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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190904163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090416
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-16
- Monat1909-04
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.04.1909
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WWbLUtMWtM e?sr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt sir Mbrs, Md, MM Mm, St Wn, HninM, Rtlitin, ^tÄirstl, MnMis, RSIsti St Wis, St Zint, St, Meli, St«Wbrs, N>m, Mtmiiliti. ÄWnnI ist ÄMHki» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein - Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk -- — — — — 59. Jahrgang. — - — —— Rr. 8«, Verbreitetste Zeit»»- im AmKgerichi «bezirk Freitag den 16. April. Ha«pt-J»s«rtio«<org«< im Amtsgericht slnztrk 1909 Vtesr« Vlatt erscheint täglich außer Sonn- und Festtage nortmittaa, ILr den folgenden Tag. — Vtertrlföhrllcher Le;ngrprek: 1 Mk. 50 pfg„ durch die Post bezogen 1 Mk. 75 pfg. Wnzrlne Nummern 1V Pfg. SestrUungen nehmen außer der Cepedilion in Lichtenstein, Zwickauerstraße Nr. 5b, alle kaiserlichen postanstaitrn, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Znseratr werden dir filnsgespaltrne Grundzriir mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfg. berechnet. Reklamnrile 3V pfg. Lm amtlichen TeUe kostet die Weispaltige Zeile 3V pfg. Frrnsprech-Anschloß Nr. 7. Inseraten-Annahme täglich di« spätesten, vormittags 10 Nhr. Telegramm-Adresse -Tag rblatt Hexte Freitag, den 16. dieses Monats abends ^8 Uhr findet im kleinen Saale des Ratskellers öffentliche Stadtverordneten- Sitzung statt. Tagesordnung: 1. Richtigsprcchung städtischer Rechnungen. 2. Kenntnisnahme von der Aeußcrnng des Rates, den Aufwand für die Herstel lung des Portikus betr. Z. Desgleichen von der Überschreitung der im Haushaltplan für Schneebesei tigung vorgesehenen Mittel. 4. Dergleichen von der Höhe der für das Jahr 1908 an den Bauunfallversiche- rungsverband sächsischer Städte gezahlten Beitrüge. 5. Gutachtliche Aussprache zu einer Ratsbekanntmachung, betr. die Abfuhr von Dünger nnd Jauche. k. Desgleichen zu einer gleichen Bekanntmachung, betr. das Kehren der Straßen und die Beseitigung deS Kehrichts. 7. Mitentschließung wegen Beschleußung des Lohbergs nnd der Straße „Am Mühl, graben." 8. Desgleichen wegm Verbesserung der Fußwegsanlage iu der Glauchauer «kraße. 9. Desgleichen wegen Anlegung erhöhten Fußwegs in der Schloßgasse. 10. Desgleichen wegen Ausbaus der Mülsen St. Michelner Straße. II. Genehmigung des Entwurfs des erweiterten Nachtrags zur Sparkassenordnung. 12. Mitentschließung wegen Nachverwilligung von Mitteln für die Volksbibliothek. 13. Desgleichen wegen Nachverwilligung von Kosten für die Einrichtung der Ge meindediakonie. 14. Umfrage. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. ÜmbM Heute Freitag von früh 8 Uhr ab Meifthverkauf Rindfleisch, roh, Pfund 30 Pfg. Schweinefleisch, gekocht, 40 Kalbfleisch, roh, 30 Freibankmarken sind von */,8 Uhr ab in der Polizeiwache zu haben. Das Wichtigste. * Das Kaiserpaar ist in Venedig eingetroffen. * Ter Ausstand in Konstantinopel führte zu einer Neubildung der Regierung. Tewfik Pasckza wurde zum Grvßwefir ernannt. ' Die Krise auf Samoa ist im großen ganzen er ledigt. * In Kreta wurde beim gestrigen griechischen Nationalfesre allenthalben der Schwur der Bereinig ung mit Griechenland auf Leben oder Tod erneuert. * Tie russisch-bulgarischen Verhandlungen sind zum Abschluß gelaugt; die Unterzeichnung des Ver trages, der rein finanzieller Natur ist, steht bevor. Das neue Kompromiß. Tie Kundgebungen für eitle Erbanfallsteuer mehren fich im Reiche, und wenn Fürst Bülow von seiner Osterfahrt noch Venedig wieder in die