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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 16.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192107168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19210716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19210716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite der Beilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-16
- Monat1921-07
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Politische Nachrichten im geheimen betriebenen Schluktrtl ist dramolisrb und vrr ö^nend zugleich. Alles in allem: elwas n'cht AlltSgltch»«, eine in keiner Weis« velsilegrne, aber in allen Teilen vol'Srü'nltche, prSchflge Leistung, die sür unsere Leser erwerben zu können uns eine gieße Freude war. Redavion und Verlag des Frankenberger Tageblattes. ft Die Drirfin-arkcir HcchftAt. Nie zuvor sind auch nur in annäherndem Ausmaß so viel neue Marken herausgegeben worden wie seit dem Ende des Weltkrieges. Allein in der ft Ärztlichen Sontttagsdienst werden morgen — je doch nur in dringlichen Fällen — äusüben die Herren Sanitätsrat Dr. Költzsch und Dr. Bellmann. ft Zur Bienenzüchtertagung trafen dle meisten der Herren, welche das Preisrichteramt auszuüden haben, bereits gestern abend hier ein und nahmen im „Hotel zum Roh" Absteiae- quartier. Bei geselliger Tafelrunde wurden bereits wertvolle, sachgemäße Beratungen gepflogen und die Sprache verriet nicht nur reiche Erfahrungen auf dem Gebiete der Imkerei, sondern auch, daß die Bienenzüchter aus allen Teilen des Landes hier vertreten sind. Heute morgen nach 8 Uhr trafen sich bereits die Preisrichter, um auf dem Ausstellungsgrlände der „S. L B." die Besichtigungen vorzunehmen. Etwa 80 Bienenvölker sind ausgestellt, darunter 3 Schwärme in den alten Mühlbacher historischen Figuren (Aussteller: Franz Georgi, Frankenberg). Von nahezu hundert Firmen sind die verschiedensten Gerätschaften für Bienenzucht aufgebant. Zehn Imker zeigen Honig in Waben und Gläsern, fünfzehn Wachs in verschiedenen Formen. Die »Leipziger Bienenzeitung" stellt literarische Werke über Bienen zucht aus. die L. G. Noßbergsche Buchhandlung, hier, zeigt in großen Wandbildern anschaulich das Leben und Wirken der Biene und bietet diele Bücher und Lehrmittel dar. Dazu sind die vier Statistischen Tafeln des SSchs. Hauptoereins für Bienen zucht, G äier mit Präparaten und Imkergegenständc aus dem vorigen Jahrhundert gezeigt, sowie ein Uebersichtsplan über den Stand der Chemnitzer Bienenvölker. Zusammen ergibt da» eine Reichhaltigkeit von über 200 verschiedenen Ausstellungs objekten. Die Preisrichter hatten also keine leichte Arbeit, nach Punktsystem ihr maßgebende» Urteil zu jallen. Die Preisverteilung ft Dlsmarcktunn. Aus Anlaß der Bienenzüchtertagung ist der Äismarckturm am morgenden Sonntag von L—K Uhr ge öffnet; Eintritt 30 Pfg. . ft Die milltLrifche vlatzmulik von der Kapelle de» l.Batl. Inf.-Reg. Il (Leitung: Obermufikmeister Kaiser) findet anläßlich des Imkertages morgen Sonntag vormittag '/,11 Uhr auf dem Schützenplan statt. Musikfolge: I. Festmarfch von Friede- mann; 2. Ouvertüre z. Op. »Mignon" von Thoma»; 3. Fantasie a. d. Op. „Faust" von Gounod, 4. Gold und Silber, Walzer von LehLr; 5. Serenade von Moszkowsky: 6. Potpourri au» der Operette „Die Fledermaus" von Strauß. ft Die Neuregelung der Brotbelteferung. Mit dem 15. August d. I wtrv da» neue Bnfuhr-m tn der Brotgetreide»«, sorgung tn Kraft treten. Von diesem Tage an wird marlensreie» Brot tn beliebigen Mengen zu erhöhten Preisen »u haben sein. Daneben werden dle Brotmarken kn der bisherigen Weise b'Iiefert. Ueber den Preis de« Markenbrote» können die amtlichen Stellen heute eber sowenig etwa« Genaue» sagen, wie über den de» mar kenfreien. Bet dem ersteren kommt es darauf an, ob die vom Reichewlrtlchastemintsterium Ausschuß des Reichstag« au'be- dunaene Erhöhung um nur 40 Prozent beschlossen wird. Der Preis für da, markenfreie Brot ist jedenfalls noch n'cht festgesetzt. ft Seefische als billiges Sommergerlcht. Es wird empfohlen au« den Seefischen mit leichter Mühe bctömmliche Gerichte her- zustellen. In der Sommerzeit kann man am besten vom Kabeljau, Seelachs, Seehecht oder auch vom mittelgroßen Schellfisch das Fleisch von den Gräten lösen, dieses in Stücke zerschneiden und die Filetstücke, leicht paniert, braten. Mit Gemüse oder Salat zusammen gereicht, wird ein köstliches Fischgericht geboten, da» sich wohl zeder Hausstand leisten kann. Der „Ausschuß sür deutsche Fischwirtschaft" Geestemünde-F. und Hamburg, Schäser- kampsallee 49, versendet auf Wunsch an Interessenten für nur 40 Pfg. Selbstkostenpreis ein übersichtlich ausgestattetes Koch- büchlem, das der Hausfrau Auskunft gibt über alle Zubereitungs arten des beliebten Seefische». . ft Kinderaugen und Kinderohren. Gottlob, wenn sie ge sunde Augen und gesunde Ohren haben, unsere Kinder! Was sagt nicht alle» ein glückliche», treuherziges Kmderauge, wie sehr vermag der Blick der Unschuld un» Große ins ernste Leben zurückzusühren, wenn wir sorgenvoll oder leidooll nicht wissen, woher wir Trost und Hilfe nehmen sollen, und wie sehr ver größert anderseits ein Blick au» unseres Kindes Auge das Glück unseres Lebens! Und das Kinderohr! Was plappert nicht alles ein Mäulchen, da» durch das Ohr dies und jene« ausgeschnappt hat und nun wiedergibl oder sich deutet nach seinem Empfinden. Wie sehr ist es nun die Pflicht der Eltern, Kinderaugen und Kinderohren vor allem Häßlichen zu bewahren, damit die reinen Quellen so unsagbarer Freuden nicht getrübt werden! Man sollte in dieser Beziehung außerordentlich streng mit sich selbst sein und in Gegenwart von Kindern nie und nimmer Zänkereien austragen oder gar in Streit geraten, niemals auch in ihrer Anwesenheit abfällig über drifte Personen, Verwandte usw. urteilen, auch nicht häusliche oder berufliche Geschäfte besprechen. Die Kinder mit ihrer noch kleinen Umwelt und ihrem regsamen Geiste, mit ihrer Phantasie, ihrem Nachahmungstrieb und ihrer großen Aufmerksamkeit sür ihnen noch unbekannte, ungewohnte Eindrücke sind eben sehr empfänglich für solche. Sie halten auch noch fest an der Liebe zur Wahrheit. Ist man mit seinen Kin- dein zusammen, so gönne man ihnen seine Zeit und seine Liebe, laste alle» andere beiseite und lenke sich selber ab von allem Argen, das das Herz bedrückt. Dann werden unserer Kinder Augen und Ohren auch nichts Böses vernehmen und allezeit glückselig in» Dasein schauen — uns selber zum Segen! ft Flöha. Am vergangenen Sonntag fand hier das Krels- vereinssest der Evangelischen Jungmänneroereine de» Flöhaer Kreises statt. Es war vom herrlichsten Wetter begünstigt und nahm einen für alle Beteiligten äußerst anregenden Verlauf. In einem Gottesdienst in der hiesigen Kirch« sprach Pfarrer ft Dle Leistungen der deutschen Post km Jahre 1S1S. Der Weltpobveie n veröffentlichte kürzlich Angaben über den deutschen Post verkehr im ersten Ffledenejabr ISIS. Danach wurden im inneren Verkehr über 4 V» Milliarden Brieslendungen befördert, und zwar eiwa» über 2V38 Millionen Briefe, ms M llionen Postkarten, KSt'/, Millionen Druckl'chen 39 Millionen Geschästepaplere. 