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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191606274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19160627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19160627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-27
- Monat1916-06
- Jahr1916
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.06.1916
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«nUmmvaMkn - ' Vriginal-Roman von »nny »othe. s ' Copyright 1910 by »IMY Wvth«, Leipzig. ' 41 Skachdrack Verbote«. „Magna", bat sie leise. „Geliebtes, einziges Kind, vertraue mir doch nur ein einziges Mal. Lieh, kein Opfer soll mir zu groß sein, wenn es gilt, dein Glück zu bauen. Aber ich kann doch nicht zugeben, das; du blindlings in den Abgrund rennst. Kennst du den Mann, dem du dich zu eigen geben willst? 'Stein, — du weis t nichts von ihm. Du kennst weder seine Ver hältnisse noch sein Leben. Sein Charakter und sein Wesen sind dir nemd; und das Einzige, was nnr sicher von ihm wissen, ist, daß er seiner Kusine Ethel ge nan so den ttons verdreht hat, wie dir. Frage Etliel selber, ob er ihr nicht auch Liebe log. Aus ihren Fic- berphantasien ging deutlich hervor, daß er sie betro gen, daß sie aus Scham und Gram über ihre zertretene Liebe freiwillig in den Tod Wollte, lind einem solchen Manne sollte ich mein höchstes Kleinod anvertrauen? Rein, Magna, nie! Du bist jung und unerfahren, Kind. Du glaubst noch, was du wünschst und hoffst: und du hast gar keine Ahnung, wie schwer du gefehlt und wieviel du dir vergeben hast, indem du leicht sinnig einem Manne Gehör schenktest, der dich im Tau mel an sich riß. Und deshalb bitte ich dich, mein Her zenskind, konn zu dir. Sieh, ich möchte ja alles für dich tun: nur hier, hier kann ich nicht, da muß ich fest fein." „Worte", lachte Magna bitter auf. „Nichts als Worte. Wo du mal deine Liebe betätigen sollst, da zuctst du zurück, da hast du weder Mut, noch Opfer- freudigkeit. An dich denkst du, immer nur an dich " In Jugveldes Brust bohrte ein dumpfer Schmerz. Es war, als zerbreche alles, was groß und heilig in ihrem Innern, in Stücke. Umsonst kämpltc sic gegen ihre ureigene Natur. Nicht heftig werden wollte sie. „Nur Güte", hatte der blonde Mann mit den blauen, spottsüchtigen Augen gesagt, der Mann, der auch meinte, daß sie nicht Mitempfinden könnte, der mit Magna glaubte, sie wolle der Jugend ihr Recht am Leben und Lieben nehmen, ein Recht, das sie selbst nie für sich begehrt hatte. „Allmächtiger", betete Jngvelde in ihrer Seele -angstvoll, „lenke den Sinn dieses verirrten Kindes, laß mich das rechte Wort, den rechten Ton finden, ihr Herz zu rühren, laß meinen Liebling nicht un- lergehcn." - „Magna", bat sie dann weich und zärtlich, sich auf -einen Stuhl uiederlassend und die schlanke, bebende Gestalt der Schwester auf ihren Schoß zwingend. „Ge liebtes, Hore mich doch! Sieh, ich habe nichts als dich aus der Welt. Einst, als ich jung war wie du, da sehnte sch mich wohl auch nach Glück und Liebe; aber du weißt, ich hatte nie Zeit dazu. Tie Mutter starb so früh, und der Vater war rauh. Tu, du hast seine strenge Hand nie gefühlt: aber Bruder Sverre, der einzige, der nrich liebte, und ich, wir haben sie em pfunden, nufer ganzes Leben hindurch." Magna strebte von dem Schoße der Schwester empor „Tu tust, als wolltest dir von der Erschaffung der Welt au berichten", sagte sie trotzig. „Was geht mich Sverre an?" „Mehr als du denkst", gab Jngvelde zurück. „Tenn du nahmst ihm, wenn auch unbewußt, sein Vater haus und mir den einzigen, der mich liebte. Ich hätte sie dir gern erspart, die dunkle Geschichte unseres Hauses.: aber jetzt, wo du so leichtfertig schweren Kum mer über unser Haus bringen willst, da sollst du we nigstens wissen, daß Bruder Sverre nicht starb da draußeir üj der Fremde." Magna sah Jngvelde mit großen, erschreckten Augen an. „Tu meinst, daß er wiederkebren könnte?" Jngvelde neigte das rothaarige Haupt. „Und du meinst, daß er vielleicht" — Magna sprach die Worte nur stockend — „seine Hand aus den Ramsa- hof legen könnte?" „Es wäre sein gutes Recht. Ter Erstgeborene erbt nach unseren Familienbestimmungen den Hof: und erst dann, wenn keine männlichen Skaares mehr vor handen, geht der Besitz ans die weibliche Linie über. Vater ließ damals, als es feststand, daß Sverre nie wiederkam, den Ho' auf mich überschreiben mit der Bestimmung, daß er dereinst dein Erbe sein sollte." „Na also", lachet Magna leichthin auf. „Ich weis; nicht, warum du mir einen solchen Schrecken in die Glieder jagst. Arm sein, das wäre das Schrecklichste, was ich mir denken könnte." „Du vergißt, Magna, daß du auch ohne den Hof noch eine reiche Erbin sein würdest, aber es konnte doch sein, daß der Mann, der dich deines Geldes we gen nimmt, sehr enttäuscht sein könnte, wenn er, falls Sverre wiederkehrt, nur einen Bcuchstil von dem er halten würde, was er erwartet." - „Auch das ist schändlich von dir, Jngvelde. Tu Willst mich nur demütigen", schluchzte Magna auf. „Sehe ich wirklich so erbärmlich aus, bin ich wirklich so gar nichts, daß man mich nur meines Geldes we gen nehmen könnte?" „Nein, Liebling, beschwichtigte Jngvelde, die Wei nende wieder auf ihren Schoß ziehend. „Tu bist gewiß reizend genug, uw deiner selbst willen geliebt zu wer den. Aber du kennst meine Ansichten über den Mann, den du dir erwählst: einen Manu, vor dem mich auch Mister Illings eindringlich warnte." „Ach dcr", schmollte Magna verächtlich. „Auf dem Schiff benahm er sich auch schon so verrückt. Ich weiß gar nicht, wie dieser langiveilige Engländer oazu- kommt, sich in unsere Angelegenheit zu mischen." „Er scheint den Baron Bonato von früher der zu kennen. Ich habe nun die feste Ueberzeugnug, das; man sich auf Mister Illings unbedingt verlassen kann: und wenn es dich beruhigt und dir ein Trost sein kann, mein geliebtes Herz, so will ich gern Mister Il lings bitten, Nachforschungen nach dem Vorleben des Barons Bonato anzustellen." „Das ist unerhört!" ries Magna. „Begreifst du denn nicht, wie kränkend das für Roman ist, >ür den Mann, den ich liebe, und der versprochen hat, mich zu seinem Weibe zu machen?!" „Wer weiß, wie vielen leichtgläubigen, jungen Ge schöpfen er das nicht schon versprochen hat", bemerkte Jngvelde trocken. „Aber wir kommen ganz von un serem eigentlichen Thema ab. Ich wollte dir also sagen, heute sage», daß, wenn wirklich nm er Bruder- Sverre noch leben und heimkehren sollte, ich unbedingt den Ramsahof in seine Hände als sein unbeschranktes Eigentum legeu würde." „Und du redest von deiner Liebe zn mir?" lackte Magna höhnisch auf. „Tu, die immer tat, als ob sic nur für mich arbeite, als ob sie nur für mich lebte und allen Besitz nur für mich verwalte, du sagst mir heute, wo mich ein anderer begehrt, daß ich arm bin^ Wenn du willst, ganz arm?" „Von Armut kann gar keine Rede sein; aber' dcr Männer, wie Baron Bonato, immer großes Gewicht aus die materiellen Güter ihrer Frauen legen, war es doch sehr notwendig für dich, zu wissen, wie deine Permögensverhältnisse sich gestalten könnten." Magna stampfte zornig mit dem Fuße auf. „Tu willst mich nur kränke»", schluchzte sie ias- sungslos auf. Und wie ein Schreck fiel es in ihre Seele, daß sie den Bonatos schon aus dein Schilfe er zählt hatte, daß alles, was mit dem Rainsahof zumm- mcnlnng, ihr gehören würde. Wie eine Lügnerin stand sie nun da. .Fortsetzung folgt.