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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 22.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192101225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19210122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19210122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite der Beilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-22
- Monat1921-01
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— 84 - interessierten Völker zu gemeinsamem friedlichen vorgehen' zu vereinigen. Das ist das wette Meer. § Seine wissenschaftliche Erforschung setzte Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts ein. Die Anlage unter- ßeischer Kabel Anfangs der 60er Jahre hat die Aera der Tiefseeforschung und damit «ine unglaubliche Bereicherung der Wissenschaft, vornehmlich der zoologischen, angebahnt. Zweifellos ist im Erwerbsleben der llferstaaten eines Meeres die Küsten- und Hochseefischerei ein Faktor von großer Be deutung. Alle Bestrebungen Zur Hebung dieser Betriebe fan den durch die Staatsregierungen Unterstützung. Längst war anerkannt, daß ein Erfolg dieser Bestrebungen nur sicher sei auf Grund wissenschaftlicher Forschung in allen Schichten des Meeres und zwar durch gemeinschaftliche gleichzeitige For- ^hungsarbeiten aller interessierten llserstaaten. So kam 1902 ein Zusammenschluß der an der Hochseefischerei in den nor dischen Meeren beteiligten Staaten zustande. Es vereinigten sich vor hem Kriege zu gemeinsamer ozeanographischer Ar ben Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland- Hollands Norwegen, Rußland, Schuttland, Schweden mit einem Stab von Fachgelehrten und eigens zur Verfügung gestellten Damp- f^kn. Die ganze Organisation ging unter dem Namen „In ternational« Meeresforschung", die übrigens für das Mittef- m«er ihre Nachahmung fand. Hydrographen, Zoologen, Bo taniker, Chemiker, bildeten den wissenschaftlichen Stab und e-n weites Feld regen, friedlichen Wettbewerbs zur Förderung nichtiger Kulturaufgaben wurden besonders die nordischen Meere. Das Ziel der internationalen Meeresforschung, war di« Schaffung der Grundlage für eine rationelle Bewirtschaf tung der nordeuropäischen Küstenmeere hinsichtlich der Fischerei. Dies« wichtige Grundlage war nach übereinstimmendem Ur teil nur zu gewinnen, durch eine sichere Erforschung der - Tiefen-, der Boden-, der physikalisch-chemischen Verhältnisse der Meere, der Lebensverhältnisse ihrer Nutzfische. " > Man beschränkte sich hierbei auf die Wasserschichten von d«r Oberfläche bis höchstens 888 Meter abwärts* da inner halb d«s«r Raumgrenzen das organische Leben und die wich tigen Strömungen im Meere am kräftigsten arbeiten. Jedem Staat waren bestimmte.Teststrecken des Meeres zugewiesen. Zu vereinbarten Terminen sanden überall gleichzeitig die Untersuchungsfahrten statt und an im Ganzen 270 vorher fest gestellten Stationen inußten vie Arbeiten ausgeführt werden. An diesen „Terminfahrten" der Staaten nahmen bei voller Besetzung gleichzeitig 50 Gelehrte teil. Das auf den Terminfahrten gesammelte Beobachtungs material wurde in Kopenhagen als Zentralstelle übersicht- .ich zusammen gestellt. > Die Ergebnisse dieser internationalen Meeresforschung waren, sagt Prof. Dr. Lakowitz in der Zeitschrift „Aus der Heimat", in großen Zügen kurz folgendes: Ein recht genaues Bild ist von den Strömungen der nordeuropäischen Meede, besonders für die Ostsee nach Richtung, Stärke, Tiefenlag«, Vermischung untereinander gewonnen worden. Lian rennl den Salzgehalt und die Temperatur in allen Wasserschichten bis zur Tiefe von 800 Metern und ihren periodischen Wechsel. Aus den festgestellten Schwankungen des Golfstromes ist mit einiger Sicherheit die Möglichkeit guter Prognosen fiir den Winter und Frühling abzuleiten, die besonders für dir Landwirtschaft bedeutungsvoll sein müssen und bis zur Dorhersagung einer guten oder schjlechten Ernte erweitert werden können. A-mm... Sktzz« von Käte Lukowski. Als Magda Wirrfing, von der Kleinarbeit ihres Le bens müde und dennoch unbefriedigt, ihre Mutter Mr Mit tagsmahlzeit rufen wollt«, erschrak sie über den Glanz der Freud«, welch« das versorgte Gesicht verklärte. Erschrak bis ins Innerste, weil sie die Handschrift des Briefes, auf den .di« mattgeweinten Augen blickten, nur zu gut kannte. „Das Glück ist zu uns gekommen," sagt« die alte Frau, .Oberregierungsrat Felcke hält endlich um deine Hand an, Magda! Di« hört« aus diesem lediglich das eine Wort heraus ... „eidlich"... - Ihr Gesicht, das immer noch vollendet schön genannt werden mußte, obschon die erste Jugend hinter ihr lag, überzog sich mit flammender Röte. Sie nahm d«n Brief und las ihn. Aber sie begriff nur zwei Sätze: i > „... ich. weiß, daß Ihr Fräulein Tochter meinem ' großen Hauswesen wie keine andere vorstehen und meine i gelähmte Mutter vortrefflich! pflegen wird. Darum ! erbitte ich mir heute die Ehre, uni sie, die ich l feit fünfzehn Jahren kenne Md schätze, werben zu ! dürfen... „Ich, werd« ihm antworten, Mutter," sagte Magda Wirr fing tonlos. . „Das ist meine Sache, gutes Kind." „Wie du willst. Ich dachte nur, es fei dir unangenehm, ihm mitzuteilen, daß ich leider diese Ehre nicht annehmen könne." „Du bist wahnsinnig," schrie die alt« Frau auf. ge denke, was du damit fortstößt ... auch ... für mich!" „Das tut mir selbst bitter leid. Wie gern würde ich dir ein behagliches Leben bereiten." " „Und dein eigenes Glück?" Das stolze Gesicht wurde weiß und strwr. j ' „Es wäre mein Unglück, Mutter." l „llnd warum? Sprich! Sei nicht wieder so entsetzlich verschlossen wie damals, ,als du — Zehn Jahre sind es genau her — den reichen Großheim ablehntest." „Damals habe ich dir doch d«n Grund genannt." „Ja, ja ... du behauptetest, einen anderen zu lieben. So etwas überwindet man aber." > „Ich hab« es nicht überwunden, Mutter." „Du liebst also den mir . . . Unbekannten . . . immer noch?" „So ist es. Ich will noch besser fortan für dich sorgen. Das verspreche ich Nur quäle mich nie mehr damit. Sonst könnte es kommen, daß ich dich verlassen müßte, Mutter .. Seitdem waren dr«i Monate vergangen. Der Name . des abgewirsenen Freiers wurde nicht zwischen Mutter und Tochter erwähnt. Frau Wirrfing fand.zu der Seele ihres einzigen Kindes nicht den Schlüssel. Sie hielt sie für eigen finnig und in gewissem Grjad« temperamentlos. Deshalb erschrak sie, als Magda an einem Morgen beim lleberfliegen der Zeitungsnachrichten einen Schrei ausstieß. Eine Erklärung erhielt sie indessen nicht. The sie noch eine Frage tun konnte, war Magda bereits, das Blatt mit sich! nehmend, fortgestürzt. Ihr hastiger Schritt wurde draußen zu einem Laufen, lleber ihr« Wangen liefen Helle Tränen. Und sie wußte doch nichts von ihnen. Mechanisch murmelte sie den gelesenen Berichts, nach! dem durch unvorsichtiges Umgehen mit einer Lampe der Besitzer des Hauses Wangenheimershraße 24, ein Herr F., tödlich verunglückt sei. ... Und Wangenheimerftraße 24 wohnte Oberregierungs- vat Jelcke ... Nicht länger war sie herb« und stolz. Sie verlangte ihn ein letztes Mal zu sehen ... vor ihm zu knien ... ihm ihr Geheimnis mit ins Grab zu geben, an dem ihre Seele zer brechen wollt« ... l Nur wenig« Schritte trennten sie noch von seinem Heim. Plötzlich wollte sie «ine Ohnmacht anwandeln. Die hohe Gestalt, die aus dem Vorgarten trat und auf sie Mam ... das war d och! ...!" ! Er jäh, daß sie weinte. > „Was ist geschehen?" fragte er dicht neben ihr. Es währte lange, ehe sie die Kraft Mr Antwort fand. Endlich aber begriff er, Laß die Zeitungsnotiz irrtümlich Halt des alten zerstreuten Professor Finks Haus sein benachbartes genannt hatte. — Das gab ihm wiederum ein Rätsel auf. Warum weinte sie d«nn eigentlich? Weil er «s gewesen sein sollte, den sie doch abgewiesen ... aus Liebe zu einens anderen ' , Warum nur? Warum? „Wer ist es, den Sie lieben?" fragte er plötzlich und in ferner Stimm« schrie die Eifersucht. ' Ohne zu antworten*, sah sie ihn an. - Da riß «r sie in die Arme ... X ' „Ich konnte nicht, ohne daß auch ... SH" flüsterte sie an seinem He^en. , Wenig« Minuten später wußte sie* datz auch er ... verantwortlich« SiLatteur: «rast Rohber, dr Frankenberg t.«- — Drück und Balag L. S. Aoßber, in Frankenb«, t.8.
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