Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.10.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190510145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19051014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19051014
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-10
- Tag1905-10-14
- Monat1905-10
- Jahr1905
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- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.10.1905
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WmkiMUtMWM Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt für ßüM, Mlid, -Mas, Mirs, Et. Wti. HmWolt, MciU ^kÄirstl. MmÄirs, MlsaUUM, Si. Meli, StmWdns, Nim, Memilsm, SiWMl M BMn» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein ----- Älteste Zeitung im Königlichen AmtsgerichtsbeM - - — SS. -- - - -- Nr. 239. »- Sonnabend, de» 14. Oktober 1905. Dieses Blatt erscheint täglich <außer Sonn» und Festtags) nachmittag, für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfg., durch di« Post bezogen 1 Mk. 50 Pfg. !lne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der lkrpediiion in Lichtenstein, Zmickauersttake 897, all« Kaiserlichen PostanstaUen, Postboten, sowie di« Austräg«r entgegen, «ate wrrden dir stnfgespattrnr Gruntqeil« mtt 10, für «mmoärttgr Inserenten mtt 15 Pfennigen berechnet. 3m amüichen Teil kostet die zweispaltig« Z«ü« 30 Pfrnnig«. — Jnseraten-Annahme täglich bi» spätestens vormittag» 10 Uhr. Bekanntmachung. Nachstehend geben wir unter Ä die Namen der im laufenden Jahre als Bürger Verpflichteten bekannt. Lichtenstein, am 9. Oktober 1905. Der Sta-trat. Steckner, Bürgermeister. Schbr. D Lfd. Nr. Name. Stand. 1. Arnold, Theodor Emil Kaufmann. 2. Bohn, Richard vr. MI. Seminaroberlehrer. 3. Brandt, Karl Bernhard Weber. 4. Böhme, Hermann Bernhard Bergarbeiter. 5. Brehmer, Maximilian Ernst 6. Eichler, Hermann Albin Seifensieder. 7. Erler, Moritz Wilhelm Bergarbeiter. 8. Falck, Franz Ernst Färbereimitbesitzer. 9. Förster, Eduard Hermann Packer a. d.Staatsbahn 10. Fischer, Hugo Oskar Restaurateur. 11. Fritzsche, Georg Bergarbeiter. 12. Geisler, Albert vr. weä. prakt. Arzt. 13. Gärtner, Max Emil Schutzmann. 14. Helbig, Oskar Leberecht Bergarbeiter. 15. Hinkel, Friedrich Hermann 16 Hultzsck, Max Albin 17. Kirsch, Friedrich Hermann Kaufmann. 18- Kirsch, Friedrich LouiS Weber. 19- Kober, Max Otto Leitungsaufseher. Lfd. Nr. Name. Stand. 20. Köhler, Karl Robert Lein, Bruno Arthur Bergarbeiter. 21. Schriftsetzer. 22. Ludwig, Ernst Max Melzer, Otto Richard Neu Hahn, Karl Bergarbeiter. 23. Postassistent. 24. Stationsassistent. 25. Rohmberger, Karl Richard Scheffler, Alban Moritz Schmidt, Robert Schneider, Christoph Stiehler, Albin Max Werkführer. 26. Schmiedemeister. 27. Drechsler. 28. Bergarbeiter. 29. 30. Trinks, Hermann Otto Werksührer. 31. Uhlig, Moritz Hermann Postschaffner. 32. Wach, Johann Schneidermeister. 33. Welzel, Karl Bergarbeiter. 34. Wießner, Otto Johannes Das Konkursverfahren über das Vermögen des verstorbenen Material- Warenhändlers Carl Guthmann in Callnberg wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Lichtenstein, den 10. Oktober 1905. Königliches Amtsgericht Sparkaffe zu St. Egi-ien. Geöffnet: Dienstags und Freitags von nachmittag 3 bis 6 Uhr. Die Einlagen werden mit 3'/, °/g verzinst und geheim behandelt. GeschästS- lokal: Gemeindeamt daselbst. WWe MM» „Nü n die M'. O.