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Wilsdruffer Tageblatt : 30.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192703306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270330
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-30
- Monat1927-03
- Jahr1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 30.03.1927
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rrbg. Lippe (D. Vp.) vcgrunoet den Antrag, bei den Ver handlungen mit dem Reiche tiher das Gesetz znmNeichs - Wirtschaftsrat dahin zu wirken, daß dem regionalen Prinzip im größeren Maße Rechnung getragen werde. Der Redner betonte dabei, daß Sachsen zum Schaden der sächsischen Wirtschaft bisher im Reichswirtschaftsrat viel zu schwach ver treten gewesen sei. Wirtschaftsminister Dr. Wilhelm erklärt, daß die Regie rung in Berlin schon mehrfach in dem gewünschten Sinne tätig gewesen sei und es auch weiter tun werde. Abg. Dr. Eckardt (Dtn.) stimmt dem Antrag zu. Nach weiterer Aus sprache geht der Antrag an den zuständigen Ausschuß. Endlich werden in sehr schwierigem Verfahren die Wahlen zur G e m c i n d e k a mm e r vorgenommen. Sie ergeben die Wahl von 2 Deutschnationalen, 1 Volksparteiler, 1 Wirtschaftsparteiler, 1 Demokraten, 1 Msozialisten, 3 Sozial demokraten und l Kommunisten. Schluß X8 Uhr. Nächste Sitzung: Donnerstag, den 31. März. Die Frage Her Msswestreiikrasts. Eine Rede des Grasen Bernstorff. Der Ausschuss, der mit der Vorbereitung der Ab rüstungskonferenz in Genf betraut ist, behandelte in den letzten Tagen die Frage, ob die ausgebildeten Reserve mannschaften als Soldaten anzuschen sind «nd in eine eventuelle Abrüstung mit einbegriffen werden müßten oder nur die gerade unter den Waffen befindlichen Personen. Frankreich und seine Anhänger verfechten die letzte An sicht, während Deutschland und auch England der Meinung sind, das; auch die Reservisten einen Bestandteil des Heeres darstellen. Wie der Präsident der Versammlung zusam menfassend feststcllte, hat die bisherige Aussprache über die wichtige und schwierige Frage noch ke' Einigung er bracht, da jede Partei bei ihrer Aufs ung geblieben ist. Auch der deutsche Vertreter, Graf Bernstorff. hat noch einmal zu dieser Angelegenheit in einer Rede Stellung genommen. Er betonte hierin, daß Deutschland ein Über einkommen, das die ausgebildeten Reserven nicht um fassen würde, keinesfalls als eine ALrüstungskonvention betrachten würde. Deutschland sei die Bildung von Re serven unmöglich gemacht worden. Daraus gehe die Bedeutung der ausgebildeten Reservemannschaften für die Armee hervor. Graf Bernstorff betonte schließlich, daß, wenn es nicht gelingen sollte, die Reserven zu erfassen, die Aufgabe der Abrüstung nicht erfüllt sein würde. Kems Rückkehr des Kaifels E AeutWand Eine Verlautbarung aus Doorn. Die Hamburger Nachrichten sind durch den Berliner Leiter des International News Service, Dunbar Weyer, der von einem Besuch auf Schloß Doorn zurückkehrte, zu folgender Mitteilung ermächtigt: Ich bin in der Lage, aufs bestimmteste zu erklären, daß weder vom Kaiser selbst noch von seiner Gemahlin noch vom Hofmarschallamt irgendwelche wie auch immer geartete offizielle oder in offizielle auf eine eventuelle Rückkehr des Kaisers nach Deutschland zielende Schritte unternommen werden. Auch besteht in Doorn nicht die geringste Absicht, solche Schritte zu unternehmen. Es