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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190905187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090518
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-18
- Monat1909-05
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.05.1909
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Früher Wochen-und Nachrichtsblatt Tageblatt fit Haans, Md, Pmam, WM A. Wk>, Htmi-Ätl, R«inm, Michl, A»°»ans, Ms» rt. Mich Sl. Zmd, A. Meli, ZtWtvch, Tfim, Wniils«, SiWinel ui TMn» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein - - Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — - " - Sv. AchrWWO. -- — Nr U3 Berdreitetste Zeitnng t» «»tlserichltberü^ Dienstag, den 18, Mai, 1909 Hanpt-Jnscrttont^ga, V» V»tsg«ich«S<zirr vtese« Matt erscheint täglich außer Sonn- vnd Tchloos ropuilttves für den iolaenLen kao. — Vierteljährlicher «ervorprei,: 1 Md. b0 psg., dvrch dir Pasi bezogen 1 Mk. 75 psg. Gvqrlne Nummern 10 psg. Lestrllnngen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, rmUdauerftraße Nr. bb, alle Naiserlkchru Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entge gen. Inserate werden die fünsgespalten» Gruudzrlle mit 10, für auswärtige Luserenten mit 1b psg. berechnet, «edlamerelle SO Psg. Lm amllichen Teile kostet die rwrispalttge Selle 30 psg. Fernsprech-Anschluß Nr. 7. Lnserateu-Annahme täglich dt, spatesten, vormittag, 10 Nhr. Telegramm-Ädresse: S a g e b l a t t. Am 25. dss. Mts. nachmittags 2 Uhr soll im Saale des Haitis „ZN« gvldvr« Hel«" in Lichtenstein zur Feier des Geburtstages Gr. Majestät des Königs ein WE" Festmahl 'HW veranstaltet werden, wozu all« patriotisch gesinnten Männer aus Lichtenstein, Callnberg und Umgegend hierdurch mit der Bitte um zahlreiche Beteiligung herzlichst eingeladen werden. Für die Teilnehmer liegt bis zum 23. Mai abends 8 Uhr eine Liste im „Gvldueu Hel«" aus. Der Preis des trockenen Gedeckes einschließlich des Beitrags für Musik, Schmückung usw. beträgt 3 Mark Der Festansschntz. Das Wichtigste. * Tas deutsch« Kaiserpaar w-.'ilte gestern in Karls ruhe und wird heute in Wiesbaden eintreffen. * Unterstaatssekretär Mandel hielt auf dem Ver bandstag der Elsaß-Lothringischen Gewerbevcrciue eine bedeutsame Ansprache über die dringende Not Wendigkeit der Reichsfinanzreform für Gewerbe, han del und Großindustrie. * Die streikenden Postbeamten in Paris be schlossen, den Ausstand solange fortzuseßen, bis völlige Kenugtuung erreicht sei. Tie Pereinigung der Bau arbeiter hat aus Solidarität mit den Postbeamten beschlossen- den Generalstreik zu erklären. — * Die Eisenbahnverwaltung plant einen Umbau des Anhalter Bahnhofes in Berlin, wozu ein Kosten aufwand von 43 Millionen Mark erforderlich ist. * Am HiinmclfahrtStage beginnt in Frankfurt am Main der dritte deutsche Sängerwettstreit im Bei sein des Kaiserpaares. ' * Der Pester Llvhd meldet heute, daß die Ent Wirrungsversuche Wekerles und Andrassys gescheitert find, weil man in Wien von militärischen und sprach lichen Konzessionen an Ungarn absolut nichts wissen wist. * Ein verheerender Wirbelsturm und ein furcht barer Hagelschlag richteten in den Territorien Kansas, Oklahoma und Missouri der Bereinigten Staaten un geheueren Schaden an. Zwölf Personen wurden ge tötet. Hunderte von Menschen sind schwer verletzt, ganze Dörfer vernichtet und Bahndämme weggespült. Mehrere Züge sind entgleist. Vertagung des Reichstags? Mit Sorge mutz nach wie vor das Schicksal der Reichsfinanzresorm betrachtet werden. Tse Ver worrenheit der Kvmmifiivnsberatungen kann kaum noch zunehmcn, und die Präsidialkrisis in der Kom mission, die durch den Verzicht des Abgeordneten Paasche zum Ausbruch kam, ist noch nicht beseitigt- Die Parteien sind völlig uneinig darüber, durch welche Steuern der als notwendig erkannte Neubedarf des Reiches gedeckt werden soll, und