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Wilsdruffer Tageblatt : 31.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193501316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19350131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19350131
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-31
- Monat1935-01
- Jahr1935
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 31.01.1935
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Nächtlich- Gedenkstunde in der Maikswzki« Strabo in Anwesenheit 9». Goebbelr und Stabschef Lutze. Se-Emi-r des destschen Nölkes. Im Sinne des Führers und der maßgeblichen Stellen oeging das deutsche Volk die Wiederkehr des Tages, an dem der verstorbene Reichspräsident und Generalfeld- schall von Hindenburg den Führer der National sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, Adolf Hitler, zum Reichskanzler und damit zum Führer des deutschen Volkes übertrug, in schlichten Feiern. In den Be irieben fanden sich Betriebsführer und Gefolgschaften zusammen, um in Form eines Appells der geschichtlichen Bedeutung des Tages zu gedenken. Die Schulen nahmen eine feierliche Flaggenhissung vor und stellten das gewichtigste Datum der neuen deutschen Geschichte ebenfalls in den Mittelpunkt einer kurzen Feier. Auch in den Garnisonorten wurden besondere Veranstaltungen Lurchgeführt. Ferner begann überall im Reich die Ver teilung von Lebensmittel- und Kohlengut scheinen für die bedürftigen Volksgenossen; insgesamt sind dafür bekanntlich 23 Millionen Mark angesetzt. Der Tag erreichte seinen Höhepunkt mit dem Be kanntwerden des Aufrufes des Führers. In den Sätzen dieses Manifestes ist die Summe der Leistungen der zwei ersten Hitler-Jahre in Deutschland in knappster Form enthalten. Niemals hat ein Staatsmann auch nur mit annähernd ähnlichem Recht wie Adolf Hitler fcststellen können, daß in zwei Jahren seiner Regierung zwei Drittel dessen erfüllt worden ist, was für vier Jahre vorgesehen war. Wie man aus den ersten Pressestimmen der Welt ersieht, kann auch das Ausland nichts anderes tun als zugeben, daß der deutsche Aufstieg unter der Regierung Hitler schlechthin einzigartig ist, und daß kein nationaler Führer so das Vertrauen seines Volkes auf Grund tatsächlicher Leistungen für sich Hai wie der Führer Deutschlands. Kundgebungen für den Führer Im Laufe des Mittwoch sammelten sich vor der Reichs kanzlei immer neue Scharen von Volksgenossen an, die sich auch durch das wenig angenehme Wetter nicht abhal- tcn ließen, dein Führer am zweiten Jahrestag der Macht ergreifung ihre Huldigungen darzubringen. Auf die immer und immer wiederholten Rufe der Menge erschien der Führer auch einige Male, freudig bewegt, am Fenster und dankte. Einige Hitler-Mädchen mit Blumen in der Hand hatten das Glück, dem Führer ihre Glück wünsche aussprechcn zn können. In Erinnerung an den denkwürdigen Fackelzug des Januar 1933 setzten sich die Kundgebungen für den Führer vor der Reichskanzlei auch in den Abendstunden fort. Ausländsdeutsche besuchen den Führer Am 30. Januar empfing der Führer nacheinander eine Reihe von auslandsdeutschen Volksgenossen, die zur Saarabstimmung nach Deutschland gekommen sind und sich jetzt wieder auf der Heimreise befinden. Zunächst empfing er Frau Ida Mondenach, die bekanntlich aus Schanghai zur Saarabstimmung kam und durch eine zweitägige Verspätung des Sibirien- Erpreß nur noch durch das von der Reichsregierung zur Verfügung gestellte Flugzeug Saarbrücken rechtzeitig erreichen konnte. Anschließend unterhielt sich der Führer- einige Zeit mit einer jungen Deutschen aus der «hemqli- gen Kolonie Deutsch-Ostafrika und trug ihr Grüße an die dort lebenden deutschen Volksgenossen aus. Später wurden 200 Deutschamerikaner, die ebenfalls auS Saarbrücken kamen und nach Amerika weiterfahren, vom Führer herzlich begrüßt. Der Führer dankte ihnen, daß sie dazu beigetragen haben, den herrlichen deutschen Sieg an der Saar zu erkämpfen und wünschte ihnen gute Reise. Er bat sie, auch in Amerika ihr deutsches Vaterland nie zu vergessen. Die Deutsche Beamtenschaft an den Führer Ter Leiter des Hauptamtes für Beamte der Ncichs- leitung und Reichswalter des Reichsbnndes der Deutschen Beamten, Hermann Neef, richtete an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm: „Am Tage der zweiten Jahreswiederkehr der natio nalsozialistischen Erhebung gedenkt die Deutsche Beamten schaft in Liebe, Verehrung und Dankbarkeit des Führers und Reichskanzlers, dessen starke Hand die jahrtausendalte deutsche Sehnsucht nach einem geeinten Vaterland verwirk licht, der dem Volk den Glauben an sich selbst wieder- gegeben und tiefstes Leid in freudige Zuversicht gewandelt hat. Die Deutsche Beamtenschaft empfindet es als eine herrliche Fügung des Schicksals, zur lebenden Generation zu gehören, der das Glück zuteil wird, an dem gewaltigen Werk des Aufbaues des nationalsozialistischen Deutschland mitzuarbeiten. Sie gelobt in dieser Stunde erneut unwandelbare Treue und Gehorsam bis in den Tod. Möge der Segen des Höchsten, der auf Ihrem Werk, mein Führer, in den vergangenen Jahren so sichtbar ruhte, und am 13. Januar dieses Jahres das abgetrcnnte deutsche Saarland in Ihre Obhut gab, Sie auch fernerhin durch alle Zukunft begleiten." Früherer englischer Minister beim Führer. Der Marquis of Lothian, der bekannte englische liberale Politiker und Vertreter der Liberalen Partei im Oberhaus, der sich einige Tage in Berlin aufhielt, wurde während seines Aufenthalts vom Führer und Reichs kanzler Adolf Hitler empfangen. Er hatte außer dem Gelegenheit, mit anderen Persönlichkeiten des deut schen öffentlichen Lebens, wie dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, General v. Blomberg, dem Reichsanßenminister Freiherrn von Neura 1 hso wie dem Beauftragten der Reichsregierung, v. Ribben - trov, Fühlung zu nehmen. Lord Lothian war vom Jahre 1916 bis 1921 intimer Mitarbeiter und Freund des damaligen englischen Premierministers Llopd George. Bei Bildung der englischen nationalen Negierung im Jahre l93l wurde er als Minister in das Kabinett berufen. Er ist bekannt a's Anhänger einer engen Zusammenarbeit Englands mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Berlin, 31. Januar. 8n der Maikowski-Straße in Char lottenburg, wo vor zwei Jahren zwei Minuten nach Mitter nacht Sturmführer Eberhard Mastowski und Oberwachtmeister Zauritz fielen, fand heute nacht eine Weihestunde statt. Die Ge denktafeln an dem Hause, vor dem Mastowski und Zauritz von Kommunisten erschossen wurden, waren mit frischem Grün ge schmückt. Aus großen Opferschalen loderten Flammen empor. Die Fahne des Sturms 33 und eine Polizeifahne mit der In schrift „Zauritz" hatten davor Aufstellung genommen. Nachdem die Ehrenformationen der SA, SS, Polizei und der Politi schen Organisationen herangerückt waren, erschienen kurz vor gerade der heutige Abend Symbol sein — auch wenn man die schwerste Stunde von uns fordert. Als äußeres Zeichen trägt von nun an die Standarte Charlottenburg den Namen Stan darte Mastowski." Stabschef Lutze schloß mit dem Gelöbnis, dem Führer zu helfen auch jetzt in der Zeit des Aufbaues. Nach der Ansprache Lutzes wurde das Horst-Wessel-Lied ge spielt, das