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Wilsdruffer Tageblatt : 19.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-191801194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19180119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19180119
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1918
- Monat1918-01
- Tag1918-01-19
- Monat1918-01
- Jahr1918
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.01.1918
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ist nun vor italienische« Geheimagenten in Anwesenheit -eS französischen Konsuls erbrochen worb«, j Anklage« und E»thSll««gen. Die Pariser Hetzpresse bemüht sich umsonst, den ver hafteten Caillaux wie einen des VaterlandSoerrateS über führten und deshalb von seinen nächsten Freunden Ver lassenen zu behandeln. Die Pressestimmen der Linken lassen vielmehr erkennen, daß Caillaux treue Freunde hat, die am Werke sind, für ihn zu arbeiten und die, wie ein Blatt schreibt, nicht dulden werden, daß .der Gerechtigkeit ein Schnippchen geschlagen wird'. Einige Blätter er klären rund heraus, die von den italienischen Behörden beigrbrachten Dokumente könnten genau wie Esterhazys Bordereau im DreyfuS-Prozeß gefälscht sein. Der angebliche Staatsstreichplan. Unter den Akten, die in dem Florentiner Schrank ge funden wurden, befindet sich einer Stefanimeldung zufolge ein von Caillaux angeblich entworfenes RegierungS- programm, das für den Fall seiner erneuten Berufung zur Ministerpräsidentschaft zur Ausführung gelangen sollte. DaS Programm stellt, wenn es echt ist—tatsächlich eine StaatSum- wälzung dar. Ganz abgesehen davon, daß es die Verhaftung Poincarös und aller Männer, die die öffentlichen An gelegenheiten Frankreichs in letzter Zeit leiteten, Vorsicht, plant es eine Beschränkung der Machtbefugnisse des Senats und der Kammer. Der ganze Plan ist so phan- taüijch, daß man dem nüchternen Rechner Caillaux seinen Entwurf kaum zutrauen kann. Lansings Beweise. Clemenceau, der während der Kammerinterpellation über den Fall Caillaux nicht zum Reden zu bringen war, bat jetzt die Sprache wiedergewonnen. Er läßt in der Presse erklären, die Depesche deS amerikanischen Staats sekretärs Lansing, die angeblich die Verhaftung Caillaux' veranlaßte, solle veröffentlicht wkrden. Die Freunde deS Verhafteten begegnen den .Beweisen" Lansings mit noch stärkerem Mißtrauen als den italienischen Dokumenten. Neue Verhaftungen. Caillaux ist auf demselben Flur inhaftiert, in dem sich Lie Zelle Bolo Paschas und der anderen in die „Skandale" verwickelten Personen befinden. Der ehemalige Minister präsident wird Tag und Nacht streng überwacht, weil man angeblich einen Selbstmord (?) befürchtet. Niemand darf zu ihm. Auf Veranlassung ClemenceauS ist auch Comby verhaftet worden, der in die Affäre Caillaux verwickelt »ar. Weitere Verhaftungen stehen noch bevor. — Die beiden groben Gegner führen einen Vernichtungskampf. Siegt Clemenceau, so ist Caillaux — zumindest politisch — tot, siegt Caillaux, dann nimmt ClemenceauS strahlend« politische Laufbahn ein jähes unrühmliches Ende. Kein Wunder wenn beide alle Minen springen lasten. Meine Knegspost, »erlt«, 17. Jan. Krieg-Minister v. Stein erklärte i« einer Unterredung, es gebe nur eine Möglichkeit, den Krieg zu beenden, den Sieg. Dazu sei nötig, daß niemand in der Heimat den Willen »um endgültigen Siege aus den Augen laste« dürfe. Bern, 17. Jan. Die französische Regierung hat hier ihr Bedauern wegen d«S Bombenabwurfs aus Kallnach aus gesprochen und Vergütung deS gesamten Schadens zugesagt, «er«, 17. Jan. Nach einer Meldung auS Renmark bat das Schtffahrtsamt den Handelsminister um die AuS- Illeseruna aller Segelschiffe amerikanischer Flagge ge bet««. — Es sollen sofort 47S 000 Lonneu verfügbar sein. Vom ^age. OeVoNk-«« deutsch« FaelhewreHepf«! Ak. Das engluche Reuterbureau meldet mit grafte« HaNoh, einer englischen Kommission sei eS gelungen, au» der Schweiz 257 geheime deutsche Vorschriften zur Be reitung von Farben heimzubringen. Reuter deutet an, Last man nun hoffen dürfe, der Überlegenheit der deutsch« Farbenindustrie Herr zu werden. Die während deS Kriege- mit ziemlichem Aufwand versuchte Begründung einer eigenen leistungsfähige« Farbentndustrie ist bekanntlich kläglich gescheitert. Nun hat man also «inen offenen Diebstahl inS Werk gesetzt, britische Regierung und Interessenten in schönem Verein, um mit den erbeuteten deutschen Rezepten endlich zu einem Resultat zu kommen. Aber auch diese Spitzbubenpolitik wird kaum zum Ziele gelangen. Die deutsche Überlegen heit in der Farbenherstellung hängt zum wenigsten von einigen bestimmten Rezepten ab; vielmehr ist ernste jahre lange und fortdauernde Arbeit ein viel wesentlicherer An- O mein veutscklanä! Roman aus großer Zeit von Elsbeth Borchart. Da sag Löwen tot und verlassen, eine öde Trümmer- ftätte mit aufstrebenden, zackigen Mauerresten, aus denen das herrliche Rathaus unversehrt hervorragte. Die Offiziere erklärten und berichteten Irmgard nähere Einzel heiten von den Kämpfen, die hier im August gewütet hatten, von den fanatischen Bürgern frevelhaft herauf- beschworen. Und Irmgard erzählte ihnen, zu welchem Zweck sie nach Brüste! fuhr, und sand herzliche Anteil nahme und tröstlichen Zuspruch. So verging die Zeit ihr schneller, als gedacht, und bald hielt man in Brüssel. Irmgard verabschiedete sich dankend von ihren Be gleitern und fuhr dann in die Stadt. Vor einigen Jahren war sie, ein halber Backfisch noch, mit ihrer Mutter hier gewesen, um den Bruder zu be suchen. Jetzt schien ihr alles unbekannt und fremd. Zwar waren die Straßen belebt wie damals; aber es fehlte etwas, das frohe Treiben, die zufriedenen, gleichmütigen Gesichter — es /fehlte die Seele, die einst diesem Klein- Paris den Stempel der Eigenart aufgedrückt hatte. ' Die Stimmung war umgeschlagen. Statt der ge spannten Erwartung vor wenigen Tagen noch, Nieder gedrücktheit und Enttäuschung. Der Fall Antwerpens batte die letzte Hoffnung begraben, und die demütigende Niederlage prägte sich auf jedem einzelnen Gesicht aus, dahinter sich Haß und mühsam zurückgehaltene Wut zu ver bergen schienen. ' Diesen Eindruck hatte Irmgard, als sie durch die Straßen Brüssels suhr, und er legte sich beklemmend um ihr Herz. Doch plötzlich atmete sie befreit auf. Dort gingen ja deutsche Soldaten, Feldgraue, aus dem Bürger steig mitten unter den anderen, sicher und friedlich, als feien sie in Berlin unter ihren Landsleuten, und dort zog eine ganze Kompagnie heran mit klingendem Spiel. Deutsche MilitärMusik. Der Druck.war von ihr genommen. Sie fühlte sich tri^b zum Erfolg gewesen, lind dafür können retnrriet englisch« Beutelschneiderkünste Ersatz bieten. Die itarienischen Sozialist«« wolle« Friede«. Die am Mittwoch abgehaltene Hauptsitzung der parlamentarischen Sozialisten Italiens gestaltete sich. zu einer leibhaftigen Friedenskundgebung. Die Partei er neuerte bei der Abgeordnetenkammer ihre zwei Forderungen auf sofortige Einberufung der Kammer und auf die An knüpfung von Friedensverbanblungen. A-bootsarbeit im Wittelmeer Vor kaum vier Wochen befand sich eines unserer neuen U-Boote auf einer Rreuzfahrt vor der italienischen. Rüste. Um die Minenaufgabe zu erledigen, wurde während der Nacht ein bestimmtes Vorgebirge angesteuert und dann in der Morgendämmerung unbemerkt eine Minensperre in den Dampferweg gelegt. Raum war diese Arbeit beendet, als am Horizont Rauchwolken aufstiegen, die die Ankunft eines Geleitzuges verkündeten. Das Ü-Boot tauchte und streckte nur zeitweilig das Sehrohr über -en glatten Wasserspiegel hervor, um die nahenden Schiffe zu beobachten. Bald ent puppte sich der Geleitzug als eine Reihe von Bewachern, die einige heladene Dampfer begleiteten. . Sofort setzte sich „U . . ." mit höchster Fahrt Unterwasser zum Angriff vor. während es noch im Begriff war, in die gewollte Angriffsrichtung zu dampfen, hörte man plötzlich eine starke Detonation und konnte etwas später durch das Hehrohr beobachten, daß eins der Schiffe gesunken sein mußte, da ein großes Rettungsboot mit Leuten auf dem Wasser trieb. Bald darauf kam „U . . ." in günstigem Ab stand auf den größten, tiefbeladenen Dampfer zum Schuß und erzielte einen Volltreffer in der Schiffsmitte. Die Nähe der Begleitfährzeuge zwang zwar sofort zum Untertauchen. Aber nur kurze Zeit begnügte sich der Rommandant mit dem verstecken, wieder stieg das Sehrohr empor und ließ die Beobachtung machen, daß -er getroffene Dampfer bereits vorne tief gesunken warund die Schraube hoch aus dem Wasser heraussah. Der Entschluß, ihn vollends zu vernichten, konnte jedoch wegen der feindlichen Bewachung nicht ausgeführt werden. Bei dem ölglatten Waffex war das Sehrohr von einem Torpedoboot gesehen worden, das alsbald mit hoher Fahrt heranbrauste und das U-Boot wieder auf Tiefe zwang. Der Geleitzug hatte sich längst aufgelöst. Einige Dampfer hatten umgedreht und Reißaus genommen, schienen aber jetzt wieder Mut bekommen zu haben, da sie sich wiederum auf altem Rurse näherten. Trotzdem die feindlichen Schiffe nun gewarnt worden waren, und es zweifellos nicht an scharfer Auf merksamkeit fehlen ließen, entschloß sich der Rommandant, Rapitänleutnant A., zu einem neuen Angriff. Ein tief- beladener, etwa 3500 Tonnen großer Dampfer war das Ziel. 'Zwar stand im Augenblicke, als der Torpedo das Rohr ver ließ, einer der Bewacher fast unmittelbar neben dem Seh rohr, so daß schleunigstes Tauchen notwendig wurde, aber trotzdem wurde der Dampfer im Hinteren Laderaum ge troffen und begann sogleich zu sinken, programmäßig, wi« fast immer bei derartigen Versenkungen, erfolgten kur; darauf die Detonationen einiger Wasserbomben, die ebenso pro- grammäßig ihr Ziel verfehlten, während des letzten An griffes waren di« wenigen anderen Schiffe in alle winde zer stoben. Nur die Torpedoboote und Bewachungsdampfer um kreisten noch die Unfallstelle und mühten sich vergeblich, das U-Boot zu vernichten, dessen Tätigkeit innerhalb der letzten wenigen Stunden drei Schiffe zum Opfer gefallen waren. Em weiterer Aufenthalt in diesem Gebiet versprach nicht viel Erfolg, so daß ,,U. . . beschloß, seine Tätigkeit nach einer anderen Stelle zu verlegen. Auf dem Wege dorthin bot sich zwar infolge gänzlichen Fehlens feindlichen Schiffsverkehrs gar keine Gelegenheit zu kriegerischer Betätigung, dafür lockte aber eine andere Auf gabe. Am folgenden Nachmittag stand das U-Boot in ge ringem Abstand von Land vor einer italienischen Stadt und beschloß, den in der Nähe der Rüste liegenden Bahnhof und das zahlreiche rollende Material unter Feuer zu nehmen. Die Italiener mögen nicht wenig verdutzte Gesichter gemacht haben, als es ihnen plötzlich „Granaten in die Bude regnete". Schon nach den ersten wohlgezielten Schüssen lag über dem Bahnhof eine breite Rauchwolke, und mit Befriedigung war nicht mehr fremd und schutzlos, sondern sicher und geborgen. Was konnte ihr zustoben, wenn deutsche Soldaten di« Wache hielten? Da hielt das Auto vor dem Lazarett. Eine deutsche Wache davor sagte ihr höflich und freundlich