30'/, Millionen freigemachie Warenproben, außerdem 18t Millionen sonft'ge poriofreie Sendungen Ein geschrieben waren 88'/, M'll oneu Sendungen. Die ZaR der beförderten gewöhnlichen Postpake'e betrug 213". Millionen Stück, die der Wertbriefe und Werttästchen nadezu 9 Mill onen Stück, die der Wertpakete 34 Millionen Stück Unter Nach nahme wurden 33'/, MiWonen Briele und 37'/, Millionen Pakete versandt. Die Zahl der Poftaufträge belies sich auf 19'/. Millionen. Zeitungsbevellungen w'»den durch die Poft über 6'/, Millionen mit 2830 Millionen Nummern ausgesührt. Die Zabt der Bostreilenden b-trug 2 187255. Postämter gab es 44 823 BrieskSften 152888 Postpferde N825. Podsahrzeuae 22589. Die Gesamtlänge der Pojtoerbindung betrug 127544 Kilometer. ft Junge Männer aller Stände, die Frankenberg verlasten, um in Chemnitz zu arbeiten, seien aus'die vorzügliche Einrich tung des Chemnitzer Christlichen Vereins junger Männer hin- gewiesen, der am Friedrichsplatz (nicht weit vom Bahnhof) Ecke Gartcnstraße ein Erholungs- und Wohnhaus für junge Männer besitzt. Ein schöner, moderner Neubau mit vielen ' Einzelzimmern und Gesellschaftswohnungen ladet ein; der feine, sehr preiswerte Mittags- und Äbendtisch (mit ermäßiatem Abonnement) lockt und gesellige Veranstaltungen, biblische Vor träge, Sport- und Turnspiele, Wald- und Garienerholungen (eigener Waldgarten), Billardsaal und dergl. bieten dem allein stehenden jungen Mann alles Gute. Trinkzwang ist nicht da, Trinkgeld auch nicht, also viel Ersparnis möglich. Wer flm Grobstadtgetriebe eine Stätte sucht, die ihm die Heimat ersetzen kann, die ihm alles bietet, was man an Iugendsreuden braucht, ohne seinem inneren Menschen zu schaden, der findet das im Hause des Christlichen Vereins junger Männer. Der Generalsekretär, Herr Flaig, gibt mündlich und schriftlich jede Auskunft und steht mit Rat und Tat den jungen Männern gern in jeder Hinsicht zur Seite. Ebenso der Vorsitzende des Vereins, Herr Siudienrat Müller. Kein Wunder, daß der -Verein schon gegen 1000 Jugendliche als Mitglieder zählt, die allen Gesellschaftsklasten angchören. ft Line Arbeitsstelle für deutsche Wirtschaft ist auf Ver anlassung und unter Mitwirkung weiter Kreise der Industrie, des Handel» und der Verbraucher eingerichtet worden, um den deutschen Jnnenmarkt den deutschen Waren zu erhalten. Auf gabe der Stelle ist es, dafür Sorge zu tragen, daß die deuische Ware der entbehrlichen Äusltlndsware vomezogen wird, um auf diese Weise auch der wachsenden Arbeitslosigkeit vorzubeugen. Prägungen in den Verkehr gelangen. > 7 Die Zigarette wird wieder teurer! Erst Anfang April ist eine Verteuerung der Zigarette durch Wegfall eines Teiles der bisher gewährten Ermäßigung der S euersätze eingetreten, und schon ist eine neue Erhöhung dsr Preise in sichere Aussicht gestellt, denn am 1. Oktober fällt die Ermäßigung, die noch übrig geblieben ist, gemäß einer Bekanntmachung des Reichsfinanz- mintsters auch fort. Wenn durch die Ziaaretten-Teuerung er reicht werden könnte, daß unsere Jugendlichen von dem üblen Zigarettenrauchen loskämen. so wäre das ein großer Gewinn. 