von der tausendköpfigen Menge in den Straßen mitgesungen wurde. — Anschließend sprach Gauleiter Reichs minister Dr. Goebbels. Er führte unter anderem aus: Wir tun gut daran, uns in der Pflicht des Alltages dieser Männer, die von uns gegangen sind, zu erinnern und ihr Opfer auch im Stellungskampf heilig zu halten. Wir könnten es vor der Ge schichte nicht verantworten, daß wir einen Schritt, zurückwi chen vor dem Ziel, daß wir einmal Opfer forderten für eine Sache, für die wir nicht selbst bereit wären, uns selbst hinzu- Memelanfragen Lm englischen Llnierhaus Im englischen Unterhaus wurde die Memelfrage zur Sprache gebracht. Ter Abgeordnete Wedgewood fragte den Außenminister Sir John Simon, ob er eine Erklärung über die gegenwärtige Lage in Memel ab geben könne, welches die englischen Verpflichtungen seien, und welche Schritte die englische Regierung unternehmen Wolle, „um einen Angriff von feiten Dcntschlands oder von feiten Litauens zu verhindern". Sir John Simon erwiderte: „Der Mangel an genü genden Abgeordnetenstimmen hat erneut eine Versamm lung des Memclländischen Landtages verhindert; deshalb wurden keine Geschäfte erledigt. Es finden immer noch Verhandlungen zwischen den Parteien statt. Die englische Regierung hat keine Bemühungen gespart, um dem für die augenblickliche Lage verantwortlichen Teil nahezuiegcn, daß die Erzielung einer Vereinbarung erwünscht sei, durch die die normale Verwaltnngsgrundlage im Memelgebiet wiederhergestellt werden könnte." Der konservative Abgeordnete Moore fragte: „Ist der Außenminister überzeugt, daß die litauischen Behör den bemüht sind, ein richtiges Arbeiten des Memelländi schen Landtages zu unterstützen?" Simon erwiderte: „Ich bin dahin unterrichtet, daß der Gouverneur von Memel eine versöhnliche Auffassung (?) an den Tag gelegt und daß er der deutschen Partei bereits drei Sitze im Direktorium an gebo- tcn hat (?)" Die Saar feierte den 30. Jamar. Adolf-Hitler-Straße «nd Horst-Wessel Platz in Saarbrücken. Am Jahrestage der nationalsozialistischen Revolution wurde im reich geschmückten Festsagl des Rathauses zu Saarbrücken eine feierliche Stadtverordnetensitzung abgehalten. In seiner Eröffnungsansprache hob der Oberbürger meister der Stadt Saarbrücken, Dr. Neikes, hervor, daß vielleicht viel Ungemacht erspart worden wäre, wenn die Saar ohne Abstimmung an Deutschland zurück gegeben worden wäre. Wir an der Saar haben in den vergangenen zwei Jahren nur eins bedauert: daß wir nicht von Anfang an dabei sein und mithelfen konnten an dein Neuaufbau des Reiches. Auf Antrag des Fraktionsvorsitzenden der Deutschen Front wurde sodann einstimmig beschlossen, die Haupt straße Saarbrückens, die Bahnhofsstraße, in Adolf- Hitler-Straße, den Landwehrplatz in Horst - Wcssel-Platz und die Breite Straße in Jakob- Johannes-Straße umzubenennen. Auf dem Platz vor dem Eathaus hatte sich eine vielköpfige Men schenmenge versammelt, die durch Lautsprecher dem Sltznngsverlauf gefolgt war. Mitternacht der Berliner Gauleiter Reichsminister Dr. Goeb bels und Stabschef Lutze. Ein Choral leitete die Weihcstmste ein. Dann klang leise das Lied vom guten Kameraden auf, während die Fahnen und Feldzeichen sich zum Gruß senkten. Darauf hielt Stabschef Lutze eine Ansprache, in der er der Blutopfer der nationalsozialistischen Bewegung gedachte. Dieie Opfer dürften nicht vergebens gebracht, worden sein. „Wir, die wir heute abend an dieser heiligen Stätte stehen, schworen den gefallenen Kameraden: Wir werden so wie Ihr die Treue bewahren bis zum Tode, und wir werden immer SA-Männer sein, nicht nur in schönen Stunden, sondern — dafür soll uns geben. Noch stehen mißgünstige Gegner uns gegenWer, nvey ist trotz härtester Anstrengungen nicht alle Not gebannt, noch liegen im Lande die Probleme zu Hauf, Lie darauf warten, daß wir sie lösen. Wir haben keinen Grund zu feiern, aber Grund zu arbeiten. Hocherhobenen Hauptes, so schloß Dr. Goebbels, dürfen wir vor den Richterstuhl der Geschichte hm- treten. Das Ganze des Landes haben wir in unsere Hand ge nommen, und wir geloben es feierlich: Wir werde« es nicht lassen, bis diese Hand kraftlos im Tode geworden ssk. Mutig und aufrecht beginnen wir den Marsch in das dritte Jahr un seres Aufbaues und unseres revolutionären Umbruches, einge denk des verpflichtenden Wortes: „Ueber die Gräber vor wärts!" — Das von den Musikzügen gespielte Deutschlandlied beendete die Weihestunde. Aus Merer Heimat. Wilsdruff, am 31. Januar 1935. Merkblatt für den 1. Februar. Sonnenaufgang 7" I Mondaufgang 6^ Sonnenuntergang 16" s Monduntergang 13°» 1814: Sieg Blüchers über Napoleon bei La Rothiöre. — 1917: Beginn des uneingeschränkten U-Boot Krieges. — 1933: Auflösung des Reichstags. Oie Nase als ^Vorwärmer^. Vermmftmäßige Bewegung in der kalten, reinen Winterluft — sie braucht natürlich nicht gleich „rauh" zu sein — bringt so viel Segen für unsere Gesundheit an Leib und Seele, daß wir auch kältere Wintermonate gut überstehen können, wenn wir unser Leben nur so ein richten, daß wir den „Winterstürmen" Trotz bieten können. Und das können, wenn sie nur richtig wollen, selbst solche Leute, die sich gern als „anfällig" ausgeben, d. h. eine besondere Anlage zu krankhaften Anfällen zu haben glauben. Man weiß, daß eine besonders große Ge fahr durch die Kälte unseren Atmungsorganen droht. Die Atmungsorgane haben, weil sie tief im Innern unseres Körpers geborgen sind, stets die gleiche normale Körperwärme. Wird nun in vollen Zügen kalte Luft eingeatmet, so kann an den Atmungsorganen ein sehr starker Temperaturunterschied erzeugt werden, und das führt daun, wenn auch nicht immer, so doch sehr hänfig zu einer starken Abkühlung der zarten Gewebe; die Folge ist gewöhnlich ein heftiger Schnupfen — aber es kann natürlich auch schlimmer werden. Nun besitzen chir jedoch einen guten Schutz gegen plötzliche Abkühlungen der Atmungsorgane: dieser Schutz ist unsere Nase! Die Nase mit ihrer blutreichen und daher stets warmen Schleimhaut ist ein ansgezeichneter „Vorwärmer"; nur muß von ihr auch der richtige Gebrauch gemacht werden. Zur Übung für den Wintersport, aber auch zur Vor bereitung auf jeden anderen längeren Aufenthalt in der Winterkälte gehört unbedingt die Übung in Nasen atmung bei geschlossenem Munde; das sollte man nicht nur den Sportsleuten, sondern schlechthin jedem Menschen, besonders aber den Kindern für das tägliche Leben dringend anraten. Durch Erkrankungen der Nasenschleim haut oder durch Wucherungen der Rachen- und Gaumen mandeln kann die Nasenatmnng natürlich erschwert oder verhindert werden. Solche Störungen muß man unbe dingt beseitigen lassen, wenn man sich der Kälte aru - wn will, ohne gleich zn erkranken. Aber wer mit seiner " -'e richtig atmen kann, braucht, wie gesagt, auch bei g ü>rer Kälte nicht gleich zu fürchten, daß er sich „erkältet". Sozialismus der Tat. Auf Vorschlag der DAF-Orksgruope Wilsdruff haben sich die Betriebssichrer und Gefolgschaftsnut- glieder der Betriebe Bahnhof, Bahnmeisterei, Landwirtschrfls- bank, E. Ruppert, Gcbr. Müller, E. Weinhold, A. Zfchua'e und die DAF-Verwaltunasdicnststelle bereit erklärt, drei Saar- Maikowski-Ge-rnken am 30. Januar.
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