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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191406189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19140618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19140618
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1914
- Monat1914-06
- Tag1914-06-18
- Monat1914-06
- Jahr1914
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.06.1914
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Ln W» ter MWMevm »3.1. ca. 60 Pfund Kaviar. Beamten, und Um- in der in Posen Los in Achtelabschnitte, die von kleinen Handwerkern usw. in Hannover, Linden gegend gespielt Herden. s Ein Stör von 300 Pfund Warthe gefangen. In der Warthe wurde ein Stör im Gewicht von ca. 300 Pfund ge fangen. Der Fisch wurde ausgeschlachtet und ergab Führung der 60 Einjährigen haLe ein Gefreiter, ebenfalls ein Einjahrig-Freiwilliger, der die Truppe in der Richtung nach Bleidenstadt abmarschieren ließ. Bei einer Wirtschaft in Bleidenstadt machten die Ein jährigen Halt und erfrischten sich durch Getränke. Während sie sich noch in dem Restaurant befanden, wurden sie — die Dunkelheit war schon hereingebro- chen — von dem .Gegner", einer Abteilung Soldaten des gleichen Regiments, überraschend angegriffen. Die Einjährig-Freiwilligen eilten auS der Wirtschaft und versuchten sich, so gut es ging, zu verteidigen. Es entwickelte sich ein kurzes Feuergefecht, worauf die Einjährigen den Rückzug antreten mußten. Die un erlaubte Einkehr in dem Wirtshaus kam den Vorge setzten zur Kenntnis und eS wurde eine Untersuchung eingeleitet. Die 60 Einjährigen wnrden zwar nicht vor das Kriegsgericht gestellt, sie erhielten aber im Disziplinarweg 3, 6 und 7 Tage Arrest. Sie wa ren alle Teilnehmer des Offiziersunterrichts und find jetzt infolge ihres unüberlegten Streiches von diesem Unterricht ausgeschloffen worden. Sie können also nicht Reserveoffizier werden. Ein merkwürdiges Phänomen wird von Bir Pister an der Grenze von Tripolis gemeldet, wo ein Brunnen erbohrt wurde, dessen Strahl täg lich 2600 kbm. Trinkwasser lieferte. Infolge dieser Ergiebigkeit hatten die Militärbehörden im äußersten Süden zahlreiche eingeborene Famimilien um den Brunnen herum augefiedelt, um hier eine neue Oase zu schaffen. Letzter Tage verschwand nun plötzlich innerhalb weniger Stunden das süße Wasser und statt dessen erschien eine Salzsäule, welche ungenießbar ist. Man hat keine Erklärung für dieses merkwürdige Phänomen und es erscheint fraglich, ob es je gelingen wird, wieder trinkbares Wasser zu erhalten. 's Blutiges Drama an Bord eines Schiffes. An Bord des im Hafen von Quimper ankernden Seglers „Maria Theresia" hat sich ein blutiges Drama abgespielt. Zwischen einem Boots mann und einem Malrosen entstand ein Streit, wobei der Matrose zum Revolver griff und auf seinen Geg ner feuerte, ohne jedoch zu treffen. Der Bootsmann bewaffnete sich nun mit einem Dolch und verfolgte seinen Gegner. Auf der Schiffsbrücke entstand ein Handgemenge, in dessen Verlauf der Bootsmann von 4 Revolverschüffen tödlich getroffen zu Boden stürzte Der Matrose sprang in dM-Wasser und schwamm lange Zeit hindurch, bis er endlich von einer Patrouille aufgefischt wurde. Der Bootsmann ist inzwischen seinen Verletzungen erlegen, aber auch sein Angreifer liegt lebensgefährlich erkrankt uud verletzt darnieder. Glückliche Gewinner. DaS Los Nr. 17761, das mit seiner Prämie von 300 000 Mark bei der letzten Ziehung der 4. Preußisch-Süddeutschen Klaffen lotterie nach Brandenburg a. H. siel, wurde dort in Vierteln gespielt. ES find fast durchweg kleine Leute, die an den Losen beteiligt sind. In Hannover, wo hin die erste Abteilung der Prämie fiel, zerfällt daß Schneider in süßem Schlummer lag und gingen mit ihrer kostbaren Beute Hals über Kopf davon. Am Bestimmungsorte öffnete man das Tor und wollte unter ganz besonderen Vorsichtsmaßregeln den langen Kerl auS dem Karren holen, um ihn dem König vor zustellen. Der Schreck der Werber war aber nicht gelinde, als auS dem entriegelten Karren schimpfend und polternd der bucklige Schneider herausfuhr. Die gefoppten Soldaten, die sich um ihren Lohn betrogen sahen, prügelten ihn tüchtig durch. Es half dem Schneider uicht viel, als er sich beim König beschwer te, der über den mißglückten Einfangsversuch in Hellen Zorn geriet. So behielt er nach den Anschauungen der damaligen Zeit seine Prügel, der Schafknecht seine Freiheit, und die Werber jagte der König zum Teufel. -f Das HerzogSpaar von Sachsen-Al tenburg beim Schlachtfest. Der Herzog und die Herzogin von Sachsen-Altenburg haben eine Lan desreise unternommen, die such in die Gößnitzer Ge gend führte In Nörditz, nahe der sächsischen Grenze, wurde das HerzogSpaar zum Schlachtfest eingeladen, das im Gasthof stattfand. Mit großen weißen Schlächterschürzen, die auch dem HerzogSpaar umge bunden wurden, angetan, vernahmen die vielen Teil nehmer der Tafel zunächst das Schlachtessen-Tischgebet, daS der Gemeindeälteste also sprach: Herr lehre unS Bescheidenheit, Wenn ich mich setz' zu Tische, Und hilf, daß ich zu jeder Zeit Das größte Stück erwische. Höchst amüsiert, nahm sodann das Herzogspaar ein Angebinde vom Schweineschlachten für die fürstlichen Kinder entgegen, das mit einer launigen Ansprache überreicht wurde, in der gesagt war, daß die Bauern schaft „in so unendlicher Treue zum Herlscherhause halte, wie das Ringelschwänzchen des geschlachteten Schweins sich in endloser Rundling über die Gaben des Korbes erhebe." Der Verlauf deS Essens berei tete dem Herzogpaar viel Spaß, und noch lange wer den die Fürstlichkeiten an den kuriosen Spruch denken, der über dern Eingänge zum Gut mit dem Bild eines delikaten Schweins prangte: Du greeßte Sau, Dich opferd garn Die Liebe zu dem Landesharrn! f GefährlicheFlucht aus demGefäng' n i 8. Große Aufregung gab es gestern nachmittag im Landgericht zu Kassel. Dort waren zwei schwere Einbrecher, die gemeinsam zwölf Einbruchsdiebstähle verübt hatten, der eine, namens Siebert, zu zehn Jahren Zuchthaus, der andere, der Schlaffer Guter- muth. zu fünf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Earverlust verurteilt worden. Gutermuth wurde in einer nächst dein Schwurgericht gelegenen Zelle unter gebracht. Etwa eine Stunde nach seiner Inhaftierung kam ein Beamter des Gerichts und fragte den Gericht diener, weshala Gutermuth auf freiem Fuß gesetzt worden sei. Die Gerichtsbeamten sahen nach und ent deckten, daß Gutermuth, der von Beruf Schlosser ist, zwei Eisenstangen aus dem Fenster gebrochen und dann 20 Meter tief auf den Hof hinabgesprungen ist. Er kam anscheinend unverletzt davon. Alle Nach forschungen nach seinem Verbleib waren bisher ergeb nislos. s Aus der Festung entflohen. Schiliko Stefanowitsch und Jowau Javanowitsch, zwei gewesene Jnfanteriehauptleute, die wegen verschiedener während des Krieges begangener Vergehen sowie wegen Feig heit zu 20 Jahren Festungshaft verurteilt wurden, erbrachen nachts mittels einer Hacke ihr Gefängnis in einem einsamen Hause der Belgrader unteren Festung und entflohen, während die Wache sich am anderen Ende des Hauses befand Sie hinterließen ein Schreiben, die Militärwache möge für ihre Flucht nicht zur Verantwortung gezogen werden, da sie un schuldig sei, und daß sie wieder zurückkvmmen würden, wenn das Land sie brauche. f Disziplinarverfahren gegen sechzig Einjährig-Freiwillige. Einen unüberlegten Streich hatten 61 Einjährig-Freiwillige des 1 und 2. Bat. des Füsilier-Regiments Nr. 8) in Wiesbaden begangen. Ihnen wurde eines Abends von dem auS- bildenden Offizier eine Felddieustaufgabe gestellt. Di« sich du Jahre 1912 um den Direktorposte« in Schwerin uud wurde auf Gruud seiner Zeugnisse und der über ihn eingeholteu Erkundigungen gewählt. Er wollte an de« technischen Hochschulen Karlsruhe und Darmstadt studiert haben und gab sich als Diplom- Ingenieur auS. Er überreichte auch ein Zeugnis, wonach er die Diplom-Jnaenier-Prüfuna für Elektro- technik bestanden hatte. ES darf mit Sicherheft au* genommen werden, daß dieses Zeugnis gefälscht ist und Schroeder überhaupt keine Hochschulbildung hat. Einige Verdachtsmomente führten zu Nachfragen bei de« genannten Hochschulen, die erklärten, daß Schroe der dort nicht studiert habe, auch sei daS ZeuguiS dort uicht ausgestellt. Darauf wurde Schroeder ver haftet. Er soll die ihm zur Last gelegte Tat bereits eiagestauden haben — Eine weitere Meldung aus Schwerin besagt: Schroeder, der hier als Burschen schafter und Diplom-Ingenieur eine Rolle in der Gesellschaft spielte und noch in der letzten Saisou auf allen größeren Festlichkeiten als Arrangeur wirkte, besaß nicht einmal ein Einjährigen-Zeugnis. Im Be triebe deS Elektrizitätswerkes in Schwerin hatten fich in letzter Zeit Mängel herausgestellt, zu deren Besei tigung von auswärts Sachverständige herbeigezogen werden mußten. Schroeder hat auch eine ganze Reihe hiesiger Geschäftsleute um große Beträge geschädigt. Noch vor kurzem gelang eS ihm, bei einer hiesigen Bank ein Darlehen von 5000 Mark aufzunehmen. Man weiß bis jetzt noch nicht, ob der wirkliche Name deS Schwindlers Schrocher ist oder ob er diesen nur angenommen hat. — Schroeder ist in den Jahren 1911 und 1912 in dem Sachsenwerk Licht- und Kraft- Aktiengesellschaft in Niedersedlitz bei Dresden tätig ge wesen, und zwar in der technischen Abteilung. Ein langjähriger Oberingenieur dieser Firma hat fich nach Schwerin begeben. Die Reffe dieses Herrn hängt mit der Verhaftung des Schroeder zusammen. 's Riesiger Waldbrand. Wie auS Zizikar gemeldet wird, wütet ein riefigeS Schadenfeuer in den Waldkonzesfionen am Aalu. Die Städte Taolu und Guntschulin bräunten nieder. Die Landstraßen werden von einem Feuermeer durchflutet und weit und breit ist es unmöglich, dem zerstörenden Element nahezu kommen. Da jegliche Löschversuche ausgeschlossen schei nen, muß man drm Brande freies Spiel lasten. f Entführt. Der belgische Landwirtschaftsin genieur Tack, der bei Thyra an der Eisenbahn Smyr- na-Aidin ein Landgut bewirtschaftet, ist von einer Räuberbande entführt wrrden. Nach Konsulatsmel dungen soll es fich um eine türkische Bands handeln. Die Bande verlangt ein Lösegeld von 6000 Pfund oder 128 000 Francs. Auf Einschreiten der belgischen Gesandtschaft hat die Regierung Gendarmen zur Ver folgung der Räuber ausgesandt. 1° »Im Zeichen der Zeit". Eine originelle Neuerung hat daS Londoner Telephonamt jetzt ein geführt. Die Abonnenten, die zu früher Morgen stunde geweckt werden wollen und zu der bisherigen Methode der Weckuhren kein großes Zutrauen haben, werden auf ihren Wunsch vom Centralamt in Lon don angerufen. Dieser neue Weckdienst hat zahlreiche Anhänger gefunden. s-Die „unsittliche" Kleider mode. Aus Breslau wird geschrieben: „Die katholischen Hand werkerinnen im Verbände katholischer Vereine er werbstätiger Frauen und Mädchen" haben sich in einer kürzlich angenommenen Resolution heftig darüber beklagt, daß sie genötigt seien, „Kleider anzufertigen, die christlicher «Litte und Wohlanstündigkeit Hohn sprechen", und daß sie infolgedessen „ost mehr oder weniger mit ihrem Gewissen in Widerstreit kommen". Die BreSlauer katholischen Handwerkerinnen begrüßen daher dankbar das gemeinsame Hirtenschreibeu der deutschen Bischöfe, das fich gegen die modernen Klei dermoden wendet. Die katholischen Schneiderinnen wollen, wie sie ihren geistlichen Führern versprechen, in Zukunft keine Aufträge mehr annehmen, die ihren Grundsätzen widersprechen, sondern ihre Kundinnen „auf edle Kleidermoden hinlenken". Die Resolution schließt mit der Aufforderung an alle Berufskolleginnen, sich diesem Vorgehen anzuschließen. — Ob die verehr- lichen Kundinnen sich wohl leicht zu den christlichen Modellen bekehren werden? s Friedrich Wilhelm I. und der ent wischte lange Kerl. Man hatte dem König Friedrich Wilhelm 1. zugetragen, daß auf dem Ritter guts Kleinzschocher ein Schastnecht diente, der ein so stattliches Längenmaß aufwieS, daß er alle zurzeit dienenden „langen Kerls" ganz bedeutend überragte. Es wurden zunächst alle möglichen Versuche gemacht, nm durch Geld und andere Versprechungen den Mann für daS Regiment zu gewinnen. Aber alles vergeb lich. Er zeigte keine Lust zum Soldatenstande, und die Bestürmungen der Werber hatten zur Folge, daß er vorsichtig wurde, um fich vor gewaltsamer Entfüh rung zu sichern. Die Vorsicht war auch am Platze, denn der Schastnecht erfuhr, daß er in einer Nacht, wo dir Schafe in Hürden auf dem Felde blieben, in seiner Schlafhütte, die auf einem Karren mit zwei Rädern stand, überfallen und entführt werden sollte, um direkt vor den König gebracht werden. Er wußte fich aber zu helfen. Am Abend vor den» geplante» Ueberfall bat er einen kleinen buckligen Flickschneider, die Nacht bei den Schafen zu bleiben. Und richtig. Ja später Nachtstunde erschienen die Entführer, ver riegelten die Tür der Schlafhütte, i« welcher der Zur Herstellung von 2-4 llg. lMonsüMM in Himbeer, Zitrone Limetta, Kirsch, Lemonsquash, Wald- meister, Grenadine, Ananas MM MW usw empfehle M W MWM EssMN WII , Drogerie u. Kräutergewölbe MW PlS- zum Kreuz.
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