der Block der Kon servativen und Liberalen ist so schweren Prüfungen ausgesetzt, wie bisher noch nie. In den letzten Tagen schienen die beiden Blockhälften bereits unmittelbar vor dem Abbruch der Beziehungen angelangt zu sein. Da lenkte schließlich die Rechte wieder ein, und mit der Linken sollten zunächst neue Verhandlungen im Reichskanzlerpalais gepflogen werden. So darf man Wieder hoffen, datz es in den bevorstehenden Pfingst ferien vielleicht doch noch gelingen werde, eine für Sie bisherige» Mehrhcitspart chw ann hmbare Grund lage Mr die Verständigung ausfindig zu machen. Um der Kommission die Hand zur Arbeit freizumacheu, Witt» bereits mit einer längeren Vertagung des Reichs tages gerechnet. Tie Klärung dürste wahrscheinlich heute erfolgen, da der Reichskanzler zum Bortrage beim Kaiser nach Wiesbaden gereist ist. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt hier zu: Ter Reichskanzler Fürst Bülow hatte mit dem Reichstagspräsidenten Grafen zu Stolberg-Wernige rode eine Besprechung über die Geschäftslage im Reichstag. Der Reichskanzler gab denk Wunsche Aus- Kruck, daß der Reichstag die Verhandlungen im Plenum für einige Zeit abbrechen möge, nm der Finanz- Hommission freien Raum zur schleunigen und ener gischen Weiterführung und Erledigung ihrer Arbeiten zu geben. Um möglichst wenig Zeit zu verlieren, würde die Kommission am besten nur eine kurze Pfingstpause eintreteu lassen und dann ohne weitere Unterbrechung bis zum Abschlusse ihrer Aufgabe weiterarbeiten. Tiefer Vorschlag geht von der Er wägung aus, daß die gegenwärtig bestehende Unsicher heit über das Ergebnis der Reichsfinanzresorm in allgemeinem Interesse so bald als möglich beendigt werden muß. Tazn ist zunächst erforderlich, die Ver handlungen aus dein Kommissionsstadinm herauszu bringen. Solange dies nicht erreicht ist, find der Reichskanzler und die. verbündeten Regierungen nicht in der Lage, ihre Stellung in sachlicher Weise zu präzi sieren und entscheidende Beschlüsse zu fassen. Man wird annehmcn dürfet», daß der Reichstag dem Wunsche des Reichskanzlers Rechnung tragen und seiner Kom mission aufgcben wird, mit möglichster Beschleunigung ihre Arbeit zu Ende zu bringen. Ter Reichstag würde dann etwa vier Wochen nach dem Pfingstfest sich wieder versammeln können, um die entscheidenden Ver- Imndlungen im Plenum vorzunehmcn. Danach ist man also in der Regierung entschlossen, die Finanzreform auf jeden Fall in dieser Session zu Ende zu führen, selbst auf die Gefahr einer lang wierigen Sommcrtagung hin. Von einer Seite, die in der Lage ist, die Ansichten des Fürsten Bülow zu kennen, wird der Kölnischen Zeitung in einem Berliner Telegramm noch folgendes erklärt: Alles, was in der Kommission geschehen ist, kann einen maß gebenden Einsluß auf die Entschließungen des Fürsten Bülow in keiner Weise ausüben. Es wird auf das be stimmteste in Abrede gestellt, daß der Reichskanzler mit dem Zentrum wegen Bildung einer Mehrheit unterhandelt habe, und es wird hinzugefügt, daß der Kanzler auch in Zukunft nicht die Absicht habe, mittels cines konservativ-klrikalen Bündnisses aus die Durch setzung des Reformprvgramms hinzuarbeiten. Ter Kanzler ist nach wie vor der Ansicht, daß die Finanz reform nicht gegen die Liberalen gemacht iverden dürfe, und er hält an den Grundlagen des Programms fest, so, wie er es in seinen früheren Reden entwickelt hat. Es müsse zunächst festgestcllt werden, welche in direkten Steuern vorn Reichstage zu erreichen seien, alsdann werd« man an die zweite Frage, nämlich die Heranziehung des Besitzes, herantreten. Jeden falls werde die Reform als ein einheitliches Ganzes betrachtet. Deutsches Reich. Dresden. ^Veränderungen im höheren Verwal tungsdienste? Wie das Dresdener Journal mitteilt, gedenkt Ministerialdirektor Wirklicher ltzeheimer Rat Merz am 1. September in den Ruhestand zu treten. Zu seinem Nachfolger