7 Die Gesamtschülerzahl der sächsischen Realschulen (ein schließlich der Oberrealschulen, Realprogymnasien und Prwat- realschulen) betrug am 1. Mai d. I. 17127 (475 mehr als im Vorjahre). ft SckMlsreisbrllen des Reichs. Am begabten Kindern aus ! Ute» 4,,«^ Api-4 ' minderbemittelten Kreisen den Zugang zu dem mittleren und » eNk vlllUß VlkVk Vke V * * höheren Schulen zu ermöglichen sind von Reichs wegen Frci- Roman von Erich Friesen. , steilen eingerichtet worden, für die der Reichstag mehrere Ein auSefleseu spannende» Weck eine« unserer voMümllchstm Millionen Mark ausgeworfen hat. M sämtlichen staatlichen Schriftsteller der Zett haben vir in unserem neuen Roman Im „Er- höheren Lehranstalten für die männliche Jugend sind etwa ; Ml«" „Wem nie durch Liebe Leid geschah..." erworben. 5 Prozent Freistellen des Reichs bewitligt worden. E ich F ielen ist wohl k inem deutschm Z.ilungsromanleser wehr unde- , --- AM« Preisveränderungen für Zündhölzer. In der kaum. Eine verblüffend z''eMer. Gestaltungskraft, ein glitzernder Generalversammlung des Vereins der deutschen Zundholz- Sprachreichtnm, eine saft 'xzenutsch anmutendr r.iche und sprühende Fabrikanten wurde begatten au» nach Aufbcbuna der Höchst. Phantasie si ch dle hervorstechendsten Guben dieser fruchtbaren F'der. - wucoe oe a/-^ nach auyeoungver Und unser j Higer Roman weist all« diese Vorzüge in gehäuftem M H- Preise dre bi-hengen Zm'dholzpre^ beizub-hall«n. auf. Die Hauptfigur diese» Roman» ist die jugendliche Feltcie ' Marloss, ein Wider pcuchSvoller, aber durchaus lieben-werter Eüarafter; ihr Schicksal ist so abwerbselungSooll gestaltet und trotz scheinbarer Wider sprüche, eben al» Folgeerscheinung ihre» unruhigen, be ßblütigen Tempe raments so logisch gesührt, doß d-r Leser diese» meckwmdige Leben mt>- zuerleben g'auvt. Ein weiter« s Prachtstück schriftstelle tscken Können» ist die Figur der Sigrid Aruoldson, ein warmfüblende» herzen«- edle» und darum in stiller Entsagung zu höchster innerer M<nschengröhe sich emporrlngendeS Weib, drssm tragisches Schicksal und Ende mächitz ergrei't. Winfried Holm, dle dritte Hauptperson, ist nicht grau so konscq rent gezeichnet wie die deid n Erstgenannten, aber die Widersprüche, die sein Leben aufweist, lassen sich wihi mit der Kompliziertheit der menschlichen Natur brg ünden. Die Geschehnisse diele« RomanS selbst sind so voller Ai Wechselung und farbenpröchnaen Milleuschllderungen, daß der L-ser andruemd in gespanntem Mite,leben gefistelt wird. Der Aus Heimat Md Vaterland > r > r 'Frankenberg, den 16. Juli 1921. Oberschkesische Not! Nun ist sie auch bei uns eingekehrt, diese Not, Flüchtlinge aus Beuchen find seit einigen Tagen hier und erzählen uns, wie der Pole im Verein mit dem Franzosen dort gehaust hat, sie haben'» ja aus erster Hand empfinden müssen, weil sie direkt an der Kaserne wohnten, vor welcher der französische Major erschossen wurde. In welchen Sorgen haben sie all die Monate bisher gelebt und noch kein Ende abzusehen, im Gegenteil, der Pole rüstet auf neue Kämpfe, die mit der Entscheidung des Obersten Rates über Oberschlesien einsetzen sollen. „Wir werden unser Recht auf Oberschlesien vertreten, freilich mit den Waffen in der Hand können wir es nicht tun", sagte der Reichskanzler in seiner Breslauer Rede. Wie unsagbar traurig und nieder drückend für uns alle, noch viel mehr aber sür die, die dort draußen unter der Knute eines schwer bewaffneten, bestialischen Feindes empfinden müssen, was es heißt, recht- und machtlos zu sein. Was wissen wir in Sachsen von solcher Not, wir rönnen sie nur lindern helfen, indem wir denen beistehen, die zu uns kommen, wie es auch jetzt geschieht. Es ist ja noch mehr oberschfisische Not hier. Der eine Fall ist z. Zt. behoben, der andere betrifft einen jungen Mann aus dem Kreise Nybnik, der feit April schon jede Fühlung mit seinen Angehörigen ver loren hat und dem infolgedessen auch die elterlichen Zuwendungen ausgeblieben sind. Erfreulicherweise macht unser Sammelwerk immer noch Fortschritte. Der Männergesangverein hat uns als Ergebnis einer Sammlung am letzten Vereinsabend 308 Mk. übermittelt, unsere Boten finden willige Unterstützung, und wir hoffen, wir werden auch weiterhin nicht vergebens anklopfen. Deutsche Treue heißt es halte»,, doch soll dies Wort kein leerer Wahn sein. Ortsgruppe Frankenberg Vereinigter Verbands heimattreuer Oberschlesier. " Breitfeld. ft Frachtermäßigungen zum Zwecke der Lebensmittel- Verbilligung. Mit Gültigkeit vom 1. Juli 1921 sind folgende weitere Tarifermäßigungen zum Zwecke der Lebensmittel- verbilligung eingefuhrt worden: 1. Wegfall des Gewichts zuschlages von 50 v. H. bei der ermäßigten Eilgutklasse. Diese Maßnahme bedeutet besonders für frisches Obst, frische Beeren, Brot, Butter, Butterschmalz, frisches Gemüse (Bohnen, Erbsen, Spinat, Gurken, Salat), Fische, Margarine, Milch und Muschel und Schaltiere, soweit drese Güter der ermäßigten Eilgutklaffe angehören, eine wesentliche Frachtermäßigung. 2. Aenderung der Frachiberechnungsbestimmungen für gebrauchte Packmittel insofern, als die Fracht nicht mel, Gewicht nach der ermäßigten Stückgutklasse, ft vor einer Verlängerung der Polizeistunde. Wie die „Leipziger N. N." hören, steht für die nächste Zeit eine erheb liche Verlängerung der Polizeistunde bevor. Die Kriegsver- yrbnuna vom 11. Dezember 1916, nach der die Polizeistunde aus 10 Uhr festgesetzt worden war, mit dem Anheimgeben an die Länder, diese bis '/.I2 Uhr zu verlängern, hatte sich im Laufe der letzten Jahre überlebt. Deshalb waren wiederholt Vorstellungen seitens der Länder und besonders der in Frage kommenden Organisationen beim Reichsminister des Innern erhoben worden. Die amtlichen sächsischen Stellen waren der Ansicht, daß eine Heizung nach 10 Uhr abends so wie so nicht mehr in Frage kommt, ebenso liefen viele Lichtanlagen gerade in den spaten Abendstunden leer, so daß eine Verlängerung der Polizeistunde nur eine Ausnützung der vorhandenen Kräfte bedeuten würde. Auch volkswirtschaftlich war elne Verlängerung angesichts der schwierigen Lage des Gastwirtsgewerbes und seiner Angestellten notwendig. Die VerlängerunGwürde außer dem zur Folge haben, daß damit dem im geheimen betriebenen Nachtverkehr tn zweifelhaften N^plokaltm und der damit ver bundenen Schlemmerei gewisser Kreise am wirksamsten entgegen- getreten wird. ft Arbeiterrückfahrkarten bl» zu einer Entfernung von Ivv Kilometern. Die Arbeiterrückfahrkarten, dle sür Fahrten vom Wohn- zum Arbeitsort und umgekehrt zur Benutzung an Sonnabenden und Montagen aurgegeben werden, waren bis jetzt nur bis zu einer Entfernung von 40 Kilometern gültig. Nach einer neuen Bekanntmachung können diese Rückfahrkarten nunmehr bi» zu einer,Entfernung von 100 Kilometern ausgestellt . werden. Voraussetzung bleibt aber nach wie vor, daß die Fahr- - karte nur über einen Weg laufen darf. ft Erfindung einer landwirtschaftlichen Genofsenschafts- , bank. Am 12. Juli wurde von erzgebtrgischen Landwirten die „Erzgebirgische Landwirtlchastsbank, e. G. m. b. H., in Chemnitz" . gegründet mit der Geschäftsstelle Kronenstraße 20. Die Genoffen- ; schäft hat den Zweck, die wirtschaftliche Lage ihrer Mitglieder durch Betrieb von Kredit- und Bankgeschäften unter Ausschluß von Spekulationsgeschäften zu fördern. - „ —, — —, —„ „ „. .. „ ft Neue Ein- und Dreimarkstücke in Borbereltuna. Nach der Frachiberechnungsbestimmungen für gebrauchte Äackmtttel einer Meldung aus sicherer Quelle geht man b-hürdficherseiis filsofern, als die Fracht nicht mehr m »edem Fall für das volle mit dem Plane um, au» leichtem Metall Ein- und Dreimark. Gewicht nach der ermäßigten Stuckgutklaffe, fondern entweder stücke zu prägen. Ueber die Ausgabe von Fünsmarkstücken zum halben Gewicht nach der allgemeinen Stuckgutklaffe schweben noch Erwägungen. Das Publikum wird eine derartige oder zum vollen Gewicht . nach der ermäßigten Stuck- Maßnahme mit Freuden begrüßen. Wie ferner mi,geteilt wird, gutklaffe zu berechnen ist, ie nachdem dre eine oder die werden voraussichtlich in spätestens vier Monaten die neuen andere Berechnungsart sich biMger stellt. -Lür den Prägungen in den Verkehr gelangen. 1. August 1921 sind u. a. folgende Erleichterungen in Aussicht y - - -» - genommen: 1. Einreihung der Teigwaren und Suppenartikel unter die Güter der ermäßigten Stückgutkiaffe, 2. Aufnahme von Suppenartikeln in die Lifte der Güter, bei denen die Fracht nach den Hauptlasten ohne Rücksicht auf das Ladegewicht der ver wendeten Wagen für das wirkliche abgerundete Gewicht, min desten« jedoch sür 10P00 Kilogramm zu berechnen ist und in das Verzeichnis der in bedeckten Wagen zu befördernden Wagen ladungsgüter, 3. Verletzung von Sauerkraut aus der Wagen ¬ findet am Sonntag vormittag 11 Uhr statt. Ehrenpreise dazu wurden von etwa 50 Vereinen und Gönnern gestiftet, deren Namen tn verschönen „Festschrift zur Ausstellung" (1 Mk.) enthalten sind. Dort ueft man auch ein genaue» Verzeichnis der Aussteller, sowie der ausgestellten Gegenstände. - Zeit vom 1. Oktober 1920 bis 31. Mai 1921 sind nach zuverlässiger Berechnung annähernd 19 000 neue Briefmarken ohne Berücksichigung der Abarten bekannt geworden. ft Deutsch, amerikanische Li.'bestäiigleit in Sachsen. In Dresden hielt am Dienstag eine Deutsch-Amerikanerin, Frau Gronau, einen Vortrag über die Liebestätigkeit der Deutsch- : Amerikaner in und nach dem Kriege. Dabei machte sie Mit teilung über eine einzigartige Form dieser Liebestätigkeit. Frau Gronau besitzt und unterhält nämlich augenblicklich 8 Kinderheime in Deutschland, darunter eins be Halle, wo ! 100 deutsche Waisen aus dem Baltenland« verpflegt werden, i jund eins in Beierfeld bei Schwarzenberg. Jetzt hat sie dl« ! Schellermühle angekauft, um ein neues Kinderheim zu errichten. » Dieses Heim soll ebenso xie das in Wernigerode für Kinder , des bedürftigen Mittelstandes dienen. Der Plan der Deutsch-, s Amerikaner geht dahin, 10 Jahr hindurch aus diese Weise Pl , arbeitens dam hofft man, daß die größte Not für die Jugend überwunden sei. Besonders interessant ist die von Frau Gronau erwähnte Tatsache, daß mindestens 90 v. H. der von den Quäkern aufgebrachten Liebesgelder von Deutsch- Amerikanern gegeben worden sind. Dle Hungersnot in Rußland. Die aus Sowjetrußland nach Deutschland gelangten Nachrichten über furchtbare Hungers not in Sowjetrußland haben in den hiesigen deutschen kommu nistischen Kreisen die größte Bestürzung heroorgerufen. 2n Wirklichkeit ist die Sache direkt katastrophal. Dies muh selbst der gegenwärtig in Berlin weilende bolschewistische Volks- kommlssar sür Landwirtschaft, W. Ossins«, zugeben. Nach einigen ungeschickten Versuchen? es so darzustellen, als ob in Rußland eine durchaus mittelmäßige Ernte bevorstehe und mithin zu großer Beunruhigung eigentlich kein Anlaß lei, lieht sich der Volkskommissar genötigt, einem Vertreter des Berliner bolschewistischen Blattes folgendes zuzugeben: „Wir beabsichtigen keineswegs zu verheimlichen, daß die Lage in den Wolga- aouvernements katastrophal ist. Seit Frühlingsbeginn hat es hier nicht geregnet. Das Getreide ist beinahe vollständig ver nichtet. Die Bevölkerung hungert. Ich kann Ihnen gegen wärtig nicht eingehend mitteilen, welche Maßnahmen von der Regierung unternommen werden und von einer ganzen Reihe staatlicher und kommunaler Organisationen zur Hilfeleistung sür die Hungernden. Ich kann Ihnen aber versichern, daß die allerenergischsten, eiligsten Maßnahmen ergriffen worden sind." Was von diesen „allerenergischstcn Maßnahmen" zu halten ist, kann man sich auf Grund der bisherigen Tätigkeit der Sowjet regierung gegenüber der Bauernbevölkerung nur zu gut vor- stellen. unterdessen hat unter den hungernden Bauernmassen eine Völkerwanderung begonnen und tagtäglich verlassen Aber tausende die von der Hungersnot betroffenen Wolgagouverne- ments in der Hoffnung, im Osten, in Sibirien, ihr Dasein fristen zu können. Amerikanische Creditgewährung an Deutschland. Die Frankfurter Zeitung meldet aus Newyork: Präsident Harding fordert eiligst Vollmachten zur Erledigung der Verschuldung der Alliierten nach eigenem Ermessen. Diese sowie der noch verzögerte Vertrag mit Deutschland sollen ihm bei den Ab- rüstunasverhandlungen in eine vorteilhafte Position setzen. Die Kreditgewährungen für Deutschland sind gut im Gange. Sechs Transaktionen in Höhe von 60 Millionen Dollars sind in der Schwebe, darunter eine von 9 Millionen für die Geireideeinfuhrstelle. Rewyork Tribune, sonst deutsch feindlich, verlangt, Amerika solle das deutsche Eigentum freigeben. Unsere Knechtung vollendet. Aus Berlin wird gemeldet: Das Verlangen der Entente, daß wir weitere 190 Offiziere der Reichswehr entlassen sollten, obwohl sie nach dem Friedensver- trag von Versailles etatsmäßig sind, ist erfüllt. Uebermorgen ziehen die vom Wehrminifterium dazu ausgelosten zwangsweise ihre Uniform aus. Die Art und Höhe ihrer Pensionierung soll erst später geregelt werden, da man bei der Hast ihrer Ent lassung das noch nicht tun konnte. Der Rückgang der Unabhängigen. Dem Bericht des . „ ,. . „ Landesvorstand, auf dem Landesparteitag ist zu entnehmen, Ostens jedoch für 10M0 K, daß die unabhängige Partei in Sachsen jetzt nur noch 80000 Verzeichnis der m bedeckt KL s-MMTL-Nk« stehen, daß oie Unabhängigen den Gedanken der Vereinigung für Kaffee-Ersatzmittel und 5. Tansermaßigungen sür lebende mit den Mebrheitslozialisten bereitwillig ausgenommen haben. , »Me. Französisches Natlonalfeft in Straßburg. Anläßlich des am Freitag stattgehabten Nationalfestes herrschte im verlorenen Straßburg trotz der Hitze, die übrigens mehrere Todesopfer forderte, ein ungeheurer Betrieb. Im Zentrum der Stadt wogte den ganzen Tag über eine große Menschenmasse, darunter außergewöhnlich viel Fremde. Alle Hotels waren überfüllt, Privatquartiere mußten massenhaft in Anspruch genommen werden. Abends fand ein Feuerwerk statt, das sich angesichts der über und über geschmückten Häuserfossaden prächtig aus nahm. Die vorgesehene Truppenparade fiel wegen der Hitze aus. Anläßlich des Besuches der amerikanischen Studenten der Havardunioersität und etwa 30 dänischer Studenten fand ein festlicher Umzug durch die Straßen der Stadl bis zur Orangerie statt, in dem Delegationen zahlreicher Ortschaften des Unterelsaß mit den Bürgermeistern an der Spitze teilnahmen. Die Straß burger Republik erklärt, daß alle Veranstaltungen am gestrigen Tage gezeigt haben, wie tief die Gefühle der nationalen Zu sammengehörigkeit des elsässischen Volkes mit Frankreich wurzeln.
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