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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190912118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19091211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19091211
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-11
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.12.1909
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ME keinheckel. enülltt, rg «iS leimte lrends. tengel r«- 18. 'M! 088. »s und Montas MM Mn". ss. Mts. tfest, -W» >, abends Bratwurst aut. el Wmf! >is Dienstag stelle erten Fabriken, u. a. in Lichtenstein, laden des Gasthofs rn»t Mertreid erzeit. siulverknall, dran. bers laust. i- aller ^.rtea 8i1d6r^arM ^ustübrullA unter klatteu öillixste kreise >en, )-^«chen nd billig, empfiehlt Lchloßberq. lchtenstedl. MMMiilieWWiM Früher Woche«- «v- Rachrichtsvlatt TaaBhütUHchWMtdmMiiEt WinKÄMM, Mian LMMhMMhlfWaÄ.Mes, 8.z«»t, URßcli,AmtM,ThlTMtMilsTW«Mii>BMt«i MttMM Mr das KglMntsgerichtMv de« Stodtrot MLichteustel« Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk . ' -- . ! — SS. Jahrgang. . Nr 288 L>WK^W Sonnabend den 11. Dezember.LkAZWLW 1«"» Viesen Matt erscheint täglich außer Lom»- und Festtag» nachmittag» für den folgenden Tag. — Virrtrtlährltcher iSeMgepret, 1 ML. KO Pfg., dnrch die Post derogen 1 Mk. 7S pfg. Gdyetne Nummern 10 pfg. iSestellungen neMen außer der Erpedition in Lichtenstein, Swickaner Straße Nr. Kd, alle Laiserlicheu Polianstalten, Postboten, sowie die Iäuträger entgegen. Inserate werden die fkinfgespalteue vrrmbzetle mit 10, für auswärtige Inserenten mit 1b pfg. berechnet. Neklamerrile 30 Pfg. »m amtlichen »eile kostet die rweispaltigr Leite 30 pfg. Fernsprech Anschluß II r 7. » Inseraten-Rnnahme täglich bi» spätesten» vormittag« 10 Ilhr. Telegramm-Adresse: Tageblatt. Bekanntmachung. Unsere Bekanntmachung vom 5. Febmar 1909, die Au-übung des Rodelsports betreffend, wird aufgehoben. An ihre Stelle treten folgende Bestimmungen: Zur Ausübung des RodelsportS werden außer der Fürst Otto-Biktor-Strahe »och die Wiefeastratze und die Schalgaffe und zwar von der alten Schule bis zum Transformatorhäuschen auf dem Markt platze bis auf weiteres unter Festsetzung nachstehender Bestimmungen freigegeben: 1. Zum Rückwege nach der alten Schule ist von den rodelnden Personen auf keinen Fall die Fahrbahn oder der Fußweg der Schulgasse oder der Fußweg am Markte, sondern der Marktplatz, der untere Teil der Kirchgasse und der westliche Teil des KirchplatzeS zu benutzen. 2. Das Rodeln hat nur mit Rodel- oder Kinderschlitten zu geschehen. Die Schlitten dürfen mit höchstens zwei Personen besetzt sein. Sogenannte Bobsleighs werden nicht zugelassen. 3. Alles übermäßig laute Schreien und Lärmen, sowie die Benutzung von Signalpfeifen und Hupen auf der Rodelbahn ist verboten. 4 Das Rodeln ist nur bis 11 Uhr nachts gestattet. 5. Im übrigen ist das Fahren mit Rodelschlitten auf den Trottoirs und Fuß wegen, sowie auf abschüssigen Straßen und Wegen nach wie vor streng verboten. 8. Zuwiderhandlungen werden nach Z 366 Ziffer 10 des ReichSstrafgefetz« buchs besttast. Lichtenstein, am 2. Dezember 1908. . Der StadtrM. Sparkasse Lichtenstein Ben» 1. Jimirar 1S1V »h «gliche Berzinfnng per «Tinge«. E" 3i«Sstch S'/,«/». Si«l<gergi»th«Pei» S Millionen Ml. Reservefonds 524000 M. Das Wichtigste. * Bon offizieller russischer Seite werden die Ge richte über eine schwere Erkrankung der. Zarin als völlig unbegründet bezeichnet. * Auf dem Gut Bellevue bei Cöpenick tötete der , Pächter Astmann in einem Anfall von Irrsinn seine 22jährige Ehefrau. * Die Gemeindekasse von Bismarckhütte wurde nachts von Einbrechern heimgesucht, denen 24000 Mk. bares Geld, ein Sparkassenbuch über 13000 Mk. und Kupons für 120000 Mk. in die Hände fielen. * Der Maler Professor Hermann Kaulbach ist in München gestorben. * Die australische Regierung kaufte auswärts 50000 Tonnen Kohlen an und will weitere Einkäufe machen, wenn der Streik nicht in zehn Tagen be endet ist. * In Marokko soll sich ein