Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192107094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19210709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19210709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite der Beilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-09
- Monat1921-07
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Berrntw örtlich« Rüxckteur: Ernst Roßberg in Frankenberg-st«. -- Druck und Verlag o-n L S. Roßberg in Franlenb«, stS. Dunkelblau, wie di:r S djo Aneudliche Flache des leortenMe» Von Hans Adebar (München). ! - Man nennt das Leben einen Traum. Manche sagen auch, es fei eine.Wanderung. Oder eine Last. Oder eine Lust, obwohl das jetzt kaum mehr behauptet werden kann. — Ach sage: Das Leben ist ein Fenster. ' Ein "Fenster/ an das von außen der Regen schlägt. Wer hat nicht schon ein Fenster beobachtet, an das rin dichter, heftiger Regen prasselt! Je heftiger der Regen ist, desto mehr gleicht das Fenster dem Leben. ' Da kommen die Tropfen aus dem unendlichen Born der ,Schöpfung wie die Menschen ins Dasein gekollert. Der eine wirbelt ungestüm hinein, fährt wild herunter, frißt eine Masse anderer Existenzen auf und erreicht dick, schwer und voll sein Ende. ' -- Der andere setzt sich am Fenster an And weiß nicht, was er "tun soll. Er wendet sich einmal nach links/ dann wendet er sich einmal nach rechts. Dann geht er eine Zeitlang gerade aus. Dann bleibt er ganz stehen. Dabei verläppert er seine ganze Kraft und hat schließlich nichts geleistet. Wieder ein anderer zerteilt sich zu sehr. Gr schickt einen Arm nach hüben, einen nach drüben, probiert allerhand und versiegt And versagt. Mein Freund Anter den Regentropfen ist der, der von Anfang an seinen Weg bedächtig geradeaus geht, sich durch. nichts beirren läßt und in philosophischer' Ruhe sein Ziel/ l"*" "" - ' ' ' ' Flüsse in ruhige Seen verwandelt, Das Meer drängt, erst leise rückwärts. Lie sWn Gewässer, die aus dem Inneren des Landes her sich einen Ausgang erringen wollen, geraten mit' ihm ist Streit, wobei mächtige Wirbel entstehen. Endlich siegt der ÖMn. Die weiten kahlen Sandbänke schmiegen sich wieder, unter die Decke des Ozeans. Die Vorlande der Insel verschwinden wieder. Die" Hafendämme der Städte, vorher sriesengroß schrumpfen fast zu nichts zusammen. Ml- Schiffe, welche die Ebbe auf den Sand setzte, und die, schief auf HA Seite geneigt, traurig dalagen, richten sich gemach wredew. auf uüd schweben beweglich und schwankend empor auf 'dM fliest Glemesttw Die Ebbe" hat längs des Ee-" stades seme Wenge von Auswürflingen zurückgrlassen. An vermorschten Wanken der vor alters gescheiterten Schiffe hasten grüne Fädenälgei? der verschiedensten Bildung nebst jenen s graugelben moosähnlichen HydstopvlypM, aus denen merk würdiger WAse Sstahstiere, nämlich Quallen^entstehen. Vögel beleben den Strand/vor allem sind es die Möven, welche m unermüdlichem Fluge in die Wogen tauchen, um ihre Beute zu erhafchen. Die Ebbe, welche den Strand weithin bloslegt, hat vor der Flut den Vorzug größerer poetischer Schönheit. Sie enthüllteine Westge Geheimnisse der Tiefe. Da kommen die hübschen Muscheln und die wunderlichen Ungetüme des Meeres zu Doge,- da sieht man die versandetest Wracks; da zeigen, sich Kräuter pich Korallen, die in der dunklen Tiefe des Meeres wüchsen.. Einer Naturerscheinung im Meeresbereich« dürfen Wir nicht vergessen. ' Es ist dies das Meeresleuchten, welches be sonders' vor und nach dem Gewitter und bei stiller, lauer Lust sich ein stellt und von ' Infusorien bewirkt wird. Das Meeresleuchten.findet sich selbst Lei Grönland, ist indes be sonders prächtig Anter den' Tropen, doch auch überraschend schön in der Nordsee. Das Schönste auf dem Meere sind Wohl die Nächte im Sommer, still und ruhig und über uns ein wundervoller Sternenhimmel, Sitzt man an Bord Und schaut um den Bug des Schiffes den Weißen Schauch, so ist man entzückt über die herrliche. Klarheit des Wassers. Es ist unbeschreiblich und immer wechselnd, und je länger man hinein sieht, um so schöner wird es. ss O f , Ja, das Meer hat eine Poesie, es zieht uns Alle mit geheimnisvollen magischen Banden immer wieder, an seinen Busen, um hier Erholung und Stärkung zu finden; es hat seit den Tagen Homers die Dichter immer wieder angeregt, in die vollen Saiten zu greisen. And wir alle stehen unter ihrem zauberhaften Banne und fühlen das Herz klopfen' bei ihren bald leise und wehmutsvoll quellenden," bald stürmisch And jubelnd rauschenden Akkorden. das segelnde Fahrzeug wie «in fremdes LngeMer saus Met Sia -^ll' -UL lest strlu,^ iiüL ' Nun reihen M über dem uneMeßlichen MeeK firfn«;, Punkte wie Wöjtchen in gleicher Höhe. - Jedes Wölkchen scheint, durch das Fernglas betrachtet,, oben,ßl Mine'Strhchlspst geheilt. Jetzt erblickt man am Rand^^des Meerf^, chv- sich WM häl«en Himmel scheGet,. «nxn dunNen-uGtriH;/^' ist Land, - . ^o-O-,"sO. -Gin flaches Korall«i«Sand ist und sOoe-ü benden Wölkchen sind die Gipfel der Kokospalmen. Hoch sieht' man ihre zarten; schlanken Linien. nicht; vom: Lichte-" des Tages umflossen, verlieren fte sich, darin, wie des. Mon-- des schwach erleuchtete Hälfte unseren Augen verschwindet. -.S Das ist ein Bild aus dem Tropenmtere, und es ist ein Bild reiner und entzückender Poesie. - , Wundervoll und ganz eigen ist eine wochenlange Fahrt' s über das größte aller Weltmeere, neben dessen unermeßlichen, s Weiten der ^atlantische Ozdan fast wie ein Binnenmeer er-/, scheint. Wenn z. B. Amerikas Küsten am „GvlbeNLn Tor"fl hinter dem Seefahrer verdämmert sind, und nut Himmel s und Meer in geschlossenem Rund ihn umgeben, - dann ist: rnan losgelöst vöm großen gemeinsamen Leben der Kultur- s Menschheit. Glatt wie eine blanke Metallflache oder mit . leichter -Kräuselung dehnt sich die Meeresfläche ringsumher s aus, in wunderbarem, in Worten gar nicht wiederzugebenden' . Schümmer. Als-seien Ströme, von Diamanten über dieZ Meeresfläche ausgegossen, so funkeln tagsüber die kleinen s Glanzlichter über dem Wasser. And die Rächte, die zauber- j vollen Nächte! — s Wenn das Tageslicht nach kurzer Dämmerung ver- > glommen ist, dann glüht ein Sternenhimmel von unsag- s barer Hoheit über dem Reisenden. Wie schön ist es da, s in der weichen Nachtlust am Vordersteven zu stehen und -- den schlanken Bug das dunkle Wasser mit schwach phöspho- rischem Schein auf beiden Seiten von sich werfen zu sehen! -Jedoch einer jeden Zone, einem jeden Meere, hat dis Natur eigentümliche Schönheiten verliehen. Sogar das Polar meer, die unwirtbaren Pvlargegenden, wo die Kälte die Vegetation in Band« schagt und das Leben nur mit Mühe gegen ein eisernes Klima ankämpft, sind von ihrer freigebigen Hand aufs herrlichste geschmückt, und was ihnen an Anmut fehlt, ersetzt hier eine wunderbare Majestät. Hier schwimmen die Eisberge gleich kristallenen Felsen; hier senken sich die großartigsten Gletscher ins Meer; hier vor allem flammt dis magische Erscheinung des Nordlichtes. And wir haben nicht nötig, erst in die Tropen, nach dem Nord- oder Südpol zu fahren, um die Poesie des Meeres zu genießen. Das kleine friedlich« Fischerdorf mit den ausgespannten, Netzen — ja der Fischfang fÄbst — hat nicht die Poesie auch um sie ihren goldenen Schleier ge woben? Gebe man dem armen Fischer ein gutes Geld, das ihn ernährt, wenn er halb so viel arbeitet als in seinem leichten Boote, er wird es verschmähen, wie der Jäger das bequeme Haus verschmäht. Die Sehnsucht des einen hängt an den Meereswogen, die des anderen an dem rauschenden Waldesdunkel. Und darin, in diesem Sehnen und in diesem zähen Festhalten liegt ein Zug von Poesie. ' O,: Ein sonderbares poetisches Schauspiel ist an den Küsten der Nordsee die täglich zweimal «intretende Ebbe und Flut. Da stürzen sich, wenn dis Ebbe eintritt, in eiliger Hast Ströme und Flüsse ins Meer hinaus. Aeberall wachsen trockene Län der aus dem Meer heraus. Jede Insel, an der man vor- überfshrt, umgibt sich mit breitem Gürtel Vorland, das sich sofort mit Menschen bevölkert, die d«n Krabben und anderen im Schlamm« gebliebenen Seetieren nachstellen. Plötzlich entsteht ein Stillstand in der Strömung. Es scheint, als wären alle während der Ebbe so rasch eilenden - Vie Poesie Oer Meeres - r -mansch-« Dunkelblau, wie dir Saphir, ist,unter den Dröpen häufig dj^, unendliche Flache des'Meeres; .lichtflund hlLw'findfl.df« ewigen RäuW fldes , pon der. bMdep« duichglanzt. Ein rascher ,OstMd.-kühlfl d^ LW ü die" Sogest Brausend, pnd zischend brW der. Raud ^er^aM geregten Wellen Ä. schneeweißem iSHÄlm. UebN des Asast- baumes höchste FregMoogeflund stquqt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite