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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190904247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-24
- Monat1909-04
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.04.1909
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e-sr Früher Wochen- und Nachnchtsblatt Tageblatt sir tzaa»rs, Mit. 8mM Wns, Zl. Wa, HnMÄli, RiM«, ^Eel. 8lt«WÄns, Mit» rl. W«s, Ä z«nt. Et. Wck, SlnicOns, Wnt Mmnlsci, WchiMl a> Mhä» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Siadtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im königlichen Amtsgerichtsbezirk — ' — 5S. Achrsarm. ' — Rr. 93. L-LWÄB Sonnabend, den 24. April.L"4LSSALW WOS Diese» Llatt erscheint täglich außer Lorin- und Festtag» nachmittag» für den folgenden Vag. — Vierteljährlicher Lrzvgoprri»: 1 Mk. 50 Pfg., durch dir Post bezogen 1 Mk. 75 pfg. Gbyelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen außer der Erpedition in Lichtenstein, Lmickauerstraße Nr. bd, alle Laiserliche» Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden dir fünfgespattene Drnndzeile mit 10, für aurwärtige Inserenten mit 15 PK. berechnet, keklamereile 30 pfg. Im amtlichen Veile kostet die zweispaltige Seile 30 pfg. Fernsprrch-AnschlutzNr. 7. Inseraten-Annahme täglich di» spmrstenr vormittag» 10 illhr. Telcgramm-Ädresse: Tageblatt Bekanntmachung. Unsere Bekanntmachung vom 20. September 1907, betreffend das Reinigen der Straßen von Kehricht wird aufgehoben. An ihre Stelle treten die nach stehenden Bestimmungen: 1. Die Eigentümer der an die öffentlichen Straßen und Gassen unserer Stadt grenzenden — sowohl der bebauten, als auch der unbebauten — Grund stücke bezw. die Vertreter dieser Personen haben die Straßen bezw. Gassen jederzeit von Kehricht rein zu halten. Die Reinhaltung bezieht sich auf die Länge des Grundstücks und bis zur Mitte der Straße bezw. Gasse, umfaßt also nicht allein den Fußweg und das dazu gehörige Schnittgerinnc, sondern auch einen Teil der Fahrbahn. An einseitig bebauten Straßen ist die Reinhaltung sogar über die Mitte der Straße hinaus zu erstrecken, jedoch nur auf eine gesamte Breite von 5 w. 2. Die nach Ziffer l verpflichteten Personen haben allwöchentlich zweimal, nämlich Mittwochs und Sonnabends, außerdem aber an den Tagen vor Feiertagen im Laufe des Nachmittags bis zum Eintritte der Dunkelheit kehren zu lassen. Hierbei sind zur Verhütung von Staub bei trockener Witterung die zu reinigenden Flächen gehörig init Wasser zu besprengen und die zusammengekehrten Haufen bis zu deren Entfernung von der Struße gleichmäßig anzufeuchten. 3. Das Wegschaffen des Kehrichts ist gleichfalls eine Verpflichtung der unter I erwähnten Personen, es erfolgt also nicht mehr durch Beauftragte der Stadtgemeinde. 4. Unter Straßen und Gassen im Sinne dieser Bekanntmachung sind nicht allein die in städtischer Unterhaltung befindlichen, sondern auch die fis kalischen zu verstehen. 5. Zuwiderhandlungen werden nach K 366 Ziffer 10 des Strafgesetzbuchs geahndet. 6. Die vorstehenden Bestimmungen treten sofort mit der Verkündung in Kraft. 7. Wegen der Reinhaltung der Straßen von Schnee und Eis wird auf die Bekanntmachung vom 29. November 1901 verwiesen. Lichtenstein, am 7. April 1909. Der Stadtritt. Das Wichtigste. * Ter Regent von Braunschrveig, Herzog Johann Mbrecht vv» Mecklenburg-Schwerin, trifft am 3. Mai -nm Besuche des Königs in Dresden ein. * Die österreichische Regierung hat das ungarische Bantprojekt abgelehnt, die Krisis spitzt sich zu. * Die türkischen Christenmetzeleien sollen sich Nus Cäsarea, Alexandrette und Damaskus ausgedehnt haben. * Tie Absetzung des Sultans Abdul Hamid scheint bevorzustelzen. * Ter russische Gesandte notifizierte gestern der bulgarischen Regierung die Anerkennung der Unab hängigkeit Bulgariens durch Rußland. Auch Frankreich hat iin Einverständnis mit England beschlossen, die Unabhängigkeit Bulgariens im Prinzip anzuerkeunen. Ae mitWm Äie MnS. So schnell, wie das ungeduldige Europa erwartete, scheinen die Dinge in und um Konstantinopel sich nicht entwickeln zu wollen. Bis jetzt ist, soweit die Lage sick von hier aus beurteilen läßt, eine Ent scheidung weder zum Guten, noch zum Schlimmen ge- saklen. Tic Verhandlungen mit dem Sultan dauern fort. Immer mehr aber konzentriert sich, das ist un verkennbar, die gesamte Regierungsgewalt im jung türkischen Heerlager bei San Stefano. Ganz ersichtlich bestehen im jnugtürkischcn Hauptquartier zwei Par teien, von denen die eine energisch die Abdankung des Sultans fordert, die andere diese Maßregel für überflüssig und gefährlich hält. Will man dem Korre spondenten des Malin glauben, so hätte sich Major Enver Bei jetzt der ersteren, radikaleren, unversöhn lichen Partei angeschlossen. Die Gegner der Absetzung »der der erzwungenen Abdankung dürsten durch die Ankunft des Korpskonrmandeurs Mahmus Schewket Kap^r eine wertvolle Unterstützung erhalten. Jn- zwischen trat der militärische Vormarsch auf den Jildis Kiosk anscheinend begonnen. Die gegenwärtige Un gewißheit kann nicht lange mehr andauern. Aus der Flut der vorliegenden Telegramme re gistrieren wir folgende: Konstantinopel. Der Ministerrat beratschlagt über nachstehende Bedingungen der Anmarscharmee: 1. alle an den letzten Vorgängen Schuldigen tverden bestraft: 2. die Konstantinopeler Garnison wird in ihrem überwiegenden Teile entfernt; 3. die drei Salo- nikier Jägerbataillone werden wegen verräterischer Haltung entwaffnet und ausgeliefert, die Mannschaften in Makedonien beim Ehausseebau beschäftigt; 4. über Konstantinopel wird der Belagerungszustand ver hängt: 5. die Leibgarde des Sultans, die Jildisgarni- son und andere Teile der Umgebung des Sultans werden ausgewechfclt: 0. ein dem Parlament geneh mes Kabinett wird ernannt. Bei Erfüllung dieser Be dingungen sollen die Truppen nicht in die Stadt ein- rückeu, sie werden aber marschbereit bleiben. Konstantinopel. Einer Konsulardepesche zufolge hat sich die Bevölkerung in Damaskus und anderen Orten unter der Einwirkung der Zivil- und Militär behörden beruhigt. Nach einer weiteren Depesche wird die Zahl der Opfer während der armenischen Mas sakers in dem Wilajct Adana auf (?) geschätzt. Ganze Dörfer sind vernichtet worden. Die Wilajet- behörden verlangen von dem armenischen Bischof zur Rechtfertigung vor Europa die Erklärung, daß die armenische revolutionäre Bewegung die Massakers hervor gerufen habe, sie drohen, andernfalls alle klcber- lebenden zu vernichten. Tie Armenier in Konstan- tinopel und anderen Orten sind sehr geängstigt. Konstantinopel. Deputiectenkammcr und Senat hielten gestern eine gerneinsame Sitzung unter dem Vorsitze des Senatspräsidenten Said Pascha ab. Die Sitzung wurde für geheim erklärt und beschlossen, das Vorgelzen der makedonischen Armee zu legalisieren und dm beiden von d'r Armee erlassenes Proklama tionen zuzustimmcn. Plötzlich wurden auf dem Meeee fünf Kriegsschiffe im Flaggenschmuck sichtbar und kurz darauf erschien im Saale ein Marineoffizier, der namens der Flotte erklärte, die Seestreitkräfte ständen dem Parlamente zur Verfügung. Das Parlament beschloß sodann, sich als Nationalversammlung zu konstituieren und eine Proklamation zu erlassen, in der es heißt, das Vorgehen der Belagerungsarmce entspreche den Wünschen der Nation und jedermann sei der Belagerungsarmce zum Gehorsam verpflichtet Hierauf erklärte sich die Nationalversammlung in Permanenz. Der während der Unruhen gewählte Präsident Mustafa legte seine Würde zu Gunsten Ahmed Rizas nieder. Konstantinopel. Da bis in die späten Nacht stunden etwas über die Stellung und Lage des Sul tans nichts bekannt geworden ist, herrscht Aufregung in der Stadt. Man macht sich auf Straßenkümvfe gefaßt, da außer den Jildfz-Truppen noch 5000 Sol daten geschworen haben, den Sultan bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen. (?) Saloniki. Da sich der jetzige Scheik ül Islam den Forderungen der Jungtürken in Bezug auf den Sultan nicht fügt und nur einen Thronwechsel zu- stimmt, soll ein anderer Scheik ül Islam ernannt wer den. Petersburg. Gerüchtweise verlautet, Iswolski habe dem Zaren vorgeschlagen, eine Aktion zur Ret tung des Sultans einzuleiten. Schreckensherrschaft j« Albanie«. Saloniki. Nach Nachrichten aus Monastir sind dort, wie der Deutschen Tageszeitung gemeldet wird, am Dienstag 1500 aufständische Albanesen eingefallen und üben eine wahre Schreckensherrschaft. Tie Auf ständischen stürmten in die Kaserne, ermordeten den Obersten und sechs Offiziere und übernahmen das Kommando über die eingeschüchtertc Mannschaft- Der Wali ist geflüchtet, der Bürgermeister, der vor einigen Tagen ein Meeting zu Gunsten der Jungtürken ein- bcrufen hat!«, wurde ermordet Tse Konsulate, ins besondere das serbische und griechisch sind von Flücht lingen überfüllt. Das jungtürkische Zentralkomitee hat 10000 Freiwillige, die heute gegen Konstantinopel marschieren sollen, schleunigst nach Monastir dirigiert. Nesküb Tie aufständische Bewegung der Alba nesen hat sich sehr rasch über das ganze nördlich)« Mazedonien und Altserbicn verbreitet. ^000 auf ständische Albanesen beherrschen das ganze Gebiet zwischen Baalkandcln, Debre, Prizrend und Ipek. In Baalkandeln vertrieben sie den Bezjrkshauptmann und ermordeten den jungtürkisch gesinnten .Hauptmann der dortigen Infanterie Kompanie. In den anderen genannten Orten haben die Albanesen die ganze Macht an iick gerissen. Ucbcrall verjagten oder ermordeten sie die jungtürkischen Offiziere und rissen das Kom mando über die Truppen an sich. Deutsches Reich. Dresden. Herr Finanzminister Tr von Rüger) hat sich im Auftrage der sächsischen Staatsregierung nach Berlin begeben, nm in der Angelegenheit der Reichssinanzreform mit den dortigen maßgebenden Stellen zu unterhandeln. Berlin. Besuch Kaiser Wilhelms bei Kaiser Franz Joseph.) Tie Nene Freie Presse meldet die Absicht Kaiser Wilhelms, ans der Rückreise von Korfu, wie im vorigen Jahre, wieder dem Kaiser Franz Joseph in Wien einen Besuch abzustatten. Tie Aus führung dieser Absicht sei znmr noch nicht ganz sicher, nnnde jedoch als höchst wahrsekteiulich bezeichnet Vor aussichtlich werde die Begegnung der beiden Kaiser in der zweiten Wockze des Monats Mai stattsinden. Der Reichstag verbandelte gestern über den freisinnigen Antrag auf Herabsetzung der Geltungsdauer der Einsuhrscheine. Der Antrag wurde der Budgetkommission über wiesen. — Tie konservative Fraktion des Reichstages
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