> JA- Tas große Aussehen, das die Aukunst des deut schen Unterstvbvvtes „ll l!ö" im Hasen von Earthage- ua iu ganz Spanien hervorrieß gibt sich in den sehr aussührlichcn Privatnachrichteu kund, die die Pari ser Blätter über dieses Ereignis erhalten. „U -G" traf Tonuerstag früh 4 Uhr im Haien von Eartbageua ein und legte sofort an der Seite dcs seit August UN 4 dort verankerten deutsche» Tampiers „Roma" a»^ Tas U»terseeboot erhielt um sechs Uhr voni Hafen- kommandauten Weisung, in der Nähe des spanischen Kreuzers „Eataluna" vor Anker z» gehen, den cs mit Ll Kanonenschüssen begrüßte, worauf die Hafe-battc- ricn antworteten. Hierauf begab sich der Umersee- bvotskommandaut Arnold an Land, wo er die Zivil und Militärbehörden besuchte. Die Mannschaft von „U Kö" teilte mit, daß ihr Kapitän der Ueberbringer eines eigenhändigen an den spanischen König gccich-- teten Briefes Ides Kaisers sei, uni ihm für de» Em pfang der Kameruner Truppen zu danken. Während die deutschen Matrosen die Stadt besich tigten, besuchten zahlreiche Zivilpersonen das Unter seeboot, wo sie bewirtet wurden. Ein Sonderzug mit der deutsche» Gesa»dtschast u»d einem deutsche» Ossi- zier fuhr von Madrid nach Earthagenn. Sobald die Nachricht von dem Ereignis in Madrid bekannt wurde, trat der Ministerrat zusammen, hörte de» Le;icbk des Mari»eminißers über die von der Hafenbehörde in Eartbagena getroffene» Maßnahmen an u»v be schloß, sich an die Bestimmuiigcn des internationalem Seerechtes zu halten. Seit Mittwoch kreuzten srauzö-- sische und englische Torpedoboote vor der Einfahrt dcÄ Hafens außerhalb der spanischen Gewässer und suchte» mit ihre» Scheinwerfern das Meer ab. Nachts UZä Mir verließ „U ßö" de» Hase» und richtete s.inem Kurs in die offene See. Tic gesamte Mannschaft wavt auf dcr Kommandobrücke versammelt. Bald wurden die Wauue» geschloffen, das Boot tauchte unter uuck scheint ohne Schwierigkeiten die von den feindlichem Kriegsschissen gelegte» Sverre» überwunden zn. habe». Tie Bevölkerung von Carthagena hatte, wie die Prr- vatnacbrichten melde», der Besatzung des deutschen Unterseebootes einen wohlwollenden und jubelnden Empfang bereitet. Ja, „ll ck->" hat eine stolze Tat vollbracht, die wieder einmal Englands Behauptung, von der Herrschaft zur See beleuchtet. Tas deutsche Unterseeboot traf als ein :)eugc deutscher Seeherrschaft in Spanien ein, dcr al- lcn Aufpassuugskimste» der Gegner spottet. Ein Stück Teutichland, das hier in fernem neutralen Lande Zeugnis gibt von der stolzen Kühnheit deuncher Seehclden. für dauernde Stellung bei hoher Entlohnung suchen so» QtM Lu» », Wüb-I» Wstor. SM de» ueioMteu SsbaLt perantwortltL Wilhelm Vester tn Lichtenstein. Prestowerke A-G., Chemnitz Abteilung Automobilbau ilrmit zur allgemeinen Kenntnis, daß das bci uns ausgestellte Telefon lediglich uur für de» Geschäftsverkehr ist. Firma A Nothemund R ö d litz. Io tielem Lekmerre 616 trauernden Linker vebst ^ngebörigso. I-iobtensteiv, am 26. ^uoi 1916. Ois kesrckigung stocket Dienstag, ckeo 27. «luni mittag 12 Dkr vom Irauerdau«, kücklitrerstrasss Z aus statt. empfiehlt Ernst Kroh«, Hauptstraße. I kranken krausn I unll klaüoksn völlige Befreiung von langjährigem Zrauenleideu mit. Rück- vrrk? erbnen. Srau Marie Befiel. Berlin, Hallefche Straße 2Z. MMkrl. Sa»M, Smiave. ÜMNt, retn-MMeli empfiehlt VW ««rtt io. Lonvabenck irllb versebicck naab längerem sobverea IUckea unser treusorgencker, sterrensguter Vater üerr kurtst (llriztisn fiornig im 73. l^benk^astre. Einige tüchtige Zvi'ksUvr» -ei hohem Lohn »ud dauernder Beschäftigung für sofort gesucht. WM «Mck „MM", Oskar Förster, Hohndorf. Sstr--rW emi-üeblt
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