wird von denen, die immer wieder das Gegenteil behaupten, ein entscheidender psychologischer Faktor übersehen, namentlich, das; der Kaiser es mit seiner W ü r d e für u n v e r e i n b a r und nach der ganzen Natur der Dinge für absolut unmöglich hält, unter der fetzigen Staatsform um Erlaubnis zur Rückkehr nach Deutschland zu bitten. Was die Zurichtung eines Teiles des Berliner Palais für die Gemahlin des Kaisers betrifft, so beabsichtigt die Kaiserin Hermine keineswegs, dort längere Zeit Woh nung zu nehmen. Das Palais soll ihr lediglich als eine Art Ausruhestation auf ein Paar Tage während ihrer Reisen von Doorn nach Deutschland dienen. Pius H Siebzig Jahre alt. Am 31. März vollendet Papst Pius XI. in körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische das siebzigste Lebensjahr, und es werden an diesem Tage, der, nach dem Bibelworte, einen bemerkenswerten Lebensabschnitt, eine Grenzscheide mensch lichen Lebens darstellt, sicher nicht bloß die gläubigen Katho liken seiner mit Achtung und aufrichtiger Sympathie ge denken. Seit er den Stuhl Petri bestieg, war Pius XI. be strebt und bemüht, dem Frieden und der Völkerversöhnung als ehrlicher Mittler zu dienen und den Gegensätzen zwischen den Bekenntnissen Schärfen und Kanten zu nehmen. Darüber hinaus wird er verehrt als Forscher und Gelehrter, der sich, als er noch KcMinal Ratti hieß, als Bibliothekar der be rühmten Ambrosianischen Bibliothek in Mailand besondere Verdienste erwarb. Unter der Teilnahme hoher Würden träger aus zahlreichen Staaten Europas und Amerikas sind ihm vor wenigen Tagen erst in einem Stndiensaale der Bibliothek und in einem Saale, der mit der Bibliothek ver bundenen berühmten Kunstgalerie Denkmäler errichtet wor den. In seinen jüngeren Jahren, aber auch noch im reiferen Alter war Pius XI. ein geübter, unermüdlicher Bergsteiger, der zu den Gipfeln emporstieg, um die Schönheit und die Einsamkeit der Alpenwelt auf sich wirken zu lassen. Deutscher Reichstag. (299. Sitzung.) OL. Berlin, 29. März. Nachdem gestern noch der Abg. Büninghans (D. Vp.) die Agitation gegen die Reichswehr abgewiesen und darauf hin gewiesen hatte, eine Verringerung der Reichswehr könne die schwersten Folgen haben, trat Abg. Frhr. v. Richthofen (Dem.) für allgemeine Abrüstung und ein Milizheer ein, ehe vertagt wurde. Heute wurde ohne Aussprache der Notetat in erster und zweiter Lesung angenommen und dann die zweite Lesung fortgesetzt bei dem Haushalt des Reichswehrministeriums. Abg. Dr. Bredt (Wirtsch. Vgg.) wies daraus hin, daß das Heer vor dem Kriege die Aufgabe hatte, das Volk zu erziehen. Das sei bei dem »etzigen Heere leider nicht mehr der Fall. Der Redner trat dann für eine lOprozentige Herabsetzung des Heeresetats ein. Die Stelten, an denen gespart werden könne, müsse die Heeresverwaltung selbst aussuchen. Den politischen Staatssekretär lehnte der Redner ab und behandelte weiter die Frage des Ersatzes der Reichswehr. Abg. Loibl. (Bayr. Vp.) erklärte weitcrgchcnde Abstriche am Heeresetat für unmöglich. Von einem Mißtrauen des Volkes gegen die Reichswehr sei nichts zu merken. Die Reichs wehr sei durchaus kein Söldnerheer, sondern ein Volksheer. Die Gedankenfreiheit dürfte man den Offizieren nicht nehmen. Die besondere Rücksicht aus die besetzten Gebiete beim Hceres- er,an ,ei errreuncy. «ei vcn Aufträgen muffe Bayern ent sprechend berücksichtigt werden. Abg. Henning (Völk.) lehnte alle Abstriche im Etat, auch wenn sie noch so gering seien, ab. Die bescheidenen Gelder müßten in erster Linie zur Auffüllung der Munitionsvorräte verwandt werden. Wäre Deutschland 1914 besser gerüstet ge wesen, daun wäre uns das ganze politische und soziale Elend erspart geblieben. Abg. Graf zu Revcnilow (Deutschsoz.) erklärte, daß seine Freunde dem Wehretat zustimmten. Die Schwächung der Landesverteidigung hätte bisher außenpolitische Erfolge nicht erzielt. Abg. Dr. Leber (Soz.) meinte, daß schon ein Fünkchen guter Wille erhebliche Ersparnisse ermöglichen würde. Die Reichswehr hätte z. B. heute mehr Stabsoffiziere als Leut nants. Wenn der Minister sich nicht zu einer Einschränkung der Ausgaben verstehen könne, dann müsse es eben der Reichstag tun. Reichswehrminister Dr. Geßler ging auf die verschiedenen Fragen ein. Es sei bekannt, raß z. B. Frankreich einen großen Teil der ungeheueren ameri kanischen Munitionsbestände übernommen habe. Deutschland habe solche Bestände nicht und keinerlei Reserven irgend welcher Art. Die Frage, ob Deutschland von seinen Munitionsfabriken nicht überteuert werde, sei ein ernstes Problem. Diese Fabriken seien ungünstiger gestellt als die Fabriken des Auslandes, weil sie nur sür Deutschland ar beiten und nicht exportieren dürfen. Verteuernd wirke, daß Deutschland z. B. nicht die billige ltbungsmunition bei der Marine verwenden dürfe, sondern scharfe Gefechtsmunition benutzen müsse. Die Zahl der Offiziere sei nicht zu hoch. Der Minister sei bereit, sich für eine Vereinfachung des Apparates cinzusetzen. Eine schematische 10 ?Lige Kürzung des Etats sei technisch unmöglich. Wenn man durchaus die Unkosten ver ringern sollte, dann möge der Reichstag beschließen, anstatt 100 000 nur 90 000 oder 80 000 Mann zu halten. Das sei dann ein politischer Entschluß und die Kosten würden geringer. Abg. Dr. Schreiber (Ztr.) lehnte eine mechanische Kürzung des Etats ab und empfahl dann Förderung des Bildungs- Wesens in der Reichswehr. l Letzte Meldungen Vermischte Drahtnachrichten vom 29. März. Der deutsche Weltrekord für Wasserflugzeuge. Dessau. Der Rekordflieger Loose hat den Dauerrekord für Wasserflugzeuge mit SOO Kilogramm Nutzlast, der bisher von den Vereinigten Staaten mit 7 Stunden 35 Minuten gehalten wurde, überboten und eine halbe Stunde vorher den Streckenweltrekord von über 1000 Kilometer, den bisher Italien innehatte, gebrochen. Einbruch ins Postamt Jeßnitz. Dessau. Einbrecher drangen in das Postamt zu Jeßnitz ein, demolierten den Geldschrank und stahlen für 17 000 Mark Briefmarken und Wertpapiere. Die Einbrecher entkamen. Große Unterschlagungen eines Beamten. Schwelm. Der Reichsbahnoberinspektor Raßmann, ehe maliger Stadtverordneter, der bei der hiesigen Güterabferti gung die Kasse führte, ist seit Sonnabend flüchtig. Die Nach prüfung der Kasse und der Bücher ergab große Unstimmig keiten. Man spricht von Unterschlagungen in Höhe von etwa 3V- bis 35 000 Mark. Aushebung der Mitärlontrolle in Ungarn. Paris. Haves verbreitet folgende Meldung: Nach Kenntnisnahme des Berichts der Kontrollkommission übcc ocn Stand der Ausführung der Emwassnungsklnuseln durch Ungarn hat die Botschaftcrkonferenz in voller Übereinstim mung mit den an der Frage interessierten Regierungen be schlossen, daß die Tätigkeit der Kommission am 31. März ein gestellt wird. Jedoch werden die Mitglieder der Kommission bis zum 15. Mai in Ungarn verbleiben, um gewisse noch uus- zuführende Arbeiten zu überwachen und den Schlnßbcricht endgültig fertigzustellen. Nur unterer fieimal t Wilsdruff, den 30. März 1927. Merkblatt für deu 31. März. Sonnenaufgang 5'° j! Mondaufgang 5" V. Sonnenuntergang 6"" jj Monduntergang 3''° N. 1727 Isaak Newton gest. — 1914 Ehr. Morgenstern gcst. Zn den April schicken. Schon als Kinder wußten wir das: „Im April schickt man den Narren, wohin man will!" Aber warum das so ist, das wußten wir nicht und wissen wir auch heute noch nicht genau, obwohl wir längst groß und erwachsen sind. Man hat über die Sitte des „Aprilschickens" hin und her geraten, aber zu einer richtigen Deutung ist man immer noch nicht gelangt. Im übrigen ist aber die Sitte der Aprilscherze nicht ureigenstes deutsches Gewächs: man kennt sie auch in Frankreich, England, Italien und anders wo, und die Brüder Grimm behaupten sogar, daß das Aprilschicken dem deutschen Altertum unbekannt gewesen und erst in den letzten Jahrhunderten aus Frankreich ein- geführt worden sei; dort aber habe es wahrscheinlich mit einem alten keltischen Frühlingssest in Verbindung ge standen. Nicht unmöglich ist, daß das Aprilschickcn mit der Veränderlichkeit des Aprilwetters — man spricht ja auch von Aprillaunen — etwas zu tun Hai. Aber, wie gesagt, man weiß nichts Gewisses. Die Iahreshauptversammlmrg der Freiwilligen Feuerwehr am gestrigen Mentz in der ,/Alten Post" war von 63 Kameraden besucht. Brandmeister Beck begrüßte die Erschienenen aufs herz lichste, insonderheit «die Vertreter des Feuerlöschausschusses, die Herren Stadtrat Zienert, Stadtvv. Lindner und Hildebrand. Nach Bekanntgabe der Tagesordnung behandelte man tzie Eingänge. Zahlreiche Einladungen von Brutzerwehren tagen vor, Karten grüße von den Kameraden Lorenz und Müller. Weiter nimmt man Kenntnis von dem Eingang des Grundgesetzes des Landes verbandes sächsischer Feuerwehren und einem Dankschreiben des Herrn Stadtrat a. D. Wehner. Die Führer erhalten je eine Ab schrift des Verzeichnisses der Feuerlöscher in -den einzelnen Grund stücken, um damit die Mannschaften vertraut zu machen. An- und Abmeldungen sanden ihre Erledigung. Keder -die Motorspritzen- frage, tzie schon wiederholt Gegenstand der Versammlungen war, sonnte Herr Stadtrat Zieners Erfreuliches mitteilen. Den Jahresbericht erstattete Feldwebel Kunze. Wohl selten ist in einem Jahre das Wort Feuerwehr so oft Tagesgespräch in unserer Stützt gewesen, als im Berichtsjahre 1926/27. Mit Hilse der städtischen Kollegien ist es der Wehr gelungen, den Mannschafts- bestand zu erhöhen, er stieg von 80 aus 100 Mann. Die Wils druffer Wehr ist nunmchr die Drittgrößte des Meißner Verbau - ! des. Uebungen wurden 14 cbgehalten, an welchem sich insgesamt 48 Führer, 81 Unterführer und 790 Mann beteiligten. Versamm- f lungen waren 12 notwendig. An dem gesetzlich verschriebenen FühreAursus im Bezirksvetband Meißen haben fünf Führer teil genommen. Vorführungen von Motorspritzen fanden vier statt. Eintragungen über die wichtigsten Dienstobliegenheiten in dar Diensttazebuch wurden 58 bewirkt. Außer einigen kleinen Lokal bränden, zu denen tzie Wehr nicht alarmiert wurde, sanden sechs Feuer im Orte und zwei auf dem Lande statt. Die Alarmein richtungen haben sich glänzend bewährt, insonderheit die Sire nen. Die weittragenden Töne brachten die Landfeuerwehren in bewunderswerter Schnelligkeit an die Brandherde in unserer Stadt. Nach getaner Arbeit hat der städtische Branddirektor Gelegenheit genommen, der Führerschaft wie auch der Mannschaft vollste Anerkennung auszufprechen. Am Schlüsse seines Jahres berichtes ermahnte Feldwebel Kunze, den kameradschaftlichen Geist weiter so zu erhallen wie bisher, dann werde allen di« Arbeit leicht werden und die Stadt werde mit Stolz aus die Wehr sehen könen. Hauptmann Hegenbarth gab einen Be richt über gemachte Neuanschaffungen. Der Kassenbericht zeugte von finanzieller Schwäche der Kompagniekasse. Die aus dem Kommando ausscheidenden Führer werden einstimmig wiederge wählt bis auf den Gruppenführer der Steiger, der in Kamera- Otto Westphal Ersatz findet. Stadtverordneter Hildebrand gab seinem Interesse sür die Wehr «dadurch Ausdruck, daß er als passives Mitglied eintrat. Der Dienstplan für das Jahr 1927/28 wurde jedem Kameraden ausgehändigt. Eine unverhoffte Alarm übung mit den benachbarten Landfeuerwehren findet im diesem Jahre statt. In welcher Meise dieselbe stattfmdet, bleibt geheim. Stadtverordneter Lindner streifte die Frage der Auflösung der Pflichtfeuerwehr, womit sich das Kommando in seiner nächsten Sitzung besaßen wird. Ein Antrag des Kameraden Westpha t, tzie Steuern teilweise oder ganz fallen zu lassen, wird abge lehnt, es bleibt also bei der bisherigen Steuer. Unter Ver schiedenem kamen noch interne Angelegenheiten zur Sprache. Herr Stadtrat Zieneri überbrachte in Vertretung des Bür germeisters die herzlichsten Wünsche der Stadt und betonte, daß die Stadt jederzeit bereit sei, dis Wünsche der Wehr zu er- süllen, soweit sie erfüllbar sind. Brandmeister Beck dankte im Namen der Wehr der Stadtverwaltung und schloß die Versamm lung mit den Worten: ,-Und nun mit neuer Kraft ins neue Jahr zum Wohle für Stadt und Land! Gut Wehr!" Oe. Gewerbeverein. Den gestrigen Vortragsabend eröffnete Herr Tischlermeister Heeger mit Begrüßung der erschienenen Da men untz Herren und insbesondere des Herrn Pfarrer Große- Lhemnitz, der im Gewerbsverein ein gerngesehener Gast ist. 'Herr Heeger kam noch einmal auf Lie sehr interessante Besichtigung der Buchdruckerei Arthur Zschuüke zurück und gab bekannt daß der nächste Besuch der Nährmittelfabrik Earl Fleischer gelte. Nach dem noch drei Ausnahmen vollzogen waren, nahm Herr Pfarrer Große das Wort zu seinem Vortrage: ,/Aus der Mappe eines Großftädtpsarrers". Er betonte einleitend, daß er gern wieder oinmal nach der allen Heimat komme. Galten drei Kapitel seines Lebens der Gemeinde Sora, so führte ihn das letzte Kapitel nach der drittgrößten Stadt Sachsens: nach Chemnitz. Aus einem der sieden Hügel, dem Sonnenberge liegt die Markusparochie, an der er als Oberpfarrer seit zwei Jahren tätig ist. Nach einem ge schichtlichen Rückblick und einer Schilderung der äußeren Ver hältnisse kam der Vortragende ausgiebig auf das kirchliche Leben in der 40 000 Seelen umschließenden Markusparochie und die Seelsorger tätigkeil daselbst zu sprechen un d g ewährte tiefe Ein- blicke in die wirtschaftlichen und sittlichen Nöte der Großstadt- bewohner, an denen sich immer wieder die lebendige Kraft und der Segen Les Wortes Gottes beweist. Mit großem Interesse folgten die Anwesenden den fesselnden Ausführungen und Herr Heeger dankte dem Vortragenden besonders -herKch. In Er- ledigung der weiteren Tagesordnung kam ein Rundschreiben des Verbandes betr. die Zusammensetzung der Steuerausschüsse und -die.Steuerverbuchungen zur Verlesung. Eine Eingabe an di« Reichsbahndirektion Dresden strebt Len besseren Zuganschluß von Chemnitz über Freital nach Wilsdruff an. Die Festsetzung der Frühjahrspartie -soll der nächsten -Versammlung vorbehalten bleiben. Sportärztliche Beratungsstelle und Ehe- und Sexualbrratnng. Der Bezirks«erband der Amtshauptmannschaft eröffnet am 2. April abends 6 Uhr in den Räumen der Fürsorgestelle im Landkrastkenhaus (Eingang Hospitalplatz) eine sportärztliche Be ratungsstelle und die Ehe- und Sexualderatung. Beide werden ärztlich geleitet und ihre Benützung ist unentgeltlich. Die Bera tungen stützen allmonatlich an jedem ersten Sonnabend abend« 6 tlhr statt. Durch Vorträge in den verschiedensten «Gemeinden Le» Bezirkes hat der Bez.-Msd.-Rat Dr. Matthias bereits auf diese Beratungen hingewiesen, so -daß einigermaßen Klarheit über Zweck und Ziel -herrscht. Eine ärztliche Behandlung findet in keinem Falle statt. Die diesjährige Elternratswahl findet Sonntag den 24. April von 10 bis 4 Llhr in der Schule statt. Die Wählerliste liegt vom 12. bis 16. April im städtischen Verwaltungsgebäude, Zim mer 8, zur Einsichtnahme aus. Einsprüche gegen sie sind bis 17. April unter schriftlicher Begründung beim Schulausschuß z» erheben. Wahlvorschlagslisten sind bis 14. April an den Wahl vorsteher Schulleiter Kühne einzureichen. Die eingereichten Liften ' werden -vom 18. April ab im städtischen Verwaltungsgebäude ausgehängt. <Vgl. Amtl.) Wochenbericht des Öffentlichen Arbeitsnachweises Meißen und Umgebung für die Woche vom 20. bis 26. März 1927. In der Berichtswoche hat sich die Zahl der Arbeitsuchenden im Ver gleich zur Vorwoche um 3M verringert. Es konnte eine große Anzahl ungelernter Arbeiter zu öffentlichen Notstandsardeiten und öffentlichen Arbeiten (Wahnunterhallung) vermittelt werden. Bei den gelernten Berufen wurde hauptsächlich nach Eisen sacharbeitern gefragt. Die Vermittlungstätigkeft in der -weiblichen Abteilung -war weiterhin mäßig. In der Fachabieilung für Li« «Landwirschast war sie gut. Am Ende der Woche waren hier ins gesamt 36 Personen erwerbslos gemeldet. Insgesamt waren am Ende der Woche 2480 Personen (2020 männliche, 460 weibliche) i im Arbeitsnachweis eingetragen, «davon entfielen aus tzie Stadt Meißen 978 «(750 männliche, 228 weibliche). Die Zahl der Er- werhslosenunlerstützungsempsänger belief sich aus 1560. Krisen fürsorge wurde außerdem an 115 Personen gezahlt. Bei öffent lichen Notstandsarbeiten waren am Ende -der vergangenen Wvch« gegen 200 männliche Erwerbslose beschäftigt. Gewerbekammer Dresden. Die Gewerbekämmer hielt am 88. -März eine nichtöffentliche Gesamtsitzung ab. Syndikus Dr- Kluge erstattete den umfassenden Geschäftsbericht. Nach näherer Besprechung wurde der im Entwurf vorgelegte Haushaltplan für das Rechnungsjahr 1927/28 angenommen. Eine lebhafte Aus sprache löste die Grage -der Gewährungvon Rabatte«' und Zugaben an tzie Kundschaft aus, über die daff Kammermitglied, Lantztagsabgeordneter Aßmann, berichtete. Dre Kammer kam einhellig zu dem Beschlusse, -daß die GewährurP eines Rabattes, sofern tzie allgemeine Rabattmarke einer maß geblichen Vereinigung verwendet oder sonst hinreichende Sicker-
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