Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190907159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090715
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-07
- Tag1909-07-15
- Monat1909-07
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.07.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
e?sr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt TagMM sik Wünf, Mit, rmsdis, M«ls, St. Wa, HämWlt, Rmmi. Mirstl, LrtinM-rs, Min St. Ms, St. Zmi, St MW, Stniadis, !j«» MtMsn, WchM vü MW - t'N' Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein - -- Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk - ------ , »— l >—— ----» , - HA, JgHVDgUD, — > - '—,>»» Rr. 161 LLWALN Donnerstag, dmis. Juli LNLLM8M 1S0S vieft» Statt erscheint täglich außer Lorm- »nd Festtag, »achurtttag, Kr de» folgende» T«^ — VierteMrttcher Lepvpni,: 1 Md. KO Pso^, durch die Poft ber-ge« 1 Md. 7k Pfg. Wiufrlue Lummern 10 Pfg. Lestellnugen nehmen außer der Trpeditiou i» Lichteustei», Smütumerstreße Nr. Kd, all« Laisertich« Postauftalteu, Poftdoten, sowie dir Äurträaer entgegen. Inserate werde» die fünfgespaltrne GnmdMe »Nt 10, für aunokrttge Lnserrutr» mit 1b Pfg. berechnet. NekUmlnett» SO Pfg. L» o»tliche» Teile kostet die porispalttge Lette 30 Pfg. Ferusprech-LnschlutzNr. 7. Iuseratru-Aumch« täglich IU> ftaitqt«»» »«»M«>» 10 Uhr. Tetegramm-Ädresse: Tageblatt. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Paul Arthnr Stemmler in Mülfe« St. Jacob ist in Folge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin auf den SO. Juli 1909, vormittags 9 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumt worden. Der Vergleichsvorschlag ist auf der Gerichtsschreiberei des Konkursgerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt worden. Lichtenstein, den 14. Juli 1SV9. Königliches Amtsgericht. Das Wichtigste. ' * Die Session des Reichstages wurde am Diens ¬ tag geschlossen. * Der Bundesrat erteilte der Beamtenbesoldungs vorlage in der vom Reichstage angenommenen Fas sung seine Zustimmung. * Das türkische Geschwader ist nach dem Mar- marameere ausgelaufen. Das Ziel ist angeblich Sa loniki. * Die Blätter in Konstantinopel begrüßen mit, Wärme den Wiedereintritt des Freiherrn von der Goltz in die türkische Armee. * An der marokkanischen Küste hat ein neues Gefecht zwischen Kabylen und einem spanischen Ka nonenboot stattgefunden. ' * Tie persischen Nationalisten sind am Dienstag durch drei Tore in Teheran eingedrungen. Ter Schah soll sich in eine Botschaft geflüchtet haben. * Der Stahlsrachtdampfer Cowle kollidierte auf dem Superiorweg mit dem Dampfer Scott. Letzterer sank. Tie ganze Mannschaft, 40 Mann, ist ertrunken. Reichstags—Schluß Die Session ist geschlossen. Der Reichstag ist in die Ferien gegangen. Eine arbeitsreiche Tagung liegt hinter den Reichsboten. Wie wird sie ausschlagen für das deutsche Volk? Tie nächsten Monate werden es lehren. Eine ganze Reihe von Gesetzen sind er ledigt worden — neben dem Hauptwerk: der Rcichs- sinanzreform. Aber noch Dutzende von begonnenen Arbeiten fallen unter den Tisch. Gestern brachte man noch einige kleine Vorlagen rasch zur Erledigung, fällte über diese und jene Petitionen das endgültige Urteil, brachte Wahlprüfungen zum Abschluß und war in einer richtigen Aufräumearbeit begriffen. ; Zwei Wahlen wollte die Kommission für ungültig erklären. Das Haus war aber zu gutmütig, dem grausamen Anträge zu folgen. Es wies sie in die Kommission zurück, wo sie nun weiter der Auf arbeitung harren können. Dann machte man sich an die Besoldungsvorlagen heran. Und schon verlas auch der Staatssekretär eine Erklärung, wonach die Beschlüsse, die über die Kommissionsfestsetzungen hinausgehen, für die Regierung unannehmbar seien. Da wagten die Parteien nicht zu widersprechen, und sie fügten sich. Rasch wurde das ganze Besoldungs- Werk mit gewaltiger Majorität — mit 317 Stimmen bei 13 Enthaltungen — angenommen. Damit war die Tagesordnung erschöpft. Staatssekretär von Bethmann-Hollweg verlas eine kaiserliche Botschaft, durch die der Reichstag ge schlossen wurde. Man dankte noch hier und dankte dort. Das Kaiserhoch ertönte — und um 3 Uhr hatte die Session ihr Ende gefunden. Deutsches Reich. " Berlin. (Das Kaiserpaar) ist Mittwoch früh 8 Uhr für zwei Tage in Berlin eingetroffen. Freitag wird der Kaiser nach Kiel zurückkehren und dann vor aussichtlich eine dreiwöchige Kreuzerfahrt antreten. — (Mit dem Fürsten Bülow) tritt auch der jetzige EHef der Reichskanzlei, Herr von Loebell, zurück. Herr von Loebell wird vermutlich in den preußischen Staats dienst übertreten. Sein Nachfolger dürfte bereits, wenn auch noch nicht offiziell, ernannt sein. — (Fürst Zeppelin?) Von einer bevorstehenden Rangerhöhung des Grafen Zeppelin will die Korre- spondenz „Heer und Politik" wissen. Tie Korrespon denz erzählt, dem Grafen werde gelegentlich seiner beabsichtigten Fernfahrt mit dem Zeppelin 3 nach Ber lin der Fürstenrang verliehen werden. Der Kaiser solle übrigens schon am Pfingsttage, als Graf Zeppelin allseitig in Berlin erwartet wurde und der Gast des Kaisers in seinem Schlosse sein sollte, beabsichtigt und zu seiner Umgebung geäußert haben, daß Graf Zeppelin von Berlin als Fürst Zeppelin nach Hause fliegen werde. Was damals durch die Umkehr Zep pelins bei Bitterfeld nicht zur Ausführung kommen konnte, das sollte jetzt anläßlich des ersten Besuches, den Graf Zeppelin mit seinem Luftschiff der Reichs hauptstadt abstatten wird, Tatsache werden. — Es läßt sich natürlich nicht nachprüfen, ob an der Mel dung etwas Wahres ist; doch klingt sie sehr nach Kombination. Obwohl man es im Reiche überall zweifellos mit Freude begrüßen würde, wenn dem Grafen auf diese oder ähnliche Weise eine besondere kaiserliche Auszeichnung zukommen würde. — (Tas Ausland und die deutsche Krise.) Die römischen Blätter widmen dem Fürsten Bülow all gemein warmo Worte. „Popolo Romano" nennt ihn, einen der bedeutendsten Staatsmänner Europas und hebt seine Verdienste um die Erhaltung des Friedens hervor. Er sei ferner ein überzeugter, aufrichtiger Freund Italiens gewesen, das ihm stets Dankbarkeit und Anhänglichkeit bewahren werde. Andere Blätter, wie „Italic", fürchten, daß nach dem Rücktritt Bülows wieder eine persönliche Politik des Kaisers in den Vordergrund treten werde. — Der Londoner „Daily Telegraph" bespricht heute das Ende des Bülowschen Regimes in einem Leitartikel, in dem die ganze euro päische Politik der letzten zehn Jahre und mehr Revue Passieren. „Des Fürsten Bülow Abschied", sagt das Blatt, „kommt in einem Augenblick der Ruhe. Die auswärtige Politik kann nicht davon berührt werden, aber seine Bedeutung bezüglich der inneren Angelegenheiten Deutschlands gestaltet ihn zu einem der interessantesten Ereignisse seit dem Falle Bis marcks. Zwei Umstände treten ganz besonders scharf hervor, erstens, daß, obwohl die ganze Welt seit Wochen von Bülows Rücktritt sprach, dieser doch nicht die Spur von Erregung hervorruft, und zweitens, daß sein Abgang mit ebensoviel Enttäuschungen für ihn wie für andere begleitet ist." Das Blatt zählt dann alle politischen Ereignisse auf, in denen Fürst Bülows Mitwirkung als wahrscheinlich erachtet worden sei, meint aber, daß es sehr schwer sei, festzustellcn, ob der Fürst selbsttätig mitgewirkt habe oder nur die Politik des Kaisers ausgeführt habe. Aber man werde doch wohl in der Geschichte von ihm lesen, daß er seinem Lande gut gedient habe. Wer auch immer sein Nachfolger werde, des Kaisers persönliche Initiative werde doch ausschlaggebend für die Ereig nisse in Deutschland bleiben. — Tie Pariser Presse jknüpft begreiflicherweise an den Kanzlerwechsel manche Hoffnungen: sie begrüßt auch unter der Voraussetzung, daß Herr von Bethmann-Hollweg Kanzler wird, Herrn von Schoen als den in erster Linie verantwortlichen Leiter der auswärtigen Politik Deutschlands. „Journal des Debats" schreibt: „Der Kaiser, der seine