Bescheid, wohin sie sich zu wenden hatte, um Zutritt zu ihrem Bruder zu bekommen. Im Anmeldezimmer wurde ihr gesagt, daß man sie ohne die Erlaubnis des Ober arztes, der augenblicklich abwesend wäre und etwa erst in zwei Stunden wiederkäme, nicht zu dem Bruder führen dürste. Das war eine bittere Enttäuschung für Irmgards sorgende und bangende Ungeduld, Die Tränen traten ihr in die Augen; aber sie schluckte sie tapfer hinunter. Hier hieß es energisch zu handeln. Ihre französischen Sprachkenntnisse halfen ihr, einen belgischen Kranken wärter von der unbedingten Notwendigkeit eines sofortigen Besuches zu überzeugen und ihn zu bewegen, sie, die deutsche Krankenschwester vom Roten Kreuz, endlich zu dem Kranken zu führen. So betrat sie mit ihrem Führer den Saal, wo die Schweroerwundeten lagen. Ein Zittern befiel sie. Wie würde sie den Bruder finden? Daß er noch lebte, hatte sie wenigstens schon erfahren. Da standen die Betten in Reih und Glied wie in ihrem Lazarett in Berlin, und als sie hindurchschritt, ver nahm sie manches schwere Stöhnen. Nun stand sie vor dem Bett des Bruders, und es be durfte der ganzen Kraft ihrer Selbstbeherrschung, um nicht laut aufzuweinen bei seinem Anblick. i Mit geschlossenen Augen und verbundenem Kopf, daraus das Gesicht bleich und still hervorsah, lag er in den Kiffen, der starke, gesunde und lebensvolle Malm, ein Bild der Schwäche und des Jammers. I Er hatte eine schwere Fiebernacht hinter sich, wie der Wärter ihr berichtet hafte, und die Spuren standen aus seinen fahlen Zügen eingegraben. Irmgard war Kranken pflegerin genug, um auch ohne Mahnung des Wärters jede Aufregung zu vermeiden, ^o beherrschte sie Gefühl mrd Stimme, und nannte leise seinen Namen. festzustellen, -aß sich -ie Schießfertigkeit der U-Boots-Ranone auch argen Landziele außerordentlich gut bewährte. Nach etwa 30 Schüssen wurde den Italienern der Spaß denn -och zu bunt nn- sie begannen aus einer Landbatterie das Feuer zu erwidern. So gering auch die Entfernung war, in -er das deutsche U-Boot vor -er Rüste kreuzte, so konnten -ie italienischen Artilleristen doch keinen einzigen Treffer erzielen. Da aber bekanntlich auch ein blindes Huhn zuweilen^ ein Rörnlein findet und eine der -schweren Gra naten, welche die Rüstengeschützr zwar jetzt noch ergebnislos nach See zu verfeuerten, dem Boot verhängnisvoll hätte wer den können, so tauchte „U . . . " unter und lief in aller Ruhs nach See zu ab. Line Stund« später konnte man noch in einer Ent fernung von jö Meilen den starken Brand beobachten, der m der Stadt und besonders in -er Nähe -es Bahnhofs wütete. Doch die Fahrt mußt« fortgesetzt werden, denn andere Fahr straßen an Italiens Rüste wollten auch ebenfalls mit Minen verseucht sein, und außerdem trieben sich auch noch anders wo beladene Dampfer herum, die einen Torpedo lohnten. politische Rundschau. Deutsches Reich. * Der RegcntschaftSrat des Königreichs Pole« hat nach Abschluß seines Besuches in Berlin an den Kaiser und an den Herrn Reichskanzler Telegramme gerichtet, in denen er für den „gnädigen Empfang und die Gastfreund schaft" seinen Dank ausspricht. Kaiser und Kanzler gaben in Antworttelegrammen der Hoffnung Ausdruck, daß del Besuch der Polen einen weiteren Baustein zur dauernden Festigung der freundschaftlichen engen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen bilden möge. Schweden. x In der Thronrede zur Eröffnung deS Reichstages besprach der König die Bemühungen um die Aufrecht erhaltung der Neutralität, sowie für die Übergangswirt schaft nach dem Kriege und für das Zusammenwirken der skandinavischen Staaten. Er begrüßte das selbständig ge wordene Finnland und drückte die Hoffnung auf gedeihliche Lösung der Alandsfrage auS. Schließlich kündigte der König an, daß seine Regierung Fragen der auswärtige« Politik mit einem Sonderausschüsse des Reichstage- zu sammen bearbeiten werde, und daß die Rüstungen voraus» sichtlich herabgesetzt werden könnten. s Rumänien. X Wie die Blätter melden, wird der König FerdkmniG von russischen Truppen bewacht. Sie vereitelten gemalt» sam einen Versuch deS Königs, sich der Kontrolle zu ent ziehen. Die russische Regierung erließ einen Aufruf zur allgemeinen Revolution im ganzen La> dr. Die tu Rufi- land weilenden rumänischen Behörden müsse« a« 31. Januar das Land verlassen. An diesem Tage müsse« Lie Regierungsbureaus in Kischinew geräumt sein. — Da ist daS Ende der russisch-rumänischen BundeSgenosieuschoK, um deretwillen König Ferdinand wortbrüchig ward. Aus Zn- und Ausland. Berit«, 17. Jan. Der Kaiser hat an die Witwe des «hemaligen Präsidenten des preußischen Abgeordnetenhauses, Jordan v. Kröcher. ein herzliches Belleidstelearamm ge richtet- «erltn, 17. Jan. Wie von unterrichteter Sekte gemeldet wird, gedenkt der Reichskanzler seine angekündigte poli tisch« Programmrede im HauptauSichub am DienStag, 22. d. MtS. zu halten. Stockholm, 17. Jan. Wie verlautet, soll Kerenski» Aufenthalt in Petersburg ermittelt worden kein. Ehrttzianta, 17. Jan. Wie verlautet soll demnächst eine zweite Zusammenkunft der skandinavischen Könige t« Stockholm stattfinden. Bern, 17. Jan. Der BundeSrat hat den schweizerischen Konsul in Abo beauftragt, der Regierung in Helsingfor» mt»- zuteilen, daß er die Unabhängigkeit und Souoerüuttät «tnnland» anerkenne. Neueste Meldungen. Sibirien will Fried««. »uff. Grenze, 17. Jan. Der in Petersburg eingetroffkne Vertreter Sibirien» für die Konstituante, Michailowkow. er- erklärte, daß die Bevölkerung Sibiriens mit den in Brest« L lr-wst geführten Friedenverhandlungen vollkommen einoer- itüt^en ist. , Er öffnete die Augen, und ein freudiges Erkennen flog scher seine Züge: „Irma — ich danke dir, daß du gekommen bist", hauchte er matt. Er reichte ihr Lie Hand, und sie ergriff sie mit beiden Händen. „Werner, wie steht es mit dir? Wo bist du ver wundet?" fragte sie, sich auf Len Rand des Bettes setzens mn seinem Ohr näher zu jein und ihn vor anstrengendem Sprechen zu bewahren. i „Kopf- und Beinschuß", antwortete er leise, „hatte schon mit dem Leben abgeschlossen und wollte dich gern noch einmal sehen, Irma — es ist gut, daß du ge kommen bist." „Du wirst gesund werden — wir werden dich gesund pflegen", sagte Irmgard erschüttert. „Sobald du transport fähig bist, nehme ich dich mit nach Berlin." Werner lächelte trübe. „Kannst du einige Zeit bei mir bleiben?" fragte er. „Ich kann bleiben, so lange ich will, und hoffe, man wird mir die Erlaubnis geben, dich hier pflegen zu dürfen." Ein Freuöenschimmer verklärte seine Züge. „Das wäre mir ein Trost, Irma. — Zwar ist die Pflege hier gut, die Schwestern tun ihre Pflicht; aber si« sind englische Ladies, sprechen nur englisch und haben ein muffiges Wesen. — Wenn du bei mir bleiben könntest Ich denke, der junge belgische Oberarzt hier wird es dir erlauben. Er ist rührend nett zu mir von Anbeginn, er - opfert sich auf, um mich zu retten, und — denke dir — gestern teilte er mir mit, daß Antwerpen gefallen und von den Deutschen besetzt ist. Er, der Feind, Lessen Land wir siegreich eroberten, brachte mir die Nachricht, um mich zu trösten und aufzurichten. Ist das nicht hochherzig und edelmütig? Und es hat mich auch wunderbar getröstet, so habe ich mein Blut nicht umsonst geopfert. Nur die Fieber- anfälle kehren immer wieder wie heute Nacht." (Fortsetzung folgt.)
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