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Wilsdruffer Tageblatt : 16.01.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193401167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19340116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19340116
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1934
- Monat1934-01
- Tag1934-01-16
- Monat1934-01
- Jahr1934
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 16.01.1934
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rrvergriffe französischer Beamter u. dgl. gebeten »ird. "EZ heißt dann u. a.: Ausdrücklichst müsse nochmals betont werden, daß es dem Landesführer der NSDAP.-Saargebiet und der Deutschen Front sowie der gesamten deutschen Saar- bevolkerung mit der Einhaltung der Gesetze und der Wahrung strengster Disziplin km Interesse der legalen Rückgliederung des Saargebietes zum Reich t-itter ernst sei. Die Verantwortung für ver einzelte Disziplinlosigkeiten, die trotz der grundsätzlichen eisernen Disziplin, die in der NSDAP, herrsche, vor kommen können, treffe den Präsidenten der Regie- rungskommtssion,daer alles, auch die geschlosse nen Mitgliederversammlungen, verboten habe. Diesem Verbot stehe die Tatsache gegenüber, daß Versammlungen der französischen Autonomistcn und Separatisten erlaubt seien. Darin liege eine Begünstigung zum Nachteil der fast die Gesamtbevölkerung umfassenden Saardeutschcn, die zu ihrem Vaterland zurück wollen. Die Denkschrift geht dann auf die Ermordung des Hitlerjungen Melzer und des National sozialisten Hemmer ein. In beiden Fällen habe die Negierungskommission versucht, die Bedeutung abzu- schwächcn. Es dürfte der Regierungskommission nicht un bekannt sein, daß fast alle Terrorakte von Kom munisten und Sozialisten sowie von Autono misten und Separatisten begangen würden. Alle wichtigen Posten der Verwaltung seien fast aus nahmslos von französischen Beamten besetzt, was naturgemäß zur Folge habe, daß die Regierungs kommission und vor allem ihr englischer Präsident alle Dinge stets durch die französische Brille ansehen. Die Regierungskommission werde sich damit abfinden müssen, daß sie im Saargebiet eine geschlossene deutsche Bevölkerung zu regieren habe, die unter einheitlicher deutscher Führung stehe. In diese Bevölkerung einen Zwiespalt zu säen, werde ein vergebliches Bemühen sein. Die Regierungs kommission werde wie bisher den Vorwurf der Neu- tralitätsverletzung tragen müssen, solange sie ein seitig die Politik der aus Deutschland geflüchteten nicht ab stimmungsberechtigten EmiaraMen unterstütze. * Einmütige Ablehnung des Genfer Lock mittels durch die Berliner Presse. Berlin, 16. Januar. Die Berliner Presse lehnt ein mütig die Aufforderung des Völkerbundsrates ab, an der Eacrberatung in Genf teilzunehmen. Die Blätter geben über einstimmend der Ansicht Ausdruck, daß die Reichsregierung die Einladung ablehnend beantworten wird. Der „Vvlkische Beobachter" sagt, Deutschland Hal keinen Anlatz, durch einen Präzedenzfall der gegnerischen Pro paganda das Argument in die Hand zu spielen, dütz wir unse ren Schritt vom 14. Oktober v. I. bedauern. Er war notwendig und folgerichtig. Gens ist eine Institution des Versailler Dik tates und bittere Erfahrungen haben bewiesen, datz dort keine Politik getrieben wird, die dem Frieden der Ehre und der Gleichberechtigung entspricht. Das Genfer Rumpfparlament hat aber jetzt die beste Gelegenheit, zu beweisen, datz die Her ren gewillt sind, loyal, sauber und anständig eine Sache zur Erledigung zu bringen, von der die ganze Welt weih, bah die Entscheidung hundertprozentig zugunsten Deutschlands ausfal len wird. Wir nehmen gewitz die englischen Pressestimmen nicht tragisch, die