Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 11.08.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-11
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- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-08
- Tag1921-08-11
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<-04 DouuerStag >e« 11. August 1921 «achmMag» 80. Jahrga«- 18V immer noch, möglich sei wiederMholen und für ir ! ! ! l l l ! : ! i > Briands Antwort au Lloyd George land übertragen, während er nur 11 Prozent der deutschlen der ein« Zweck der deutschMnischen Verhandlungen. Stimmen Polen zuspreche. Briand schloß mit der Er- andere aber gilt dem Schutze der deutschen Minderheit ii Vst?arl»e» stiegen Von unserem Berliner Mitarbeiter. klärung, wenn die Alliierten sich nicht eini gen könnten, würden die Folgen unüberseh bar sein. Die Sitzung des Oberste» Rates war um 7 Uhr Dieses Blatt enthält die amtlichen Pssfastntmchchu.stgeychtzp,Amt4hauptmannschast Flöha^chrS Amtsgerichts und de- Stadtrates zu Frankenberg, sonne sonstiger StaatS- und Gemeindebehörden sür den Amtsbezirk Frankenberg. Herausgeber, Druck und Verlag: C. G. Roßberg (Inhaber Ernst Roßberg^un.) in Frankenberg, -r- Verantwortlich für die Redaktion: Karl Liegert in Frankenberg. in, in berechtigter Notwehr sich, das ., , ... immer zu sichern, was ihm von rechts» wegen und nach der Pariser Entscheidung zu steht. i Freitag und Sonnabend den 12. und 13. Auault 1921 auf Marke 1 der Kohlengrundkarte 1 Zentner bei sämtlichen Kohlenhändlern. Die Brennstoffe sind bi» 1S. August 1921 abzukolen, sonst verfallt Marke 1. Abrechnungstag der Händler: 18. August 1921. - Stadtrat Frankenberg, am 11. August 1921. Ortskohlenstelle. korSredleiM Sie vkiicste rem stsräe« Vor einiger Zeit haben in Kopenhagen Verhandlung«» zwischen der deutschen und dänischen Regierung begonnen, die sich mit der Regelung der Fragen befassen, die aus der neuen deutsch-dänischen Grenz« in Schleswig erwachsen sind, deren Bedeutung aber weit über den lokalen Bereich hinaus geht. Di« Verhandlungen.werden nach einer kurzen- Sommer paus« demnächst in ihr entscheidendes Stadium treten. Es ist daher erforderlich daß die deutsch« Oefftntlichkett im 2n da« Handelsregister ist eingetragen worden: 'Am 15. Juli 1921 auf Blatt 53S betr. die Firma Helnrich Richard Bartb-I in Frankenberg: Die Firma ist erloschen. * Am 5. August 1921 1. auf Blatt 403 betr. die Firma Lhem. techn. Werk« Paul Böbme in Lsberlichtenau: Die Prokura des Kaufmanns Albert Bolk in Oberlichtenau ist ierldschest. 2. auf Blatt 523 betr. die Firma Earl Fleischer in Fraukenbera: Kaufmann Georg Alfred Karl Wiedel In Meißen ist als persönlich haftender Gesellschafter in das Handels geschäft eingetreten. Er haftet nicht für die bisher im Betr eb« dfs.G entstandenen Verbindlichleiten. Die hierdurch begründete offene Handel,yesestschaft Hat am 1. August 1921 begonnen. Die Prokura der Johanna Marie vhl. Glathe geb. Lohse in Frankenberg ist erloschen. S. auf Blatt 551 dl-Firma: Roßberg'sche Buchhandlung Walter Knibbe in Frankenberg und als deren Inhaber der Buchhändler Walter Knibbe in Frankenberg. im ««daktl»n»tk>lk dU »» w» drrlt, g«IIe » vr. ich ««ründle-n-e» «,» dnu U«t,,er1cht«bqlrk tzrankenbrr, dl« vr«IU »» LZ» «. und LI» ». Ulkt« Noiri«» find »ü »ul,«d« « d«,»tzl«. Mir Nachwelt und vrnnlltelun, «0 Vs«. konderzedLdr. gir lchwlrrl,« *«»««« >u» »el «us'chl^ für «ledechelnn^addru« Wir in Deutschland können uns in diesen Kampf nicht einmischen. Wir würden die Stimme der Vergewaltigten nur abschwächen, wenn wir es täten. Aber eines erlangt der Nordschleswiger von uns: daß wir ihm helfen gegen» über der systemausckM Ausweisungs- und Anfsnugungspolitik der Dänen sein« deutsch-schleswigische Kultur zu bewahrens und daß wir von dem dänischen Staate die vertragliche Anerkennung eines Minderheitenschutz«; verlangen, die mir gleicherweise bereit sind, der dänischen Minderheit zu ge währen, die heute noch südlich der deutsch-dänischen Grenze lebt, aber hier in schärfster Weise, aus Rcichsdänemark er muntert, den nationalen Kampf immer weiter nach Süden zu tragen sucht. Das deutsche Schleswigertum befindet sich daher südlich wie nördlich der Grenze heute in der Abwehr und in der Verteidigung. Aber mit geistigen Wassen will es diesen Kampf führen und Deutschland kann gewiß sein, daß di« Waffen dieses geistigen Kampfes bei dem hochlulli- vierten Schleswigertum in guter Hand liegen, das sich, wi« die Geschichte gezeigt hat und heute erneut zeigt, gegen nichts so sehr auflehnt als gegen ein brutales System behörd licher Verwaltungsmaßnahmen zur Umdeutung seiner Naimm- lität. Daher heißt die Parole der Schleswiger: Fr-ihtlicher wirksamer Schutz der nalional-kulturellen Minderheiten beider seits der Grenz« auf Grund einer wirklich liberalen Ab machung zwischen den beiden Gtenzstaaten. Würde das auf seine liberal« Art so stolze Dänemark dies« Forderung ab- lehn«», so würde bannt das Odtum auf sich laden, dl» 4. auf Blatt 45betr. die Firma L. E. Roßberg in Frankenberg: Der Buchdruckerelbelltzer , Ernst Eherhard Roßberg ist ausgeschieden. Der Buchdruckermetster Ernst Rudolf Wilhelm Roßberg in Frankenberg ist Inhaber. Die Prokura de» Buchhändler« Karl Ernst Arno Roßberg in Frankenberg und de» Puchdruckermeifters Ernst Rudolf Wilhelm Roßberg in Frankenberg ist erloschen. Am 2. August 1921 auf Blatt 26 des Vereinsregisters betr. den Garten-Bau- L Sparverein Nkederllchtenau in Niederlichtenau: Nach Beendigung der Liquidation ist die Vertretungsbefugnis der »Liquidatoren Emil Mar Schreckenbach, Schlosser in Niederlichtenau, und Gustav Richard Weißig, Handlungsgehilfe in Frankenberg, erloschen. Frankenberg, den 11. August 1921. Paris, S. Wie die „Agence Havas" berichtet, er griff in d«r Nachmittagssitzung am Dienstag des Obersten Rates Ministerpräsident Briand das Wort, um den fran- zösischen Standpunkt darzulegen. Er sagte zunächst die Poli tik Frankreichs bestehe nicht darin, einem auf dem Schlacht feld Verwundeten das Leben zu nehmen. Aber nach jedem Kriege gebe es Sieger und ^Besiegte. Der Friedensvertrag von Versailles spreche sogar klar aus, daß die Besiegten auch noch di« Verantwortlichkeit für den Krieg tragen. Die Alliierten hätten beschlossen, einem Volke zur Wiederauf erstehung zu verhelfen; das sei das polnische Bolk. Indem sie diesen Entschluß faßten, hätten sie sich auch verpflichtet, Polen die Lebensmöglichleiten sicherzushellen. Die Grenzfrage s«i den Mitgliedern der Friedenskonferenz sofort gestellt wor den. Einstimmig hätten die Mitglieder der Friedenskonferenz Oberschlesien den Polen in den Friedensbedingungen zuge- sprochen. Briand besprach sodann das Ergebnis der Volks abstimmung und sagte, man habe die Ausgewanderten ab- stimmen lassen; deren Stimme könne doch nicht d«n gleichen Wert haben wie die Stimme der Einwohner, die im Lande geblieben seien und viel mehr interessiert an dem endgültigen Schicksal ihrer Heimat, seien. Von über 206000 Ausgewan derten, die an der Abstimmung teilnahmen, hätten 180000 für Deutsch and gestimmt. In d«m französischen Vorschlag erhalte Deutschland die Mehrheit der Stimmen, die für Deutschland gestimmt haben, ebenso Polen. Der englische Plan jedoch wolle 70 Prozent der polnischen Stimmen Deutsch Schon die ersten Tage der Pariser Konferenzberatungen hab«n gezeigt, was übrigens niemanden überraschen konnte daß es sich bei der Entscheidung über Oberschl«si«n »ich um Rechtsfragen, sondern um di« Austragung machtpolitischer Interessen handelt. Ständen nur Rechtsfragen zur Entschei dung, so hätte die Rede von Lloyd George allein genügt, um die Lösung schnell zu finden. Der britisch« Premierminister hat sowohl den Ernst und die Tragweite des Problems, wie die einzig mögliche gerechte Lösung mit klaren Worten um schrieben. Der Weltfrieden hängt von dieser Lösung ab, und die Gerechtigkeit verlangt die Zuteilung des strittigen Gebietes an Deutsch and. Aber schon die an sich schwache Erwiderung des französischen Ministerpräsidenten Briand zeigt«, daß man nicht gewillt istz nach Recht und Gerechtigkeit zu ent scheiden, sondern daß politische und insbesondere machtpoli- tische Erwägungen den Ausschlag geben sollen. Auch die Bereitwilligkeit, mit der Lloyd George auf neue Sachver- ständigenberalungen «inging, zeugt dafür, daß noch andere Erwägungen,, als die der Rechtlichkeit im Vordergrund stehen. Wenn trotzdem der Vertreter Englands den deutschen An spruch auf eine gerechte Entscheidung so beredt zum Ausdruck gebracht hat. so geschah das keineswegs um der schönen b auen Augen Deutschlands willen, sondern weil gegenwärtig di« Interessen des englischen W«ltr«ichs mit den deutschen paralell laufen. '' ' Di« neuen Sachverständkgenberatungen, an denen diesmal auch die kn Paris weilenden Mitglieder der Interalliierten Kommission aus Oppeln teilnähmen, sollen überraschend schmII beendet worden sein. Aber solange man die Aufgabe nicht genau kennt, die diesen neuen Beratungen zugrunde lag — di« Meldungen darüber widersprechen einander — solange kann man auch kein zutreffendes Urteil über das Beratungs ergebnis gewinnen. Das ist ja überhaupt das Furchtbare an der gegenwärtigen Lage und kennzeichnet die ganze Abhängig keit und Not des deutschen Volkes, daß man nicht einmal sicher in Erfahrung bringen kann, welche Gründe und Gegen gründe bei der Entscheidung über Obersch'esiens Zukunft ins Feld geführt werden. Alle Berichte, die die französischen und englischen Blätter füllen, sind auf Grund unzuverlässiger Mit teilungen aus der Umgebung des Obersten Rates entstanden und dazu noch einsei ig gefärbt. Es. ist deshalb auch schlechter dings unmöglich «in einigermaßen sicheres Urteil über den Msgang des Ringens zu gewinnen, das sich hinter den Kulisse» abspielt. l' ' Gewiß scheint bis jetzt nur festzustehen, daß das Ringen lediglich noch um die Zuteilung! des' Jndustriedreiecks Ober schlesiens geht. Soll es ganz an Deutschland fallen, wie Lloyd George aus Gründen der Gerechtigkeit und der Wirt schaftlichkeit verlangt, oder soll es an Polen gegeben werden, weil, wie Briand sich ausdrückte, Polen doch nicht allzusehr enttäuscht werden dürste. -Würde diese Frag« nach deck Grund satz der Mehrheit im Obersten Rat entschieden, so käme das ! Jndustrierevier an Deutschand, denn England und Italien sind dafür. Aber bisher ist noch niemals eine Entscheidung im Obersten Rat durch Abstimmung zustande gekommen, son dern immer durch Komprockiß. Deshalb gewinnt trotz aller schönen Reden Lloyd Georges die-Wahrscheinlichkeit an Bo den, daß auch in der Zuteilung des JnduM schließlich ein Kompromißweg einaeschagen wird. Nicht nur die fr an. zösischen, sondern auch'die englischen Blätter sind voll von Kompromißvorschlägen. Gigenfluh kann es aber da nur zwei Auswege geben: entweder wird' das Industriegebiet geteilt, oder seine Zuteilung an Deutschland wird dilrch Neue Opfer an Po'en diesem schmackhaft gemacht. Beide Lösung«,, wären für Deutschland unerträglich. Sie würden tatsächlich den Vul kan in Oberschlesien schaffen, der nach Le Ronds Behauptung h«Ute , schon-dort vorhanden ist. ' ' Polen selbst will von einer Teilung des Industriegebietes nichts , wissen, sondern trifft mehr odet minder offen allc Vork«hrungen, um , sich gewaltsam zu holen, war Mi der Obersts Rat etwa nicht zubilligt. Der italienische Minister präsident, hat vorgesch'agen,. die interalliierten Truopen in Obersch'esien sofort« zurückzuziehen, sobald der Schiedsspruch in Paris gefällt sei. . Wenn Vann Polen keine Vernunft an- nimmt, ist der Krieg zwischen Polen und Deutsch land auf oberschlesischem Schauplatz die uymittel- bare Folge. Man versteht, daß die Bevölkerung Oh«rschle- siens mit atemloser Spannung der Pariser Enlsä^idung ent gegensieht. "Aber trotz älleck muß man gerade jetzt und in diesen Tagen die deutsche Bevölkerung ObetschlesieNs dringend bitten, Ruh« zu Gewahren Und sich vok übereilten Schritten M hüten. Das Recht, ^das so eindeutig apf britischer Seit« steht, nmß bi» zuletzt hochgehäE wdrd«n. Wird «q yM«r von da» Polen freventlich gebrochen, so wird es auch dem Falls dieses Begreifen bisher nicht überall hinreichend vorhanden gewesen ist, so hat das nicht zuletzt seinen Grund in der Tatsache, daß am 14. März 1920, als Flensburg und di« zweite Zone Schleswigs sich mit einer 80proz«ntiger Mehr heit zu Deutschland zurückstimmten, gerade der Kapp-Putsch ausgebrochen war. Die erste Zon« Schleswigs war mit 74- prozentiger Mehrheit zu Dänemark gekommen, di« zweite blieb b«i Deutschland, soviel vermochten die Zeitungen zwischen Putscher und Generalstreik gerade zu buchen. Und so könnte vielleicht der falsche Glaube entstanden sein, daß nun im Norden alles in Ordnung sei. Ab«r das ist nicht der Fall. In dem zu Dänemark ge schlagenen Nordschleswig waren — ungerechnet die durch das Pariser Abstimmungsreglement der Stimme überhaupt Be raubten — über 25 000 abgegebene deutsche Stimmen durch das Mittel einer en bloc — Abstimmung vergewaltigt worden. Di« heut« „dänische" Stadt Tondern zusammen mit dem für den Verkehr nach Sylt unentbehrlichen Hoyer hatte allein über 3000 deutsche Stimmen abgegeben gegen noch nicht 1000 dänische. Große geschlossene deutsche Minderheiten der ge- sammten ersten Zon« waren somit ihres Selbstbestinimungs« rechtes beraubt, ganz abgesehen von der wirtschaftlichen Un sinnigkeit, daß die neue Grenze z. B. durch dis ganze Flens burger Föhrde bis in den Hafen und unmittelbar an die Stadtmauer dieser eigentlichen Hauptstadt Schleswigs heran läuft und hier wie sonst Zusammenhänge zerreißt, di« weder wirtschaftlich noch geographisch, aber genau so wenig auch stammesmäßig hätten zerrissen werden dürfen. Denn di« Schleswiger sind keine Dänen und sind es nie gewesen. , , . Seitdem ist nun ein Jahr vergangen und die schlimmsten Prozent der polnischen Stimmen Deutsch- l wirtschaftlichen Folgen der unsinnigen Grenze zu mildern ist " " ' " " d«, Vitt« «ud In «I»dt und r-nd. l-»k v-n all« -«rnspreche», »I »«lesram«*? rns»lait Sl»»te»b«,iachicu. beendigt. Lloyd Georges Weisungen als Basils. Parish 9. 8. Nach dem „Ternps" lauten die neuen Weisungen, welche den Sachverständigen für ihre Beratungen gegeben worden sind, wie folgt: 1. Jede Stimme muß gleich bewertet werden. Man kann nicht Massen, daß die Stimme eines Bauern mehr wert ei als diejenige eines Handwerkers». 2. Die industrielle Einheit, die. sich zugunsten Deutsch- ands mit 2 gegen 1 Stimme ausgesprochen hat, muß Deutsch land zugesprochen werden. 3. Die dem Industriegebiet benachbarten Gebiete müssen Gegenstand ernster Beratung und Prüfung, sein, damit fest- gestellt wird, in welcher Weise sie dem Industriegebiet ein- gegliedert werden können. Der italleniM Standpunkt im Obersten Rat«. Rom, li. 8. Die Stellung Italiens auf der Pariser Konferenz berücksichtigt nach einer hoch-offiziösen Erklärung des „Mejsägero" außer den obersch'esische» Verhältnissen auch die Notwendigkeit, die Httente zu erhalten. Die italienischen Delegierten haben die Sforza-Linie aufgegeben und die De Martinis-Percival-Lime zur Grundlage ihrer Vorschläge gemacht. , I Prpkft gtgtu die Avifaffvag Briand« Breslau, 11. 8. Gegen die von Briand gestellt; Forderung, einen Unterschied zwischen den Stimmen der nicht ansälltuen Oberichlrjier und der ortsansässigen Oberlchlesier zu machen, erheben die Vereinig!«» Verbände heimattreu«r Obarschester energisch«» Protest. Sie seien nicht, wie Herr Briand zu sagen beliebte, nur gelegentlich nach Oberschlesien gekommen. Ihre Vorfahren seien Obcrsch«sier gewesen, sic selbst haben Jahrzehnte lang in Ob«rschl«sicn g«lebt und gearbeitet und lassen sich daher das im Friedensvertrag verbürgte Recht, über das Schicksal ihrer Heimat mitzube- stimmen, nicht nehmen. Frankenberger Tageblatt /deutschen Volke in all seiner Schwachheit und Machtlosigkeit Klaren ist, um was es sich hierbei handelt und daß sie t.-- -- L—n---- c» das schleswigsche Problem in seiner ganzen Tragweite begreift. Minderheit in dem zu Dänemark geschlagenen Teil des alten, seit tausend Jahren selbständigen Herzogtums. Die Deutschen in Nordschleswig kämpfen heute einen zähen Kampf um die Erhaltung ihr«r s alten Kultur, die sich dem Neichsdänentum niemals ein- l gliedern wird. Denn nirgends ist die Sprache so wenig «in zuverlässiges Zeichen der Stammesart, wie in diesem Grenz land und auch von denen, die unter den Druck der Nach- , kriegszeit für Dänemark stimmten, haben unzählige längst ! begonnen, den schweren Irrtum zu bedauern, d«r sie die alten Bande der historischen Stammeszugehörigkeit vorübergehend vergessen ließ. j Deswegen erkennt das Deutschtum in Nordschleswig diese Abstimmung nicht an und wird nicht müde, die dänische Lüge zu widerlegen, daß die neue Grenze eine „Grenze des Rechtes" sei. Auch der deutsche Nordschleswiger will ein« Verständigung mit dem Norden, denn er möchte den alt«n Bruderzwist beseitigen und weiß, daß nur über Nordschles wig die Brücke von Deutschand zu dem gesamten Skan dinavien geht. Eine deutsch-standinavische Verständigung um die Nordschleswiger herum und an ihnen vorbei ist völlig unmöglich. Und ob wir in Deutschland viel oder wenig von de» Nördschleswigern wissen, es ändert nichts an der Tat- sach-e, daß unsere Brüder dort oben den Kampf um ihr Recht, um das Recht einer wirklichen Selbstbestimmung weilrr- käckpfen werden. >
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