„Weder in Betreff der Lehre noch der Kirchcnzucht kann eine Ausartung der katholischen Kirche nachgcwicscn werden, die nur entfernt mit der zu vergleichen wäre, wo durch einst die Concilicn die Hoffnung einer Reform an Haupt und Gliedern zu erregen sich gedrungen fühlten; Czerski und Ronge haben nicht die Befähigung zu Reformatoren; die Stiftung einer deutsch-katholischen Kirche, in welcher die priesterliche Würde dem ganzen Volke an gehört und über allen Gcmcindcmitgliedern die Erleuchtung durch den heiligen Geist ruht, gehört zu den baarcn Un möglichkeiten; durch eine Bcrathung mit der Gemeinde über Inhalt und Form des Glaubensbekenntnisses steht eine Legion von verschiedenen Glaubensbekenntnissen, eine wahre religiöse Anarchie zu besorgen; endlich muß der Versuch, eine deutsch-katholische Kirche zu stiften, Ver wirrung vieler Gcmüthcr, Spaltung, Unfrieden und Streit hcrvorbringcn." Wäre cs Herrn Sporschil Ernst mit diesen Sätzen, so könnte man kurz antworte»: Wenn die römisch-katho lische Kirche weder in Lehre noch Zucht ausgcartct ist, so wirb der gesunde Sin» eines mündigen Volks alle Be mühungen „herrschsüchtigcr Neuerer" zu schänden machen, indem diese tauben Ohren predigen; nicht Czerski und Ronge sondern das christkatholische Volk, die Gemein den, die Kirchcnvcrsammlungcn werden die etwa doch nöthi- gcn Reformen machen; wenn eine deutsch-katholische Kirche, auf deren sämmtlichcn Gliedern der heilige Geist ruht, un- möglich ist (!), so ist es vielleicht eine christlich-katho lische Kirche desto weniger; durch ein christlich-katholisches Concil dürfte die angcdrohte Legion von Glaubensbekennt nissen leicht auf ein einziges zusammenschrumpfm, ohne ne» Verleger und mußten auf Kosten des Dichters gedruckt wer ben ; aber auf den ersten Ercmplarcn der Sporschil'sehen „Bedenken" ist Fr. Volkmar als Verleger angegeben und — jeder Leser mag sich diese Abänderung erklären wie cs ihm ge fällig ist. Ich werde mich buten durch Angabe meiner Vermu- thungcn die Gedankenfreiheit des Lesers zu verkürzen.