viel Kummer. Darum bemühte er sich, sie womöglich zur Rückkehr in ihre ka tholische Heimat nach Bayern oder Böhmen zu veranlassen. Auch teilte er unter die, die selten zur Messe kommen konnten, fromme Bilder aus und hielt sie an, an Festtagen ihre Andacht davor zu halten. Das tat er auch in Hubertusburg selbst, wo die Gläubigen vor den Bildern ihre Morgen- und Abendgebete ver richteten. über das „Heilige Grab“ und die Auferstehungsprozession, Jahres schluß- und andere Andachten sowie Gebete für die Anliegen des Landes erzählt P. Schubert ähnlich 742 , wie wir es aus den Dresdner Berichten kennen. Nur mußte P. Schubert all dies gewöhnlich allein machen. Denn kamen auch mit dem Hofe mehrere Hofkapläne mit, versahen sie doch nur den Gottesdienst für die Herrschaften, wie der Pater 1745 klagt. Nach der Verwüstung des Schlosses durch die Preußen wurde 1763 die Parforce jagd aufgehoben, und die Beamten und Bedienten traten in Pension. Viele von ihnen — wie auch pensionierte Offiziere, Witwen und Hinterbliebene von Staats beamten — erhielten im Schlosse freie Wohnung. Insbesondere waren es Katho liken, die Freilogis suchten, weil sie hier günstige Gottesdienstgelegenheit hatten. Wenn auch Hubertusburg als katholisches Schloß galt, waren die Katholiken doch nicht in der Mehrheit. Weil jetzt der Hof und mit diesem die Hofkapläne ausblieben, vereinsamte P. Schubert immer mehr. „An Sonn- und Festtagen predige ich früh vor einer nur kleinen Schar von Katholiken“, schrieb er 1767. So versteht man, daß er durchreisende Geistliche gern einige Tage bei sich be hielt, um selbst geistige Anregung zu haben und seine Gemeinde auch einmal andere Prediger hören zu lassen, 743 In Hubertusburg wurde es Sitte, daß auch gemischte Brautpaare sich immer katholisch trauen ließen und ihre Kinder katholisch getauft und erzogen wur den, wie 1785 der Pfarrer von Wermsdorf dem Superintendenten zu Grimma klagt. 744 Bis zum letzten Jahre vor der Aufhebung des Ordens hat P. Schubert getreulich seinen Beitrag zum Sächsischen Jahresbericht nach Dresden eingesandt. 1772 wollte ihn sein Oberer „wegen gebrochener Kräfte“ abberufen. 745 Ob er nun wegen Krankheit nicht sofort abreisen konnte, jedenfalls traf ihn die Aufhebung in Hubertusburg. Und so blieb auch er wie alle seine Mitbrüder in Sachsen auf dem Posten, bis ihn der Tod nach neunundreißigeinhalbjähriger treuer, schwe rer, da mit wenig Erfolg gesegneter Diasporaarbeit am 22. Mai 1782 abberief. Er wurde auf dem Friedhof zu Wermsdorf beigesetzt. Sein Nachfolger wurde Ignatius Hesse aus Böhmen, der auch der Gesellschaft Jesu angehört hatte. 746 In dieser geschichtlichen Darstellung sind oft die Quellen selbst zu Worte ge kommen, die Menschen der behandelten Zeit haben selbst die Verhältnisse und Ereignisse geschildert, unter denen das Reich Gottes in Sachsen wurde, wuchs,