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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190505256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19050525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19050525
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite enth. falsche Ausgabenummer. Druckfehler: Titelseite der Beilage enth. falsche Ausgabenummer.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-25
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.05.1905
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Wege des Schicksals. Roman von A. Büto w. (18. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Er war der freundliche Ratgeber, den Lehn- hardS auf ihrer Herreise kennen gelernt hatten, und der sie nun, der Verabredung gemäß, in Wiesbaden aufsuchte. Effie sowohl wie Lehnhardt war dem Besuch entgegengegangen. „Herr von Knorr, welch freudige Ueberraschung, aber haben Sie uns auch gleich hier gefunden?" „Na, meine liebe, kleine, gnädige Frau, ich kam ja eigentlich bloß, um mich zu überzeugen, ob Ihnen die Kur auch gut bekommen ist, und im Hotel, wo ich Sie zu finden hoffte, traf ich einen Bekannten, Herrn von Beckwitz, der mir Ihre Adresse nannte. Na, da bin ich denn hierher gegondelt". So sprechend hatten sie die Wohnung betreten. „Potz Kuckuck noch mal, das nenne ich ein lauschiges Nest. Da kommt es einem beinahe wie Neid an, daß man so in der Jugend versäumt hat, sich auch so warm einzunisten. Wahrhaftig, lieber Herr von Lehnhard, ich könnte Sie beneiden, wenn ich nicht ein harmloser Mensch wäre. Nun heißt eS einsam wandern und sich am Glück der Nebenmenschen erfreuen! Es trieb mich rin der Sehnsucht ähnliches Gefühl her, ja, die kleine Frau hat es mir angetan!" Er reichte Lehnhard die Hand. „Als Gutsnachbarn werden sich unsere Pfade hoffentlich ost kreuzen, gnädige Frau; es bleibt doch bei der Zusage? Allwöchentlich gehört dem Nachbar Knorr ein Abend!" »Ja, ich freue mich fchon auf die gemütlichen Abende." Ritterlich küßte Knorr die Hand Effies. Auf dem Rundgang in dem parkartigen Garten besprachen sie für den nächsten Tag eine Partie nach dem Neroberg, Effie und Kurt wollten diese zu Pferde machen, Herr von Knorr zog es aber vor, einen Wagen zu benutzen. Er wollte sehev, ob er noch ein paar nette Menschen für den Ausflug gewinnen könnte. Erst nach dem Abendessen kehrte Herr von Knorr in sein Logis zurück, wo er Beckwitz traf. Beckwitz und Linden waren schon öster zu Gast auf seinem Gute Groß-Mendorf gewesen. Botho von Beckwitz stellte dem Freund seine Tante und Cousine, Frau und Fräulein von Decken, vor. Als die Herrschaften von einer für morgen ge planten Partie sprachen, erzählte Knorr, daß auch er und Lrhnhards morgen auf den Neroberg wollten, und Botho, der einen jähen Farbenwechsel durchmachte, erfaßte schnell diese Gelegenheit, um sich dem noch geliebten Weibe nähern zu dürfen. — So wurde abgemacht, daß die beiden Damen im Wagen und Botho und Linden aber, wie ver abredet, mit Frau Baronin von Funk zu Pferde dorthin kommen. Und auch diese und Herrn von Altenkirchen lernte Herr von Knorr noch heute im Theater kennen, wohin sich die Gesellschaft begeben hatte. Baron von Funk hatte noch im letzten Augen« blick verzichtet mit ins Theater zu gehen. Seine Hoffnung, daß dann auch seine Frau zu Hause bleiben würde, verflüchtete sich sofort, da Christel das Billet an Alice Stanhope sandte. Jetzt bereute er tief, denn eigentlich hatte er ja nur ein Wiedersehen mit Altenkirchen verhindern wollen, nun war es noch schlimmer! Er war ver dammt, seine Leidensrolle durchzuführen und zu Hause zu bleiben, während ihm Christel strahlend mitteilte, daß sie nach dem Theater rin Stündchen in der befreundeten Gesandtenfamilie verplaudern wollte; dieses alles klang so harmlos, aber leider wußte der Baron, daß auch Altenkirchen durch Christel in der Familie eingeführt war. Er bebte innerlich vor Wut, aber was half es, er konnte sich nicht die Blöße geben, plötzlich zu gesunden. Als nun im Foyer bei der allgemeinen Be grüßung davon die Rede war, daß Stanhopes und die Baronin nach deren Behausung fahren wollten, wurden diese so bestürmt, noch eine gemeinsame Erfrischung in einem Lokal einzunehmen, daß sie, auf Christels Bitten, die auf diese Weise noch eine Stunde mit Altenkirchen zu verleben gedachte, gern dem Plan zustimmten. Die Wagen führten die Gesellschaft an ihren Bestimmungsort. In fröhlichster Stimmung verließ man nach einer Stunde das Lokal, um nach Hause zu fahren. Der Blick aus Christels Augen war voller Sehnsucht und der Druck ihrer Hand leidenschaftlich. „Auf Wiedersehen morgen!" Heinz von Altenkirchen wanderte einsam seinen Weg nach Hause. Er freute sich, daß er den Sturm, der in ihm tobte, so zur Ruhe zwingen konnte. Was sollte nun werden? Nachdem der Damm der Leidenschaften durchbrochen war, gingen die Wellen der Liebe unaufhaltsam weiter — noch hielt sie das angeborene Taktgefühl in den Grenzen des Erlaubten, wie lange aber würde diese Kraft Vor halten? In der Tat, so ging das nicht weiter. Er wollte Christel bitten, daß sie alles aufbiete, um ihre Freiheit wieder zu erlangen. Er war zum äußersten entschlossen. Als er zu Hause anlangte, riß er die Fenster flügel auf; — aus dem Park hörte er die Nachtigall schluchzen, — ihm drang etwas heiß, bis in die Augen empor, — warum hatte er damals Christel nicht zu sich gezogen, er, der alberne Tor, der Familientradition höher einschätzte als Liebe? Traditionen hatten Menschen geschaffen, die Liebe aber hat Gott den Menschen ins Herz gelegt, um sie für all das Leid zu entschädigen, das ihrer auf Erden wartete! Ja, warum war sein Stolz stärker gewesen wie seine Liebe? Doch nun will und muß er sein Glück er- ringen! Aber wenn der alte Mann m törichtem Wahn befangen, sich wenigstens an seines Weibes Qualen weiden will? Heinz Attenkirchen kann kein« Antwort finden. Und doch, das Klopfen seine» Herzen-, da- heiße Wallen des fiebernden Blutes, gibt ihm di« Antwort. Sie werden sich ihr Recht nehmen. Liebliche Vogelstimmen schallen, schon den Morgen verratend, durch die glühende Natur. O, Mutter Natur, ein immer wiederkehrendes Blühen ist dir beschieden, JubelchÜre der Liebe durchtönen deine Fluren, aber der Mensch bedarf der Liebe nicht mehr, er hat seine Satzungen, und er muß standesgemäß leben, er muß wählen, wie es ihm gebührt, — was ist Liebe?! Und darum nimmt das blühende Mädchen den alternden Mann als Ernährer, — und der Jüngling sucht eine Gefährtin, die ihm Mittel gibt, standes gemäß auszutreten. * * * „Mama", sagte Anni von Decken, „ich finde, Botho könnte sich etwas mehr um unS kümmern! Seit vier Tagen haben wir von ihm weder etwas gesehen, noch gehört!" — Frau von Decken schaute nicht gerade freundlich zu ihrer Tochter empor. „Darüber wundere ich mich nicht. Nach Deinem Benehmen nach dem letzten Besuch der Herren kann ich das Botho nicht verdenken. Du hattest mal wieder nur Augen für Linden! — Ich muß Dich noch einmal darauf Hinweisen, liebes Kind, daß unsere Zinsen kaum hinreichen, uns standesgemäß leben zu lassen. Laß mich Dir noch einmal sagen, daß Du Dich verheiraten mußt, wenn Du eS nicht vorziehst, Dir einmal Dein Brot als barmherzige Schwester zu verdienen. Du weißt, Botho von Beckwitz ist sehr reich". „Aber liebste Mama, Botho und ich sind Vetter und Base, ich habe ihn immer nur mit diesen Augen betrachtet! Ich finde den lustigen, armen Linden viel reizender. Ich finde, Botho ist pedantisch ge worden". „Himmel, Kind, Du erschreckst mich wirklich/ ES ist trostlos, wenn Du diesmal die Gelegenheit nicht wahrnimmst, Tante von Beckwitz begünstigt Eure Verbindung". „Muttchen, ich habe noch gar nichts vom Leben gehabt — und Herr Linden sagt, in diesem Winter werden die Bälle besonders glänzend werden". „Mein lieber Wildfang, — was verstehst Du vom Leben, — aber sieh, wie viele von den Mädchen, die Du kennst, haben ihre Liebe heiraten können. — Ich habe es erfahren, was es heißt, immer rechnen, immer rechnen zu müssen und doch nicht auszukommen. Ich hoffe, Kind, Du überlegst Dir alles noch gründlich. Wenn man seinen Mann achtet und er Geld hat, so ist zehn gegen eins zu wetten, daß es eine ganz harmonische Ehe wird; während eine Liebesheirat, die auf Sorgen ausge baut ist, sehr bald die schwersten Konflikte herauf beschwört !" (Fortsetzung folgt.) Große Auswahl in SlivßvIvUsn für Herren, Dame» » Kinder in Lack-, Chevreaux-, Boxcalf-, Roß- u. Rindleder, zum Schnallen, Knöpfen, Schnüren, sowie mit Gummizügen empfiehlt zu äußerst billigen Preisen LLmmvL- Markt 10. Allen werten Hausfrauen von Lichtenstein-Callnberg u. Umgegend bringe ich meine II 8rliiiii< i^iit< in freundlichste Erinnerung, als wie: la. Günther u. Haußner-Elfen- I». weiße Wachskern-Seife bein-Seife. la. gelbe Wachskern-Seife I». 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