Wjl- Helmftratz« zurütkgekehrt sein wird, dann wird er eine Mehrheit für diese Steuer vorfinden. Tas alte Be- sibsteucrkompromitz ist tot, aber das neue Kompromiß lebt und wird auch die üblichen Kinderkrankheiten siegreich überstehen. Es geht wie im typischen Lust spiel aus: Ende gut, alles gut, nachdem die Parteien einschließlich eines großen Teiles der Konservativen, soweit sie bisher einer Erweiterung der Erbschafts steuer widerstrebten, umgefallen find. Man recht fertigt diesen Umfall mit dem Zwang der Verhält nisse. „Wenn ringsum Regierungen und Parteien „umgcfallen" sind, so darf man daraus wohl den Schluß ziehen, daß es ein unwiderstehlicber Zwang der Verhältnisse sein muß, der den „Umfall" be wirkt hat." Rein äußerlich betrachtet, bleibt natürlich ein Unterschied zwischen der Nachlatzsteuer und der Erb anfallsteucr. Tie Nachlatzsteuer wird eben, wie schon ihr Name sagt, vom Gesamtnachlaß erhoben, während die Erbansallstcuer den einzelnen Erben besteuert. Die Nachlaßsteuer ist die umfassendere und vom fis kalischen Standpunkt aus di« korrektere Steuerreform; die Erbanfallsteuer berücksichtigt mehr die Mannig faltigkeit des bürgerlichen Lebens. Wenn ein Staats angehöriger bei seinem Tode 100 000 Mark hinter läßt, dann würde nach dem Vorschläge des Sydow- schen Entwurfes von diesem Gesamtnachlatz 1,2 Pro zent, also 1200 Mark, als Nachlaßsteuer erhoben. Man wBcd zugeben müssen, daß diese Nachlaßsteuer sehr verschieden wirken kann, je nachdem der Erblasser nur einen Sohn, oder eine zahlreiche Familie, oder irgend einen entfernten Verwandten hinterläßt, denen der Nachlaß zufällt. Bei zehn lebenden Kindern wür den auf jeden Teil nur 10 000 Mark entfallen; sie hätten also einen Anteil von ie 120 Mark der Nach laßsteuer zu tragen. Schlimm wäre das auch nicht, denn wer 10000 Mark erbt, der kann schließlich für das Reich 120 Mark opfern. Aber ein gewisser Unter schied bleibt immerhin übrig, je nachdem ein Erbe ungeteilt weiter vererbt wird oder in mehrere Teile gebt. Will die Erbanfallsteuer weiter nichts als diese Ungleichheiten beseitigen, dann wird man sic sogar als eine Verbesserung begrüßen können, wenn man sich auch sagen mutz, daß die Erbanfallsteuer eine Verschleierung der Erbschaften und Nachlässe be günstigt, während das Reich bei der Nachlaßsteuer mit einem sicheren Faktor rechnen könnte. „Nur wird man sehr sorgfältig prüfen müssen", schreibt das Berliner Tageblatt, „ob die Erbansall stcuer nicht bloß als Deckmantel dienen soll, nm die rorgcschlagene Nachlaßsteuer zu entwerten und zu entleeren. In dieser Beziehung werden alle nur denkbaren Ansprüche gemacht. Man fordert, daß die besonderen Verhältnisse der Erben berücksichtigt wer den, daß der Großgrundbesitz geschont und dafür das mobile Kapital stärker herangezogen wird, und was dergleichen Bedingungen mehr sind. Bei solcher Rücksichtnahme kann es nur zu leicht gesclzchen, daß schließlich von den erwarteten Beträgen aus der Be steuerung der Erbschaften nicht viel übrig bleibt. Die Vorlage der verbündeten Regierungen rech nete mit einem Ertrage ans der Nachlaßsteuer von 84 und ans der damit verknüpften Wehrstener von 14 Millionen Mark, von denen das Reich rund 73 Mil lionen Marl erhalten sollte. Dazu kommen noch 19 Millionen aus dem Gesetz über das Erbrecht des Sraates. Das sind 92 Millionen, die das Reich ins gesamt mehr als bisher aus den Erbschaften er halten sollte. Diese Summe ist bei einer Finanz- reform, die insgesamt öM Millionen erbringen soll, gering genug Sie darf ans keinen Fall noch iveiter vermindert werden. Will inan also an die Stelle der Nachlaßsteuer die Erbaniallstener setzen, dann mnß inan sich darauf gefaßt machen, daß es ohne eine wesentliche Erhöhung der für die Nachlaßsteuer vor geschlagenen Sätze nickt gebt. Bor