MD einverstanden waren, was er tat - er war der erste, der empfahl, Kaffee aus Matz zu brauen. Manche behaup ten, weil er nicht wollte, daß soviel gutes deutsches Geld in das Ausland ginge. Andere glauben, weil er in alten Büchern von den wunderbaren Heilkräften eines Malz kaffeetrankleins gelesen hatte, das schon unsere Vorfahren getrunken haben. Schade nur, daß dieser Malzkaffee nach dem alten Nezept so schlecht, geradezu miserabel schmeckte. Kneipp, der große Menschenkenner, wußte ganz genau: Das, was die Leute jeden Tag auf den Kaffee tisch bringen sollen, das muß nicht nur gesund sein, das muß auch gut schmecken! Wie war das zu machen? Er fand die Mittel und den Weg und Männer, die mit ihm gehen wollten, die Inhaber der wohlbekannten Kaffeegroßhandlung Franz Kathreiner's Nachfolger in München. Sie solltens schaffen: einen Malzkaffee, der ebenso gut schmeckte wie der Bohnenkaffee. Sie mälzten und rösteten, sie aromatisierten und glasierten und pro bierten - fast vier Jahre lang. Es ging nicht, schien's. Bis eines Tages das Nezept da war. Das Kathreiner rezept, nach dem seither der weltberühmte KEreiner gemacht wird, der „Kneipp-Malzkaffee", wie er jetzt mit seinem Ehrennamen heißt. Als man ihm damals die erste Tasse KaMreiirer vorsetzte, da schnalzte er wohl mit der Zunge: „Gut, nit schlecht, aber ein paar Woche muß i' den erst trinke, dann kommen's wieder ..." Dann, dann erst gab er in dem berühmten Gutachten vom 2. Juli 1S96 diesem kLMiviner - diesem „Malzkaffee, wie er sein soll", seinen Namen, sein Bild und seine Ü'nterschrift. Der Gehakt machte/ In jedem der Kathreinerkörnchen fleckt innen ein dicker dunkelbrauner Kern aus glitzerndem Rösimalz,ucker. Oer löst sich im Wasser ganz und gar auf — und das gibt dem liLtttiemel den wundervollen Geschmack. Diesen kalkieiner, den echten Kneipp-Malzkaffee, gibts aber nur in solchen Paketen, niemals lose, überall zum gleichen Preis: -1 Psundpaket für 45 Pfennigs ISS? - Sie erste Mße Kathrvinerfabrik arbeitet in Ürdingen am Rhein. Oer dreiundsiebzigjährige Kneipp darf das noch miierleben. Und er darf sich auch noch freuen darüber, daß sein Malzkaffee allen Leuten so gut gefällt. Dann wird er abgerufen aus seinem gesegneten Leben. Männer, die ihm nahegestanden hatten, führen sein Werk fort, vollenden, was er gewollt: liLtlrreiner wird „das Kaffeegetränk der deutschen Familie". Zn jedem deutschen Hause findet man heute die schlichten Kathreinerpakete, die Kneipps Äild tragen und seine Unterschrift, und immer tragen werden, für alle Zeiten ... * ir 34 eü.