behaupten, die Zeit sei für eine Saarabstimmung nicht reif. Matz Braun, der Landesverräter und Defraudant, dürste einige englische Kreise genau so betrogen haben, wie seine früheren Parteifreunde im Saargebiet. Aber es ist immerhin bedauerlich, datz englische Zeitungen auf einen derartigen Schwindel hereinfallen und so eine Stimmungsmache entsteht, die der gegenseitigen Verständigung im Wege sein kann. Eine andere Situation würde eintreten, falls vom Völkerbund der Deschlutz gefaßt wird, eine Sachverständigenabstimmungskom- mission einzusetzen, an der sich ebenfalls französische Sachver ständige beteiligen würden. Falls dann die Reichsregierung die Frage einer Beteiligung an einer solchen Abstimmungskommis- fion prüfen wird, so würde sie lediglich Erwägungen über das entscheidende deutsche Interesse am Saargebiet anstellen. Eine Teilnahme an einer solchen neutralen Kommission würde kei neswegs die Wiederaufnahme unserer Mitarbeit in Genf be deuten. Die „Deutsche Zeitung" bezeichnet die Genfer Ein ladung als französischen Köder. Deutschland sei weder in der Lage, einen der Saar nachteiligen Ratsbeschluß durch Süm- menenthaltung zu sanktionieren, noch auch, den in Genf vertre tenen Mächten mit einem Nein die Möglichkeit zu geben, sich später hinter diesem Nein zu verstecken und zu sagen: Deutsch land habe ja das Zustandekommen eines Saarbeschlusses ver hindert, da olle Ratsbeschlüsse einstimmig gefaßt werden müssen. Die „Kreuz-Zeitung" weist darauf hin, daß be sonders die Saardeutschen das „fair play" des Völkerbunds- regimes und seiner französischen Hintermänner täglich am eige nen Leibe spürten. Wir würden auch von Berlin aus auf das Peinlichste beobachten können, ob die jetzt in Genf das große Wort führenden Mächte bei ihren Entscheidungen „fair play" gelten lasten und die „Heiligkeit der Verträge" respektieren. Der „L o k a l a n z e i g e r" sagt, der Rat habe jetzt die beste Gelegenheit, den Beweis zu erbringen, daß er zu einer wirklich neutralen Entscheidung in der Saarfrage überhaupt fähig ist, indem er zunächst einmal gegen die unmöglichen Zu stände einschreitct, die sich in diesem, ihm durch das Versail ler Diktat ausgelieferten deutschen Lande entwickelt haben. Die „Germani a" erklärt, es liege jetzt an der Gegen seite, den Beweis für die immer wieder sür sich in Anspruch genommene Neutralität und Objektivität zu erbringen. Die „Bossi sche Zeitung" äußert, es liege nicht in der deutschen Absicht, dem Völkerbünde seine schwerwiegende Verantwortung durch Rückkehr an den Ratstisch zu erleichtern. Der Reichskanzler besichtigt den Arbeitsdienst. Bei seinem Besuch in Lippe hat der Führer Gelegen heit genommen, den Arbeitsdienst zn besichtigen. Am Sonntagvormittag wurde durch den Staatssekretär, Neichsarbeitsführer Hierl das Stammlagcr Boefing - seid eröffnet und dabei die Gedenktafel eingewöiht, in der festgehalten wird, datz an der SEe, an der heute das Lager steht, der Führer vor einem Jahr den Wahlkampf in Lippe eröffnet hat. Nachmittags beim Eintreffen in "emgo besichtigte der Führer die Abteilung des Lagers Bocsingfeld, nachdem er vorher mit dem Staatssekretär. Neichsarbeitsführer Hierl einige Fragen des ArbeiM dienstes besprochen hatte. Vevor die große Kundgebung im Lemgo stattfand, auf der der Reichskanzler seine große Rede hielt, weilte der Führer kurze Zeit in dem kleinen lippischen Ort Schwanenberg. Unter dem Jubel der zusammen geströmten Volksmassen schritt der Führer die Reihen der begeisterten Menge ab. In Lemgo fiel dem Bürger meister Gräfe die Ehre zu, im Namen der Städte Lemgo, Detmold und Bad Salzuflen die Ehrenbürgerbriefe an den Führer zu überreichen. Eine besondere Überraschung und Ehre hatte die Stadt Horn zu bieten. Sie verlieh dem Führer durch Bürgermeister Ullrich die Ehrenmitgliedschaft der Schlachtschwertierer, dis bisher nur dem Reichspräsidenten von Hindenburg -übereignet worden ist. Auf einer in Langenholzhausen fveranstalteten Kundgebung wurde dem Prinzen August 'Wilhelm das Ehrenbürgerrecht verliehen. Staatsrat Dr. Ley kündigt einen großen Siedlungspla« für den Aachener Stein kohlenbezirk an. Aachen, 16. Januar. Der Führer der DAF., Dr. Ley, unternahm am Montag eine Besichtigungsfahrt im Aachener Grenzland. Regierungspräsident Dr. Reeder begrüßte die Gäste und gab ihnen einen Ueberblick über die Wirtschaftslage des Be zirkes. Staatsrat Dr. Ley erklärte u. a., er sei gekommen, um einen Plan zu besprechen, zu dein der Führer ihm besonderen Auftrag gegeben habe, und zwar die Siedlung im Aachener KolHngebiet. Wer hier helfen wolle, dürfe nicht an Zeit oder Geld denken. Wir wollen, so sagte er, daran denken, daß wir unserer Nachwelt kein Flickwerk zurücklasten. Wir werden dabei unterstützt durch die überraschende Feststellung, daß Pläne von der Größe, wie wir sie hier vorhaben, nicht zuerst Angelegen heiten der Finanzen, sondern Angelegenheiten des Vertrauens sind. Wir wollen im Aachener Revier eine Landschaft schaffen, Städte und Dörfer bauen, in denen die Menschen sich wohl füh len. Wir wissen, es ist nicht wahr, daß das Herz einer Na tion im Innern liegt; es liegt an der Grenze. Hier muß das Leben pulsieren. Ein Volk, das sich durch Jahrtausende hindurch behaupten will, muß seine größten Energien an die Grenze legen. — Der Dienstag ist weiteren Besichtigungen und Be sprechungen mit führenden Männern des Handels und der Wirtschaft gewidmet. „Oie beiden bestregierien Rationen." Lord Rothermere über Deutschland und Italien. Der englische Zeitungsbesitzer Lord Rotherme re, der schon häufig mit Bewunderung über Faschismus und Nationalsozialismus geschrieben hat, ruft in einem Auf satz die ungefähr eindreiviertel Millionen zählenden Leser seiner „Daily Mail" zur Unterstützung des britischen Faschismus als der Partei der britischen Jugend auf. Die Schwarthemdbewegung wolle das Monopolder greisenhaften Politiker brechen, die im Be griff seien, durch ihre Schlaffheit Indien und Ceylon für das Britische Reich ebenso zu verlieren, wie sie bereits Irland verloren hätten. Italien und Deutschland seien ganz unzweifelhaft die beflrcgierten Nationen im heutigen Europa, in keinem anderen Lande empfinde das Volk solches Ver trauen und solchen Stolz gegenüber seinen Beherrschern. Hunderttausende junger britischer Männer und Frauen würden sich freuen, wenn auch ihr Land diesen Geist vaterländischen Stolzes und Dienstwillens ent wickelte, der Deutschland und Italien gewandelt habe. SA.-Führer-Tagung in Friedrichroda. Vom 19. bis 21. Januar findet in Friedrichroda eine Tagung der Obersten SA. -Führung statt, für die bereits umfassende Vorbereitungen getroffen werden. Voraussichtlich wird der Stabschef, Reichsminister Ernst Röhm, am Freitagabend in Friedrichroda eintreffen, um an einem Begrüßungsabend der zur Tagung befohlenen Führer und geladenen Gäste teilzunehmen. Am Sonn abendabend wird er die örtlichen SA.-Formationen be grüßen. Die Tagung ist ausschließlich internen dienst lichen Besprechungen gewidmet. An ihr werden sämtliche Obergruppenführer und Gruppenführer der SA., der Reichsführer der SS. mit seinen Gruppenführern und selbständigen Abschnittsführern sowie sämtliche Führer der Oberlandes- und Landesverbände der SAR. 1 (Stahl helm) teilnehmen. Aus unserer Heimat. Wilsdruff, am 16. Januar 1934- Merkblatt für den 17. Januar 1934. Sonnenaufgang 8^ I Mondaufgang 9« Sonnenuntergang 16'" I Monduntergäng 19°" 1706: der amerikanische Staatsmann Benjamin Franklin in Boston geboren. Winierkräuterkur. Seit alten Zeiten hat der Mensch bemerkt, daß im Laufe des Winters seine Gesundheit nicht besser wurde. Nicht, daß uns die Kälte an sich schadet. Im Gegenteil weiß man, daß scharfer, klarer Frost den Lungen und dem Blut gut tut. Darum gehen diejenigen, die es sich leisten können, so gern in die Winterfrische, und manche Ärzte behaupten, daß Winterurlaube viel zuträg- licherneien als die, die wir uns in der heißen Jahreszeit gönnen. Daß dennoch unsere Vorfahren schon früh bemerkt haben, wie empfindlich das Allgemeinbefinden bei vielen während des Winters leidet, geht aus vielen alten Auf zeichnungen hervor. Man jammerte nicht nu'- viel mehr, als wir es uns bei unseren besseren Ofen und der Kohlen- Heizung vorstellen können, unter der Unbehaglichkeit mangelhaft erwärmter und aus Feucrungsersparnis schlecht gelüfteter Wohnränme, sondern man spürte auch empfindliche Stofswechselschäden. Gewöhnlich stellen wir uns die Recken alter Zeiten als Bärenkerle und Aus bünde von strotzender Gesundheit vor. Indessen belehrt uns die Wissenschaft eines anderen. Die Ausgrabungen schon aus der Steinzeit zeigen uns ebenso wie diejenigen der Wlckmacrzelt. datz Gicht und ähnliche Leiden sehr Französisches Mochina-Flugzeus verbrannt. Sieben Tote. Das französische Großflugzeug „Smaragd", das aus dem Rückflug von Indochina in Lyon gestartet war, ist in unmittelbarer Nähe von Corbigny im DcpartcmentNisvre in Ostfrankreich in Flammen abgcstürzt. An Byrd waren der Gencralgouvcrncur von Indochina, Pas- quicr, der Direktor der französischen Handelsluftfahrt, Chaumier, der französische Konsul von Damaskus, La- ricncu sowie vier hohe Beamte der französischen Luftfahrt- gescllschaft „Aire France". Neu« Tote beim Absturz des „Smaragd-. Zu den Opfern gehört auch die Gattin des Direktors der französischen HandelslusLsahrt, Chaumier, sowie eine Ordonnanz des Eeneralgouverneurs von Indochina. Die Ursache des Flug zeugunglücks ist noch nicht bekannt. Als das Flugzeug in Flam men abgestürzt war, versuchten die Einwohner von Corbygny, den Insassen Hilfe zu bringen. Es war aber unmöglich, an das brennende Flugzeug heranzukommen. Sämtliche Insassen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, so daß eine Erkennung schwer möglich ist. Der Smaragd befand sich auf seinem ersten größe ren Fluge, der ihn zunächst von Paris nach Saigon geführt hat. Das Flugzeug war am Montag morgen nicht in Marseil les, sondern in Athen gestartet und hatte mit Zwischenlandun gen in Italien und Marseilles Lyon erreicht. Von dort war es kurz nach 18 Uhr nach Paris ausgestiegen. Der bei dem Absturz ums Leben gekommene General gouverneur von Indochina, Pasquier, wurde 1928 auf diesem Posten ernannt. Seit dem Ighre 1898 war Pasquier in Indo china. Er ist besnders gegen die kommunistischen Umtriebe in Indochina mit größter Energie vorgegangen. Paris, 16. Januar. Das Flugzeugunglück bei Corbigny hat nach den letzten Meldungen zehn Todesopfer gefordert. Der französische Luftfahrtminisler hat sich in Begleitung des Unterstaatssekretärs seines Ministeriums sofort nach Be- kanntwerden der Unglücksmeldung im Kraftwagen nach Ne vers, der dem Unfallort nächstgelegenen größeren Stadt, be geben. Alle für das französische Asrikageschwader vorgesehenen Empfänge sind abgesagt worden. Sa- große Erdbeben in Indien. Stündlich laufen neue ernste Nachrichten über daS große Erdbeben ein, das weite Teile Indiens schwer heim gesucht hat. Der gewaltige Erdstoß dauerte etwa 3 Minu ten. Die Eingeborenen behaupten, noch keinen so lange« Erdstoß erlebt zu haben. Die Zahl der Toten ist noch nicht abzusehcn, da die Berichte aus den abgelegenen Landes teilen nur langsam einlaufcn. Der angerichtcte Sachschaden ist sehr groß. In Kalkutta brach eine große Panik aus, als der erste Erdstoß verspürt wurde. Es kam zu einem wil den Gedränge, bei dem Hunderte von Personen verletzt wurden. Die Leute sammelten sich in den Parks und aus den Plätzen. Starke Polizeikräfte mußten die Ruhe auf- rechtcrhalten. Die Telegraphen- und Fernsprcchleitungen wurden teilweise unterbrochen, mehrere Bauten, darunter die Türme der katholischen Kirche und das Gebäude des Obergerichtes, beschädigt. Auch die Imperial-Bank und das Hauptpostamt erlitten außen Risse. Manche Häuser gerieten ins Wanken; das Erdbeben brach aus wenige Sekunden, nachdem der indische Vizekönig in Begleitung seiner Gemahlin auf demHowa-Bahnhof eingetroffen war, Sie konnten jedoch ihre Reise ungestört fortsetzen. Auch in Bombay wurden leichte Erschütterungen verspürt. Eine der schwersten Folgen war der Einsturz des Bahn hofsgebäudes in einem Ort etwa 480 Km. entfernt von Jam alpur. Unter den Getöteten befinden sich Frau und Kinder des englischen Direktors der Eisenbahnwerk stätten, die unter den Trümmern begraben wurden. Ein Güterzug wurde vollkommen von den Trümmern bedeckt. Auch in Travancur in Südindien wurden zwei Frauen durch herabstürzendes Gestein gelötet. Bisher 25 Tote. Bombay, 16. Januar. Nach den hier eingegangenen Meldungen über das große Erdbeben spricht man von 25 Toten und mehr als 200 Verletzten. Man befürchtet jedoch, daß die tatsächliche Zahl der Opser bei weitem höher sein wird. Von der Katastrophe sind besonders die Städte Benares, Lucknew, Fatehpur, Iamalpur und Fatna heimgesucht. In Fatna nsid 90 Personen ins Krankenhaus eingeliesert worden. Zahlreiche Tote liegen noch unter den Trümmern. verbreitet waren, vielleicht mehr als heute, und besonders mögen die Pfahlbauleute viel auszuhalten gehabt haben. In alten Zeiten wird man Wohl auch, wie wir das bei den arktischen Völkern jetzt noch bemerken, der Kälte durch die Aufnahme von mehr Fett, Speck und Tran ent gegengewirkt haben, als es dem Magen lieb war. Jedoch in dieser Hinsicht sündigen auch wir häufig genug noch un bewußt insofern, als wir die Art unserer Ernährung nicht auf die im allgemeinen verringerte Bewegung, die wir uns im Winter machen, abstimmen. Darin aber waren uns die früheren Geschlechter wieder überlegen, daß sie diesen Schäden wohlbedacht entgegenzuwirken versuchten. Man aß während des Winters nach Möglichkeit viel Salat. Schon Dr. Martin Luther hat das Salat blatt mit einem Schifflein verglichen, auf dem die Un reinigkeit des Blutes aus dem Leibe fahre. Außerdem aber machte man Winterkräuterkuren und begann damit schon am Jahresanfang, vor der Karnevalszeit. Dazu verwendete man besonders zwei Kräuter, die übrigens beide jetzt noch als Hausmittel mit Recht in Ehren stehen, nämlich die B r u n n e n k r e s s e und die Bachbunge. Die Brunnenkresse läßt sich leicht auch auf Beeten ziehen, außerdem aber kommt sie wie die Bachbunge, eine Männertreuart, an vielen Stellen wild an Bach- und Grabenrändern vor. Beide Gewächse erhalten sich im Wasser, sogar unter der Eisdecke auch während des härtesten Frostes immer grün und können jederzeit ge erntet werden. Man genießt sie roh, kleingehackt als Brotauflage oder auch als Salat zubereitet. Die blut- reinigende und stärkende Wirkung dieser Kräuter wird auch heute nicht bestritten, sondern von vielen Sachver ständigen empfohlen. Und da in vielen Gegenden die Beschaffung nicht mehr kostet als einen Gang ins Freie, so wäre es manchem anzuraten, einen Versuch mit der Winterkräuterkur unserer Vorfahren zu machen. '
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