-L. Des Deutschen Reichskanzlers Auslassungen gegenüber den Vertretern der Pariser Blätter „Petit Parisien" und „Temps", die ein scharfes Urteil über die Tätigkeit des Exministers Delcafsä enthielten, hoben diesen Überschlauen Revanchard nun aus dem Bau gelockt. Jetzt hat Delcassö geredet. Durch das „Echo des Paris" ließ er wissen: „Die Erregung Delcassss war umso lebhafter, als gerade zu jener Zeit England uns wissen ließ, daß es im Falle eines ungerechtfertigten Angriffes Deutschlands seine volle Unterstützung gewähren würde", und durch den „TewpS" verbreitete er folgendes: „Delcassö wies nach, daß alle Bemühungen Frankreichs darauf ab- zielen müßten, Rußland zum Friedensschlüsse zu veranlassen, um in Europa freie Hand zu haben. Er teilte schließlich mit, daß England seinen wirk lichen Beistand versprochen habe, nämlich seine Flotte mobil zu machen, sich des Kaiser Wilhelmkanals zu bemächtigen und hunderttausend Mann in Schleswig- Holstein ans Land zu setzen, aber nur, wenn Frank reich angegriffen würde. Allmählich hatte Delcasft bei seinen Darlegungen sich erhitzt und sich an die Minister gewandt, die noch Gambetta gekannt hatten. Er beschwor sie, sich der Vergangenheit zu erinnern und rief aus: „Die Entscheidung, um die es sich im Augenblick handelt, betrifft nicht das Schicksal einer Person, sondern das Schicksal einer Politik. Es handelt sich darum, ob Frankreich nach dreißig Jahren noch Herr ist, die ihm paffende Politik zu treiben, oder ob es vielmehr in einen Zustand der Abhängig keit und der Unterwerfung geraten ist. Es hanoelt sich um die Frage, ob Frankreich, die Grenzmacht Marokkos, das die Zustimmung der Nachbarländer, Englands, Spaniens und Italiens, für sich hat, seinen friedferrigen und zivilisierenden Einfluß aus- üben kann, oder ob es sich der Einmischung und den Forderungen Deutschlands fügen mutz, das gar keine Berührungspunkte mit Marokko hat. Wenn Eie sich heute fügen, werden'Sieverpflichtet sein, sich in Zukunft auch zu fügen, sich stets zu fügen. Und Sie wissen nicht, ob Sie immer wie heute die Ein mütigkeit der Wett für sich haben werden." Alle diejenigen, die immer noch England als gar keinen so schlimmen Gesellen erachten, bezweifeln natur gemäß, daß England bereit war, gegen Deutschland loszuziehen, erachten die hunderttausend Mann Offerte als garnicht gemacht und diese ihre An schauungen werden auch wohl nie schwarz auf weiß widerlegt werden können, denn England wird eben nicht so dumm gewesen sein, Herrn Delcaffö hierüber Schriftliches in die Hand gegeben zu haben. Wahr werden Delcaffäs Mitteilungen aber auf alle Fälle sein, denn stets war ja England und nicht erst in unseren Tagen gegen alle deutschen Bestrebungen, seinen überseeischen Handel zu vermehren und zu fördern. Wir erinnern nur daran, daß gerade in diesen Tagen 165 Jahre verflossen sind, daß Kaiser Karl VI. starb und dieser letzte des habsburgischen Mannesstammes war ebenso wie Kaiser Wilhelm II. ein großer Förderer des deutschen Handels und der deutschen Industrie und glaubte ebenfalls Deutsch lands Wohlstand durch Vergrößerung der überseeischen Absatzwege zu mehren. Zu diesem Behufe gründete er zu Ostende die orientalische Handelskompanie, aber mit dieser Gründung machte er sich auch sofort Eng land zum grimmen Feinde und gar bald mußte er seine Überaus zukunftsreiche Handelsgesellschaft wieder auflösen. Damals stand Holland an Englands Seite gegen Kaiser Karl VI. und heute sollte gegen Kaiser Wilhelm II. Frankreich der Partner sein. Wenn für Deutschland auch momentan keine Gefahr mehr vor» Händen ist, so heißt es doch noch recht sehr auf der Hut zu sein, denn die Auslassungen DelcafftS und und die jüngsten gewisser Pariser Blätter zeigen, daß England an der Seine noch sehr willfährige Helfershelfer hat, daß Fürst Bülow mit all seinem Entgegenkommen Frankreich durchaus noch nicht auf seine Seite gebracht hat. So schrieb der Pariser „Matin": „Diese deutsche Diplomatie hat es ent schieden nicht verstanden, sich das Vertrauen der Franzosen zu gewinnen. Ob sie nun eine freund liche oder eine strenge Miene zeigt, immer flößt sie der großen Mehrheit der Franzosen ein Gefühl des Unbehagens ein und das hat eine Zunahme der Sympathien für England zur Folge, deren Trag weite nicht unterschätzt werden darf. England gilt jetzt als die Macht, die nicht nur aufrichtig den Frieden erstrebt, und ihm zu befestigen sucht, sondern die auch Frankreich das selbstloseste Wohl wollen entgegen bringt. Von Deutschland aber glaubt man fast daS Gegenteil. Die Schöpfer deS Miß trauens und deS argwöhnischen Hasse-, die jeden Tag mehr das Deutsche Reich einschnüren, heißen nicht Delcassö, LanSdowne, nicht Eduard VII. und nicht Roosevelt, sondern sie heißen Bismarck und Moltke, Wilhelm II. und Bülow." Solche Stimmen sind garnicht vereinzelt und sie beweisen, daß Deutschland immer noch nicht so gut zu arbeiten und zu be arbeiten versteht als England, das verstanden hat, einen großen Teil der französischen Presse, wenn auch nicht mit vornehmen so doch mit gutklingenden Mitteln für sich zu gewinnen. Der französische Journalist ist im Gegensätze zu seinem deutschen Kollegen sehr selbstbewußter Natur, fühlt sich durch, aus nicht durch eine huldvolle Behandlung von Oben, durch eine gnädigst gewährte Unterredung hoch be glückt und ist vor allem ein recht praktischer Ge schäftsmann. Leider hat den französischen Jour nalisten die deutsche Regierung immer noch nicht richtig bewertet, denn andernfalls müßte ja bei dem Entgegenkommen des Fürsten Bülow, bei der aus- gesprochenen Zuneigung des deutschen Volkes und der deutschen Presse zu Frankreich die allgemeine Stimmung des französischen Volkes eine wirklich deutschfreundliche sein. Rußland will Frankreich und Deutschland für eine Erweiterung des Mürz- steger Programm gewinnen, damit endlich Ruhe werde im europäischen Wetterwinkel, auf dem Balkan, aber auch hiergegen arbeitete sofort ein Teil der Pariser Presse, da eine endgültige Ruhe auf dem Balkan England durchaus nicht wünschenswert ist, weil, wenn Rußland nicht so wie England will, es jo leicht durch Unruhen auf dem Balkan gezwungen werden kann, sich von neuem in kriegerische Zustände zu verwickeln. Bezüglich des russischen Wunsches nach Frieden auf dem Balkan schrieb daher auch der „Temps": „Frankreich kann, abgesehen von der un erschütterlichen Allianz mit Rußland, keine beffere Politik verfolgen, als die der höflichen Selbständig keit". Der Temps will also mit andern Worten nicht mit Deutschland und Rußland zusammen die ewigen Reibereien aus dem Balkan unmöglich machen. Und gerade jetzt gährt es wieder mehr in diesem Teile Europas. Rumänien ist Willens, die griechische Regierung fühlen zu lasten, daß ihr brüsker Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Rumänien nicht allein sehr ungerechtfertigt, sondern auch unüberlegt war und hat demgemäß bereits den Handelsvertrag mit Griechenland gekündigt. Auch
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