allen Dsngen wäre es völlig ausgeschlossen, -linder nnd Ehegatten srei zu lai'en. Sonst wird ans der Erbanfallsteuer nichts als ein hohles Sckaugerickt." — Sb die Reicksboten diesen Wünscken des genannten Blattes nackkommen, bleibt noch sehr abzuwarten. Deutsches Reick. Berlin. (Das deutsche Kaiserpaarl mit dem Prin zen Oskar ist am Mittwoch mittag in Venedig ejn- getrosien. Zum Empfang auf dem Bahnhof war u. a. auck Reickskanzler Fürst Bülow erschienen. Das Naiserpaar begab sich sofort an Bord der im Hafen liegenden „Hohenzollern". Auf der Fahrt wurde» die Majestäten vom Publikum, unter dem sich zahl reich« Deutsch.' befanden, mit herzlichen Kundgebungen begrüßt. — ^Zeppelin 1.1 Ta bei der Leistungsfähigkeit eines Reichsluftfchisfes, insbesondere für kriegerisckw Zweck«, die Stärke der Motore eine wesentliche Rolle spielt, soll, wie das „Lindauer Tageblatt" aus angeb lich autoritativer Quelle erfahren haben ivill, im preußischen Kriegsministerium gegenwärtig der Ge danke erwogen werden, den „Zeppelin 1" nicht für Kriegszwecke zu verwenden und somit auch nicht nach Metz zu entsenden, sondern ihn als Uebungsschiff auf dem Bodensee zu belassen. In Metz soll dafür ein anderes Zeppelin-Luftschiff neuesten Typs, das stär kere Motore besitzt als Zeppelin 1, stationiert werden. — (Der Evangelische Bund und die Lösung der ReichSfinanzreformfrage.l Der Gesamtvorstand des Evangelischen Bundes, der in Halle eine Sitzung ab- ! hielt, beschloß einmütig, einen Appell an de» Reichs tag zu rfckten, die trennenden materiellen, Stanües- sonstigen Interessen hinsichtlich der Finanzreform in vaterländischer Pflichterfüllung beiseite zu lassen. Ter Evangcliscke Bund erwartet von der Reichsregierung und den Mchrheitspartcien im Reichstage, daß sie den offenkundigen Bestrebungen der Zentrumspartei, die Vorherrschaft bei Lösung der Reichsfinanzreform frage wieder zu gewinnen, tatkräftig und einmütig entgegenlrcteu, weil er die Ueberzcugung hat, datz eine erneute Vorherrschest der ultramontanen Macht unvereinbar ist mit den höchsten Interessen des Reichs, mit dem Frieden unter den Konfessionen und mit den unveräußerlichen Grundlagen der deutsche» Kultur. — (Als Ersatzsteuern) für die dem Orkus verfal lenen Steuern auf GaS und Elektrizität, sowie auf An zeige» soll die Regierung nach der „Deutschen Tages- zlg." vorbercilen erstens eine erhebliche Erhöhung des gaffeezolleS, zweitens eine Steuer auf alkohol freie Getränke, insbesondere auf solche, die als Luxus- gerräuke gelten können, und drittens eine Zündhölz- chenstcuer, die als Vorläuferin des Zündhölzchenmono- vols gedacht ist. Dazu würde eventuell noch eine riohlenförderungssteuer kommen. Ausland Belgrad. .Serbisches? Eine von der serbischen Regierung ansgegebene Kuudgebnng bestätigt, datz die serbisch-österreichischen Verlmudlungen sowohl für den Abschluß eines Provisoriums, als auch eines end gültigen .Handelsvertrages abgebrochen wurde», da tei» Einverständnis darüber erzielt »»erde» konnte. Vielfach wird geglaubt, die serbische Regierung habe von vornherein unannehmbare Forderungen gestellt, um die Verhandlungen zum Scheitern zu bringe» und io Sestcrrelch-IIngarn aus diese Weise in ein schiefes Licht vor den Großmächten zu stellen — Die Belgra der. Staatsanwaltschaft hat den Strafantrag des i» Agram lebenden Bruders des verstorbene» kronprjnz- licken ztammervieuers Kolakowitsck gegen den Er- kroupvinzcn Georg von Serbien wegen Mordes zn- rückaewieien. Die Zurückweisung der Anzeige eriolgie ohne Angaben von Gründen. Washington. Dauro > Dje amerikanische Re gierung wurde von dein svauiickum Gesandten ver ständigt, daß Spangm sich wcigev» würde, die Landung Castros auf spanischem ctzebiete zu untersagen.
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