . ."— Bettler (die arg zerrissenen Stiefletten betrachtend): „Ach, Madam, behalten Sie sie lieber . . . vielleicht heiraten Sie nochmal!" Bedenkliche Auszeichnung. „War der Mißerfolg der neuen Schauspielerin denn so >88 rur Mitnie ns 29. Juni) »er -Expedition. illmeln. r Fl. 70 Pf. inkl., Qualität, «lAel», er Fl. 55 Pf. inkl., Qualität, Herstellung von geeignet, ehlt kräutergewölbe n Kreuz, tLmann. des Theaters haben s' ihr noch zwei Pferde an gespannt!' Auszeichnung. Gast (dem wiederholt sehr hartes Fleisch vorgesetzt wurde): „Wenn Sie so fortmachen, Herr Wirt, werden Sie gewiß noch zum Ehrenmitglied des Vereins der Zahnärzte ernannt!" Un bedacht. Mann (fürsorglich zur Gattin, die eben im Begriff ist, auszugehen): „Und bei Straßenkreuzungen sei recht vorsichtig, besonders vor Automobilen sei auf der Hut!" — Gattin (schnell gefaßt, schmeichelnd): „Da Du gerade von Hut sprichst, lieber Emil, kann ich mir da nicht im Vorübergehen bei der Modistin gleich einen neuen Sommerhut mitnehmen!" („Fl- Bl.") Briefkasten B. P Das menschliche Durschnittsatter be trägt nur 34 Jahre. Die für Deutschland geltende Generationsdauer wird auf 36,5 Jahre beziffert. Früher wurden 30 Jahre auf ein« Generation oder ein Menschenalter gerechnet. L Fl. 23 Pfg. st ein R. H. Ebert ag chlachten gt, Waldenb. Str.
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