Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191308089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19130808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19130808
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-08
- Monat1913-08
- Jahr1913
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.08.1913
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Haupt I»se»U»u«o»g«» tu» H7»o 8»tt»»a Nr. 182 ML ' * Der Kaiser ist gestern von seiner Nordlandreise Lach Swinemünde zurückgekehrt. * Die geplante österreichisch-ungarische Heeresvor- läge wird eine Erhöhung des Rekrutenkontingents um Z6000 bis 40000 Mann fordern. *Jn Bukarest wurde auf Grund münd- Tichen Abkommens der Friede geschlossen. * Der französische Senat hat die Dauer der aktiven Dienstzeit auf drei Jahre festgesetzt und der Einstel- bmg der Zwanzigjährigen zugestimmt. * Der französische Flugzeugfabrikant Duperdussin wurde in Paris wegen Betrügereien in Höhe von 40 Millionen Frank verhaftet. * In Mailand kam es zu Zusammenstößen zwischen den Ausständigen und der bewaffneten Macht. * In China ist man über das Verhallen Japans bei Leu chinesischen Schwierigkeiten sehr aufgebracht. * In Athabasca (Kanada) ist das ganze Grschäfts- Liertel der Stadt durch Feuer zerstört worden. * Die Tatsache, daß der Premierminister den ihm von einer parlamentarischen Deputation vorgetragenen Ma« eines Tunnels unter dem Kanal zwischen Frank reich und England nicht abgewiesen, sondern freund lich ausgenommen hat, gibt zu vielen voreiligen Acuße- ruagen in der Presse Anlaß. Die Kosten eines solchen Tunnels werden auf 320 Millionen veranschlagt. Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk »S. Sichrem«. Freitag, de« 8 August Die der Meldung des Friedensschlusses voransge- Aangenen Nachrichten geben wir nachstehend noch wieder: Allerlei Schwierigkeit-». London. Der Bukarester Korrespondent des ,I)aily Telegraph^ schreibt: Rumänien gibt sich alle Mühe, den Frieden möglichst schnell zur Unter zeichnung zu bringen. Es verlautet, daß ein defini tiver und kein provisorischer Friede geschlossen werd«» wird. Rumänien wünscht, daß Serbien die Städte Rade- und Strumitza an Bulgarien abtritt. Die ser- Antwvrt war ablehnend. Rußland und Oester- Haben aber Rumänien mitgeteilt, daß sie diese Früher Wochen- und Rachrichtsvlatt Tageblatt sb Haüns. WILVMW, Wins, St Wat tztinrißkrt, Dininu, WirMvitunsins. Mn St Ms, St ZM, St R-tli, Zlnitüns, Äüm, MnMsn, SäMwel «i NM« Amtsblatt für das KglAmtsgerichtvnd den Stadtrat zu Llchtenstein Friede auf dem Balkan! Der Friede ist geschloffen! So lautet eine nach den weiter unten sichenden Mcl- Lungcn noch ziemlich überraschend kommende Nachricht Ler „Agence Roumainc" aus Bukarest, die folgenden Wortlaut hat: Bukarest. Die „Agence Roumainc" meldet ferner: Der Friede ist mündlich geschlos sen worden auf der Grundlage, daß . Strumitza a« Bulgarien und Kawalla an Griechenland fällt. Der Vertrag wird , morgen (Donnerstag) vormittag 11 Uhr unter- : zeichnet werden. Die Unterzeichnung des Demo- ' bilisierungs-Abkommens wird morgen erfolgen. So kurz diese Nachrichten sind, so lassen sie doch mit erfreulicher Sicherheit erkennen, daß bei den be teiligten Balkanstaaetn der Wunsch nach endlicher Ein stellung des mörderischen Bruderkrieges und das drin gende Bedürfnis nach Frieden nun glücklicherweise die sonstigen Wünsche und Bedenken überwiegt. Hoffent lich erfolgt auf Grund dieses vorläufigen Abkommens recht bald eine endgültige Festlegung der Friedens- Ledingungen, damit auf dem Balkan und damit in »ganz Europa die im Interesse des Wirtschaftslebens Ho heißersehnte Ruhe nun endlich wiederkehrt. Deutsches Retw. . Berliu. (Der zweite Krupp-Prozeß.) Wie wir von privater Seite erfahren, soll der zweite Krupp-Prozeß in der ersten Septemberwoche vor der Strafkammer in Moabit verhandelt werden. Die Zeugenladungen sind bereits ergangen. Es sind 23 Zeugen und 5 Sach verständige geladen. Die Anklage richtet sich gegen sämtliche Mitglieder des Direktoriums der Firma VW» Matt »rschüut täglich, außer Sami- «l» Fchttiv, «utzulMa^ fßr »« salg«»« «ML — Uiertitsßpelichir «q»ßwr»bi 1 Md. vo Pla., durch die poft derogen 1 Md. 7K pfg., «mitu» «wuumru 10 Pf». iSechUmiaru »tz»« auß«r der Eapckmla» tu «chtLchcku, vwwmu« Straß» «r. Kd, am Matstrttchr» Paftanftalteu, poftdoten, sowie die ÄortrSgrr entgegen, ßuserul» aurdru dl, fidnsgespalten» GrnndMe »tt 10, fK» «Lviirttg» Lnserrut« mit Ul pfa. wrichuet. RietUauüpil» SV Pst. Lu «utiiche» Sette doftet die rweispattige Leite 3V psg. F»r»f»r»ch-A»scht»ß «r. 7. LUftrMoe-Aumch« llstüch dw st«»«» a«»Ma«> 10 «tzr. «eiegramm-Ldrelse: Tagevlatt. Krupp und deren früheren Vertreter in Berlin Maxi milian Brandt. Für die Verhandlungen sind vier Tage in Aussicht genommen. (Nach einer anderen Meldung ist noch nicht festgestellt, wann verhandelt wird, und ob die Anklage auf sämtliche Direktoren aus gedehnt werden soll. D. Red.) — (Preßstimmen zum Tilian-Prozeß.) Die Berli ner „Morgenzeitung" schreibt zum Tilianprozeß: Ganz! falsch und voreilig wäre es, schon aus diesem Prozeß Schlüsse auf die Rolle ziehen zu wollen, die die Fir ma Krupp in der Angelegenheit gespielt hat. Tic we nigen Beamten, die gegen die Forderungen verstoßen haben, dem Locken des Goldes zu widerstehen, stellen glücklicherweise nur eine minimale Minderheit dar. Wir wollen hoffen, daß es auch in Zukunft so bleiben wird, und dazu wird der Prozeß sicher beitragen. — Die „Kreuzzeitung" legt sich der Firma Krupp gegenüber vorläufig einige Reserve auf. Sie sagt aber, gerichtet ist eine Anzahl von Militärbeamten, die um äußerer, freilich geringer Vorteile -willen, ihre Dienstpflicht gröblich verletzt haben. Gerichtet ist die leider auch bei uns zu Lande herrschende Geschäftspraxis, sich auf unlautere Weise für den Wettbewerb nützliche Äennt- 'msse zu verschaffen, gerichtet ist aber auch die frivole Agitationsmethode der Sozialdemokratie. — In der „Täglicl-en Rundschau" wird gesagt: Das Urteil wird ein weithin leuchtendes Merkzeichen sein. Man kann jetzt sogar dem Genossen Liebknecht danken. Er wollte ein „Panama", aber es wurde eine Reinigungsmensur. — Der „Vorwärts" sagt: Wir freuen uns der Mild« des Kriegsgerichts. So sehr wir aber den Angeklag ten ihre milden strafen gönnen, so energisch müssen wir uns gegen jeden Versuch wenden, aus dem relativ geringen Strafmaß eine Geringfügigkeit der Vorkomm nisse ablciten zu wollen. Im übrigen war die Ver handlung vor dem Kriegsgericht nichts als der erste Auftakt. Die Hauptarbeit wird noch zu tun sein von der Moabiter Strafkammer und der parlamentarischen Untersnchungskommission. — «Ballin für die Beteiligung Deutschlands an der Ausstellung in San Franzisko.) In dec gestrigen Nummer der Zcitungskvrrespondenz Hamburger Bei träge wird eine gutachtliche Aeußerung des General direktors Ballin über eine deutsche Beteiligung an der Weltausstellung in San Franzisko veröffentlicht. Da rin wird mitgeteilt, daß Ballin, obwohl sonst stets Gegner einer Beteiligung an Weltausstellungen, der Ansicht ist, daß eine Beteiligung Deutschlands an der Ausstellung in San Franzisko stark im deutschen In teresse liege, weil sie Gelegenheit gebe, in Zusammenhang mit der Eröffnung des Panamakanals eine wirkfamc Propaganda in dem für die deutsche Industrie in Zu kunft sicher sehr wichtigen Absatzgebiete an der ame rikanischen Westküste zu machen. «Wie die „Berl. Pol. Nachr." mitteiltcn, ist in der deutschen Industrie keine Neigung zur Beteiligung, zumal vor der Entscheidung über das Schicksal der amerikanischen TarEresorm, durcb die gerade die deutsche Industrie benachteiligt werden soll. Ist Ballin nicht etwas interessiert bei dieser Frage? D. Red.) Ausland London. «Zur Untertunnclung des Acrmelkänals.) Ministerpräsident Asguith hat am Dienstag mittag eine Abordnung von Parlamentariern aus allen im Unterhause vertretenen Parteien empwngcn, die sich für den Plan einer Untertunnelung des Kanals aus- sprachcn. Nachdem er auf den Widerstand hingewic- sen, den bisher die Regierung dem Projekt entgegen gesetzt hat, sagte Asquith, daß jetzt neue Gesichtspunkte vorlägen. Das Aussichtsvollste und in mancher Be ziehung versprecl-endste sei die Errichtung einer festen, unverrückbaren Grundlage in den Beziehungen Groß- britanniens mit Frankreich. Die Regierung hat dem Gegenstand stets Beachtung geschenkt; sie würde auch jetzt mit Unvoreingenommenheit an den Plan heran treten und einer eingehenden Prüfung unterziehen. beiden Städte sowie auch Kossaua an Bulgarien ab getreten zu sehen wünschten. Die griechischen Schwie rigkeiten sind ebenso groß^ nicht betreffend Kawalla, das griechisch werden wird, denn zu diesem Schritt haben sich ja die Bulgaren entschlossen, sondern an dere Schwierigkeiten bestehen zwischen Griechen und Bulgaren. Diese liegen speziell auf dem Gebiete des Flusses Masta-Karasen, welches von den Bulgaren für die Herstellung der Eisenbahn benötigen wird. Die Griechen sagen, daß die Bulgaren die Eisenbahn auch ohne das Gebiet des Flusses bauen können; sie müß ten dann nur 20 Millionen mehr opfern. Die Grie chen verlangen eine Grenzlinie Belem-Drama am Flusse entlang. Sofia. Die Nachrichten aus Sofia lauten nicht ermutigend. In Regicrungskreisen neigt man der Ansicht zu, daß, falls in Bukarest kein endgültiges Resultat erzielt wird, die Mächte gezwungen sein werden, die Friedensfrage selbst in die Hand zu neh men. Rumänien auf feiten Griechenlands und MerKLens. Paris. Nach «ner-MSttermeldung aus Bukarest soll ein bulgarischer Delegierter den rumänischen Mi nisterpräsidenten Majorescu gefragt haben, welche Haltung Rumänien beobachten würde, falls Bulgarien nach der bulgarisch-rumänischen Grenzverständigung die Feindseligkeiten gegen Serbien und Griechenland wieder aufnehmen würde. Dieser habe darauf geant wortet: „Dann werden die rumänischen Truppen Sonnabend in Sofia sein." Die Einwirkung der Mächte in Konstan tinopel. Konstantinopel. Die Instruktionen der Bot schafter stimmen, wie es scheint, nicht überein, wes halb der Kollektivschritt noch nicht erfolgt ist. Einige Botschafter unternahmen jedoch einzelk' einen Schritt. Der Großwesir erteilte negative Antworten. Der Großwesir, der am Montag dem russischen Botschaf ter einen Besuch abstattete, erklärte, wie es heißt, daß die RLu«n»ng Adrianopels unmöglich sei. Der englische Geschäftsträger, der Instruktionen erwartete, hatte vormittags eine längere Besprechung mit dem Grotzwesir. 4VVV0V Todesopfer der beiden Kriege. Berlin. Der augenblicklich in Makedonien ivci- lende Kriegskorrespondent des „Coriere della Sera" sendet seinem Watte einen längeren Bericht, worin er die Verluste an Menschen und ltzeld im ersten Feld zug wie folgt abschätzt: Bulgarien: 350000 Sol daten mobilisiert, 30000 Tote, Kosten 1200 Millio nen Mark. Serbien: 250000 Soldaten, 30000 Tote, Kosten 620 Millionen Mark. Griechenland: 150000 Soldaten, 10000 Tote, Kosten 280 'Mil lionen Dtark. Montenegro: 30000 Soldaten, 8000 Tote, Kosten 16 Millionen Mark. Türkei: 450 000 Mann mobilisiert, 100 000 Tote, Kosten 160 Millionen Mark. — Für den zweiten Feldzug sind nach derselben Quelle die Ziffern schätzungsweise wie folgt: Bulgarien: 60000 Tote, 720 Millionen Kosten. Serbien: 40000 Tote, 400 Millionen Kosten. — Wenn man hierzu die Ermordeten, die Opfer der Cholera und anderer Epidemien hinzunimmt, so dürften die Mcnschenverluste mindestens 400 000 be tragen, und die finanziellen Kosten insgesamt mit 5 200000 l)00 zu schätzen sein. (Voss. Ztg.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht