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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.08.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190708074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19070807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19070807
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-07
- Monat1907-08
- Jahr1907
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.08.1907
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^Lvon der Streikleitung der oder. schlsKffchen Bergleute.) Die gegeatvSttige L^e^m Ssreisgeditt wird aus Bre»lau «ie folgt ? dHe Belrgversammlun^n aller Schächte der Kötztgügrub« beschllfffen, den Streik soetzusitzen, btt vtWmde Forderungen erMt würden : Lohn erhöhung um 2L bis 30 v H.. frei« Ausfahrt, frei« Feuerung für Witwen und arbeitsunfähige Invaliden, Vttofenvermtnderung, bester« Behänd- lung. Entfernung eine« mißliebigen Obersteigert auf dem Bahnschacht. Di« Polizei vertrieb ohne Waffmgewalt zahlreiche vor Ler Gräfin-Laura- grübe aufgestellte Streikposten, di« den Autstand »ach der Königs-Laurahüttr übertragen wollten, und abends eine bedrohliche Ansammlung vor dem Srugfchacht der KönigSgrub», wobei acht Rädelsführer verhaftet wuroen. Wie der Ob«r. schlesische Wanderer erfährt, ist wegen der In Aonigshütte vor gekommenen Ausschreitungen «inet Teilt der streikenden Grubenarbeiter Heranziehung von Militär in Erwägung gezogen. Ein änderet oberschlesischet Blatt berichtet, daß nach in Königs. Hütte umlaufenden Gerüchten auch die Arbeiter dieser Hütte in nächster Zett, viellricht schon morgen in den Autstand treten werden. Aut KSnig»hütte wird gemeldet, daß die von den Beleg schaften der vier Schächte der Königsgrube ge wählten Bertrauentmänner eine Beratung ab- hielten, bei der beschiessrn wurde, den Autstand btt zur Erfüllung aller gestellten Forderungen fortzusetzen. Dir Versammlung glaubte mit Unterstützung des Albeiteroeretns »Zur gegen- fettigen Hilie", von dem di« Anregung zum Aut- stand« autgegangen ist, und dem die meisten Ausständigen angehören, den Ausstand turch- hatten zu können. Diesem Verein sollen aus reichende Mittel zu Gebot« stehen, um an die Ausständigen Unterstützungen zu zahlen und den Streik mit Erfolg durchzuführen. Ausland. Marseille (Generalstreik.) Die Maurer beschlossen, unverzüglich in den Generalstreik ein- zutreten. Konstantinopel (Der Baadeukrieg und Die Mächte) Infolge der jüngste» von den Groß- «ächte« angeregten Vorstellungen des GroßvezierS beim ökumenischen Patriarchen wurde in der Sitzung der Synode beschlossen, an die mazedonischen Metropoliten «in Memorandum zu richte», in dem ihnen jede Ein mischung in da- revolutionäre Bandenunwesen verboten wird. DaS ökumenische Patriarchat überreichte de» Bot schaftern eine Note, in der unter HmweiS auf ver schiedene Fälle von Sriechenverfolgungen in Bulgarien um Schutz für die verfolgten Grieche« i» Bulgarien ge- Letm wird. Leher«». (Eine 6000 Mann starke türkische Truppenab teilung) mit Artillerie überschritt bet Sajoscha im Tulakretse di« persische Grrnze und schlug die persischen Truppen nach kurzem Widerstande in die Flucht. Di« persische Regierung, die durch die wiederholt erfolgte Uebe» fchreitung der persischen Grenze seitens türkischer Truppen beunruhigt ist und sich außer Stande sieht, Widerstand zu leisten, wendet sich um Hilfe an Ruß land und England. SkewU«* (Rockefeller, o weh!) Der Richter des BundeSgruchtShose» hat der Standard Oil Sompaarie eine Geldstrafe von 29 240 000 Dollars — rund 120 Mill. Mark — auerlegt »ege« Annahme Lon Rabatt auf O e l v er schiff» ng e«. — Die Standard Oil Company «il gegen das Urteil Berufung ein lege«. Nu- Rah Md Aera AtchtoarWobs, den 6. August *— SöwkDk« Ganota feiert« gestern in stMer Zurückgezogenheit im Jagdhause Rehefeld ihren 74. »-«Mssichmq« Nach wtitvkrbreUttrn Gewittern morgen zunächst noch «twas R.gen, später ausklärend, mäßig« südwestliche Wind«; etwas kä Or. *— Bersetznng. Sich««« Vernehmen nach Oeht zum 1. Oktober die Versetzung des Herrn Regierungsrot« Dr. Vach von der Amt-Hauptmann- sctaft Glauchau zur Smtshauptmannschast Dresden- Altstadt und des Herrn R-gierungSaffeffors Frecheren von Fink vom Ministerium des Jnnern zue Glauchauer AmlShauptmannschaft zu erwarten. Kr OLmen-Llousen Kostüm-koeke Lport-Kooke *— Das Sommerf«E »es Hausbesitzer Vereins, oa« geile« n abend bei schönstem Wktter durch Konzert der städtische« Kapelle im herrlichen .Helm- garte»" abgehalte» wurde, erfreute sich «i»«S zahlreiche» Besuchs. Bei eiutreteuber Dunkelheit bot man de« Be sucher« ei» weithin sichtbare» Feuerwerk, das die Be friedigung aller Anwesende« fand. Ein sich anschließendes Ballvergnügt« im Saale hielt Jung und Alt bis in die vorgerücktesten Abendstunde« vergnügt zusammen. k. Nadler.Unfell Gestern mittag gegen '/,1 Uhr fuhr der Bergarbeiter Bucher aus Gersdorf dt« Moltkestraße in Hohenstein herab. Er verlor bierbet die Gewalt über sein Rad und fuhr mit solcher Wucht an einen Baum, daß er sich Im Gesichte usw. schwer verletzt:. Man brachte den Verunglückten i nach dem Krankenhause, woselbst er erst nach einer s Stunde die Besinnung wieder erlangte. Ziemlich > an derf«lb«n Stelle verunglückt» vor «a. llOJehc« ein Pserd vom Zirkus Mater. * * - WteS-Ls, WsffwwWn« 1 Sh» 17* L * — Mn AnAarßchier stü^t« geG«« nach- Mittag an der tzSdUtzmstwß« (Rühe d« AirgA- fchmme) in den Sttaß«g«b<n. Der Wagen wurde mehrfach beschädigt * — Felddienßt Mehrer« Kompanien des in Zwickau garnisonterenben Infanterie-Regiments Nr. ISS hatten heute in der Räch« uns««« Stadt «ine größer« Aelddienstübung. * — Tterkraukhrite«. D«r amtlich« B«richt d«r König» Kommission für das Veterinärwrsen über die am S1. Ault 1007 im Königreich« Sachs« herrschenden ansteckerdm Tierkronkhetten verzeichnet an Gehirnrückenmarksentzündung der Pferd« für dt« Amtshauptmannschaft Glauchau: St Egidiea (1), Gersdorf (1), Lichtenstein (1), MAf« St. JaeoL (1), Ziegelheim (1) *— Di« so oft schon gerügt« ttnsttta, zer brochen« Flaschen wegzuwerfen, ift am Sonntag für einen Schulknaben In Oelsnitz i. E recht verhängnis voll geworden. Der Knab ist in so «ine Flasch« getreten und zerschnitt sich den Fuß btt auf den Knochen. Der Bedauernswerte, der einen großen Blutverlust hatte, mußt« in die ellerlich« Wohnung getragen werden. *— Der Verband deutscher Kriegsvete- rane« (Sitz Leipzi«) wird am 17., 18 ««d 19. d. M. i« Köpenick seiue Gr«eralversammlu«g abhrlte« und über Anträge berate», i» de«r» u»ter a»derem der Ber- ba»dSvorsia»d ersucht wird, dahi« m wirke», daß di« kranke» u«d «rwerbSu«fähig-« Kriegsveterann» ei«e Beihilfe von nicht «ur 120 Mk, sonder» 220 Mk. jährlich, daß ferner die staatliche Beihilfe jedem Kriegs- vetero» ohne Unlerschi,d, daß de» Witwe» verstorbener KriegSvete'ane« d e Beihilfe auch noch em Bierteljahr »ach dem Tode des V trrare» gewährt und daß endlich ei« Beteraneu-Einkowmeu bi» zu 900 Mk. jährlich al» der Beihilfe bedürftig a»geieh-« werde. *— Das Sude des Talers. Der BundeSrat hat, wie bereit» bckaovt, die Außerkurssetzung der Em- talrrstücke deutsche« Gepräge» zum 1 Oktober 1907 mit einer Frist zur Ei»lüsu»g ber de« Reich»- und Landes- kaffe« bi» zum 30. Sept. 1908 beschlösse«. m. Mülfe« St. Jacob. (Konzert und Ball) hielt gestern drK S. Milttäroeretn im Gasthof zur Krone hier ab Zahlreiche Kamerad« von Bruderoereinen aus N claS und Micheln wohnt« dem Vergnügen bei. Toaste verschiedenster Art wechselten in bunter Reihenfolge mit den musikalischen Weisen der Jacob» Musikkapelle. Besondere Freud« erregten die Vorträge von Frl. Demmler und Lindner. Ein Ball beschloß da- schön verlaufene Fest. r. Mülsen St Jacob. (Urlaubsbeen- rigung. —Gehaltsaufbesserungen.) Herr Gemeindevorstand Schubert wird, nachdem er einig» Wochen beurlaubt war. sein Amt am 8. August wieder antreten — Sämtlichen Gemetudebeanu« ft durch das Wohlwollen des Gemeinderats ein« kleine Gehaltsaufbesserung zu teil aeworden. m Mülfe« St. Michel«. (Unglücksfall.) lm Montag abend gegen 8 Uhr fuhr der Guts- «sitzer Friedrich Weiß von hier mit einer Fuhr« Sand den sogen. Viehweg herein. Da dort der Leg sehr abschüssig, brach die vordere Schleife, so daß der Wagen den Berg hereinraste und hierbei «in Wagenrad loßging und die Deichsel zerbrach. Das Pferd kam zum Stürzen, wurde ein« Str«« geschleift und verletzte sich am Vein und auch an anderen Körpertetlrn i-b^-r. Nur der Geiftergegen» Das Kleeblatt. Roman von A,rthur Zapp. V3 Nachdruck Verbote« Arno Zöller faßte mit freudig bereitwilliger Geberde den Arm seiner Frau und führte sie zum Zimmer hinaus. Als sie nach einer halben Stunde irr das Speisezimmer zurück lehrten, waren alle Gäste verschwunden. Der Diener bestellt« von allen Grüße und Empfehlungen. Einige der Herren hatten noch auf dem Wagen, auf dem Fräulein Seehofer mit Sack und Pack davongesahren war, Platz gefunden, dir übrigen hatten beschlossen, die halb« Stunde nach Friedrichroda zu Fuß zurück- Zulegen. Arno Zöller lächelte. .Du hast sie alle rausgegraull, Els«. Dos hast Du samos gemacht. Ich seh« noch immer die langen Gesichter, die sie machten, als Du plötzlich Wie aus der Versenkung erschienst und zwischen sie tratst". .Und das tut Dir nicht leid?" sragte sie und sah ihm sorschend ins Gesicht. Ge schüttelte jedoch noch immer lachend mit dem Kops. .Bewahre! Gar nicht! Im Gegenteil! Bin froh, daß sie fort sind. Es wurde mir wirklich schon zu viel". Er faßte nach ihrer Hand, die sie ihm nur widerstrebend überließ. .Weißt Du, was rotr nun tun, Elfe?" Sie zog ihre Brau« zufammen und vermied seinen Blick. .Wir fahren morgen nach Berlin", fuhr er Letter fort, .und holen unseren kleinen Heinrich. Rnü dann kehren wir drei nach Thüringen zurück vnd bann —" Er unterbrach sich erstaunt. Sie hatte mtt einem h-sttgen Rack ihre Hand aus der seinen losgemacht .Du irr r", erklärte sie, und ihre Stimme klang kalt, abweisend. „Ich bin nicht gekommen, um Dich zu holen. Ich wollt« nur mit Dir etwas besprechen, etwa« Dringliches, Ernstes. Wir werden rascher zum Ziel gelangen, wenn wir un- persönlich auseinandersetzen, veoor wir die wettere Erledigung dritten Personen übertragen". Er sprang erschrocken auf uud sah sie betteten, enttäuscht, aufs höchste betroffen an. .Auseinandersetzen? Wie — wie meinst Du da», Else?" Auch sie erhob sich, anscheinend ruhig, ge- lassen in düsterer Entschlossenheit. Nun griff sie in ihre Handtasche, die st« mit ins Zimmer gebracht hatte und zog ein zusammengekntffenes Zeitung«- blatt aus der Tasche. Und nun trat doch anstatt der bisher zur Schau getragenen Gelassenheit ihre starke innere Erregung zutage, denn die Finger, die nun jetzt da» ZeitungSblaU «tsaltetrn, zitterten ordentlich. .Kennst Du den Artikel da?" sragte st« uud d«utet« aus dar Feuilleton, da» sie am Morgen so schmerzlich überrascht und in eine so verzweiflung»- volle Stimmung versetzt halt«. Gr la» den Titel und verneinte mtt der Ge bärde der Verwunderung Dann überflog er da» Feuilleton. Dunkle Glut schlug in seine« Gesichte aus; er senkte den Kopf vor ihr. .Du wirst mtt". nah« Glse wieder da» Wort, .nach alledem nicht verargen, eine GH« nicht läng«» fortzusetzen, dt« im Ekamd» keim Eh« mehr ist". Er stand lamlos vor ihr; da» Z-ituny-blatt war seiner Hand lntsallen und zu Boden geflattert. In s inen Mienen spiegelte sich Beschämung. Zerknirschung und Schmerz. Zaghast «hob er end lich den Blick. .Kannst Du mir nicht verzeihen, Glse? .... Ich habe mich von meiner verletzten Eitelkeit, von meiner kindlichen Selbstliebe geg-n Dich verbitte« und verblenden lassen. Jetzt aber sehe ich «in, daß Du die einzige gewesen btst, die mir die Wahrheit gesagt hat, und daß die anderen mich getäuscht, be logen. zum besten gehalten haben". E» leuchtete in ihren Augen, aber sie drängte den Jubelschrei. der ihr über die Lippen treten wollte, zurück. „Und Fräulein Seehofer?" fragte sie. Er machte ein, ärgerliche Beweguna mit d« Hand, und seine Züge verzogen sich unwillig. .Mag meinetwegen hingehen, wo d« Pfeffer wächst!" stieß er zornig hervor. .Sie hat mich »üt ihrem unüberlegten Davonlaufen kompromittiert, in ein falsche» Licht gestellt, lächerlich gemacht. Ich habe sie nicht gerufen, sie hat sich mir ausgedrängt. Ueberhaupt, ihre «nweibltche Art widert mich «r. Ich bin froh, daß st« fort ist. Und ich dank« Dir, daß Du mich von ihr befreit hast". Els« h«stetr ihre Blicke auf d« Fußboden während e» innerlich wie ein« Befreiung über ftt kam. Gott sei Dank! Er liebte sie nicht; sie hatte ihn nur durch ihr schmeichlerische» Wesen u«ga«t» aber nun «ar« ihm die Augen aufWangen, der Zauber, den die kokett«, skrupellos« Schanspbckeri» auf ihn au»geübt, war gebrochen. (Fortsetzung fGM.)
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