ist Herr Kreishäuptmann Tr. Rumpelt ausersehen, der seinerseits wieder durch den Vortragenden Rat im Ministerium d s Innern, Herrn Geheimen Regierungsrat Dr. von Ovpen, ersetzt wird. Zum Vortragenden Rat in genanntem Ministerium wird Herr Amtshauptmann Dr. Kreuz von Nidda be rufen werden. Berlin. (Die Abreise d s deutschen Kaiserpaares von Wien.) Tie Kaisertage in Wien sind nun vorüber. Glanzvoll wie ihr Beginn und Verlaus war auch ihr Beschluß: Wieder war das deutsche Kaiserpaar Gegen stand stürmischer Huldigungen, die das bei solchen Anlässen herkömmliche Maß weit überschritten und aufs neue dartaten, daß das deutsch-österreichische Bündnis mehr ist als das Ergebnis kühler politischer Erwägungen. Besondere Bedeutung wird in Wien der einstündigen gemeinsamen Audienz beigemessen, in der Kaiser Wilhelm vor der Abreise den öster reichisch-ungarischen Minister des Aeußeren, Freiherrn von Aehrenthal, und den deutschen Botschafter von Tschirschky empfing. Ssfjziös wird erklärt, die gesamte Politische Lage wurde besprochen, ohne daß irgend welche neue Abmachungen getroffen wurden. Bon anderer Seite wird noch bemerkt, daß die Srient- vorgänge und die eventuelle Notwendigkeit, die plötzlich eintreten könnte, eine gemeinsame Aktion zu Gunsten der verfolgten und bedrohten Christen einen Haupt gegenstand der Unterredung bildeten. Tfe Besprechung war natürlich nur ganz akademisch: denn gerade Kaiser Willselm soll der Auffassung znneigcn, daß die Neu gestaltung des türkischen Reiches trotz aller Schwierig keiten aus bestem Wege sei, und daß die Jungtürken nunmehr Herren der Situation bleiben werden. — «Gerüchte von einer Verlobung der Tochter Kaiser Wilhelms) norden aus Wien kolportiert. Da es natürlich unmöglich ist, zu sagen, ob diese Ge rüchte mehr als leeres Gerede sind, geben wir sie mit allem Vorbehalt wieder. Ter Wiener Korrespondent des ivenig zuverlässigen Newyork-Herald meldet, es herrsche große Aussicht, daß eine Heirat zwischen der im 17. Lebensjahre stehenden Prinzessin Viktoria Luise von Preußen und dem Erzherzog Karl Franz Josef, dem 22jährigcn Sohne des verstorbenen Erzherzogs Stto und seiner Gemahlin Maria Josepha, Schwester König Friedrich Augusts von Säckchen, zustande kom men wird. Ter Erzlwrzog ist bekanntlich Thronfolger, da die Kinder- des Erzherzogs Franz Ferdinand nicht erbberechtigt sind. Einigem Zweifel begegneten in Wien die Gerüchte noch» insofern, als die Prinzessin im Falle der Eheschließung genötigt wäre, zum katho lischen Glauben überzutreten, lind dieser Zweifel ist wohl durchaus berechtigt. — «Neue Kompromißversuche.) Wfe dem Hannover schen Courier aus Berlin gemeldet wird, haben gestern im Reichstag über die Reichsfinanzreform Verhand lungen zwischen Vertretern der Freisinnigen, der Na tionalliberalen und der Reichspartei begonnen, die eine Einigung dieser drei Parteien über ein Steuer programm zum Ziele haben. Es sollen dje Konzes sionen festgestellt werden, die die Liberalen bei den indirekten Steuern für den Fall zu mackzen bereit sind, daß gleichzeitig ein Erbaniallsteuergesetz in Kraft tritt. Man hoffe durch der, Nachweis, daß dje Linke zu einer ausreichenden Betastung des Konsums entschlos sen ist, dje Konservativer! zum Nachgeben in der Erb schaftssteuer zu bewegen. Tas Wölfische Telegraphen bureau übernimmt diese Meldung. Aus Nah und Fern. Lichtenstein, den 17. Mai 1009. * — Die Wettervorhersage für morgen lautet: Westwind, veränderlich, zunächst Gewitter, später Regen. * — Ztavtbav: Wasser-Wärme heute 13 Grad R. * - Der Katkuck ruft! Der Kuckuck hat aus dem Walde nun seine ersten Rufe wieder ertönen lassen. Unter den im erwackxnden Lenze hejm- kehrenden gefiederten Sängern gibt es, außer viel leicht den ersten Lerchen und Staren, keinen, der mit solcher Herrlichkeit begrüßt würde als der Kuckuck.
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