fried lichen Absichten bewährt hat, wird in selteneren Fällen als früher aktiv eingreifen, und Herr von Schoen wird, wenn er seinem eigenen Wunsche folgen darf, mit der französischen Politik kaum zusammenstoßen." — (Freiherr von der Goltz in Konstantinopel.) Die gesamte türkische Presse begrüßt mit lebhafter Freude den Wiedereintritt des Freiherrn von der Goltz in türkische Dienste. „Jeni Gazetta" hebt die Dank barkeit der osmanischen Patrioten für die Verdienste Deutschlands um die Reorganisation des türkischen Heeres hervor und betont die Haltlosigkeit der von der ausländischen Presse verbreiteten Gerüchte, daß Freiherr von der Goltz politische Aufträge mitbringe. — „Sabah" drückt die Dankbarkeit der osmanischen Nation gegenüber dem Kaiser aus, der dein verdienten Heerführer-Urlaub nach der Türkei gewährte. Tas Blatt hebt ebenfalls den unpolitischen Charakter der Mission des Freiherrn von der Goltz hervor und sagt, die Türkei hege den Wunsch, sich die Freundschaft Deutschlands zu erhalten, Freiherr von der Goltz habe jedoch eine rein militärische Ausgabe, wie er auch früher sich von der Politik stets ferngehalten habe. Ausland Teheran. (In der Gewalt der Rebellen) Tie Nationalisten sind um 5 Uhr morgens durch drei Tore in die Stadt eingedrungen. Tie Kosaken halten einen Platz in der Mitte der Stadt besetzt. In den Straßen Wird heftig gekämpft. Man glaubt, daß der Schah in einer ausländischen Gesandtschaft Zuflucht suchen wird. Der nördliche Teil der Stadt ist schon voll ständig in den Händen der Nationalisten, die dort Patrouillieren und ausgezeichnet Ordnung halten. — Wenn die Nationalisten sich so schnell in den Besitz Teherans gesetzt haben, so kann der Widerstand der Regierungstruppen nur sehr geringfügig gewesen sein. Und es wird nicht überraschen, wenn auch die Kosaken des Schahs ihn jetzt verlassen. Nach einer Londoner Meldung sollen die Nationalisten auch den gesamten Telegraphenverkehr kontrollieren. London. (Streik der schottischen Bergleute.) Der Verband der schottischen Bergleute beschloß gestern den Streik, an dem etwa 900 000 in Kohlenbergwerken' Englands beschäftigte Arbeiter teilnehnten werden, um die Reduzierung der Löhne von sechs Schilling auf fünfeinhalb Schilling zu bekämpfen. Tie Eigentümer der schottischen Minen, die mit dieser Lohnverkürzung begonnen haben, behaupten, daß sie durch die ge setzliche Einführung des achtstündigen Arbeitstages! zu dieser Verkürzung gezwungen seien. Sie Habeck infolgedessen 118000 ihrer Arbeiter auf den 26. Juli gekündigt. Donnerstag tritt nun in London die Na-t tional Miners Föderation zusammen, um zu beraten;, ob den Wünschen der schottischen Kameraden nach gegeben und der Sympathiestreik im ganzen Lande; erklärt werden soll. Vor etwa 14 Tagen war die! Föderation in genau derselben Lage, als die Kohleck? gräber von Wales den Sympathiestreik verlangten- der noch im letzten Moment abgewendet werdeck konnte. Newhork. ,Ein amerikanischer Konkurrent Zep pelins), Frank Goodale, ein zwanzigjähriger amerika nischer Aeronaut, überquerte mit seinem Lenkballock den Hudsonstrom von Newjerseh nach der City Vock Newyork in fünfzig Minuten in einer Höhe von fünf zehnhundert Fuß. Er kehrte nach dem zehn Meilen! langen Fluge nach Newjersey zurück. Ter Flug er-i regte in der Stadt großes Aufsehen. Goodale erklärte, er werde demnächst den Versuch machen, den Weit-i flugrelord Zeppelins zu überbieten. Aus Nah und Fern. Lichtenstein, den 14. Juli 1909. * — Die Wettervorhersage für morgen lautet t Südwestwind, warm, trocken. * — Stadtbad. Wassertemperatur für heutet 1F° C. * — Mit Beginn der Gerichts- und Schulserieck nimmt der Reiseverkehr lebhaft zu. Es gilt hierbei mancherlei Vorsicht zu beachten, um sich vor Zeit- und anderen Verlusten zu bewahren. Hierzu gehört ganz besonders, daß der Reisende stets eine Legiti mation über seine Persönlichkeit bei sich führe, damit:
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite