Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.11.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190411248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19041124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19041124
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-24
- Monat1904-11
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- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.11.1904
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lassen ;eksn. Donnerstag, den 24. November relegrammadr-ffe r 1 Tageblatt. Nr. 273. Bgl. Lik MMe M i!e«« Srickiskasmiiz.! x^wÄ?"!Z'^ ! ""«'L°7.L UL ob die Japaner in ihrer jetzigen Lage eine Ver- etzman« !sr' VS »er lt asck Ü88l« beukel er«iel t/Mse/ren Kaffee «nv storius. o/täecke-r o^a^TrrO«»' rsc/n'ii'^r 7n'O^en. der Lichten- mk bewohn- mme, I. Januar i vermieten. 3 der Papst danach, wenn . jeden Augenblick die inzwischen aufge summten über hundert Millionen „realisieren" könnte. zum 30. November -fs. Js. in hiesiger Stadtkafse zu melden Lichten st ein, am 21. November 1904. Der Dtadtrat. Steckner, Bürgermeister. Die von Nordamerika angeregte neue Friedens- konserenz der Großmächte, die demnächst wieder im Haag in Holland zusammentreten soll, hat unter dem Beifall der ganzen gebildeten Welt in der letzten Woche große Fortschritte gemacht, indem England, Deutschland, Rußland und Italien schon ihren Beitritt zu der Friedenskonferenz erklärt haben, während derselbe gleichzeitig von Oesterreich-Ungarn, Frankreich und den übrigen Mächten bestimmt erwartet wird. Praktisch betrachtet hat eben die neue Haager Friedenskonferenz nur dann einen Wert, wenn sich alle Großmächte und auch die meisten Mächte zwei ten und dritten Ranges an derselben beteiligen, denn wenn künftig die internationalen Streitfälle mög- lichst vor einem Friedensgerichtshofe geschlichtet werden sollen, dann müßen auch alle Mächte sich zur Mitgliedschaft bei dem internationalen Friedens gerichtshofe melden und unter den noch zu verein barenden Bedingungen dessen Entscheidungen aner kennen. Friedensschwärmer und alle edeln Optimisten müssen aber schon jetzt darauf aufmerksam gemacht werden, daß es auch der neuen Friedenskonferenz nicht gelingen wird, die Kriege ganz aus der Welt zu schaffen, da Kriegsfragen im Leben eines Volkes ost mit dem Kampfe ums Dasein und der Beseiti gung eines schweren Uebels und einer großen Gefahr eng Zusammenhängen, (man denke nur an bewaffnete Aufstände oder an die die Volksseele vergiftende politische Versumpfung), aber bei dem ernsten und guten Willen der Großmächte, durch Friedenskonfe renzen, Friedens- und Schiedsgerichte die Streitig keiten zwischen den Staaten zu schlichten, darf man hoffen, daß auf diese Weise die schweren Konflikte und Kriegsfälle seltener werden. Man darf auch nicht verkennen, daß die Friedensliebe der Regie rungen und Völker heutzutage von den gewichtigsten Gründen unterstützt wird, und daß nur aus Ehrgeiz, Ruhmsucht und Ländergier so leicht kein Krieg mehr geführt wird. Jeder Krieg kostet schrecklich große Opfer an Menschenleben und Menschenglück, an Geld und Gut und außerdem weiß keine Großmacht, oie mit einer anderen Großmacht Krieg führt, wie sie aus demselben wieder herauskommt. Bei dieser Aussicht, alles auf das Spiel setzen zu müssen, um schließlich vielleicht nichts zu gewinnen, aber so viel Verluste und Schulden zu bekommen, daß zwei Menschen alter daran zu tragen haben, schwindet schon an sich die Kriegslust, und Rußland und Japan werden es noch bitter bereuen, daß sie ihren Streit vor keine Friedenskonferenz gebracht haben, denn die Riesen opfer des russisch - japanischen Krieges stehen in gar keinem Verhältnisse zu dem Gewinne, der für die streitenden Mächte in der Mandschurei in Frage kommt, da es sich ja nicht einmal um die Eroberung der Mandschurei handelt, sondern nur um die Frage, daß die Russen aus der Mandschurei herausgehen sollen und diese Provinz der chinesischen Verwaltung übergeben werden soll. Freilich steckt dahinter noch eine andere große Frage. Rußland beansprucht offenbar den ganzen Nordosten für sich und seinen sibirischen Handel, Rußland will im asiatischen Osten an das Meer. Japan erblickt da rin eine Bedrohung seines alten Handels und kämpft deshalb auf Leben und Tod gegen Rußland. Die Schwierigkeit dieses Streites ist so groß, daß er wahrscheinlich auf der neuen Friedenskonferenz nicht zur Sprache kommen wird. ja. auch gar nicht zur Sprache kommen kann, wenn nicht Rußland und Japan selbst die Anregung dazu geben, daß ihr »ck8tv o. Kalleo- tLsslmb udenäs stellt Ms 97, illi^ste e Luker, 'rivate. stattfindenden Mails Bekanntmachung. Die Zinsen der Bernhard Laux-Stiftung sollen am 14. Dezember dss. Js. an drei bedürftige und würdige männliche Bewohner hiesiger Stadt im Aster von mindestens 60 Jahren zur Verteilung kommen. Bewerber, welche nicht bereits aus anderen Stiftungen bedacht werden, haben sich unter Nachweis ihres Alters bis essr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt sir ßiiüns. Mik, LtMnf. Wnf. El. Wei, ßtdmDnl, Uma«, Miesel, LltmmÄns, Ms» El. Ms, 8t Zml Et Well, Sinitüns, Ani, Memilsa, WOW n> AM«» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — —- - - - - - »4. Jahrgang. - -- . . - — -eeasprech-Nafchlich r «r. 7. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag«) nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mart LS Pfg-, durch di« Post bezogen 1 Ml. SO Pfg. Ekmelne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Lrprdllion in Lichtenstein, Zwickauerstraße 397, alle Kaiserlichen Postanstatten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate Werden die fünfgespaltene Grundzelle mit 10, für auswärtig« Jns«r«nten mit 1S Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil lostet die zweispaltige Zelle SO Pfennige. — Inseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Rußland. * Der Statthalter Alexejew hat sich dem Zaren gegenüber von den wider ihn erhobenen Vorwürfen offenbar glänzend zu reinigen vermocbt. Denn em kaiserlicher Erlaß beruft Statthalter Alexejew in den Reichsrat und ernennt ihn zum Mitglied des Minister- komitös. Holland. * Im Haag fand am Montag die erste Sitzung des Schiedsgerichtshofes statt, welcher den Konflikt zwischen Frankreich, Deutschland und England einerseits, Japan anderseits entscheiden soll. Der Konflikt ist auf die Erhebung von Gebäudesteuern seitens der japanischen Regierung in den ehemaligen Fremdenniederlafsunngen in Talio und anderen Städten zurückzuführen. Die Sitzung wurde im wesentlichen durch eine Ansprache des Vorsitzenden, des Norwegers Gram, ausgefüllt, in welcher er auf die Wichtigkeit dem Schiedsgerichtshofe unterbreiteten Streitfragen hinwies und weiter hervorhob, wie sich die Zahl der Schiedsgerichtskonventionen zwischen den Völkern glücklicherweise stetig vermehre. Der russisch japanische Krieg. Mukden, 23. Nov. Oberleutnant Schuxzow, der aus Port Arthur e.ntraf, betonte, daß das hart bedrängte Erlungschan ein starkes wichtiges Fort sei. aber bis zur Stunde seien noch drei Befestigungs linien angelegt, die die Japaner überwinden müßten. Dazu kämen noch die Küstenforts, die stärksten von allen. Die Stimmung der Belagerten sei durchaus zuversichtlich, die Musik spielt täglich.' Zivilisten und Chinesen Helsen an der Verteidigung mit. Die Besatzung sei sicher erheblich stärker als 4000 Mann. Schuxzow glaubt bestimmt, daß sich die Russen bis mindestens Ende Januar werden halten können. Paris, 23. Nov. Der „Herald" meldet aus Petersburg, Kuropatkin teilt mit, daß keinerlei ernste Zusammenstöße vor dem Frühjahre zu erwarten seien. Infolgedessen sind der französische und der spa nische Militärattache aus Mulden abgereist und werden erst im nächsten Frühjahre wieder zurückkehren. Es bleibt abzuwarten, ob Kuroki die Anschauungen Kuropatkins teilt. Mulden, 23. Nov. Bei dem Gefecht süd lich der Putilowhöhe waren die Japaner nur ein Vorpostenbataillon stark. Sie ließen 82 Tote und 4 Gefangzene zurück. Außerdem zählten die Russen noch 22 japanische Tote, welche aber nicht beerdigt werden konnten, da sie im japanischen Schußbereich lagen. Die russischen Verluste sind ganz unbe deutend. Schanghai, 23. Nov. Wie verlautet, befinden sich in Port Arthur noch 5 russische Schlachtschiffe, 2 Panzer und 3 Kanonenboote, sowie 11 Torpedobootzer störer. Die Schlachtschiffe 1. Ranges sind nicht mehr kampffähig, nur der „Bajan" und ein Torpedobootzer störer können jeden Augenblick Verwendung finden. Diese beiden Schiffe haben außerhalb des Hafens unter den Batterien des Goldenen Hügels Schutz gesucht. Petersburg, 23. Nov. Prinz Joachim Murat hat Chardin verlassen, um sich zu seinem Regiment zu begeben. Mulden, 23. Nov. DaS Gerücht, daß General Kuroki an Diffenterie gestorben sei, erhält sich trotz der Dementis. ES wird diesmal von Chinesen verbreitet, di« aus dem japanischen Quartier eintrkffen. tretung in die Friedenskonferenz schicken. Doch ist auch nicht ganz ausgeschlossen, daß die Friedens konferenz inbezug auf Rußland und Japan, sowie auch bezüglich Nordamerikas Ueberraschungen bringt. Wir können uns nämlich gar nicht gut vorstellen, daß die praktischen Nordamerikaner lediglich aus Friedens, und Menschenliebe jetzt so sehr auf die Einberufung einer neuen Friedenskonferenz bestehen, man hat vielmehr den Eindruck, daß Nordamerika damit auch einen wichtigen politischen Zweck ver folgt, und der scheint uns der zu sein, die ameri kanischen Interessen in Ostasien wegen der Philip pinen gegenüber den drohenden Umwälzungen fried lich zu sichern, denn ein Krieg Nordamerikas mit einer Großmacht in fernen Landen ist doch eine Sache, bei der Nordamerika sehr schlecht fahren kann. Und so wird man denn abwarten müssen, was die neue Friedenskonferenz der Welt beschert. Politische Stuwdschair Deutsches Sketch. "Sachsen a l s H a b s b urge r Vasa l le n. Aus Rom wird gemeldet, daß bei dem zu Ehren des kürzlich verstorbenen Königs Georg von Sachsen in der römisch katholichen Kirche der „Anima" abgehaltenen Trauergottesdienst der Katafalk mit dem k. k. österreich ischen Wappen geschmückt und die Krone auf schwarz gelbem Kissen befestigt war. Das geschieht einem Heldenführer aus dem Heldenjahre 1870/71. In Rom betrachten sie den Wiener Hof eben als Vertreter der Deutschen und solange die Hohenzollern protestantisch bleiben, gelten die Sachsen, Bayern usw. als Habs burger Vasallen. * Der Reichskanzler ist nach der Meldung eines Münchener Blattes der Dank der bayerischen und sächsischen Regierung für seine bundesfreundliche Haltung und sein Eintreten für die einzelstaatlichen Rechte von den betreffenden Bundesratsbevollmäch tigten ausgesprochen worden. Worauf sich dieser Dank im speziellen bezogen hat, wird in der Meldung nicht gesagt. Sollte es sich um die Haltung des Reichskanzlers in der lippischen Angelegenheit handeln, so würde hier eine hochpolitische und hocherfreuliche Kundgebung vorliegen. "Auch einBeitrag zu unsererSozial- Politik! In der Nähe von Berlin hat die Kegel bahn eines Genesungsheims 18500 Mk. gekostet. In drei Speisesälen des Heims stehen dort zum Ergötzen der Pfleglinge drei Orchestrions zu je 12 000 Mark. Für 36 000 Mk. Musik! * Rachedurstige Anarchisten. Wegen eines Artikels, welchen die Staatsbürger-Zeitung" zu dem Fall der russischen Anarchisten Berson ge bracht hatte, drangen die beiden russisch-jüdischen Anarchisten Karfunkelstein und Sennaboy in die RedaktionSräume des Blattes in der Absicht ein, sich an dem Verfasser des Artikels persönlich zu rächen. Karfunkelstein zog gegenüber dem Herausgeber des Blattes «ine Hundepeitsche heraus, um ihn durchzu- prügeln. Dieser aber entriß ihm die Peitsche und hieb auf die Eindringlinge los, die alsbald die Räume verließen. Italien. * Der Papst scheint .Geld zu brauchen. Aussehen erregt ein Artikel der vatikanisch inspirierten „Cioilta cattolica", worin ausgeführt wird, daß dir im italienischen Garantiegesetz für den Pabst aus gesetzte Zivilliste von jährlich drei Millionen Lire
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