Bruder Muleh Hasids zum Präsidenten aufgeworfen haben. * Tie Bank von England hat den Diskont von 5 Prozent auf IV- Prozent herabgesetzt. * Ein rreuer Komet wurde von Daniel in Prin ceton (New-Jersey) entdeckt. Das Debüt des Reichskanzlers. Der erste Tag der Etatsdebatte im Reichstage ist an sich nach altem parlamentarischen Herkommen ein Tag erster Ordnung. Wie bedeutungsvoll er erst ist, wenn ein neuer Reichskanzler seine Programmvede hält, zeigte schon das ganze äußere Gepräge der Sitzung. Eine große Anzahl stimmungsvoller Ein zelbilder, die in ihrer Gesamtheit wuchtig wirken: die überfüllten Volkstribünen, das Premierenpubli- kum der Diplomatenloge, die ordenbesäten Unifor men in der Kaiserloge, in deren Vordergrund der Ge neralstabschef v. Moltke sitzt, das internationale Stell dichein auf der Journalistentribüne, ein in allen Tei len dichtbesetztes Haus, der Minister lange Kette am Bundesratstisch, ihr Mitarbeiterstab im Hintergrund. Neben den alten Herrn Ministern sind auch die neuen: der Staatssekretär des Innern, der Reichsschatzsekre tär, der Reichsjustizminister und der Kriegsmrnister «schienen. Eine Bewegung geht durch die Reihen der Bun desratsmitglieder. Der Herr Reichskanzler be tritt den Saal. Freundlich lächelnd teilt er nach allen Seiten Händedruck aus und verbeugt sich tief vor dem Präsidium. Der graue Salonrock läßt seine Gestalt freundlicher und jugendfrischer erscheinen. Kaum hat sich der Reichskanzler, di« Arme nach der Art seines Amtsvorgängers verschränkt, eine kleine Weile auf seinem Sessel von der Begrüßungslast er holt, erhält er vom Präsidenten Graf Stolberg das Wort. Schnell richtet er mit einer kurzen Handbe wegung den schwarzen Schlips und beginnt dann unter lautloser Stille seine Rede, lebhafter als M der Zett, da er auf dem Sessel nebenan saß und mit mehr rhetorischem Schwung. Der Kanzler geht zunächst auf die finanzielle Seite des Etats ein Er sei mit besonderer Vorsicht Ausgestellt worden. Die Einnahmen find so aufge ¬ stellt, daß Einnahmen und Ausgaben sich decken wer den. Die erste Aufgabe.ist, dem Reiche eine solide Finanzgrundlage zu sichern. Und damit kommt der Kanzler auf die Steu erkämpfe. Bei der Lösung dieser Aufgabe werden auch die Parteien wieder zu sammenarbeiten müssen, die über den Steuern aus einandergeraten sind. Man hat gefragt, fährt der Kanzler fort, weshalb die Regierung in den Kampf über di« Steuervvrlagen nicht «ingesriffen hätte. Im Hause entsteht lebhafte Bewegung. Wird es zu einem Zusammenstoß mit der Rechten kommen? Die Re gierung habe berichtigt, ohne sich in die Parteipolemik einzumischen. Dazu wär die polifische Erregung zu grob, dafür ist die Kritik an jeder neuen Steuer zu leicht. Aber genau wie im Juli dieses Jahres sind di« verbündeten Regierungen noch heute fest davon überzeugt, daß nur dank der Finanzreform ein Etat hat vorgelegt werden können, der eine allmähliche Gesundung unserer Reichsfinanzreform verspricht. Durch diese Redewendung erzielt der Herr Reichs kanzler die Zustimmung der Rechten. Der Kanzler fährt fort: Man habe von ihm programmatische Er klärungen verlangt, auf welche Parteikonstellationen sich die Regierungen stützen könnten. So entschieden die Parteien von jeher abgelehnt haben, Regierungs partei zu sein, so wenig wird in Deutschland jemals eine Regierung Partciregierung sein können. Kaum Hot der Kanzler diesen Satz ausgesprochen, erhebt sich auf der äußersten Linken ohrenbetäuben-, der Lärm. „Wir haben ja eine konservative Par tciregierung" ruft Ledebour zorngerötet. Dieser Zwi schenruf ist das Signal zu lebhaften Kundgebungen zwischen der Rechten und der Linken. Erst nach eini gen Minuten siegt die Glocke des Präsidenten. Aber es gibt sofort einen neuen Zusammenstoß, als der Kanzler vor dem vordringenden Radikalismus warnt. Ter Radikalismus, der ganz Deutschland nach der Stellung zur Finanzreform in zwei politische Lager trennen wolle, mache ausgezeichnete Geschäfte- Er könne keinen Vorteil sehen, wenn der Steuerzwist für alle Ewigkeit auf unsere gesamte politische Ent wicklung fortwirken sollte. Nachdem der Kanzler die Bedeutung der vorliegenden gesetzgeberischen Arbei ten hervorgehoben hat. gibt er unter lebhaftem Bei fall des Zentrums und der Rechten der Ueberzeugung Ausdruck, daß weite Kreise in Deutschland auf die Tauer nicht von der politischen Sensation und nickt von der Verärgerung leben wollen, sondern das werk tätige Volk wird durch die Politik der Stetigkeit und Festigkeit im Innern und nach außen gestützt und gefördert werden. Der Kanzler schließt mit der Ueberzeugung, daß der Zwang zum Schaffen, den die Volksgemeinschaft jedem Arer Mitglieder aufer legt, die gegenwärtigen Irrungen und Wirrungen überdauern wird. nen, als er gegen die Steuergesetze polemisiert. Ter Konservative Frhr. v. Richthofen hofft, daß Be ruhigung wieder Platz greifen werde, wenn sich erst die neuen Steuern eingelebt haben werden. Etwas mehr hätte allerdings die Regierung tun können Zu einer einstündigen Rede holt Herr Bassermann, aus. Seine Freunde hätten nichts weiter getan, als eine Finanzreform abgelehnt, die sie für schädlich hiel ten, hätten an den Steuervorschlägen der Regierung, festgehalten und mit der Regierung gesagt, ohne all gemeine Besitzsteuer keine Finanzreform. Nach ein gehender sachlicher Beleuchtung des Etats widerlegt Bassermann die Behauptung von einem Großblock in Baden. Was das Bündnis mit der Sozialdemokratie angehe, habe jede Partei vor ihrer eigenen Tü« zu kehren. Mit der Forderung, stets dem sozialen und gerechten Volksempfinden Rechnung zu tragen^ schließt der Redner und damit die Sitzung. Heute werden der Sozialdemokrat Scheidemann und der Freisinnige Wiemer an erster Stelle sprechen. Eine Rede des Ministers v. Schön über die auswärtige Politik wird erwartet. Deutsches Reich. Dresden. (Herr Abg. Günther) bat in der Mitt wochs-Sitzung der Zweiten Kammer um Auskunft, wann die freisinnige Interpellation betreffs der Maß nahmen zur Linderung der Fleischteuerung beant wortet werden solle. Präsident Dr. Bogel erwiderte^ der Minister des Innern erwarte noch statistische Un terlagen, die bisher noch nicht zu beschaffen waren, wofür er eine Frist von drei Wochen brauche, die noch nicht ganz abgelaufen sei. Berlin. (Dem deutsch-konservativen Parteitag), der am Sonnabend in Berlin stattfinden wird, sieht man mit sehr großem Interesse entgegen, da neuer dings auch die „Konservative Vereinigung," die be kanntlich die Stellungnahme der Parteimehrheit zur Reichssteuerreform nicht billigt, sich am Parteitag und der zu erwartenden Besprechung zu beteiligen gedenkt. Rechtsanwalt Bredereck und .Pfarrer Jul. Koch werden als ihre Diskussionsredner bezeichnet. Auch von Sachsen aus, das in Oberbürgermeister Dr. Beutler-Dresden einen der Hauptvortra senden stellt- wird der Parteitag gut besucht sein. — (Ein bedauerlicher Formfehler.) Die Interpel lation an den Reichskanzler, warum der Bundesrat das vom Reichstag einstimmig angenommene Gesetz zugunsten der Kriegsveteranen noch nicht genehmigt habe, ist wieder zurückgezogen worden. Die Inter pellanten haben fick davon überzeugen müssen, daß der Bundesrat den Gesetzentwurf nicht annekmen kann, weil bei dessen Abfassung ein Formfehler untergs- laufen ist. Der Reichstag hat es nämlick, als er nach Abschluß der Reichsfinanzreform nur Noch dar auf bedacht war, möglichst bald in die Ferien gehen angelegte polifisch« Rede führt-zu' stürmischen Sze-mm nichts anderes übrig, als den Gesetzentwurf noch Kaum ist der Beifall der Rechten verhallt, geht lautes Gesumme und Gebrumme durch den Saal, das sich in die Wandelhallen fortsetzt. Tie Kritik der ersten Sanzlerrede. Natürlich hat die Finanzrede des Herrn Schatzsekretärs Mermuth darunter zu lei- den. DeS Zentrumsführers Frhr. v. Hertl ing gvoß- zu können, versehentlich unterlassen, den Zeitpunkt zu bestimmen,, zu welchem das Gesetz in Kraft treten solle. Diese offengebliebene Lücke macht es dem Bun desrat unmöglich, dem Gesetz zuzustimmen Es bleibt
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