Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190606238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19060623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19060623
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-23
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.06.1906
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
UWÄMbMLM e-Lr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt UAgeblatt fd ß»jM Mit. LmiÄns. M«s. St. Win. KMMit. Umaa, MM LmmSUrs, WaA.W»S, St. Wt, St. Meli, Stnieüns, Wm, M^Mn. W-iM «> TMm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttal zu Lichtenstein Älteste Zeitung im KSnWWen AmLZGWichtsbHkk r-i--------— — > — L« --- - - > — Sonnabend, den 23. Juni Nr. 142. »Me-«u«»«dretz< i r»gedl«1t. 190«. Dank. Der auf unsere Anregung ins Werk gesetzte Wohltätigkeitsbazar ist nunmehr abgeschlossen. Alle an diesen Bazar und an .dessen Erfolg geknüpften Wünsche und Hoffnungen sind erfüllt, ja über Erwarten erfüllt worden. Die an dem Werke beteiligten Damen und Herren, deren tatkräftige Arbeit und Mithilfe das Gelingen dieses in ein festliches Gewand gekleideten Untemehmens wohl verbürgen mußte, dürfen heute befriedigt und freudig auf die zahlreichen und langen Sitzungen und auf alle ihre selbstlose, aufreibende, der Fürsorge für bedürftige kranke Mitmenschen gewidmete Tätigkeit zurückblicken. Aber auch die lebhafte Teilnahme und große Opferwilligkeit weiter stehender Kreise verdient alle Anerkennung. Und wenn mit Recht jeder Einzelne auch selbst inner lich wahre Genugtuung empfinden wird und darf, so möchten wir doch noch öffentlich, wie es hiermit geschieht, allen Beteiligten Unsern wärmsten, herzlichsten Dank aussprechen. Waldenburg, 21. Juni 1906. ßlttsort Urstiii m ZWml-WMiImg. Ls-Hie PrisM m WMri-WMMj. Das Wichtigste. -Prinz Heinrich von Preußen ist zu Lem KrönungS feste in Dronthrim eingetroffrn. * Anläßlich des Besuches des Königs von ^-»ch sen gibt der Hamburger Senat am ' 3. Juli rin großes Festbankett im Rathaus. * Graf Beck, der Chef des österreichischen Generalstabs, wird sich demnächst nach Berlin begeben, um Kaiser Wilhelm seinen Dank für dir ihm ver- lirhrnr Auszeichnung auszusprrchrn. "Präsident Roosevelt hat erklärt, daß eine offizielle Intervention der Vereinigten Staaten wegen der russischen JudenmajfacreS um tunlich sei. * In Srbastopo l wurde ein ganzes Ba taillon wegen Verweigerung deS Ge horsams entwaflnet- JnRjäsan zwang ein Regiment die Offiziere, daSLager zu verlassen. Das Zeughaus wurde emgräschert. Die Norweger haben sich sür einen König ausge sprochen, als nach der Trennung von Schweden die Frage aufgeworfen wurde: Monarchie oder Republik. Sie taten das, weil sie meinten, daß einem König »noch besser auf die ginger zu frhen sei", als so und so vielen republikanische» Machthabern. - Und durch die neue Verfassung sind die königlichen Rechte so einge schränkt, daß für den Monarchen zur Betätigung des Selbsiändigkeitsgesühles wenig Raum bleibt. Daß von London aus vor einem Jahr« de« Norweger« die Kandidatur ihren heutigen Königs, der ein dänischer Prinz und zugleich Schwiegersohn des «uglischrn Königs ist, mundgerecht gemocht wurde, das ist ja rin rfftnes Geheimnis. Aber das Norwegische Volk empfindet kräftig national, und diese Gesinnung ist unzweifelhaft gesteigert worden durch die Leichtigkeit, mit der Norwegen im vergangenen Jahre das .fremde' Königtum abgeschüttelt hat. Ter objektive Beobachter ist sich bereits klar darüber, daß die Sache sür die Norweger recht bedenklich hätte ablaufen können, wenn König Oskar nicht eine jo außerordentlich vornehme Natur gewesen wäre. Wie dem aber auch fei, die Norweger stehen treu zu ihrem König, und bei der Eifersucht, mit der sie über ihre nationale Selbständigkeit wachen, ist eine Besorgnis, daß das Laud sich werde in das Schlepptau Englands nehmen lassen, nicht gerechtfertigt. In Deutschland gen,eßt das kleine tüchtige Volk der Norweger aufrichtige Sympathien, und die Segens- wünfche, die heute für sein und des neuen Königs Glück nach dem nordischen Gestade hinausklangrn, kommen aus aufrichtigen Herzen^ Deutsches Reich. Dre-V«». (König Friedrich August) wird am Sonnabend dem Großhrrzoglich Sächsischen Hofe in Weimar und von dort aus am Sonntag, den 24. Juni, dem Herzoglich Sachsen-Meiningrnschen Hofe in Altrnstein einen Besuch abstattrn. Berlin. (In Gegenwart deS Kaisers) fand am DornnStog die feierliche Uebergabe der von den Provinzen Ost« und Wtstpreußen gestifteten Toppslagge an den Kommandanten des Linien schiffs „Preußen" im Hafen von Kiel statt. — (Die PofadowSky-Hetzr) geht munter weiter. Kaum ist den Scharfmachern aus die Finger geschlagen durch die Ernennung eines anderen, nicht PosadowLkys, zum Oberpräsidenten in Magdeburg, da rücken die „Hamb. Nachr." auss neue zum An- griff gegen den Vielbedrängten. Nach einer weit- schichtigen Wiederholung seines Sündenregisters sagt der Fuchs, dem die Trauben zu sauer schmecken: Trotz alledem wünschen wir nicht den Rücktritt des Grasen PosadowLky. Und zwar vor ollem aus Gründen der Gerechtigkeit. ES ist undenkbar, daß ein Staatsmann von solchem Ernste eine verderb« liche Entwickelung auf die Dauer sür erträglich hielte. Ein neues Sozialistengesetz — darüber täuscht sich niemand — ist aus absehbare Zeit leider nicht zu erwarten. Aber die Abwehr gegen die sozialdemokratische Flut kann in den sozialpolitischen Gesetzen selbst angebracht werden. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich in der Vorlage über die BerusSvereine und in der durchgreifenden Reform der ArbeitSversicherungsgefetzgebung, insbesondere der Krankenversicherung. Es wäre grausam unge recht, wollte man dem Grasen Posadowsky diese Gelegenheit, so günstig, wie er noch keine gehabt hat, um seiner Pflicht gegenüber der sozialdemo kratischen Gesahr zu genügen, versagen. Gern geben wir unS der Hoffnung hin, daß er sie mit fester Hand ergreift und damit sein Bild als Staatsmann noch zuguterletzt eine erfreuliche Ergänzung erhält. Wirklich sein ausgedacht! — (Verhängnisvolles Schweigen.) Tas andauernde Schweigen der Kolonialabteiluug gegenüber de«, zuerst vom „Vorwärts" veröffentlichten Mitteilungen über Meutereien m der südwestafrikanische« Schutztruppe dient nur dazu, daß immer mehr ähnliche Meldungen in Umlauf kommen. So gibt die .Köln. VolkSztg." aus einem Soldatenbrief (datiert auS Windhuk) folgende Stelle wieder: »In der vorigen (der ersten Maiwoche) Woche sind wieder drei zum Tode verurteilt worden. An den beiden von meiner Kolonne wird das Urteil bald vollstreckt werden". Und die Kolouialverwaltung schweigt! — — (Ein Reichstagsabgeordneter, der in Frankreich wohnt!) Wie man der „Deutschen Tageszeitung" mitteilt, wird der Reichs« tagSabgeordnete Merot, der sein Amt als Bürger meister von Fentsch kürzlich niedergelegt hat, in allernächster Zeit seinen Wohnort nach Frankreich und zwar nach Nancy verlegen. Das genannt« Blatt schreibt dazu: „Hoffentlich zieht Herr Meroi daraus rechtzeitig die selbstverständliche Konsequenz sein ReichitagSmandat niederzulegen, was wohl auf keiner Seite bedauert würde." — (Genossen untersich.) Der „Vorwärts" hat sich darüber ausgeregt, daß die Genossin Lilr Braun sich der EnglandSreise der deutschen Jour nalisten angkschlofsen hat. Der durch die Kritik del „Vorwärts" an seiner Frau gekränkte Ehemann Dr Braun wehrt sich jetzt. Er wirst dem Zentralorgar seiner Partei „bewußte Unwahrheit", „Fälschung« dem Wort und Sinne nach", „irreführende uni lügnerische Darstellung" vor, weil der „Vorwärts' es so dargestellt hatte, als sei die englische Ein ladung zum Besuch der deutschen Presse von eng lifüren Journalisten ausgegangen und als spielte, unter den deutschen Pressevertretern „die verbreche rischesten Scharfmacher und die gemeinsten Ver leumder der Sozialdemokratie" die Hauptflät, vielmehr feien 50 Redalteure aus allen Parteie eingeladen worden. Schließlich gibt Tr. Braun der „Vorwärts" folgende bittere Pille zu schlucken: »Ter „Vorwärts" macht sich argesichts der Festesten in Loi Lon auch Sorge um den Magen meiner Frau. Hostentlich wir «S ihr nicht schlechter gehen als den Parteigenossen, die sich von d« .verbrecherischen Scharfmachern und Len gemeinsten Verleumdet der Sozialdemokratie" vor kurzem im Reichstage mit Elasser We reichlich traktieren ließen." Die Königskrönung in Drontheim. I« der altehrwürdigen Kirche iv Drontheim, dem herrlichsten kirchlichen Bauwerk des skandinavischen Nordens, wurden an diesem Freitag König Haakon und Königrn Maud als Herrscher Norwegens gekrönt Die Krönungsstadt hat herrlichen Frstschmuck angelegt und eine glänzende Schar Vertreter auswärtiger Staaten geben der Feier einen würdigen äußeren Rahmen. Königskrönungen waren rin historisches Recht einer früheren Zeit. In unsere« modernen Tagen denkt man darüber vielsach anders. Aber es ist unschwer zu erkennen, warum König Haakon und Königin Maud gekrönt zu sei« wünschen; sie wollen vor ihren sehr nüchternen Untertanen «icht als ein Herrscherpaar dastehen, daS ins Land gekommen ist, weil sich gerade ein freier Thron bot, sie wollen ihre Stellung auch mit dem vollen Glanz der Majestät umgeben wissen. Freilich wird auch die Krönung an den Anschauungen der Norweger über die Stellung ihre- »Herrn Königs" nicht viel ändern, aber König und Königin haben dann doch für ihre Nachfolger getan, was in ihren Kräften stand. Für Europa ist diese Dronthrimer Krönung ja mehr eine ivtereffante Sommer-Episode, wie ein politische« Ereignis, und darum ist auch der bevorstehenden Begegnung unseres Kaisers mit König Haakon keine weitere politische Bedeutung brizumrssrn. Man hat gemeint, der norwegische Herrscher müsse zuerst i« Deutschland einen Besuch abstattrn, uvd dem höfische« Gebrauch entspräche daS auch wohl. Aber da Kaiser Wilhelm nun einmal auf seiner Somrnrrrrise als Gast in Norwegen, das eigentlich ihm seinen ganzen heute sehr bedeutenden Touristenverkehr verdankt, erscheint, so würde es auch wieder lang und breit besprochen worden sein, wenn der Kaiser den König nicht gesehen hätte. Ma» würde darunter persönliche Verstimmung gesucht habe«, und daher ist LS schon so am besten, wi« «S heute kommt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite