Suche löschen...
Die Elbaue
- Bandzählung
- 6.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 2296
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1795111755-192900003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1795111755-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1795111755-19290000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 13, Juni 1929
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDie Elbaue
- BandBand 6.1929 -
- AusgabeNr. 1, Januar 1929 1
- AusgabeNr. 2, Januar 1929 5
- AusgabeNr. 3, Februar 1929 9
- AusgabeNr. 4, Februar 1929 13
- AusgabeNr. 5, März 1929 17
- AusgabeNr. 6, März 1929 21
- AusgabeNr. 7, April 1929 25
- AusgabeNr. 8, April 1929 29
- AusgabeNr. 9, Mai 1929 33
- AusgabeNr. 10, Mai 1929 37
- AusgabeNr. 11, Juni 1929 41
- AusgabeNr. 12, Juni 1929 45
- AusgabeNr. 13, Juni 1929 49
- AusgabeNr. 14, Juli 1929 53
- AusgabeNr. 15, Juli 1929 57
- AusgabeNr. 16, August 1929 61
- AusgabeNr. 17, August 1929 65
- AusgabeNr. 18, September 1929 69
- AusgabeNr. 19, September 1929 73
- AusgabeNr. 20, Oktober 1929 77
- AusgabeNr. 21, November 1929 81
- AusgabeNr. 22, November 1929 85
- AusgabeNr. 23, November 1929 89
- AusgabeNr. 24, Dezember 1929 93
- BandBand 6.1929 -
- Titel
- Die Elbaue
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
i 1 Am :gen! rite> n i daß nisl ng gea ' F- diei er 1 utsk stell rzev in d aß i G- s 2 Nr. 13. 6. Jahrgang. Seilage zum „General-Anzeiger" Juni 1929 e. Zur Geschichte der Erdbeere Ber! and o h- n F Wieder einmal stehen wir in unserer Lößnitz in der Hochsaison der Erdbeere. Mitten drin in der Ernte, die sich dies 19. Jahrhunderts die Erdbeere bei uns im größeren Maßstabe angebaut worden ist. m vl skan and! ndt? nd! It di Die Geschichte der Erdbeere ist über haupt interessant und es ist bemerkens wert, daß die aromatische Frucht im Alter tum scheinbar keine große Rolle spielte. Fast scheint es, als ob die antike Welt an diesem purpurnen Wunder ziemlich acht los vorübergegangen wäre und erst die Deutschen dies liebliche Kind des Waldes entdeckt hätten. Die Walderdbeere, deren Geschmack und Aroma noch heute unüber troffen ist, wurde von den alten Germanen sehr geschätzt,- sie war im deutschen Walde so verbreitet, daß man sie schlechtweg die Frucht oder das Obst nannte. Lange Zeit mar die Erdbeere der köstlichste Nachtisch, den der Deutsche im Frühsommer kannte. Sie wird von den Dichtern des Mittel alters in feierlichen lateinischen Wersen Lesungen, und auch mancher Minnesänger preist die Maienluft, wenn er ausruft: „Seht, da liefen wir Erdbeeren suchen von Tannen zu dcu Buchen, über Stock und über Stein." Im ersten Nomau unseres Schrifttums, dem noch lateinisch geschrie benen Ruodlieb, wird erzählt, wie die Kin der im Walde die roten Beeren in Töpfe oder Weidenkörbe sammeln und beglückt nach Hause tragen. In der Volkskunde haben sich noch Bräuche erhalten, die dar auf schließen lasten, daß die Erdbeere mit dem altgermanischen Götterglauben ver knüpft war. Besonders war es die gütige Holda, in deren Reich man die Walderd beeren heimisch machte,' sie schenkte den Menschen solche Beeren, und ebenso taten die Elfen, ihre Dienerinnen. Wenn beim Beerensammeln lange Zeit der Brauch herrschte, daß die ersten drei Erdbeeren für die „heilige Maria" auf einen Baum stumpf gelegt wurden, so darf man wohl darin den Nachklang eines uralten Opfers erblicken, das ursprünglich der Holda galt. Erdbeeren wurden öfters auch als Zehnten gefordert. So heißt es z. B. in der Zim- mernschen Chronik: „Die Edelleute von Dalburg, genannt die Kämmerer, haben zu Worms einen Hof, La muß ihnen der sonst. Die Erdbeere ist im Laufe der Zeit eine für unsere Gegend charakteristische Frucht geworden. Wie früher der Löß nitzer, der Kötzschbergische Wein weit über die Grenzen unserer Heimat bekannt war, so ist es heute die Erdbeere, die mit dem Spargel den Lößnitznamcn auch anderen Gegenden geläufig und bekannt macht. Daß die Lößnitzer Berg-Erdbeeren einen so weit verbreiteten Ruf haben, verdanken sie der topographischen Eigenart ihres Ursprungsgebietes, dem nach Süden zu steil abfallenden Sang der Lößnitzüerge. die ihr ermöglichen, die fast rechtwinklig auf ihren Standort auffallenden Strahlen der Frühlingssonne auszunützen und ihre Früchte fast 14 Tage früher zur Reife zu bringen als es in anderen „klassischen" Erdbeergebieten Deutschlands der Fall ist. Mit der Reise der Gartenerdbeere kann die Lößnitz mit außersächsischeu Eröbcer- gebieten nicht in Konkurrenz treten, hat wenigstens keinen zeitlichen Vorzug mehr vor ihnen. Es ist merkwürdig, daß über den ungefähren Zeitpunkt, wann in der Lößnitz die Sp^zialkultur der Erdbeeren in Aufnahme gekommen ist, völliges Dun kel herrscht. Zu Anfang des vorigen Jahr hunderts war bestimmt noch nicht von einer Großkultur der Erdbeeren zu reden. Tas geht daraus hervor, daß in keinem der vielen Kaufbriefe von Lößnitzer Grundstücken, besonders Bauernwirtschaf ten, der Erdbeere bei den Auszugsleistun gen, die peinlich genau festgesetzt wurden, niemals gedacht 'wird. Auch die Schock- stenerkataster von 1801, die die erzeugten Feld- und Gartenfrüchte genau anführen, erwähnen nichts von einer Großkultur der Erdbeere. Zwar wäre es verkehrt, anzu- i.ehmen, daß die Erdbeere unsern Altvor dern unbekannt gewesen sei, aber sie wird kaum mehr als gelegentlich in den Bauern- gärten anzutreffen gewesen fein. Es ist anzunebmen. Laß erst im ersten Drittel Les lsgr nner. nnt >lan! lenS. müä al d ihr nie» Vät auch en d 1ü mm "U emli Etw hr, i ichw - de Rat jährlich auf dem Pfingsttag (?) zwei große Körbe mit Erdbeeren geben." So beglückte die schlichte Walderdbeere jahrhundertelang Geschlecht auf Geschlecht in deutschen Landen, bis sie dann im 18. Jahrhundert in den Garten verpflanzt wurde und nun zur Moöefrucht der feinen Leute wurde. Die große Gartenerdbeere erregte auf der Tafel Aufsehen. Ein fran zösischer Schriftsteller berichtet, daß um die Mitte des 16. Jahrhunderts die Frauen nichts lieber aßen als Erdbeeren mit Sahne und Zucker, während die Männer die Frucht in den Wein taten und so die Erdbeerbowle schufen, Eine besondere Liebhaberin der Erdbeere war Lie dänische Prinzessin Elisabeth, die im Juni 1582, als sie mit ihrem Mann, dem Herzog Ulrich von Mecklenburg, auf den Reichstag nach Augsburg zog, jeden Tag Erdbeeren für ihren Tisch verlangte. Die eigentliche Erd- beerzucht begann aber erst im 17. Jahr hundert. Im Jahre 1629 kam die erste frühreife nordamerikanische Erdbeere in englische Gärten, und 1715 brachte der fran zösische Gelehrte Frozier die chilenische Riesenerdbeere nach Paris. Fünf dieser Frutillapflänzchen führte er als kostbare Ladung mit sich, mutzte aber zwei der seb- tenen Pflanzen dem SchiffSkapitän über lassen, der sie als Entgelt für das zum Be- gießen notwendige Süßwasser forderte. Aus den 3 nach Frankreich gebrachten Pflänz chen sind dann sämtliche Erdbeerkulturen in Frankreich und anderwärts zurückzu führen, denn erst 1829 wurden weiter« Erdbeerpflanzen aus Chile gebracht. Die chilenische Gartenerdbeere wurde ein be sonderer Ruhm des französischen Hofes, und da man damals alles nachäffte, was in Versailles üblich war, so verlangten auch die deutschen Fürsten große Erdbeeren für ihre Tafel. Immerhin fanden die neuen Arten in Deutschland nur langsam Eingang. Ein Regensburger botanisches Buch von 1737 kennt nur die seit dem 15. Jahrhundert eingesührten Gartenformen der Walderdbeere, und zur Zeit unserer Klassiker war Lie südamerikanisch« ErK- Jahr infolge des strengen, anhaltenden -r Winters länger hinausziehen wird wie id,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder