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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190902219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-02
- Tag1909-02-21
- Monat1909-02
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.02.1909
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'M!! Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Atteste Zeikmg im Königlichen AmtsgettchLsberdS — Früher Wochen- und Nachrichtsblatt MßÄlM fit K,m«rs Mit. ««Ms, Wins. 8t.Wa, tzÄWni. «MM. MW. Mmstns, Ms« el. MS. 81. 8t. Ml«, blmtüaf. Am. WmEsli. WltMel «ü Mtm NA. ————— ——— > E «r. 43 LLWchLSA Sonntag, dm 21. Februar.L'WSM" 1SVS In dem Kontur«vttsahrea über das Bermögen der vchuhwmengrschästö» Wicherin «mm» Minna verehei. Weigelt geb Qneifer in Lichtenstein ist H»r Abnahme dir Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Gin- Wendungen gegen da» Schlußorrgeichnis der Lei der Veiteilung -u berücksich tigenden Forderungen und zur Befchlußfefsung der Gläubiger über die nicht »«Wertbaren B-rvöienöstück« der Gchlnsttemnin auf den 18. Mürz 1909, vormittag« s Uh» vo, dem unterzeichneten Gericht« bestimmt worden. Lichtenstein, den 19. Febr. 1909 «SnigNche» «nettgericht. Dös Wichttgste. * Die Kommission des Reichstages zur Be- MtUNg des Arbeitskammergesetzentwurfes nal>m einen Antrag an, Arbeitskammern durch Beschlus? des Hrmdesrates zu errickten. * Das angebliche Jntervieiv des Pariser Matin Mit dem deutschen Botschafter Fürsten Radolin stellt sich als ein dreister Schwindel heraus. * König Peter von Serbien soll entschlossen sein, «ch^udanken. - * Ter Bruder des Schah von Persien, Prinz von Mchua es Sultaneh, ist in die Gefangenschaft der Auf- Mndischeu geraten. * Der Expräsident Castro ist zu längerem Aufent halt in Dresden angekommen. Deutsches Reich. Varlitt. (Eine dicke Lüge des „Matin" ) Als der Höchster Matin neulich di« Depesche Kaiser Wilhelms an Leu Fürsten Radolin veröffentlichte und dazu noch «m-edliche Aeußerungen des deutschen Botschafters Mor des Kaisers Auffassung des Marokko-Abkommens brachte, haben wir bereits unsere Verwunderung darüber ausgesprochen, daß erstens die Depesche dem Matin mitgeteilt wurde, und zweitens, daß der Bot schafter in dieser prekären Angelegenheit einem fran- -öfffHen Journalisten Mitteilungen machte, die das HOatt nun seinerseits als Folie für seine tendenziösen Mitteilungen — angeblich aus Berliner Hoskreiscn — benutzte, um den Kaiser mit seiner Friedenspolitik Vornüber Frankreich in Gegensatz zu bringen zu Wnen kriegslustigen Ratgebern. Jetzt stellt nü) das Wmze als ein Plumer Schwindel des Matin heraus. Me Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt nämlich: Der kaiserliche Botschafter in Paris, Fürst von Nadolin, erklärt in einem beim Auswärtigen Amt «tngegangenen Telegramm, daß er der Veröffent- Wchung einer allerhöchsten Depesche in der Zeitung Le Matin völlig serustehe. Gleichzeitig gibt der Botschafter seiner Entrüstung darüber Ausdruck, daß Ge Zeitung illoyalertveise einen mit seinem Namen gezeichneten Kommentar hinzugefügt habe. Dann hat also der Matin einfach gelogen. Es «st ja möglich, daß der — im übrigen durchaus nicht Aufregende — Text der Glückwunschdep.sche einem Gestörter des Matin von irgend einem Bedienten ä» der deutschen Botschaft zugesteckt worden ist Das »»«ze Interview mit dem Fürsten Radolin ist aber Ww plumper Schwindel des Pariser Sensationsblattes, A»S hier, wie schon oft, seine Leser in der dreistesten Moise angelogen hat. Aus einer wie trüben Quelle Mögen dann aber erst die angeblich aus Berliner Inkreisen herrührenden lächerlichen Phantastereien Eber Kaiser Wilhelm stammen! — (Der Reichstag) verwies gestern den sozial- Womokratischen Antrag über das 'Koalitionsrecht der Nimdarbeiter an eine Kommission. Tie nächste Sitzung Wes Reichstages findet erst am Mittwoch statt. Aus Nab uud Fer« Lichtenstein, den 20. Februar 1909. *— Freudiges Ereignis. Prinzessin Sofie zu Med, gebvrne Prinzessin von Schönburg-Walden- Wurg, wurde gestern von einem Töchterchen be- Menkt. Diese Meldung wird gewiß von der Be- Gllkerung unserer Stadt mit Freuden begrüßt wer- Ben. *— Dichter Nebel lagerte heute auf der wjnter- Men Flur; sonst ist aber von dem kritischen Tage Oester Ordnung, wie er für den 20. Februar voraus- gesagt war, nichts zu bemerken. Sollte er etwa MNe Kälte im Gefolge haben? ; * — Der offizielle Karneval, der mit dem kommenden Fastnachts-Dienstag zu Ende geht, macht seinen Vorgängern den Rang eigentlich nicht streitig; die schlechten Zeiten haben doch cingewirkt, und viel fach ist beschlossen worden, die Veranstaltungen zu beschränken, die Umzüge ausfalleu zu lassen usw. Namentlich am Rhein soll ein Nachlassen der Be geisterung für die Karnevals-Freuden vorhanden sein, das aber vielleicht auch nur äußerlich ist und sich in den Haupttagen schon wieder ändern wird. In München soll cs hoch hergehen; die Eintrittspreise zu den Redouten sind auch schon auf 10 bis 20 Mark gestiegen, so daß es mit dem unvermeidlichen Sekt auch schon eine Sache geworden ist, für die dem Mittelstand das erforderliche Kleingeld fehlt. Aber die Münchener bleiben doch ihren Nationalfpejsen, der Weißwurst und dem fauer gekochten Kalbs-Eingeweide, treu. Berlin macht ein lachendes und ein weinendes Auge: es ist viel los, aber es kommt tvenig ein. Nizza ist überfüllt, und nicht etwa bloß von Franzosen, Engländer» und Amerikanern. Auch Deutsche sind genug da, die zu Hause den Deutschen Reichstag neue Steuern suchen lassen, sich aber in der Ferne weidlich amüsieren. Bei uns wird der Prinz Karneval, ehe er auf immer Abschied nimmt, noch einmal sein Ban ner vorantragen am Montag beim Maskenball in Scham melts Gasthof, am Dienstag beim karnevalistischen Konzert im Deutschen Haus, Hohndorf, und am Mittwoch bei der gleichen Veran staltung des Stadtmusikkorps im K r h st a l l P a l a st. Wer sich amüsieren will, der komme! * — Sein 7. Stiftungsfest beging gestern abend der K. S Militärverein Kavallerie, beritt. Ar tillerie und Train im schön dekoli^sen Saale der, Goldenen Helm durch Konzert, Theater und PLA unter zahlreicher Beteiligung von Gästen nnd Kame raden. Der Vorsitzende, Herr Steuer-Kontrolleur Geivel, begrüßte in herzlichen Worten die Festver sammlung, wies im allgemeinen auf die Bestrebungen der militärischen Vereine hin und schloß mit beifällig ausgenommenen Hurras auf Kaiser und König. Ter schwank „Ter Weg durch die Küche" oder „Drei von der Artillerie" erregte viel Heiterkeit und trug allen Mitwirkenden den Dank der Besucher ein. Tie schöne Konzertmusik der Stadtkapelle und der nachfolgende Ball trugen wesentlich zum Gelingen der Gesamt- feicr bei. * — Lichtvilvervurtrug im Kaufmännischen Verein. Freunden des Humors bietet sich am kom menden Montag Gelegenheit, sich an den Werken des kürzlich verstorbenen größten Satirikers unseres Vaterlandes zu ergötzen. Mit Recht wird behauptet, daß die Werke Wilhelm Buschs in keiner deutschen Familie fehlen sollen. Kein Dichter hat es wie der Altmeister Busch verstanden, uns den sonnigen, dabei doch manchmal recht drastischen Hnmor, aus dem Leben gegriffen, zu schildern. Der Vortrag erstreckt sich auf; Abenteuer eines Junggesellen, Herr und Frau Knopp, sowie Jcklchen, die besten Schilderungen aus dem menschlichen Leben; er wird begleitet von un zähligen Lichtbildern, die genau den bekannten drastischen Zeichnungen des Malers Busch entsprechen. Hoffentlich hat der Kaufmännische Verein auch an diesem Abend ein volles Haus aus allen Kreisen unserer Einwohnerschaft! * — „Natur «nv Gott." Einer der gegenwärtig bedeutendsten Naturforscher, Herr Dr. Arnold Braß aus Godesberg, wird am kommenden Freitag, den 26. dieses Monats, abends 8 Uhr, im „Goldenen Helm" auf Einladung des Evangelischen Arbeitervereins und des Gewerbevereins hin einen Bortrag mit farbigen Lichtbildern über das Thema „Natur und Gott" halten. Da der Vortrag bei einer Eintrittsgebühr von 30 Pfennig öffentlich gehalten wird, ist jedem, der In ¬ teresse sür die im Thema ausgedrückte, in der Gegen? »vart die Geister und Gemüter stark beschäftigende Frage hat, Gelegenheit geboten, einmal einen streng aus dem Boden der Wissenschaft stehenden Gelehrten zu hören, der aus tiefen, in jahrzehntelanger wissens schastlicher Forschung erworbenen Erfahrungen heraus darfegt, wie die Natur selbst bis in ihre; tiefsten Tiefen gewaltig predigt von dem, der sic ge4 schaffen hat, Gott — Herrn Dr. Braß, der seit Mo naten fast täglich in sächsischen Orten naturwissen schaftliche Vorträge hält, geht in den Zeitungsberichten über feine Vorträge ein großer Ruf voraus. Er soll sehr gemeinverständlich reden, seine Lichtbilder sollen prächtig sein. An den Bortrag soll sich eine Dis^ kussion anschließen. Da der Besuch des Llbends vor aussichtlich ein sehr guter sein wird — in verschiedenen Orten, wo Herr Dr. Bratz bisher gesprochen hat, haben viele wegen Uebersüllung des Saales wieder heim- geheu müssen, ohne ihn gehört zu haben — wird jeder, der ihn hören will, gut tun, schon vorher im Vorverkaufe sich' eine Eintrittskarte zu sichern, Bon Montag an werden bererts^in denÄuchhän^ lungen von BertHzM, Doerffeldt und Wehrmann zu haben Mitglieder des Evangelischen Ar- beitervereins/und des Gewerbevereins haben freien Eintritt. NAhxx^Z ist aus den in den nächsten Tagen kommeni^ch Annoncen zu ersehen. * geschlossen. Die hiesige Volksbibliothek ist morgen -Sonntag ausnahmsweise geschlossen und da- sül'^öontag von 12 bis 1 Uhr geöffnet. h. Dresden. (Feuer.) Im hiesigen Residenz- Fchtone ist vergangene Nacht in einem Kanzleizimmer der zweiten Etage — im ersten Hofe von der Estrade aus — ein Brand ausgcbrochen. Tas Feuer wurde auf seinen Herd beschränkt, doch bedurfte es mehr stündiger Arbeit, ehe das brennende Balkcnlager be seitigt werden konnte. Ter Schaden ist immerhin beträchtlich. Gersdorf. PerelNsjubiläum) Ter hiesige Mili^ tärverein begeht dieses Jahr sein LOjähriges Jubi läum. h. Klcinhartmannsdorf. «Verbrechens Wie die CH. A. Ztg. meldet, starb am Sonntag hier der 12 Jahre alte Sohn des Gutsbesitzers Kemvter. Dec Verstorbene ist seit vielen Jahren von den dorrigen Bewohnern nicht mehr gesehen worden. Als dis Leichenfrau am Montag geholt wurde, ließ diese den! Arzt rufen, der, obgleich er schon mehrere Jahre am Orte weilt, den Toten nicht kennt. Er erstattete aus diesem Grunde dem Bezirksarzte Meldung und' vor allem auch deswegen, weil die Leiche znm Skelett abgemagert war und weniger als 40 Pfund wog. Tie Staatsanwaltschaft belegte die Leiche mit Beschlag und verhaftete den 72jährigen Vater. Der Tots soll mehrere Jahre in einem im ersten Stockwerks gelegenen Zimmer der Wirtschaft untergebracht ge wesen sein, die die Tochter und der Schwiegersohn Kemvters venvaltcte. Ob ein Verbrechen vorliegt, lvird die Untersuchung ergeben. Leiöttjg. (Beim Fällen einer großen Fichte int Staatsforst bei Wcndishain verunglückte der 30 Jahre alte Waldarbeiter Bruno Gasch tödlich. Letzte Lelezramme- Der Berliner Messerstecher Berlin. Von den Messerstechern, die sich junge Frauen und Mädchen zum Opfer suchen, war es auch gestern abend still geblieben, so daß die Hoffnung auf ein baldiges Erlöschen der gefährlichen Epidemie berechtigt erscheint. — Der 17 Jahre alte Arbeiter Georg Lewandvwskh erhielt gestern abend in der zehnten Stunde in der Andreastraße von einem vor übergehenden Manne einen ziemlich tiefen Stich in
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